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maggiem

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2023

Mitreißender historischer Roman

Bronze und Stahl
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Der historische Roman „Bronze und Stahl“, der 1275 vor Christus spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte des hethitischen Großreichs anhand des fiktiven Geschwisterpaars Iyalanda und ...

Der historische Roman „Bronze und Stahl“, der 1275 vor Christus spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte des hethitischen Großreichs anhand des fiktiven Geschwisterpaars Iyalanda und Paiawon. Die Geschichte nimmt schon nach kurzer Zeit so richtig Fahrt auf und dem Autor gelingt es wunderbar, mit seinem flüssigen Schreibstil und seiner Erzähltechnik den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten.
Auch die ständig wechselnden Handlungsstränge, die aus der Sicht des Sklaven Paiawon, seiner Schwester Iyalanda, der Kaufmannstochter Malliva und des Agenten Achaios erzählt werden, sowie die Thematik lassen die Geschichte lebendig aufleben. Dem Autor ist die Verknüpfung von Fiktion und Realität sehr gut gelungen.
Die sympathischen Protagonisten Paiawon und Iyalanda entwickeln sich bedingt durch ihre Schicksalschläge zu starken Persönlichkeiten. Iyalandas Herren sind sehr unsympathisch, da sie ihre Macht willkürlich ausüben. Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen und ich fand sie alle authentisch.
Ich finde die historischen Informationen über die Hethiter, die Erläuterungen zu den unterschiedlichen Schmiedeverfahren, die gesellschaftlichen Spannungen und die politischen Zusammenhänge sehr interessant und diese wurden vom Autor sehr geschickt in die Handlungen eingeflochten. Des Weiteren haben mir die Skizzen in diesem Buch sehr gut gefallen. So konnte ich mir die Städte bzw. die Schlacht von Kadesch so richtig gut vorstellen.
Fazit:
Der Autor Sebastian Steffens hat sehr tiefgehend recherchiert und ihm ist eine mitreißende Geschichte gelungen. Es ist ein packendes Buch, das ich schwer aus der Hand legen konnte. Absolute Kauf- und Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Westerwald im 18. Jahrhundert

Das Holz, aus dem wir geschnitzt sind
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Dieser historische Roman, der im 18. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsame Weise die Geschichte einer Westerwälder Familie, die aufgrund eines tragisches Unfalls auseinander zu brechen droht.
Ich ...

Dieser historische Roman, der im 18. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsame Weise die Geschichte einer Westerwälder Familie, die aufgrund eines tragisches Unfalls auseinander zu brechen droht.
Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte gekommen und war von diesem Buch bis zum Schluss total begeistert. Dies lag nicht nur an dem herrlichen, flüssigen Schreibstil von Annette Spratte sondern auch an der Struktur des Buches. Die Autorin hält die Spannung durch zwei Zeitebenen, in denen die Geschichte von Karl und seinem Großvater Jakob erzählt wird. Einerseits beginnt die Geschichte mit dem Prolog im Jahr 1719 aus der Sicht des Großvaters Jakob als Ich-Erzähler (in kursiver Schrift) und entwickelt sich chronologisch mit der Geschichte seines Enkels Karl weiter. Andererseits gibt es immer wieder portionsweise Rückblicke des Großvaters Jakob aus seinem Leben und gibt immer mehr Geheimnisse preis. Eine romantische Liebesgeschichte darf hier natürlich nicht fehlen.
Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen. Die ruhigen Hauptprotagonisten Karl und Jakob sind liebevoll gezeichnet und ich fand sie durchgehend sehr sympathisch. Anhand von Karls Eltern und Geschwister wird das harte ländliche Leben beschrieben, in der nur der Stärkere zählt. Anhand Karls Verwandte, die ein Fuhrunternehmen betreiben, sind weltgewandter und haben dadurch auch eine ganz andere Sichtweise und Erziehungsmethoden.
Fazit:
Ich habe das Buch verschlungen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Der Mensch denkt und Gott lenkt

Auf der anderen Seite des Sturms
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Der historische Roman „auf der anderen Seite des Sturms“, der im 19. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte der Missionarswitwe Rebekka und Mutter von zwei kleinen Kindern, ...

Der historische Roman „auf der anderen Seite des Sturms“, der im 19. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte der Missionarswitwe Rebekka und Mutter von zwei kleinen Kindern, die von China zurück nach Deutschland segelt. Sie hat kurz vor ihrer Abreise einen Heiratsantrag von dem ihr fremden Pfarrer Friedrich erhalten, der ebenfalls zur Berliner Mission gehört und als Witwer und Vater von kleinen Kindern eine Ehefrau sucht. Während der Überfahrt wird sie vom Kapitän umworben, der sie schwängert. Auch Friedrich hat ein dunkles Geheimnis. Zusätzlich zur eigentlichen Geschichte gibt es immer wieder Rückblicke auf der See, die diese Geschichte dadurch noch interessanter macht.
Auch die Struktur des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitelüberschriften sind mit passenden Bibelsprüche sowie einem schönen Bildchen zur Orientierung (Haus und Segelschiff) versehen. Auch in den Dialogen finden sich immer wieder passende Bibel-Zitate und zeigen die eigene tiefe Verbundenheit der Autorin zu Gott.
Die Umsetzung der vielschichtigen Themen fand ich ausgesprochen gelungen. Alle handelnden Protagonisten wirken authentisch. Mit viel Herz und sehr facettenreich hat die Autorin die beiden Haupt-Protagonisten Rebekka und Friedrich beschrieben. Ich fand Rebekka sofort sehr sympathisch, vor allem ihre Hilfsbereitschaft gegenüber den Leuten, die in Not sind und teilweise waren ihre Handlungen auch sehr selbstlos. Mit ihrer herzlichen und beherzten Art erobert sie die Herzen der Leute im Sturm. Ich fand auch Friedrich, trotz seiner steifen preußischen Art, sympathisch und in einigen seiner Handlungan auch sehr mutig. Beide sind tief gläubig und trotzdem nicht perfekt. Sie sind bemüht, die Stürme des Ehelebens gemeinsam zu bestehen.
Die älteren Protagonisten Bruder Daniel und Schwester Marta stehen den beiden mit ihren hilfreichen Ratschlägen zur Seite. Aber auch sie sind nicht perfekt, sondern haben ihre eigenen Fehler. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin sehr empathisch ihre eigene Lebenserfahrung in diesem Buch mit einfließen ließ. Somit ist die Geschichte nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Denkanstoß gedacht.
Auch ein paar historische Informationen über die Zeit kurz nach der Reichsgründung 1871 wurden sehr geschickt in die Handlung eingeflochten. Der Leser erhält auch einen Einblick in das beschwerliche Leben der einfachen Leute, wie die Teerköhler in Grünheide.
Fazit:
In diesem Buch hat alles genial zusammen gepasst und ich vergebe die volle Punktzahl.
Von mir also eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Die Totengräber-Serie geht in die dritte Runde

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Diese neue Krimiserie um das Ermittler-Duo Inspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer, das zu Zeiten Wien Ende des 19. Jahrhunderts spielt, gefällt mir wieder ausgesprochen gut. ...

Diese neue Krimiserie um das Ermittler-Duo Inspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer, das zu Zeiten Wien Ende des 19. Jahrhunderts spielt, gefällt mir wieder ausgesprochen gut. Der Schreibstil von Oliver Pötsch ist einfach und flüssig zu lesen. Der wienerische Dialekt des Totengräbers, den man wunderbar verstehen kann, passt wunderbar zur Geschichte. Wie bei den beiden Vorgängerbüchern springt man sofort mit einem Auszug aus dem neuen Buch des Totengräbers Rothmayer, das Spuk und Geistererscheinungen beschreibt, in die Geschichte. In seinem dritten Fall muss Leopold von Herzfeldt aufklären, wer Professor Lichtenstein in der Krypta des Stephansdom ermordet hat und wird hierbei wieder tatkräftig durch Augustin Rothmayer mit dessen Hintergrundswissen unterstützt. Seine Freundin Julia arbeitet als Tatortfotografin und kann Leopold ebenfalls wichtige Hinweise zum Lösen der Fälle geben, die sich bei ihm immer mehr häufen. Nebenher soll er den Nachtkrapp finden, der unartige Waisenkinder aus dem Waisenhaus entführt und tötet.
Die Protagonisten wirken sympathisch und authentisch. Dies gilt vor allem für die einfachen Leute mit ihrem wienerischen Dialekt.
Absolute Kauf- und Leseempfehlung für historisch interessierte Krimifans.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Spannende Suche nach dem Nibelungenschatz

Die Mission des Goldwäschers
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Der historische Roman „die Mission des Goldwäschers“, der im 18. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte einer zusammengewürfelten Gruppe von Schatzsuchern, die anhand ...

Der historische Roman „die Mission des Goldwäschers“, der im 18. Jahrhundert spielt, erzählt auf sehr unterhaltsamer Weise die Geschichte einer zusammengewürfelten Gruppe von Schatzsuchern, die anhand einer kommentierten alten Buchausgabe den Nibelungenschatz suchen.
Die Geschichte nimmt schon nach kurzer Zeit so richtig Fahrt auf und dem Autor gelingt es wunderbar, mit seinem flüssigen, teilweise humorvollen Schreibstil den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten.
Zu Beginn der Schatzsuche besteht die Gruppe nur aus dem Buchhändler Magnus von Auenstein und seiner Tochter Eleonore sowie dem Mönch Bruder Melchior. In Neuenburg werden sie von Elsässern überfallen, die von der Existenz des Buches wissen und auch vor Mord nicht zurückschrecken und ebenfalls hinter dem Schatz her sind. Sie erhalten spontan Hilfe durch die drei Freunde Frieder (der Goldwäscher), Armin (der Schmied) und Ruedi (der Vergolder), die sich dann spontan der Schatzsuche anschließen. Die Gruppe wird später noch durch Wolfgang Goethe und schließlich Linette verstärkt.
Die Handlungen um die Schatzsuche sind fiktiv. Dem Autor ist die Verknüpfung von Fiktion und Realität bei Wolfgang Goethe sehr gut gelungen. Ich fand die historischen Informationen, zum Beispiel wie Frieder im Rhein Gold wäscht, sehr gut verständlich und ich konnte mir diese Szene bildlich sehr gut vorstellen.
Mir haben die häppchenweise erzählten Passagen von der Nibelungensage sehr gut gefallen. Es lockert diese Geschichte zusätzlich auf.
Auch die Struktur des Buches hat mir sehr gut gefallen.
Alle handelnden Protagonisten wirken authentisch. Anhand des Protagonisten Bruder Melchior erleben wir den Humor des Autors. Die intelligente Eleonore kann anfänglich mit den drei Freunden überhaupt nichts anzufangen, da sie in einer anderen geistigen Welt lebt. Sie ist viel mit Bruder Melchior zusammen und hilft ihm tatkräftig die Rätsel zu entziffern. Ihre persönliche Einstellung zu Frieder ändert sich im Laufe der Zeit. Ich fand den Protagonisten Frieder durchgehend sehr sympathisch und wie er mit seinen Mitmenschen umgeht auch sehr clever. Auch sein langjähriger Freund Armin reift während dieser Reise und philosophiert sogar mit Wolfgang Goethe über die Liebe. Mir haben die versteckten Goethe-Zitate in diesem Roman sehr gut gefallen.
In diesem Buch hat alles genial zusammen gepasst und ich vergebe die volle Punktzahl.
Fazit:
Von mir also eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans von historischen Romanen

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