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makkipakki

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2018

Spannender Krimi zu aktueller Thematik

Das Meer löscht alle Spuren
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Nora Sand ist Journalistin für eine Zeitung in Dänemark. In ihrem ersten Fall hat sie einen Cold Case um verschwundene Mädchen aufgeklärt und auch diesmal wird sie in kriminelle Machenschaften verstrickt, ...

Nora Sand ist Journalistin für eine Zeitung in Dänemark. In ihrem ersten Fall hat sie einen Cold Case um verschwundene Mädchen aufgeklärt und auch diesmal wird sie in kriminelle Machenschaften verstrickt, kämpft sogar um ihr Leben. Der iranische Dichter Manash Ishmail floh und endete in einem Auffanglager, getrennt von seiner Frau. Diese soll Nora finden, dafür gewährt Ishmail ihr ein Interview. Auf der Suche nach der Frau des Dichters gerät Nora immer wieder in Gefahr. Auch ihr schon im ersten Teil kompliziertes Privatleben spielt hier wieder eine Rolle und wird vertieft.

Das Cover ist angenehm, ohne reißerischen Wert, schlicht und einfach, wie schon beim ersten Teil. Die Farben sind stimmig und das rot vermittelt eine spannende Atmosphäre.
Der Krimi ist gut zu lesen, immer eben weg. Es gibt keine großartigen Fachbegriffe, einfach schöne Unterhaltung ohne Umwege.
Inhaltlich kann Lone Theils mit Aktualität überzeugen. Die Thematik um FLüchtlinge ist auch in Skandinavien allzeit präsent. Lone Theils schafft es, dass der Leser einen Einblick in die Schleusermachenschaften bekommt. Das Privatleben der Protagonistin ist furchtbar kompliziert und für die Handlung auch nicht zwingend von Nöten, allerdings bekommt man so einen persönlichen Bezug zu Nora. Somit ist auch das Liebesleben der Nora Sand wichtig für den Leser. INhaltlich gibt es einige Rückbezüger zum ersten Teil, allerdings sind diese doch eher als unwichtig für die jetzige Handlung zu betrachten.

Das Lesen des ersten Teils "Die Mädchen von der Englandfähre" vershcafft dem Leser keinen Vorteil. Allerdings kann es auch nicht schaden, um bei Nora Sands Privatleben durchzusteigen. Die Storyline an sich ist furchtbar spannend und aktuell, sowie wichtig. Die gewonnen Eindrücke verhelfen zu einer anderen Sicht auf die "Flüchtlingskrise". Nora Sand bleibt eine sympathische Figur mit menschlichen Problemen. Insgesamt etwas schwächer als der erste Teil, undurchsichtiger aber trotzdem bin ich weiter gespannt auf weitere Krimis um Nora Sand.
Das Buch ist empfehlenswert für Leser von Krimis, die auch einen aktuellen Bezug nicht scheuen. Wie erwähnt ist das Lesen des ersten Teiles nicht zwingend notwendig.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Eine Liebe im Schatten der Revolution

Revolution im Herzen
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Von makkipakki

„Revolution im Herzen- Die geheime Liebe des Karl Marx“ von Claudia und Nadja Beinert im April 2018 im Knaur Verlag erschienen ist ein fiktiver Roman mit historischen Elementen.
„Lenchen“ ...

Von makkipakki

„Revolution im Herzen- Die geheime Liebe des Karl Marx“ von Claudia und Nadja Beinert im April 2018 im Knaur Verlag erschienen ist ein fiktiver Roman mit historischen Elementen.
„Lenchen“ Demuth aus Sankt Wedel wächst in völliger Armut auf. Als auch noch ihr Vater während eines Schachspiels mit ihr stirbt, kann die Familie kaum noch überleben. Nach dem Trauerjahr beschließt Lenchen nach Trier zu gehen und als zehnjährige dort in einem Haushalt zu dienen. Sie beginnt in dem Haus der von Westphalens und lernt dort den jungen Karl Marx kennen. Zu Beginn ist sie ihm gegenüber sehr abgeneigt, als Jenny, die Tochter der Baronesse von Westphalen Karl Marx heiratet und mit ihm nach Paris geht bleibt Lenchen zurück. Jenny, eine mittlerweile enge Freundin wird schmerzlich vermisst. Die Baronesse entsendet Lenchen schlussendlich nach Brüssel zur Familie Marx, um Jenny im Haushalt und der Versorgung der Kinder zu unterstützen. Über die Jahre nähern sich Marx und Lenchen an, sie wird schwanger von Karl Marx und somit zerbricht auch die Freundschaft zwischen ihr und Jenny.
Der Roman kommt einer Biografie von Lenchen Demuth gleich. Mit vielen historischen Fakten über das Leben Mitte des 19. Jahrhunderts und das Leben des Karl Marx untermauern die Schwestern die Handlung und machen sie auch historisch relevant. Viele Informationen vermitteln ei genaues Bild der Handlung. Allerdings kommt mir persönlich das Leben von Lenchen etwas zu kurz, was geschah nun mit ihrer Familie? Konnte sie überleben? Was passierte mit ihrer kleinen, so geliebten Schwester?
Sprachlich ist der Roman gut zu lesen. Unbekannte bzw. ungebräuchliche Worte werden im Glossar erklärt. Allerdings sind die Worte auch im Zusammenhang erklärbar, trotzdem eine nette Idee. Das zu Beginn des Romans angestellte Personenverzeichnis erlaubt einen Überblick über die handelnden Personen. Allgemein ist der Schreibstil gut zu verstehen und ermöglicht ein flüssiges Lesen. An manchen Stellen sind in meinen Augen zu viele Details beschrieben, an anderen wieder nicht. Alles in Allem lässt sich der Roman jedoch gut Lesen.
Im Großen und Ganzen halte ich dieses Buch für empfehlenswert. Natürlich bleibt es ein fiktiver Roman, jedoch bleiben die vielen interessanten Details zum Leben von Karl Marx. Die Schwierigkeiten unter denen Marx zu seiner zeit zu leiden hatte, werden realistisch dargestellt und nicht unter den Teppich gekehrt. Nichtsdestotrotz bleibt der Roman eine Liebesgeschichte, welche jedoch sehr realistisch dargestellt wird. Auch die Freundschaft zwischen Lenchen und Jenny wird näher beleuchtet, bis zum Bruch. Marx und Jennys Reaktionen sind immer nachvollziehbar und die Personen handeln sehr schlüssig.
Ich empfehle dieses Buch Interessenten der marxistischen Theorien zw. seinem Leben und Wirken, dem Leben im 19. Jahrhundert und Menschen die Liebesromane mögen. Knallharte historische Fakten werden nett verpackt und bieten einen Einblick in das Leben. Alles in Allem ein lesenswertes Buch, allerdings auch nicht zwingend zum mehrmaligen Lesen .

Veröffentlicht am 06.05.2018

Das ist MUTIG?!

MUTIG
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„Mutig“ ist die Autobiografie von Rose McGowan, einer Schauspielerin. Das Buch erschien im HarperCollins Verlag im April 2018. Die Autorin ist bekannt aus der Ender der 90er beliebten TV Serie „Charmed“. ...

„Mutig“ ist die Autobiografie von Rose McGowan, einer Schauspielerin. Das Buch erschien im HarperCollins Verlag im April 2018. Die Autorin ist bekannt aus der Ender der 90er beliebten TV Serie „Charmed“. Sie beschreibt ihr Leben in Hollywood, verpackt es als Enthüllungsstory, beginnt jedoch mit ihrer Kindheit. Rose, aufgewachsen in der Sekte „Kinder Gottes“, kommt durch die Flucht ihres Vaters aus dieser Sekte in die USA. Dort lebt sie bei ihrer Mutter, oder Stiefmutter, welche wechselnde Männerbekanntschaften verlebt. Rose wird in eine Entzugsklinik eingewiesen, reißt aus, wird dann erst drogensüchtig und so weiter und so fort. Alles Unheil der Welt scheint es auf sie abgesehen zu haben.
Ehrlich gesagt, bin ich an dieser Stelle ausgestiegen. Ich habe selten ein Buch aus der Hand gelegt und mich oft auch durch ganz zähen Stoff gebissen. Hier allerdings war es mir nicht möglich durchzuhalten.

Inhaltlich waren die Jahre bei der Sekte noch relativ interessant, auch ihre Jugend bei den wechselnden Familienmitgliedern. Allerdings kann die teils sehr vulgäre Sprache das Buch nicht retten. Nachdem auf den ersten Seiten laufend Schimpfworte verwendet wurden, fragte ich mich ob es wirklich das Buch einer Schauspielerin ist und nicht eines 15-jährigen Teenies. Und das auch noch aus dem prüden Amerika (ja auch trotz der italienischen Wurzeln der Autorin). Schon in der Einleitung stellte sich mir die Frage warum Rose McGowan denn so lange in Hollywood blieb, wenn es doch so ein schreckliches Umfeld ist.

Die Autorin kann für mich nicht überzeugen. Natürlich ist Hollywood nicht nur Gold, aber für sie muss es ja ausreichend geglänzt haben, wenn sie es so lange aushält. Wirklich abstoßend fand ich die Ausdrucksweise und auch dies ist der Grund, warum ich das Buch weglegen musste. RoseMcGowan kommt für mich nicht authentisch rüber und verliert schon auf den ersten Seiten ihre Glaubwürdigkeit. Ob ich sie als mutig bezeichnen würde, weiß ich nicht. Sie kann sich verbal anscheinend gut verteidigen. Ihr Intention, den Leser mutig zu machen, erreicht die Autorin bei mir nicht.

Veröffentlicht am 06.05.2018

...oder sein Leben

Lass uns über Style reden
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„Lass uns über Style reden“ ist ein Sachbuch des Designers Michael Michalsky, erschienen 2018 im edel- Verlag. Der Autor beschäftigt sich in diesem Sachbuch mit diversen Bereichen des Lebens und dem darin ...

„Lass uns über Style reden“ ist ein Sachbuch des Designers Michael Michalsky, erschienen 2018 im edel- Verlag. Der Autor beschäftigt sich in diesem Sachbuch mit diversen Bereichen des Lebens und dem darin Vorhanden- oder nicht Vorhandsein von Style, bzw. wie man diesen erlangt. Zumindest in seinen Augen. Michalsky beschreibt anhand seiner Erfahrungen und Erlebnisse zum Beispiel wie man einen Job findet, den man gerne macht.
Michalsky hat einen sympathischen und flüssigen Schreibstil. Das Buch liest sich immer eben weg, ohne große Ansprüche. Es ist einfach geschrieben und leicht verständlich. Die aufgegriffenen Lebensbereiche sind allgegenwärtig und in relativ kurze Kapital geschrieben. Somit ist dieses Buch sicherlich auch etwas für die Straßenbahn oder Zugfahrt. Michael Michalsky berichtet authentisch aus seinem Leben und das auch mit teilweise humoristischen Episoden, wie zum Beispiel der Steinkauf zum böse Geister austreiben in seiner Villa.
Ich muss gestehen, ich mag mir Michalsky gerne bei Germanys Next Topmodel anschauen. Er hat grundsätzlich die spannenderen Charaktere in seinen Teams und auch eine gesunde Einstellung seinen Mädchen gegenüber. Umso erfreuter war ich, dass er ein Buch über Style rausgebracht hat. Leider bin ich von der Lektüre enttäuscht, denn so viel Style kam nicht vor, abgesehen von der ständigen Wiederholung des Wortes. Ich würde dieses Buch eher schon als Autobiografie bezeichnen, denn der Michalsky berichtet viel aus seinem Leben. Auch dies ist durchaus interessant, allerdings bin ich mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. Interessant war es allemal, allerdings ein wenig Thema verfehlt. Empfehlenswert für Menschen, die am Menschen Michael Michalsky interessiert sind, aber keinen Style Ratgeber suchen, denn den werden sie hier nicht finden.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Nette Fortsetzung

Die Geschichte des Wassers
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Nach "Die Geschichte der Bienen" ist "Die Geschichte des Wassers" der zweite Teil von Maja Lundes Klima Quartett. Der erste Teil begeisterte mich sehr, deshalb war die Vorfreude auf den zweiten Teil riesig. ...

Nach "Die Geschichte der Bienen" ist "Die Geschichte des Wassers" der zweite Teil von Maja Lundes Klima Quartett. Der erste Teil begeisterte mich sehr, deshalb war die Vorfreude auf den zweiten Teil riesig. Doch zuvor zum Inhalt.
In diesem Teil begenen wir nur zwei Handlungssträngen, der 70- jährigen Signe in der Gegenwart und David mit seiner Tochter Lou in der Zukunft.
Signe ist eine Umweltaktivisten auf einer Mission. Sie möchte ihrem Jugendfreund Eis des Gletschers vor die Füße kippen, welches in ihrer Heimat Norwegen abgebaut wird. Über diverse Rückblenden erfahren wir vieles über Signes Vergangenheit.
David und Lou haben durch ein Feuer den Anschluss an den Rest ihrer Familie verloren und sitzen nun in einem FLüchtlingslager fest. Die Dürre breitet sich aus. In diesem Buch ist das verbindende Element das Schiff "Blau".

Maja Lunde schafft es, mit einem einfachen Schreibstil ein solch schwieriges Thema lesenswert und, ja auch irgendwie, unterhaltsam zu machen. Die Sprache ist einfach, die Geschichte flüssig zu lesen. Auch die Unterteilung der Kapitel, bzw. die Aufsplittung in die verschiedenen Zeitebenen tun der Unterhaltung keinen Abbruch. Der Autorin gelingt es, am Ende eines jeden Kapitels für einen gewissen Spannungsbogen zu sorgen und somit das INteresse aufrecht zu erhalten.
Die Handlung ist stimmig, allerdings sind die Charaktere schwierig, evtl. flach oder aber auch einfach. Signe ist mir persönlich zu radikal und am Ende dann zu leicht zu beeinflussen. David ist mir nicht wütend genug, wirkt resigniert.

Alles in allem ist "Die Geschichte des Wassers" ein würdiger zweiter Teil des Klima Quartetts, kommt in meinen Augen jedoch nicht an den Vorgänger heran. Die Langatmigkeit an manchen Stellen und die für mich nicht stimmigen CHaraktere sind ein großes Manko. Die aktualität des Themas ist aber unbestrreitbar. Maja Lunde schafft es, dieses rührend umzusetzen. Das Buch ist defintiv empfehlenswert, auch ohne Vorkenntnisse von "Die Geschichte der Bienen". Allerdings hoffe ich im nächsten Teil auf faszinierende und schlüssigere CHaraktere, dann gebe es auch wieder fünf Sterne.