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Veröffentlicht am 23.01.2021

Rührender historischer Roman

Die Kannenbäckerin
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Annette Spratte – Die Kannenbäckerin

Johanna verliert schon in jungen Jahren ihre Eltern und ihre Geschwister an der Pest. Auf nachfragen der Nachbarin erinnert sie sich an einen Onkel und wegen der Gefahr ...

Annette Spratte – Die Kannenbäckerin

Johanna verliert schon in jungen Jahren ihre Eltern und ihre Geschwister an der Pest. Auf nachfragen der Nachbarin erinnert sie sich an einen Onkel und wegen der Gefahr das ihr unterwegs etwas passieren kann wird kurzerhand beschlossen das es besser wäre wenn sie als Junge unterwegs ist. So wird aus ihr Johan. Beim Onkel angekommen, wird ihr klar, dass sie als Junge wahrscheinlich mehr Chancen hat und so bleibt sie noch eine Weile „Johan“.

Die Handlung hat mir sehr gefallen. Sehr schön werden Gefühle und Details beschrieben, wie Johanna mit Gott hadert, da er ihr ihre ganze Familie nimmt, ihre Gefühle zu ihrem Onkel und ihrer Tante und auch was sie als Junge erlebt.
Was mir hin und wieder gefehlt hat sind, Jahreszahlen oder wie alt Johanna mittlerweile ist, für einige wichtige Ereignisse wäre es schön gewesen, dies zu wissen.
Durch den flüssigen Schreibstil war das Buch gut zu lesen, es gab Spannung und auch traurige Momente.
Durch die Anlehnung an die Kannenbäckerei im Kannenbäckerland bekommt man zugleich auch noch wichtige historische Informationen.

Alles in allem ein sehr schönes Buch mit interessantem und unterhaltsamen Inhalt.

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Veröffentlicht am 01.01.2021

Emotionale Liebe unter Geschwistern

Das Gewicht von Seifenblasen
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Liza hat in ihren jungen Jahren schon einiges erlebt. Dabei wird ihr noch ein normales Leben bevorstehen. Bei ihrer Schwester Becca, die nur ein Jahr älter ist, sieht es jedoch nicht so rosig aus für die ...

Liza hat in ihren jungen Jahren schon einiges erlebt. Dabei wird ihr noch ein normales Leben bevorstehen. Bei ihrer Schwester Becca, die nur ein Jahr älter ist, sieht es jedoch nicht so rosig aus für die Zukunft, insofern diese besteht. Becca ist nämlich schwerkrank und das sie überhaupt älter als 20 wird, die Aussichten gab es nach ihrer Geburt nicht. Acht Jahre hat man ihr allerhöchstens gegeben. Liza die nichts machen möchte was Becca nicht erleben darf/kann stellt ihre eigenen Bedürfnisse dann auch nach hinten. Doof nur das sie plötzlich River kennenlernt, der ganz anders ist als alle anderen Männer, die sie bisher kennengelernt hat.
Der Roman ist sehr schön geschrieben. Man fühlt mit Liza, Becca und River mit und kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Vor allem das Schicksal von Becca nimmt einem mit, kann einem aber auch Mut geben wenn man in einer ähnlichen Situation steckt. Die Einstellung von Becca und ihre Art stecken an um motiviert zu bleiben und das Leben zu genießen.
Der Roman ist sehr berührend und emotional und absolut zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Einblicke in die Kindheit der Queen

Teatime mit Lilibet
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Der Autorin ist es geglückt, das Leben der „Kinderfrau“ DER Queen Elizabeth zu erzählen. Für Leser/innen, die sich für die englische Monarchie und in Besonderen für Queen Elizabeth interessieren, ein absolutes ...

Der Autorin ist es geglückt, das Leben der „Kinderfrau“ DER Queen Elizabeth zu erzählen. Für Leser/innen, die sich für die englische Monarchie und in Besonderen für Queen Elizabeth interessieren, ein absolutes Muss!

Die Autorin klammert die Kindheit von Lilibet ab 1932 ein: Da wartet die ehemalige Gouvernante Marion Crawford, „wie sie das immer tat“.
Im Juli 1987! Was ist schief gegangen, das die Queen die jahrelange Einladung der innig geliebten „Ersatzmutter“ ausschlägt? Welcher Fehler ist Marion Crawford unterlaufen, der Queen Elizabeth’s Herz nicht erweichen lässt?
„Vom Kaminsims schaute ihr die Königin über die gekrönten Köpfe ihrer beiden Töchter hinweg teilnahmslos hinterher“
„Alte hatten sie zurückgewiesen – jene, für die sie ihre Jugend aufgegeben hatte.“
Beim Lesen habe ich mit Marion in dieser intensiven Zeit ihrer Jugend ab 1932 gelebt;
- mit ihrer Sehnsucht nach Liebe;
- mit ihrer Gier nach Sex;
- mit ihrer gefühlten Bestimmung, armen Kindern Unterricht zu geben, damit diese den Kreislauf der Armut durchbrechen können;
- mit ihrem Lehrerstudium und ihrer Zerrissenheit von Bestimmung für die Armen und dem Bestimmt werden zur Gouvernante für die „reichsten“ Kinder Englands.

Weltpolitisch werde ich in die Zeit der 30-/40er Jahre versetzt, die nach Außen die fragwürdige Macht der Monarchie Englands und ihrer Aufgabe zu repräsentieren zeigt und nach Innen ein eher armseliges „Zuhause“ für heranwachsende Kinder. „Ich dachte, es wäre gut für sie, die … gewöhnliche Welt kennenzulernen, … hinzusehen, wie … andere Menschen leben.“
Wendy Holden erzählt die Geschichte der warmherzigen Kinderfrau spannend und lebendig und war selbst erstaunt, daß diese Geschichte „noch nie erzählt worden war“. Warum geschah es nicht? Was sollte da nicht ans Tageslicht kommen? Lesen sie selbst. Und nehmen sie Anteil an dem Leben einer scheinbar heilen Welt.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Ein wundervoller mitfühlender Roman

Das letzte Licht des Tages
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Dieser Roman ist wirklich toll. Er gibt einem Einblicke in die Geschichte und in die Winzerkunst und natürlich gibt es auch noch einige spannende Romanzen, Affären und Liebesgeschichten vor und während ...

Dieser Roman ist wirklich toll. Er gibt einem Einblicke in die Geschichte und in die Winzerkunst und natürlich gibt es auch noch einige spannende Romanzen, Affären und Liebesgeschichten vor und während des Krieges und auch in der Gegenwart.

Liv wird eines Tages nach ihrer Scheidung von ihrer Oma Edith überrascht. Sie soll ihr nach Frankreich folgen wo Oma Edith groß geworden ist und wo sie auch heute wieder lebt. Edith ist inzwischen 99 Jahre und es scheint, dass sie wichtige Momente und Ereignisse aus ihrem Leben an ihre Enkelin weitergeben möchte. Doch das fällt ihr sichtlich schwer denn schöne aber auch traurige und schwierige Begebenheiten aus der Vergangenheit kommen in Erinnerung. Es war nicht immer alles einfach und leicht während des Kriegs, als die Nazis Frankreich erobert haben und es der Bevölkerung schwer gemacht haben.

Mir hat der Roman sehr gefallen. Durch den Schreibstil lässt sich das Buch flüssig lesen. Der Kapitelaufbau, wodurch zwischen Vergangenheit und Gegenwart gewechselt wird macht es spannend und man kann selbst miträtseln wie alles zusammenhängt. Am Ende ist aber doch wieder einiges anders als man denkt. Ich finde es toll wie einem neben einer solchen spannenden Geschichte auch noch Fakten vermittelt werden und kann das Buch sehr gerne weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Mitreißende Familiengeschichte

Trümmermädchen
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Die Autorin, mit bürgerlichem Namen Lioba Werrelmann, ist Journalist, stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter, die (ebenfalls Bäckerskind) die Nachkriegszeit ...

Die Autorin, mit bürgerlichem Namen Lioba Werrelmann, ist Journalist, stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter, die (ebenfalls Bäckerskind) die Nachkriegszeit noch in lebendiger Erinnerung hat, weiß zu erzählen von Hungersnot und kalten Wintern und Schwarzmarkt und Hoffnungen nach Kriegsende mit Sehnsüchten und Träumen vom Glück.

Köln in der Zeit von 1941 bis 1948 – hier „spielt“ sich die Geschichte von Annas Traum vom Glück ab. Beim lesen fühlte ich mich heimelig am warmen Backofen und roch das köstliche frische Brot und die Familienidylle im Haus, wenn nicht …, ja wenn nicht der Krieg wäre, der dieses Idyll kaputt macht.
So laufe ich während der Fliegerangriffe um mein Leben und bange mit Anna um das tägliche Brot und erlebe Krimimäßig Schwarzmarkt und Hamsterkäufe und die Zerstörung der Bäckerei und die 1. Liebe zu dem polnischen Zwangsarbeiter, der wie ein rettender Engel das Geschehen um Anna bestimmt.

Dieses Buch liest sich leicht trotz der Kriegswirren und schweren Nachkriegszeit, in der sich die handelnden Personen bewegen.
Der Traum vom Wiederaufbau der Bäckerei, das Warten auf die Heimkehr des Geliebten, der Hunger, die Not, die klirrende Kälte, die Sehnsucht nach Liebe und Wärme durchdringen die Handlung des Buches und machen es lesenswert, weil es die Grundbedürfnisse jedes Menschen anspricht und mich auf eine Reise in eine besondere Familiengeschichte mitgenommen hat, die durch den Krieg so besonders geprägt ist.

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