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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2019

Thriller mit authentischer Realität

Verratenes Land
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Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste ...

Dieser Thriller fängt ziemlich dramatisch an. Ausgerechnet ein heimischer Archäologe, der viel Herz hat für sein Land, wird bei nächtlichen Grabungen erschlagen. Für den Leser ist schnell klar, er musste sterben, damit die Mächtigen und schon Reichen noch Mächtiger und noch Reicher werden. Dass 12 Männer oder besser gesagt der Poker-Club das alleinige Sagen über die Stadt Bienville sich nicht nehmen lassen wollen wird ziemlich schnell klar. Ihre Gier und Korruption treiben sie bis zum Exzess. Dabei schrecken sie auch nicht vor weiteren Morden zurück. Folter und Nötigung, Erpressung und Lügen sind an der Tagesordnung.
Marshall McEwan, der in Bienville aufgewachsen ist, hat mit 18 Jahren diese verkommene Gegend verlassen, um in Washington bei CNN etc. Karriere zu machen. Vor Jahren hat er mit seiner Berichterstattung aus dem Irak-Krieg der Pulitzerpreis gewonnen. Eigentlich hat er keinen wirklichen Grund nach Hause zurückzukehren. Doch sein Vater ist schwer erkrankt und wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben. Zudem steht das familiäre Zeitungsunternehmen kurz vor dem aus. McEwan unternimmt alles, um diese Zeitung „Bienville Watchman“ zu retten.

Das Buch ist aus der Sicht Marshall McEwan in Ich-Form geschrieben. In nicht allzu langen Kapiteln erzählt McEwan, wie sein guter Freund Buck Ferris tot aus dem Mississippi geborgen wird und damit verbunden weitere aussergewöhnliche Ereignisse geschehen. Wie tiefer gegraben wird, desto klarer wird, wie verkommen dieser Poker-Club sich aufführt. Stellenweise habe ich mich dermassen aufgeregt, dass ich immer wieder Pausen einschalten musste, um das Gelesene zu verdauen. Die wahrlich bildlich geschilderten Szenen trugen dabei stark zu. Gut eingegliedert fand ich Marshalls Jugendzeit und der sehr traumatisches Schicksalsschlag, welchen ihn bis heute verfolgt hat. Zudem hat Greg Iles immer wieder Abschnitte über Amerikas Militäreinsätze in Afghanistan und Irak eingeflochten, die sehr gut zu den einzelnen Protagonisten passen. Auch Marshall’s Liebesleben, welches schon in seiner Jugendzeit beginnt und ihn mit Unterbruch nicht mehr loslässt, spielt in diesem Drama eine wichtige Rolle. Bis in die letzten Seiten hält dieser Thriller einen gefangen und hofft, dass alles irgendwie ein akzeptables Ende nimmt. Der Leser wird so richtig wieder mal mit den abscheulichsten menschlichen Abgründen konfrontiert, die einen zum Nachdenken animieren. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die alles noch spannender machen. Hilfe meine Nerven!

Auf über 800 Seiten versteht es Greg Iles, einen äusserst spannenden und brisanten Thriller zum Besten zu geben. Kurz gesagt, Greg Iles hat mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, welch hervorragender Autor er ist. Seine Kenntnisse über die amerikanischen Südstaaten und deren dort lebenden Menschen kommen ihm sicherlich zu gute.

Ein Thriller mit einigen geschichtlichen Abschweifungen, den ich gerne weiter empfehlen kann. Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.07.2019

hammer, einfach genial

Auris
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Einfach hammer und genial, mehr kann ich dazu nicht sagen. Da haben sich zwei Super-Autoren des Psycho-Thrillers zusammengetan und einen äusserst spannenden Thriller geschrieben. Klar, auch einige Phantasie ...

Einfach hammer und genial, mehr kann ich dazu nicht sagen. Da haben sich zwei Super-Autoren des Psycho-Thrillers zusammengetan und einen äusserst spannenden Thriller geschrieben. Klar, auch einige Phantasie gehört zudem dazu, doch es hat dem Inhalt nicht geschadet. Ich kann nur sagen, ich habe mich ausgezeichnet unterhalten gefühlt und mit Jula mitgefiebert auf ihrem Weg zur Wahrheit oder Unwahrheit. So ganz ohne brutale Szenen geht es aber auch in diesem Thriller nicht. Dass diese Art Thriller nicht jedermanns Geschmack getroffen hat, verstehe ich und ist auch gut so. Jula, eine Reporterin und Podcast-Betreiberin ist neugierig und hinterfragt fast alles. Durch ihre Sturheit begibt sie sich oft in Lebensgefahr. Professor Hegel einer der besten forensischer Phonetiker gesteht einen Mord und muss dafür ins Gefängnis. Dass Hegel wirklich der Mörder ist, bezweifelt Jula sehr und untersucht diesen Fall auf eigene Faust.
Die kurzen Leseabschnitte haben mich förmlich durch das Buch gepeitscht. Praktisch habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Was ich schätzte war, bis zum Schluss war nicht klar ob Hegel schuldig ist oder nicht.

Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Cold case – sehr fundiert und spannend erzählt

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci, Spezialistin für ungelöste Fälle, kehrt aus ihrer Elternzeit zurück. Gleich wird sie und ihr Kollege Holger Morell mit einem Fall betraut, der sich als eine richtige Knacknuss entwickelt. ...

Gina Angelucci, Spezialistin für ungelöste Fälle, kehrt aus ihrer Elternzeit zurück. Gleich wird sie und ihr Kollege Holger Morell mit einem Fall betraut, der sich als eine richtige Knacknuss entwickelt. In einem kleinen bayrischen Ort etwas ausserhalb des Dorfes gab es während des 2. Weltkriegs eine Munitionsfabrik, in der dazumal viele Zwangsarbeiter und –innen Zwangsarbeit verrichteten. Kürzlich wurden ganz in der Nähe Leichenteile von einem Mann und einer Frau von einer Dorfbewohnerin gefunden. Gina als überzeugte Cold case Ermittlerin setzt alles daran, diesen Fall zu lösen und ihnen ihre Identität zurückzugeben, auch wenn sie schon 70 Jahre tot sind.

Auch diese Geschichte hat mich gleich von Anfang an total eingefangen. Inge Löhnig hat einen Schreibstil, der mich jeweils immer wieder überzeugt. Ihre Figuren werden von ihr so lebendig beschrieben, es ist eine wahre Freude. Die jeweils gut konstruierten Fälle tragen das seine dazu bei. Was auch in diesem Buch nicht fehlt, sind Begebenheiten mit ihrer kleinen Familie Tochter Chiara und Tino. Chiara ist ein besonderes Mädchen, geboren mit dem down Syndrom. Auch im Privatleben werden Gina und Tina mit einer Situation konfrontiert, die es in sich hat.

Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Das Thema hat mich sehr nachdenklich gemacht, bin ich doch der Meinung, dass jedermann ein Recht hat, zu erfahren, was mit plötzlich verschwunden Personen geschehen ist.

Auch der zweite Fall mit der Hauptperson Gina Angelucci hat mich voll überzeugt. Dafür gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.07.2019

spannender und dramatischer Schicksalsroman

Dunkelsommer
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Dies ist eine Geschichte eines Vaters, der vor drei Jahren seine über alles geliebte Tochter verlor. Seither sucht er sie immer wieder, in dem er sämtliche dunkle Wege im umliegenden Wald seines Wohnortes ...

Dies ist eine Geschichte eines Vaters, der vor drei Jahren seine über alles geliebte Tochter verlor. Seither sucht er sie immer wieder, in dem er sämtliche dunkle Wege im umliegenden Wald seines Wohnortes absucht. Am schlimmsten ist die Zeit, wenn sich der Jahrestag (Midsommer) ihres Verschwindens nähert. Da irrt er unablässig umher, trinkt und raucht zu viel und macht alle Mitbewohner des Ortes mit seiner Suche nach Lina verrückt. Anfänglich haben alle Leute ihm und seiner Frau geholfen, seine Tochter zu finden. Seine Exfrau gibt ihm die alleinige Schuld am Verschwinden seiner Tochter. Selbstvorwürfe und Verurteilung drücken Lelle komplett zu Boden und vernichten ihn fast. Bis eines Tages Meja mit ihrer Mutter in Norrland auftauchen. Wenig später, als die Nächte im dunkler und die Tage kürzer werden, verschwindet ein weiteres Mädchen. Sein bester Freund und Polizeibeamter, Hassan, unterstützt ihn so gut er kann. Doch Lelle hat den Glauben und die Hilfe der Polizei schon lange aufgegeben.

In einem zweiten Strang wird die traurige Geschichte von Meja und ihrer Mutter erzählt. Meja, die genug hat von dem Lebenstil ihrer Mutter mit immer wechselnden Wohnorte und Männer. Krampfhaft versucht sie, sich von ihr zu lösen, denn sie will unbedingt frei sein. Ihr eigenes Leben führen. Dabei lernt sie einen jungen Mann namens Carl-Johan kennen, in den sie sich unsterblich verliebt. Carl-Johan lebt mit seinen Eltern und seinen beiden Brüder sehr einsam und zurückgezogen tief im Walde auf einem Bauernhof. Sie sind Selbstversorger und wollen absolut nichts mit der Umwelt zu tun haben.

Was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben und wie geschickt die Autorin es verstand, diese zusammen zu bringen ist absolut spannend zu lesen.

Ich habe das Buch fast ohne Unterbruch zu Ende gelesen. Spannend, mystisch und dramatisch reihen sich die Kapitel aneinander. Sehr nachhaltig wird die Situation von Lelle beschrieben. Seine Besessenheit, unbedingt seine Tochter zu finden, hat mich selbst fast zur Verzweiflung gebracht. Auch die Lebenssituation von Meja mit ihrer alkoholkranken und tablettensüchtigen Mutter sind hervorragend und tiefgründig ausgearbeitet. Der literarische Schreibstil trägt zusätzlich das seine dazu bei. Bis fast zum Schluss bleibt es ein Geheimnis, was dazumal mit Lina an der Bushaltestelle geschehen ist. Wer der wahre Täter ist und welche Beweggründe dahinter stecken.

Ich habe diesen Thriller, der eigentlich nicht ein herkömmlicher Thriller ist, sehr genossen und empfehle ihn gerne weiter.

Veröffentlicht am 08.12.2018

erneut spannend

Rachewinter
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Wie schon die beiden Vorgänger ist auch „Rachewinter“ ein weiterer spannender und grausamer Thriller. Rechtsanwältin Evelyn Meyer und ihr Assistent Florian übernehmen ein spezielles Mandat. Ihr Kunde, ...

Wie schon die beiden Vorgänger ist auch „Rachewinter“ ein weiterer spannender und grausamer Thriller. Rechtsanwältin Evelyn Meyer und ihr Assistent Florian übernehmen ein spezielles Mandat. Ihr Kunde, ein junger Adliger aus reichem Hause hat nach dem Liebesakt seinen Liebhaber bestialisch ermordet. Zu seinem Pech wurde diese Tat zufällig auf einem Video festgehalten. Weitere belastende Beweise gegen ihren Mandanten Michael von Kotten scheinen aussichtslos, ihn nicht zu verurteilen.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von einem Unfalltod eines Geschäftsführers in einem Hotel in Leipzig. Kommissar Walter Pulaski übernimmt die ersten Ermittlungen. Bei dem Toten handelt es sich ausgerechnet um den Vater der besten Freundin seiner Tochter. Am Abend davor wurde er in Begleitung einer jungen unbekannten Frau in einem roten Kleid gesehen. Einen Tag später wird ein weiterer Todesfall entdeckt. Pulaski ist gefordert, vor allem seitens seiner Tochter und deren Freundin.

Anfänglich fragt man sich, was haben die beiden Fälle miteinander zu tun. Mit der Zeit wird klar, die deutschen Mordfälle und das Mordopfer in Wien haben irgendwas mit dem Casinoimperium von Kottens zu tun.

Ein wiederum rasanter und sehr verzwickter Thriller. Als Leser wird man förmlich durch die Kapiteln gepeitscht. Ich hatte Mühe, das Buch nur für kurze Zeit aus der Hand zu legen. Der fesselnde und dynamische Schreibstil den ich von Andreas Gruber schon kenne, unterstreicht die Spannung hervorragend.

Fazit: Ein wiederum hervorragend ausgearbeiteter Thriller vom feinsten. Absolute Leseempfehlung.