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Veröffentlicht am 18.03.2020

Tolles NA-Buch, jedoch nicht so überzeugend wie Band 1...

Feeling Close to You
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Wie man schon dem Klappentext entnehmen kann, kennen sich Teagan und Parker zuerst nicht und unterhalten sich erst einmal über Chats. Während Teagan Zuhause auf die Rückmeldung verschiedener Colleges wartet, ...

Wie man schon dem Klappentext entnehmen kann, kennen sich Teagan und Parker zuerst nicht und unterhalten sich erst einmal über Chats. Während Teagan Zuhause auf die Rückmeldung verschiedener Colleges wartet, so studiert Parker schon und verdient sich sein Geld durch seine Streams.Was jedoch nicht bedeutet, dass Parker das perfekte Leben führt. Genauso wenig wie Teagan. Ihr Vater möchte sie an einer anerkannten Uni sehen, auf der es nicht den Studiengang gibt, den sie anstrebt. Parker hat zur gleichen Zeit mit der Lebenssituation seiner Eltern kämpfen, denn seine Mutter ist unheilbar krank.
Doch sie treffen einander. Und obwohl sie es nicht zulassen wollen – denn sie haben beide zu dieser Zeit schon genug im Kopf -, können sie sich nicht in Ruhe lassen…

Ein Teil des Buches besteht aus Chatverläufen, was ich auf der einen Seite wirklich schön fnde, vor allem weil es mal etwas neues ist. Aber auf der anderen Seite hat es auch dafür gesorgt, dass ich nicht mehr wirklich die Gefühle wahrgenommen habe, wenn man das so ausdrücken kann. Ich habe mich durch die Chats quasi, irgendwie – man merkt, ich kann dieses Gefühl nicht wirklich in Worte fassen – distanziert und so nicht dieses ständige Gefühl gehabt, dass ich weiterlesen muss.
Natürlich ist „Feeling Close To You“ ein Page-Turner, wie auch alle anderen Bücher von Bianca Iosivoni, doch ich hatte bei diesen Chats eher das Gefühl, schnell zu lesen, anstatt dass der Drang bestand, dass ich weiterlesen muss.

Teagan hat mir als Charakter von Anfang an gefallen. Sie war sympathisch und realistisch. Und sie ist nicht auf den Mund gefallen. Auch wenn sie zum Beispiel auf der Convention erst einmal ein wenig sich unwohl fühlt und sogar ein wenig nervös und unsicher scheint, so ist sie in den meisten Momenten einfach sie selbst – und selbstbewusst. Manchmal denkt sie vielleicht nicht so viel darüber nach, was sie tut, und sie sagt immer, was ihr durch den Kopf geht und schämt sich beispielseweise nicht dafür. Sie steht dazu, wie sie ist. Auch gegenüber ihrem eigen Vater, selbst wenn dieser nicht unbedingt überzeugt davon ist, was sie plant und was sie machen möchte mit ihrer Zukunft.

Parker ist ein genauso einzigaritger Charakter, allein schon durch sein Hobby. Er lebt in seiner „Chaos-WG“ noch mit anderen Studenten zusammen, die man während des Lesens kennenlernt und wirklich einmahlig sind. Ehrlich, allein wegen dieser WG würde ich wieder zum Buch greifen. Aber auch seine Hintergrundgeschichte ist nicht so typisch tragisch auf die bekannte Weise. Ich finde, dass sich im NA Bereich oftmals die sehr tragischen und klischeehaften Hintergrundgeschichten anhäufen, aber hier haben wir mal eine Ausnahme – etwas, was auch für Teagans Geschichte meiner Meinung nach gilt. Vielleicht haben sich sogar ein paar Tränen bei seiner Geschichte an der Oberfläche gebahnt…

Teagan und Parkers Geschichte ist einerseits wirklich schön und ich habe sie wirklich gerne verfolgt, weil sie einfach perfekt zusammenpassen, um hier mal das Fangirl in mir sprechen zu lassen. Aber andererseits finde ich, dass sich alles extrem schnell entwichelt hat. Obwohl wahrscheinlich die Zeitdauer realistisch war, doch durch die Zeitsprünge hat es sich für mich nicht so realistisch und natürlich angefühlt.
Und vor allem vom Ende war ich ein wenig enttäuscht, da auch hier sehr viele Zeitsprünge eingebaut sind.

Fazit:

Obwohl ich ein paar Abstirche aufgezählt habe, so habe ich dem Buch trotzdem vier von fünf Sterne gegeben, weil es einfach gut war. Und daran können auch die Kritikpunkte nichts verändern. Die Geschichte von Parker und Teagan ist schnell und spannend. Wer solche Geschichten liebt, der sollte definitiv zu diesem Schätzchen greifen. Es ist sehr viel passiert und es wurde nie langweilig, aber wer es lieber realistisch haben möchte, der sollte nicht mit einer hohen Erwartung an dieses Buch gehen. Ich habe mir ein noch besseres Buch vorgestellt als „Finding Back To Us“, welches mich wirklich überrascht hat. Ich bereue es auf jeden Fall nicht, nach der Geschichte von Teagan und Parker gegriffen zu haben.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

überraschender Highfantasyroman im asiatischen Stil

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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Rin ist ein Mädchen das von ihren Adoptiveltern scharmlos ausgenutzt wird. Sie muss für sie arbeiten und soll, gerade als wir Rin kennenlernen, einen alten aber einflussriechen Mann heiraten. Eine Zukunft, ...

Rin ist ein Mädchen das von ihren Adoptiveltern scharmlos ausgenutzt wird. Sie muss für sie arbeiten und soll, gerade als wir Rin kennenlernen, einen alten aber einflussriechen Mann heiraten. Eine Zukunft, die Rin nicht erleben möchte. Und so will sie an der Aufnahmeprüfung teilnehmen, die jedes Jahr stattfindet. Eine Aufnahmeprüfung, die sie an einen Ort bringen kann, der ihr eine bessere Zukunft verspricht: Die Akademie von Sinegard. Sie schafft es und obwohl sie von allen als die Bäuern aus dem Süden des Landes angesehen wird, so ist sie doch erfolgreich. Doch als Krieg ausbricht, sie von ihren wenigen Freunden getrennt wird, lernt sie die wirkliche Welt kennen. Und eine Macht, die sie nie für greifbar gehalten hätte…

Rin ist eine sehr vielseitige Protagonistin. Ihr Leben dauert zwei Jahre an der Akademie – ein langer Zeitraum, der zwar einen großen Teil des Buches einnimmt, doch schneller umgeht, als ich es von anderen Fantasyromanen gewöhnt. Wenn normalerweise eine Handlung von mehreren Bänden nur wenige Bände umfasst (wenn überhaupt), so geht es hier deutlich schneller. Etwas Neues, an das ich mich erst einmal gewöhnen musste, doch es wunderbar zu der Geschichte gepasst. Rin kann zum einen wirklich standhaft und mutig sein, vor allem, wenn es sich dabei um die Zeit in Sinegard handelt, doch gleichzeitg kann sie auch wirklich stur und machtgierig sein. Eine Tatsache, die sie abrundet, denn sie ist nicht perfekt. Sie lebte unter ihren Adoptiveltern nicht in guten Verhältnisse, besaß nicht die Macht, die sie während des Romans erwirbt, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sie diese Gier nach Macht in sich trägt. Es macht sie realistischer, greifbarer. Obwohl ich nicht der größte Fan von dieser Eigenschaft an manchen Stellen war.

Der Plott war genau passend. Es gab Passagen, die wichtiger für die Entwicklung waren als andere, wodurch diese mehr „Platz“ einnahmen. So hat man Rin im ersten Jahr an der Akademie mehr begleitet, als im zweiten. Während erst einmal am Anfang die Strukur erklärt werden musste, so konnte man sich danach nur noch mit dem wichtigen befassen. Auch ein Punkt, der mir neu war, da die meisten Fantasyromane, die ich gelesen habe, eher sehr genau und detailliert sind, aber es hat einfach gepasst. Es wurde nie langweilig und ich wollte immer weiterlesen.

Die Einzigen, die unter dem schnell voranschreitenden Plott gelitten haben, sind die Nebencharaktere. Manche hat man gut kennengelernt, beispielsweise an der Akademie, wurden jedoch unwichtig, da sie vielleicht nicht wichtig genug für die „schnelle“ Handlung waren. Manche, die ich für wichtiger gehalten habe, waren am Ende nur noch Nebenfiguren, die hauptsächlich im ersten Drittel vorkamen und dann nie wieder. Ich hätte über ein paar gerne etwas mehr erfahren.

Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und passt wirklich gut. Ich hatte nie das Gefühl, dass beispielsweise irgndwelche Strategien langweilig waren, da mich das Buch – und der Schreibstil – sofort in seinen Bann gezogen hat.

Gerade als der Krieg dann ausbricht, hat mich das Buch gefesselt. Die Lehrlinge (die Schüler) von Sinegard werden in die unterschiedlichsten Teile der Miliz verteilt, sodass man manchmal einen alten Charakter trifft oder aber auch sich die Wege mit Rin nicht mehr kreuzen. Gleichzeitig sorgt dieser Bruch, diese Trennung vom ersten Teil der Geschichte dafür, dass man neue Charaktere kennenlernt und ein bisschen mehr über so manchen alten Bekannten…

Spoiler

Mein Lieblingscharakter ist Altan. Ich habe ihn schon am Anfang interessant gefunden, als man ihn noch gar nicht zu Gesicht bekommen, sondern nur von ihm gehört hat.
Ich finde seine Art faszinierend: Einerseits ist er der furchtlose, strategische und unbesiegbare – wir wollen jetzt nicht zu viel von ihm schwärmen – Anführer der Cike (und davor natürlich der beste Lehrling Sinegards) und andererseits ist er der gebrochene Junge, der sein ganzes Volk verloren hat und nach Jahren Rin findet. Und ich hatte so gehofft, dass sie vielleicht zusammenkommen (Nein, ich habe sie nicht von Anfang an geshippt… nein, ich doch nicht…) Und sein Tod hat mich zerstört. Wieso musst er sterben?! Aber ich bin der festen Überzeugung, dass er nicht gestorben ist. Oder er wieder aufersteht. Er muss schließlich noch leben als mein Lieblingscharakter!

Spoiler Ende

Das Ende hat mir wirklich das Herz gebrochen. Wenn ihr Rins Geschichte lest, werdet ihr es verstehen. Es war teilweise episch und dann wieder herzzerreißend. Und ein passender Abschluss, um sich auf den nächsten Band zu freuen.

Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass ich das Buch niemanden empfehlen würde, der etwas gegen ein wenig „Brutalität“ in Büchern hat. Es ist nicht durchgängig brutal – keineswegs. Man sollte aber gefasst sein darauf, dass der Krieg nicht friedlich ist und man mit einer gewissen Brutalität rechnen muss. Nicht allzu schlimm, wenn man abgehärtet ist, aber ich fand es selbt manchmal ein wenig zu brutal und ein paar Mal nicht unbedingt nötig.

Fazit: „Im Zeichen der Mohnblume – Die Schamanin“ von R. F. Kuang ist ein überraschender Highfantasyroman im asiatischen Stil. Es ist mal etwas anderes zwischen all den Fantasyromanen, die nur strotzen vor genauen und detaillierten Beschreibungen, die manchmal ein wenig langweilig oder langatmig sein können. Rin ist eine tolle und vor allem realistische Protagonistin, für die aber leider ich am Ende nicht mehr die größte Sympathie empfunden habe, doch ich hoffe, dass sich das im nächsten Band ändert. Ich gebe Rins Geschichte 4,5/5 Sternen.

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