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Veröffentlicht am 26.06.2022

Elizabeth Zott - eine großartige Protagonistin der etwas anderen Art

Eine Frage der Chemie
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Das Cover, das in meinen Augen nicht wirklich zum Plot passt, wenn man das gesamte Buch kennt, könnte ansprechender gestaltet werden, Gott sei Dank habe ich mich vom selbigen nicht abhalten lassen. Im ...

Das Cover, das in meinen Augen nicht wirklich zum Plot passt, wenn man das gesamte Buch kennt, könnte ansprechender gestaltet werden, Gott sei Dank habe ich mich vom selbigen nicht abhalten lassen. Im Mittelpunkt steht Elizabeth Zott, eine etwas nerdmäßige Chemikerin, die wissenschaftlich arbeiten möchte, doch ist dies in den 60iger Jahren für Frauen nicht unbedingt vorgesehen. Die Möglichkeit zur Promotion wird ihr auch noch genommen, weil sie sich gegen einen Professor, der übergriffig wird, ja die junge Frau quasi sogar vergewaltigt, zur Wehr setzt. In der Geschichte werden ernste brisante Themen wie Emanzipation, Misshandlung und Ausgrenzung von Frauen thematisiert, und doch passiert dies alles mit einer gehörigen Portion subtilem Humor, der mich so manches Mal schmunzeln ließ. Nun mag dies gegensätzlich erscheinen, ich fand es großartig gelungen, warum sich nicht auch ernsten Themen auf diese Art nähern, ich finde, als Leser kommt man dadurch erst rechtcins Grübeln. Doe Charaktere sind für mich durchweg sehr authentisch skizziert, vielleicht hätte ich die Sichtweise des Hundes jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Dass ich nebenbei auch noch etwas über Chemie erfuhr, was mich normalerweise als naturwissenschaftlich desinteressierter Mensch eher nervt oder langweilt, kam noch positiv dazu. Alles in allem für mich perfekte Leseunterhaltung mit einer bezaubernden Protagonistin! Man sollte versuchen, sich auf die Geschichte von Elizabeth Zott einzulassen, für diejenigen gebe ich eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Absolutes Sommer Highlight

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Wow, was für ein Buch! Als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte, war ich traurig und froh zugleich! Traurig, weil das Buch beendet war, dass mir Stunden von toller Leseunterhaltung geboten hatte und ...

Wow, was für ein Buch! Als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte, war ich traurig und froh zugleich! Traurig, weil das Buch beendet war, dass mir Stunden von toller Leseunterhaltung geboten hatte und froh, dass ich auf die Fortsetzung Gott sei Dank nicht allzu lange warten muss. Aber nun zur Handlung: Julie Heiland nimmt uns mit in den Ostteil von Berlin ins Jahr 1960. Wir lernen die Protagonistinnen, drei 17jährige Mädchen kennen, die im Strandbad am Müggelsee (im Berliner Bezirk Köpenick noch heute existent und sogar unter Denkmalschutz) durch einen Zufall aufeinander treffen. Die drei sind charakterlich völlig unterschiedlich und wachsen in konträren Verhältnissen und Familien auf. Trotzdem verbindet sie eine sich entwickelnde und wachsende Freundschaft, die mir Bewunderung abverlangt hat, denn die Jugendlichen gehen tatsächlich durch dick und dünn, und das war, wie wir lesen und hautnah miterleben können, vor allem durch die angespannten politischen Verhältnisse kurz vorm Bau der innerdeutschen Mauer nicht wirklich leicht. Betty will Schauspielerin werden, ihre Mutter trinkt, der Vater ist Leiter des besagten Strandbades. Claras Traum ist der Beruf der Astro- oder Kosmonautin, doch mit einem systemkritischen Elternhaus wird es schwierig mit Abitur und Studium. Die dritte im Bunde ist Martha, die sich als graue Maus im Dreiergespann fühlt, am liebsten schreibt, und auf den Wunsch ihres angepassten Elternhauses FDJ Führerin wird. Als sich die politischen Verhältnisse zuspitzen, sich der Bau einer Mauer abzeichnet, geraten die Freundinnen an ihre Grenzen. Die Autorin hat ihre Protagonistinnen so authentisch skizziert, dass ich meinte, live mit dabei zu sein, und trotz ihrer Unterschiedlichkeit sind mir die drei extrem ans Herz gewachsen. Ich könnte nicht sagen, welches Mädchen ich am liebsten mochte, am besten verstand. Einige Handlungsstränge blieben offen, Gott sei Dank erscheint die Fortsetzung in wenigen Wochen, so dass wir nicht allzu lange warten müssen. Ich werde sie auf jeden Fall lesen und fiebere ihr bereits jetzt entgegen! Danke an Julie Heiland für grandiose Leseunterhaltung! Mindestens fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung! Das besagte Strandbad am Müggelsee befindet sich nur eine knappe Stunde von mir entfernt, in den nächsten Wochen steht mit Sicherheit ein Besuch auf dem Programm, ich werde mir all die Schauplätze ansehen können, darauf freue ich mich schon!


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Veröffentlicht am 11.06.2022

Spannender Thriller, der mich komplett überzeugen konnte

Das U-Boot
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Wow - von diesem Buch war ich richtig begeistert! Bereits als ich es das erste Mal in der Hand hielt, hat es aufgrund seiner außergewöhnlichen Gestaltung viele Punkte gesammelt, der Schnitt ist farbig ...

Wow - von diesem Buch war ich richtig begeistert! Bereits als ich es das erste Mal in der Hand hielt, hat es aufgrund seiner außergewöhnlichen Gestaltung viele Punkte gesammelt, der Schnitt ist farbig gestaltet und der Titel auch dort aufgedruckt, die gesamte Haptik des Buches hat mich extrem angesprochen, ich habe es einfach immer wieder extrem gern in die Hand genommen. Den Autor kannte ich bis dato nicht, und aufgrund des Klappentextes war ich zwiegespalten, da ich es mit militärischen Thematiken nicht unbedingt habe, aber schon die Leseprobe hatte mich in ihren Bann gezogen, so dass ich unbedingt die gesamte Geschichte lesen wollte. Gleich von der ersten Seite an war ich in der Geschichte drin, und auch wenn die hauptsächliche Spannung erst ab der Mitte richtig anzieht, war ich von Anfang an gefesselt. Es wird Kapitel Weise wechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt, zum einen haben wir Leah, eine junge israelische Marinesoldatin, die Dienst auf einem U-Boot leistet, zum anderen Tarik, einen arabischen Ingenieur, der mit seiner Familie im Gazastreifen lebt, und als Tunnelbauer für die Hamas arbeitet. Während Leahs Dienst auf dem U-Boot hat, ereignet sich an Land eine Katastrophe, wir haben als Leser den selben Kenntnisstand wie die Protagonisten und werden von den Ereignissen überrascht und erfahren erst stückweise nach und nach mehr. Die klaustrophobische Atmosphäre an Bord hat der Autor für mich perfekt rüber gebracht, es war zeitweise so spannend, dass ich das Buch nur sehr schwer aus der Hand legen konnte. Selbst die anfänglichen eher ein bisschen trockenen Details über die Technik eines U-Bootes und Leahs Karrierestart beim Militär habe ich aufgrund des angenehmen Schreibstils von Hans Leistet sehr genossen. Über die Auflösung der Geschichte, die Dystopie ähnlichen Charakter hat, sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden, mich hat das Ende komplett überzeugt! Von mir gibt deshalb eine unbedingte Empfehlung und die volle Punktzahl für diesen spannenden Thriller! Danke an den Autor für sehr sehr abwechslungsreiche Leseunterhaltung!

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Ein kleines, aber feines Buch über Heimat, und was sie uns bedeutet

In den Wäldern der Biber
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Alina, die bisher in der Großstadt lebte, begibt sich nach der Trennung von ihrem Freund zu ihrem allein lebenden Großvater aufs Land, da dieser ihr als die naheliegendste Fluchtmöglichkeit erscheint, ...

Alina, die bisher in der Großstadt lebte, begibt sich nach der Trennung von ihrem Freund zu ihrem allein lebenden Großvater aufs Land, da dieser ihr als die naheliegendste Fluchtmöglichkeit erscheint, obwohl sie ihn viele Jahre nicht gesehen hat. In guter, wenn auch nur schemenhafter Erinnerung sind ihr die idyllischen Sommer ihrer Kindheit, die sie bei ihm verbrachte. Der alte Mann macht nicht viele Worte, stellt kaum Fragen und ist doch und gerade deshalb für seine Enkelin da, jetzt wo sie ihn so dringend braucht. Er lebt zurückgezogen, braucht nicht viel, hält Hühner, um die er sich kümmert und scheint sich im Einklang mit der ihn umgebenden Natur zu befinden. Daran lässt er Alina teilhaben und sie kommt so offenbar zu sich selbst, findet die nötige Ruhe, um ihr zukünftiges Leben und einen Entwurf dafür zu überdenken. Sie trifft Menschen, mit denen sie auch in ihrer Kindheit bereits Berührungspunkte hatte, merkt, wieviel ihr Freundschaft, Familienbande und die Heimat und deren Natur bedeuten und geben können. Auch die namensgebenden Biber, die der Großvater beobachtet, spielen natürlich eine Rolle. Mir hat die leise, unaufgeregte Art, mit der Franziska Fischer uns diese Geschichte erzählt, in der eigentlich gar nicht so dramatisch viel passiert, und die doch berührt, sehr sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht, und doch hat das Buch für mich eine Tiefgründigkeit, die noch länger nachklingen wird. Deshalb die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Ein Sommer wie er sein sollte

Ein unendlich kurzer Sommer
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Auf einem Campingplatz an einem See irgendwo in Deutschland trifft eine Handvoll Menschen aufeinander, scheinbar zufällig, und doch vielleicht vom Schicksal genau hierhin bestellt, wie man nach und nach ...

Auf einem Campingplatz an einem See irgendwo in Deutschland trifft eine Handvoll Menschen aufeinander, scheinbar zufällig, und doch vielleicht vom Schicksal genau hierhin bestellt, wie man nach und nach den Eindruck bekommt. Da ist zum einen Lale, eine junge Frau, die ihres oberflächlich betrachteten perfekten Ehealltags überdrüssig ist und sich spontan eine Auszeit nimmt und auf eben jenem Campingplatz strandet. Dort trifft sie auf den Eigentümer der Anlage, den alten kranken Gustav, der anfangs griesgrämig und unnahbar scheint und doch nach und nach sein gutes Herz offenbart. Hinzu kommt Christophe, der auf der fernen Insel Réunion gerade seine Mutter verloren hat, bei ihrem Nachlass einen geheimnisvollen Brief findet, der ihn auf Spurensuche nach Deutschland führt. Und dann ist da noch Flo, ein pubertierender, ein wenig einsamer Junge, der sich der Schicksalsgemeinschaft immer öfter anschließt. Die besagten Protagonisten verleben in der idyllischen Landschaft einen einzigartigen Sommer, jeder hat sein Geheimnis, seine Sorgen und Ängste, und doch genießen sie die gemeinsame Zeit, entwickeln sich weiter, und keiner ist am Ende der selbe wie zuvor. Kristina Pfister hat hier in einem für mich sogartigen Schreibstil eine großartige Geschichte komponiert, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat. Wie sie die sommerliche Stimmung eingefangen hat, dass man geradezu die in der Sonne flirrende Luft, die im Abendlicht spielenden Mücken und die Trägheit eines Sommertages beim Lesen zu spüren scheint, ist meisterhaft. Dieses Buch hat mich fasziniert und stellt für mich die perfekte Sommer- oder Urlaubslektüre der, ganz davon abgesehen, dass das ansprechend gestaltete Cover per se schon mal Lust auf die aktuelle Jahreszeit macht! Von mir eine absolute und unbedingte Leseempfehlung für eins meiner aktuellen Highlights!

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