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Veröffentlicht am 01.08.2018

Typische Reality-TV-Show

Wild Games - In einer heißen Nacht
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„Wild Games – In einer heißen Nacht“ ist der Auftaktroman der neuen Reihe "Wild Games" von Jessica Clare.Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem Buch eine andere "Reality-TV"-Show ...

„Wild Games – In einer heißen Nacht“ ist der Auftaktroman der neuen Reihe "Wild Games" von Jessica Clare.Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, da in jedem Buch eine andere "Reality-TV"-Show mit neuen Protagonisten behandelt wird (Quelle: Klappentexte). In "Wild Games - In einer heißen Nacht" dreht es sich um Abby und Dean, welche beide bei der "Reality-TV"-Show „Endurance Island“ mitmachen. Das Cover ist relativ schlicht in schwarz, weiß und rot gehalten. Die Cover der Bände ähneln sich alle sehr, sodass eine wiedererkennbare Einheitlichkeit der Reihe vorhanden ist.

"Undercover bei einer Reality-Show mitmachen oder den Job verlieren - Journalistin Abby hat die Qual der Wahl. Zähneknirschend erklärt sie sich bereit, beim Fernsehen hinter den Kulissen zu recherchieren. Kurz darauf findet sie sich in einem knappen Bikini auf einer einsamen Insel wieder, umgeben von lauter durchgeknallten Kandidaten. Einer davon ist besonders nervig: Der arrogante Dean droht Abby in den Wahnsinn zu treiben - spätestens, als er sie vor laufender Kamera heiß küsst."

Abby ist undercover als Kandidatin bei der Show dabei, um am Ende für das Medienunternehmen, welches die Reality-TV-Show auf die Beine stellt und für das Abby gleichzeitig als Journalistin arbeitet, als Insider ein Buch zu veröffentlichen. In der Show lernt sie Dean, den Olympiaschwimmer, kennen und bildet anfangs mit ihm gezwungenermaßen ein Team. Nach anfänglichen neckischen Streitereien bilden die Beiden schnell ein echtes Team.

Abby gefiel mir anfangs recht gut, allerdings kam sie in meinen Augen teilweise so rüber, dass sie sich selbst und ihren Prinzipien nicht treu bleibt. Gerade die Handlungen am Ende passen nicht zu ihr. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich schnell blenden lässt und an ihren Vorurteilen festhält.

Dean hingegen ist, ganz der Leistungssportler, sehr zielstrebig, gleichzeitig aber auch teamfähig. Anfangs wusste ich nicht, inwieweit er vertrauenswürdig ist, am Ende tat er mir aber leid, so wie Abby ihn indirekt angegangen ist. Über Deans Ansichten und Empfindungen erfährt man durch Auszüge von Interviews am jeweiligen Kapitelanfang einiges. Abby selbst erfährt dies erst bei Ausstrahlung der Show im Fernsehen.

Die weiteren wichtigen Charaktere für den Verlauf der Geschichte habe ich nur oberflächig kennenlernen dürfen, was ich, aufgrund der tragenden Rolle, doch etwas enttäuschend finde. Gleichzeitig aber denke ich mir, dass es in einer solchen Show zwischen den Kandidaten nicht möglich ist, sich auf tieferere Ebene kennenzulernen (und warum sollte ein Leser das bei der gewählten Ich-Perspektive dann können?). Hier bin ich etwas zwiegespalten.

Die Idee und den Ablauf der Show fand ich interessant und sinnvoll aufgebaut und wurden auch gut beschrieben. Eventuell hätte ich mir hier etwas mehr Tiefe oder aber ein paar mehr Aufgaben für die Spannung gewünscht.

Das Ende (explizit: der letzte Absatz) hat mir leider gar nicht gefallen und hätte in meinen Augen nicht sein müssen! Zudem wirkt er doch etwas sehr unrealistisch. Wenn er denn unbedingt hätte sein müssen, hätte mich der Alltag dazwischen auch noch interessiert.. hier prallen doch zwei sehr unterschiedliche Menschen/Welten aufeinander.

Der Schreibstil ist mir teilweise etwas zu locker und flach, manche Handlungen passieren Schlag auf Schlag. Um einige Handlungen nachvollziehen zu können, fehlt mir hier die Tiefe (insbesondere bei Abby).

Insgesamt handelt es sich bei "Wild Games - In einer heißen Nacht" von Jesica Clare um einen locker - zu lockeren? - leichten Liebesroman für Zwischendurch.

Ich bedanke mich bei Netgalley und dem Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Liebesgeschichte zwischen zwei Welten

The Beat of your Heart
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In ihrem Roman „The Beat of your Heart“ erzählt Maja Lorim die Geschichte von der wohlhabenden Hotelerbin Caitlin »Cat« Falkner und dem mittellosen Musiker Timo »Mo« Benner.

»Der Klang des Herzens ist ...

In ihrem Roman „The Beat of your Heart“ erzählt Maja Lorim die Geschichte von der wohlhabenden Hotelerbin Caitlin »Cat« Falkner und dem mittellosen Musiker Timo »Mo« Benner.

»Der Klang des Herzens ist lauter als die Stimme der Vernunft  

Eigentlich müsste Cat glücklich sein: Sie ist erfolgreiche Juniorpartnerin in der millionenschweren Hotelkette ihres Vaters und ihr langjähriger Freund macht ihr auf einer Firmenfeier vor aller Augen einen Antrag. Doch plötzlich hat sie das Gefühl, beim Gedanken an die Hochzeit zu ersticken und dann begegnet sie dem Klavierspieler Mo, der in ihr eine ungeahnte Sehnsucht nach Freiheit und Liebe entfacht. Cat muss ihre Gefühle nicht nur vor ihrer Familie, sondern auch vor der Presse verstecken. Und Mo hat neben Geldsorgen ein Familiengeheimnis, das er Cat vorenthält. Hat die Liebe der reichen Hotelerbin zu dem mittellosen Musiker eine Chance?«

In dem Roman treffen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aufeinander. Da die Geschichte aus der Sicht von Cat und Mo erzählt wird, lernt man beide Protagonisten und ihre Sorgen, Gedanken und Entscheidungen gut kennen. Cat, die als künftige Erbin bereits Juniorpartnerin in der familiären Hotelkette ist, ist wohlhabend und achtet stets auf ein gutes Image ihrer Familie in der Presse. Hierbei handelt sie oft rational und lebt scheinbar ihr Leben so, wie es von ihr erwartet wird, wie es für die Familie und das Hotel am besten erscheint. Mo hingegen drückt seine Gefühle über die Musik aus und handelt emotional. Gleichzeitig arbeitet er sehr hart um sein Leben in einfachen, verarmten Verhältnissen zu verbessern.

Aufgrund der unterschiedlichen Verhältnisse entsteht zwischen Cat und Mo oftmals eine Kluft. Cat, die immer genügend finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, möchte ihr Geld nutzen um Mo zu helfen. Mo hingegen möchte sich nicht abhängig machen und lieber hart dafür arbeiten um etwaige Schulden tilgen zu können. Auch, wenn die finanziellen Unterschiede zwischen Cat und Mo doch sehr krass sind, finde ich dieses Problem sehr realistisch. Gut finde ich hier, dass es nicht die oftmals typische „Reicher Mann und arme Frau“-Konstellation ist.

Die Familien von Cat und Mo haben beide recht ähnliche Probleme, die doch auf völlig unterschiedliche Weise gehandhabt werden. Während Cats Familie sich gegenseitig deckt und der Öffentlichkeit etwas vorgaukelt, bestehen zwischen den einzelnen Mitgliedern Mo's Familie starke Zerwürfnisse, die von Vorurteilen und Unterstellungen vergiftet sind.

Bei dem Roman handelt es sich in meinen Augen um eine tolle Liebesgeschichte, die von den Problemen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten erschwert wird. Dadurch wird sie realistisch, die Probleme, Sorgen und Nöte nachvollziehbar. Wut und Eifersucht, aber auch Liebe und Zusammenhalt spielen hier eine große Rolle.

Der Roman geht mir am Ende etwas zu schnell, man hat etwas das Gefühl, dass der Roman schnell beendet werden musste um eine gewissen Seitenzahl nicht zu überschreiten. Das finde ich etwas schade, da der Roman zu Beginn mit einer gewissen Tiefe gestartet wird. Auch die Geschichte von Mo's Familie wird ziemlich flach aufgelöst. Ich vergebe daher 4 von 5 Sternen.

Ich bedanke mich bei Netgalley und dem Forever by Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Thema regt zum Nachdenken an

Dreizehn ist mein Glücksbringer
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In „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ erzählt Jennifer E. Smith die Geschichte von Alice und ihrem besten Freund Teddy. Mittelpunkt ist Lottogewinn von Teddy, welcher den Lottoschein von Alice zu seinem ...

In „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ erzählt Jennifer E. Smith die Geschichte von Alice und ihrem besten Freund Teddy. Mittelpunkt ist Lottogewinn von Teddy, welcher den Lottoschein von Alice zu seinem 18. Geburtstag geschenkt bekommen hat. Den Roman durfte ich im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen und bewerten.

„Alice glaubt nicht an Glück, dazu ist in ihrem Leben schon viel zu viel Schlimmes passiert. Dennoch schenkt sie ihrem besten Freund Teddy, in den sie heimlich verliebt ist, zum Geburtstag einen Lottoschein. Und das Unglaubliche tritt ein – Teddy knackt den 140-Millionen-Jackpot! Was zuerst wie die Erfüllung aller Träume erscheint, verändert alles zwischen ihnen. Teddy droht durch den plötzlichen Geldregen abzuheben und ist nicht mehr der, dem Alice ihr Herz geschenkt hat. Bedeutet das unverhoffte Glück im Spiel für sie Pech in der Liebe?“

Der Roman hat mein Interesse aufgrund des Lottogewinns geweckt. Ein so hoher Lottogewinn ist einfach nicht alltäglich und mich hat interessiert, wie die Autorin diesen Aspekt und seine nachfolgenden Veränderungen (welche definitiv eintreten, ob positiv oder negativ) verarbeitet. Ob die Autorin eine ähnliche Erfahrung gemacht hat, kann ich nicht sagen.

Aus dem Klappentext ging nicht hervor, um welchen Geburtstag es sich handelt. Im Buch selbst erfährt man sehr schnell, dass es sich hierbei um den 18. Geburtstag von Teddy handelt. Beim Lesen habe ich mir auch so manches Mal die Frage gestellt, wie sich der Roman mit älteren Personen entwickelt hätte. Ich denke, je nach Lebensphase wird sich ein Lottogewinn unterschiedlich auswirken. Der Roman regt somit also durchaus zum Denken an! Oft dachte ich mir auch „Oh, das hätte ich (als Person) jetzt anders gemacht“ oder „So würde ich mich definitiv nicht verhalten“, gleichzeitig kam aber auch oft der Gedanke, dass ich eigentlich gar nicht weiß, wie ich damit umgehen würde. Spinnt man diesen Gedanken weiter, lernt man sich selbst durchaus etwas kennen.

Die Protagonistin Alice war mir schnell sympathisch. Als Vollwaise hat sie mit ihren 18. Jahren bereits zwei schlimme Schicksalsschläge erleiden müssen, die sich auch in ihrem Verhalten, in ihren Gedanken und Handlungen widerspiegelt. Sie geht an vieles deutlich beschwerter heran, macht sich größere Sorgen, denkt immerzu daran, was ihre Eltern sagen würden. Dass sie am Ende doch endlich anfängt, so zu entscheiden, wie sie ihr Leben leben möchte (s. Uni-Entscheidung), finde ich eine tolle positive Entwicklung! Gleichzeitig ist sie eine so starke Person, die sich viele Gedanken um das Leid anderer macht. Bzw. macht Alice sich um Personen, die ihr nahe stehen, viele Gedanken. Sie erkennt man auch bei der Auswahl der Lottozahlen, hier hätte sie genauso wahllos irgendwelche Zahlen wählen können. Aufgrund dessen kann ich es gut verstehen, dass sie von einigen Handlungen Teddys sehr enttäuscht war, die doch recht unüberlegt erscheinen.

Der Protagonist Teddy gefällt mir leider (persönlich) nicht so sehr. Obwohl er durchaus auch kein so leichtes Leben hat oder hatte (Spielsucht des Vaters, Trennung der Eltern, wenig Geld), empfinde ich ihn als arrogant und nur darauf bedacht, wie die Gesellschaft ihn sieht. Dies hat sich leider auch mit dem Lottogewinn verschlimmert (s. Mexiko-Urlaub). Gleichzeitig weiß er alles besser und hat einen extrem naiven guten Glauben an die Menschen (s. Treffen mit dem Vater). Natürlich hat Teddy auch tolle Seiten, wie z.B. den Besuch mit Alice in Stanford, die Spendenidee mit dem Zufallsprinzip, der Hund für Leo, den Hauskauf für seine Mutter etc. Die doch recht starke (positive) Veränderung am Ende finde ich etwas unglaubwürdig.

„Bedeutet das unverhoffte Glück im Spiel für sie Pech in der Liebe?“
Dieser Satz aus dem Klappentext lässt einen eine bittersüßes Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen erhoffen. Tatsächlich wird man hier etwas enttäuscht. Das Cover, auf dem man ein Pärchen in einem Kleeblatt sieht, tut hier sein Übriges. Im Verlauf der Geschichte geht diese Hoffnung auf eine Liebesbeziehung sehr einseitig von Alice aus, erst zum Ende hin kann man hier von einer „beidseitigen“ Liebesgeschichte reden.

Der Roman wird komplett aus der Sicht von Alice erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist dabei angenehm zu lesen. Man lernt die Protagonistin, ihre Gedanken, Sorgen und Wünsche durchaus kennen. Insgesamt fehlt es mir zum Teil aber an etwas mehr Tiefe, was die anderen Charaktere angeht. Ich denke, viele Handlungen von Teddy wären besser nachzuvollziehen - wenn auch nicht unbedingt verständlich -, wenn man seine Gedanken kennen würde.

Gut gemacht finde ich, dass das Buch in Abschnitte unterteilt wird. Die Abschnitte werden hier mit den Monaten Januar bis Juni betitelt. Dadurch wird dem Leser die Möglichkeit geschaffen, sich die Veränderungen auch auf zeitlicher Ebene vorstellen zu können.

Insgesamt gebe ich dem Roman „Dreizehn ist mein Glücksbringer“ 3,5 Sterne. Alice ist eine tolle Protagonistin, die Jennifer E. Smith gut ausgearbeitet hat. Bei Teddy gelingt ihr dies leider nicht so gut. Es ist definitiv eine Geschichte, die einen zum Nachdenken anregt. Trotzdem werde ich das Buch eher nicht ein weiteres Mal lesen.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben? - JA!

Kirschroter Sommer
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Kurzinformationen und Cover

Der Roman „Kirschroter Sommer“ von Carina Bartsch erschien im Dezember 2011 im Schandtatenverlag (eigener Verlag der Autorin), später (am 24.01.2013) wurde der Roman unter ...

Kurzinformationen und Cover

Der Roman „Kirschroter Sommer“ von Carina Bartsch erschien im Dezember 2011 im Schandtatenverlag (eigener Verlag der Autorin), später (am 24.01.2013) wurde der Roman unter dem Rowohlt Verlag erneut verlegt. Der Roman ist als Taschenbuch, eBook und Hörbuch verfügbar. Das Taschenbuch umfasst 512 Seiten. Es handelt sich um den ersten Band der Geschichte von Emely und Elyas. Der abschließende zweite Band erschien unter dem Titel „Türkisgrüner Winter“.

Auf dem Cover sind eine Frau und ein Mann im Portrait abgebildet. Diese können durchaus die beiden Protagonisten darstellen. Der Titel „Kirschroter Sommer“ ist in lila/rosa-Tönen gestaltet, über dem Titel sind passenderweise Kirschblüten. Ansonsten ist das Cover in Grautönen gehalten, lediglich die Augen des Mannes erstrahlen in einem grün (Verbindung zum Inhalt!).

Klappentext

Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben?

Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie wieder auf Elyas, den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinander gebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail-Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?

Meinung
Im Vorfeld muss ich sagen, dass ich die Geschichte bereits verfolgte, als Carina Bartsch diese als Fanfiktion zu den „Bis(s)“-Romanen der Autorin Stephenie Meyer veröffentlichte. Umso mehr freut es mich, dass aus der damals schon hervorragenden Geschichte nun eine „eigene“ Geschichte von Emely und Elyas wurde! Wer übertrieben darauf achtet, findet sicherlich einige Verbindungen zu den „Bis(s)“-Charakteren, in meinen Augen ist dies aufgrund der Hintergrundgeschichte jedoch nicht verwerflich.

Grob gesagt handelt die Geschichte von zwei jungen Erwachsenen, die mehr füreinander empfinden, als sie jemals zugeben würden. „Was sich liebt, das neckt sich“ trifft hier sehr gut zu. Carina Bartsch stellt die Geschichte auf so unfassbar schöne Art und Weise da ohne dabei vollkommen in den 0815-Kitsch abzurutschen. Vielmehr wird die Geschichte durch ihre gut ausgearbeiteten Höhen und Tiefen realistisch. Jeder Charakter (selbst jeder noch so unwichtige Nebencharakter) wurde umfassend ausgearbeitet und dargestellt, jede Handlung ist nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt verständlich. Aber so spielt das Leben.

Carina Bartsch schafft es mit viel Witz und Charme den Leser festzuhalten, ihr Schreibstil ist locker leicht und bringt sowohl witzige Szenen, als auch traurige, bedrückende Szenen gut rüber. Mit dem absolut fiesen Cliffhänger fesselt sie einen so sehr, dass man nahtlos mit dem zweiten Band „Türkisgrüner Winter“ fortfahren möchte. Daher ein gutgemeinter und lebensnotwendiger Rat: Kauft euch direkt beide Bände zusammen!


Ich vergebe 5 von 5 Sternen. Der Roman ist so unfassbar leicht und witzig und doch gleichzeitig auch ernst. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich diesen schon erneut gelesen habe. Er gehört eindeutig zu meinen absoluten Lieblingsbüchern (ebenfalls Band 2!). Wer also eine Auszeit vom Leben benötigt und sich dabei mit den „ernstzunehmenden“ Problemen der Liebe junger Menschen auf charmante Art und Weise auseinandersetzen möchte, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Zwei Geschichten über die Liebe - verbunden durch den Tod

Wo mein Herz dich findet
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Kurzinformationen und Cover

Der Roman „Wo mein Herz dich findet“ von Kathryn Taylor erschien am 29.06.2018 im Verlag Bastei Lübbe. Der Roman ist als Taschenbuch, eBook und Hörbuch verfügbar. Das Taschenbuch ...

Kurzinformationen und Cover

Der Roman „Wo mein Herz dich findet“ von Kathryn Taylor erschien am 29.06.2018 im Verlag Bastei Lübbe. Der Roman ist als Taschenbuch, eBook und Hörbuch verfügbar. Das Taschenbuch umfasst 336 Seiten. Es handelt sich um einen Liebesroman mit Happy End.

Das Cover ist in fröhlichen Farben gehalten. Mittig auf dem Cover auf grünem Hintergrund springt dem Leser der Titel „Wo mein Herz dich findet“ ins Auge. Um den Titel sind Wildblumen und Schmetterlinge platziert.Das Cover ist angelehnt an den Roman „Wildblumensommer“ der Autorin. Dieser ist mir nicht bekannt, jedoch finde ich die Idee gelungen, da trotz unterschiedlicher und scheinbar unabhängiger Geschichten ein Wiedererkennungsmerkmal der Autorin geschaffen wurde.

Klappentext

Ein plötzliches Unwetter zwingt die junge Cara, in einer einsamen Gegend Unterschlupf zu suchen. Ihr Gastgeber Liam scheint ihr jedoch nur widerwillig Obdach zu bieten. Caras Neugier ist geweckt: Warum lebt der attraktive Mann so zurückgezogen? Ihr wird schnell klar, dass seine raue Schale nur Fassade ist. Sie verliebt sich leidenschaftlich in den Außenseiter. Aber Liam kann ihr keine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machen - denn sein dunkelstes Geheimnis droht ihre Familie zu zerstören.

Meinung

Kathryn Taylor ist es wunderbar gelungen zwei Geschichten über die Liebe in einem 336 seitigen Roman umfassend zu erzählen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Cara und Liam, sowie Amy und Patrick erzählt. Auf unterschiedlicher Art und Weise sind beide Liebesgeschichten mit dem tragischen Tod von Isabel, der Schwester von Cara und Patrick, miteinander verbunden.

Die Geschichte ist recht vorhersehbar, daher möchte ich hier nicht auf den Inhalt eingehen. Trotzdem finde ich, dass die Vorhersehbarkeit die Spannungskurve der Geschichte nicht negativ beeinflusst. Manche Szenen sind mit Sicherheit etwas weniger dramatisch als erwartet, andere Szenen werfen dagegen Fragen auf, die erst später abschließend geklärt werden und zuvor genügend Raum für die eigene Fantasie bieten. Dass der Roman mit einem Happy End endet ist nicht unerwartet, aber gut ausgearbeitet und realistisch an die vier wichtigsten Personen angepasst. Als Leser kann man das Buch zufrieden zuklappen.

Der Klappentext ist nicht glücklich gewählt, da dieser sich nur auf Cara und Liam bezieht. Dass der Roman tatsächlich aber zwei Geschichten erzählt, wird somit nicht klar und sorgt im ersten Moment für etwas Verwirrung, wenn die ersten Szenen aus der Sicht von Amy und Patrick auftauchen, die zudem zu der Geschichte um Cara und Liam nicht allzu viel beitragen.. Meiner Kenntnis nach werden Klappentexte nicht von den Autoren geschrieben, sodass hier kein „Fehler“ bei der Autorin zu suchen ist.

Der Schreibstil der Autorin Kathryn Taylor war mir bereits durch ihre Romanreihe „Colour of Love“ bekannt. Auch hier schreibt sie flüssig, die Gedanken und Charaktere der vier (Haupt-)Personen sind toll ausgearbeitet. Manche Aktionen der Nebenpersonen werden nicht immer ganz klar, würden aber mit Sicherheit bei einer detaillierten Begründung den Umfang des Romans sprengen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen. Der Roman eignet sich in meinen Augen wunderbar als leichte Urlaubslektüre oder für ruhige Tage. Wer eine hochspannende und dramatische Geschichte erwartet, wird hier leider enttäuscht.

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