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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2024

Wer gewinnt?

Der Spielmacher
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Zum Inhalt:
„Ich musste gewinnen“. Diesen Satz hört eine Frau am Telefon und ist danach verzweifelt. Was das bedeutet, erfahren DC Joel Norris und seine Kollegin DS Lucy Rose erst später. Zunächst stehen ...

Zum Inhalt:
„Ich musste gewinnen“. Diesen Satz hört eine Frau am Telefon und ist danach verzweifelt. Was das bedeutet, erfahren DC Joel Norris und seine Kollegin DS Lucy Rose erst später. Zunächst stehen sie ohne jeden Hinweis vor einer unbekannten Leiche neben einer Telefonzelle. Erst als Ermittlungen zu einem Computerspiel führen, ahnen Sie, dass der Killer dieses Spiel in der Realität umsetzt und es noch nicht beendet ist. Norris und Rose ahnen nicht, dass sie selbst nur Spielfiguren in diesem Spiel sind und es weitere Opfer geben wird.

Meine Meinung:
Das Cover, mit seinem rostigen Haken und der roten Schrift, ist für mich nicht unbedingt ein Eyecatcher. Der Prolog katapultiert sofort mitten ins Geschehen und man erhält schon eine düstere Vorahnung. Kurze Kapitel und der flüssige Schreibstil lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Obwohl ich keinem der Protagonisten gefühlsmäßig nähergekommen bin, beeindruckte mich die Story. Ein Computerspiel, das jemand in der Realität umsetzt, ist zwar nichts Neues, doch Charlie Gallagher glänzt damit, dass der Spielmacher keine Spuren hinterlässt und die Polizei an der Nase herumführt. Komplexe Verwicklungen sind geschickt eingearbeitet und ich habe mich öfter gefragt, wie die Story sich wohl weiterentwickeln wird. Der Autor hält die Spannung bis zum Schluss aufrecht und es ist nicht sicher, wer am Ende gewinnt.

Fazit:
Ein gut durchdachter Thriller für kurzweilige, spannungsvolle Lesestunden.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Trügerische Hoffnung?

Wir werden jung sein
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Zum Inhalt:
Vier unterschiedliche Personen leiden an einer Herzkrankheit und nehmen an einer Studie der Charité als Probanden für ein neues Herzmedikament teil. Als die ehemalige Olympiasiegerin bei einem ...

Zum Inhalt:
Vier unterschiedliche Personen leiden an einer Herzkrankheit und nehmen an einer Studie der Charité als Probanden für ein neues Herzmedikament teil. Als die ehemalige Olympiasiegerin bei einem Wettschwimmen der ehemaligen Champions einen neuen Weltrekord aufstellt, verdächtigt man sie des Dopings. Untersuchungen zeigen, dass das neue Medikament Nebenwirkungen mit ungeahnten Folgen hat. Biologisch gesehen werden die Probanden gleich um mehrere Jahre jünger. So kommt es, dass Wenger, der schon auf dem Sterbebett lag, wieder kräftig in seinem Unternehmen mitmischt. Jenny wird nach Jahren vergeblichen Versuchen endlich schwanger, Jakob erlebt seine erste Liebe, doch verliert seine Libido und selbst Martin, der Erfinder des Medikaments fühlt sich nach einem Selbstversuch besser. Die Welt steht Kopf und für die Probanden ist nicht alles so rosig, wie es auf den ersten Blick scheint.

Meine Meinung:
Das Cover mit seiner dominanten roten Farbe und der Sanduhr, in der die Schwimmerin Verena zu sehen ist, ist schon ein Hingucker. Dies ist mein erster Roman des Autors Maxim Leo, obwohl ich schon einiges über seine Bücher gehört habe. Der Anfang war für mich etwas zäh, aber hier werden die einzelnen Personen vorgestellt. Doch ab dem Kapitel, in dem man feststellt, welche Nebenwirkung das Medikament hat, wird es immer interessanter und richtig spannend. Die Protagonisten sind sehr gut gewählt, es ist jedes Alter vertreten und so konnte auch die Auswirkungen des Verjüngens besser aufgezeigt werden. Richtig warm bin ich zwar mit keiner der Figuren geworden, aber dafür war die Geschichte rundum rund. Denn nun heißt es, wie hilft man den Probanden? Diskussionen über die Auswirkungen des Medikaments politisch, moralisch, ethisch und für die ganze Weltbevölkerung entstehen. Gleichzeitig wollen immer mehr Menschen dieses Medikament. Da passiert so einiges in dem Buch. Da kommt das Gehirn ganz schön ins Grübeln. Mit seinem flüssigen Schreibstil und einer Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt, hat mich Maxim Leo überzeugt und mit Sicherheit werde ich mich gerne weiteren Büchern des Autors widmen.

Fazit:
Tolle Story, die nicht nur gut unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Hamburgs Schicksalsnacht von 1962

Als der Sturm kam
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Zum Inhalt:
16./17. Februar 1962. Marion Klinger wohnt in einer Laubenkolonie in Hamburg-Wilhelmsburg zusammen mit ihrer bettlägerigen Mutter. Der Sturm Vincinette hat sich angekündigt und da Marion nicht ...

Zum Inhalt:
16./17. Februar 1962. Marion Klinger wohnt in einer Laubenkolonie in Hamburg-Wilhelmsburg zusammen mit ihrer bettlägerigen Mutter. Der Sturm Vincinette hat sich angekündigt und da Marion nicht schlafen kann, kehrt sie um 23.00 Uhr ins Polizeihaus, in dem sie als Schreibkraft arbeitet, zurück. Während die Hamburger friedlich in ihren Betten schlummern, beginnen die Deiche zu brechen und eine Flutkatastrophe nimmt ihren Lauf. Während man zunächst unkoordiniert versucht, der Lage Herr zu werden, übernimmt der noch junge und neue Polizeisenator Helmut Schmidt die Koordination; da seine Sekretärin nicht da ist, besetzt Marion Klinger die Position, um ihn zu unterstützen. Bei all dem muss sie ihre eigenen Sorgen um ihre Mutter und ihre Nachbarn unterdrücken, denn ihr Zuhause liegt genau in dem Überschwemmungsgebiet.
100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit.

Meine Meinung:
Das Cover trifft das Zeitgeschehen gut. Mein Blick fiel deshalb auf dieses Buch, weil ich einmal eine Dokumentation darüber gesehen habe und ich war neugierig, wie die Autorin Anja Marschall diese Flutkatastrophe in ihrem Buch umsetzt. In kurzen Kapiteln, vermerkt mit Datum und Uhrzeit, konnte ich den Ablauf der Katastrophe verfolgen.
Historische Fakten, Ereignisse und Personen harmonierten wunderbar mit den fiktiven Protagonisten. Die sympathische Hauptfigur Marion meistert ihre neuen Aufgaben beeindruckend. Berührende Schicksale und Begebenheiten werden an fiktiven Personen anschaulich beschrieben, die man abwechselnd ein Stück begleitet und so einen realistischen Blick auf die verschiedenen Perspektiven erhält. Ich hatte regelrecht das Gefühl, mit diesen Figuren ums Überleben zu kämpfen, zu bangen und zu trauern, darüber hinaus bewunderte ich, wie Menschen in größter Not über sich selbst hinauswachsen. Viele vollbrachten Heldenhaftes, ohne an ihr eigenes Wohlergehen zu denken. Helmut Schmidts Rolle als Krisenmanager während der Sturmflut wurde authentisch, mit Originalzitaten, integriert und ich hatte geradezu Schmidts Stimme im Ohr, die ich aus Dokumentationen kannte.
Das Buch erinnert daran, wie schnell eine Katastrophe passieren kann und dies nicht nur 1962; das sieht man ja an dem Jahrhunderthochwasser im Ahrtal.

Fazit:
Bewegender und gut recherchierter, historischer Roman über die Flutkatastrophe in Hamburg.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Die Doppelgängerin

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Zum Inhalt:
Max Bischoff fällt bei der Beerdigung seines Mentors Professor Bormann eine junge Frau auf, die seiner großen Liebe Jennifer zum Verwechseln ähnlich sieht.
Kurzentschlossen spricht er sie ...

Zum Inhalt:
Max Bischoff fällt bei der Beerdigung seines Mentors Professor Bormann eine junge Frau auf, die seiner großen Liebe Jennifer zum Verwechseln ähnlich sieht.
Kurzentschlossen spricht er sie an; schnell merkt er, dass Dominique ein Opfer häuslicher Gewalt sein muss. Viele Parallelen zu Susanne beschwören in Max wieder die Dämonen der Vergangenheit und er will Dominique Klauber helfen. Doch diese Bekanntschaft hat ungeahnte Folgen.
Plötzlich verschwindet eine Polizistin, die ihm sehr viel bedeutet und kurz darauf muss auch sein Freund Böhmer um sein Leben kämpfen.
Erneut wird Max in einen Fall katapultiert, der Personen aus seinem Umfeld zum Ziel hat.

Meine Meinung:
Das schwarze Cover mit der orangen Schrift gliedert sich wunderbar in die Mörderfinder – Serie ein und hat somit Erkennungswert.
Die Protagonisten kommunizieren in einfacher und leichter Sprache. Die Gedanken von Max und Jana sind in kursiver Schrift abgesetzt. Über das Erscheinen von Dr. Marvin Wagner habe ich mich sehr gefreut, er sorgt für etwas Frische in dem Ganzen. Wer natürlich wie immer keine gute Rolle abgibt, ist die Leiterin der KK 11, Eslem Kestin, sie wirkt unsympathisch und in ihrem Verhalten gegenüber Max Bischoff fast schon kindisch. Die Story selbst bringt nicht viel Neues. Personen, die Max nahestehen, kommen zu Schaden und der Dreh- und Angelpunkt ist er selbst. Spannung konnte ich leider nicht finden, da ich schon kurz nach Beginn des Buches wusste, wer dahintersteckt und der Schreibstil leider auch nicht für den richtigen Nervenkitzel sorgte. So manches naive Verhalten von Max kann ich nur damit entschuldigen, dass er zu sehr von den Dämonen seiner Vergangenheit geblendet ist. Showdown und Auflösung wurden zwar nachvollziehbar präsentiert, aber auch hier hatte ich das Gefühl, dass sich alles wiederholt.
Bedauerlicherweise konnte das Buch als Thriller nicht überzeugen. Absolute Fans des Fallanalytikers Max Bischoff werden aber bestimmt zufrieden sein und können sich künftig auf ein neues Team freuen.

Fazit:
Mörderfinder Band 4 konnte als Thriller nicht überzeugen, der Nervenkitzel fehlte.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Neuauflage des Buches „Das Haus an den Klippen“

You Let Me In
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Zum Inhalt:
Kurz nach ihrer Rückkehr von einem Seminar aus Paris erwacht in der Schriftstellerin Elle ein beklemmendes Gefühl. Hat die Familie, die ihr faszinierendes Haus an Cornwalls Küste für diese ...

Zum Inhalt:
Kurz nach ihrer Rückkehr von einem Seminar aus Paris erwacht in der Schriftstellerin Elle ein beklemmendes Gefühl. Hat die Familie, die ihr faszinierendes Haus an Cornwalls Küste für diese Woche über Airbnb mietete, sich nicht an die Regeln gehalten? Denn wie sonst ist zu erklären, dass in ihrem abgeschlossenen Büro eine Kristallkugel eine Macke hat. Immer mehr ungereimte Kleinigkeiten lassen Elle daran glauben, dass sich jemand unbefugt Zugang zu ihrem Haus verschafft. „Oder spielt sich wirklich alles nur in ihrem Kopf ab?“ Wie ihre Schwester Fiona meint. Gezeichnet von ihrer Schlaflosigkeit, dem Termindruck zur Abgabe ihres 2. Buches und die bevorstehende Scheidung lassen Elle langsam an ihrem Gedächtnis zweifeln. Doch wer hat „Ich war in deinem Haus“ an die Fensterscheibe geschrieben?

Meine Meinung:
Erneut ein Buch von Lucy Clark, welches bereits 2020 mit anderem Cover und dem Titel - Das Haus am Rand der Klippen - veröffentlicht wurde. Mit - You let me in - scheint der Verlag den Titel der englischen Originalausgabe zu übernehmen. Nur bitte sollte das auch groß erwähnt werden.
Lucy Clark gelingt mit wenigen Protagonisten ein atmosphärischer Roman, der beim Lesen ein beklemmendes Gefühl vermittelt. Nachvollziehbar bemerkt man mit Elle die Kleinigkeiten, die ein gewisses Unbehagen erzeugen. Findet man zunächst Erklärungen, merkt man schon bald, dass sich hier etwas abspielt, was Elle schadet. Die Autorin gibt sich sichtlich Mühe, dem Leser einige Personen zu präsentieren, die mit Elle ihr grausames Spiel spielen könnten.
Ich hatte zwar sehr schnell meine Vermutung, die sich auch bestätigte, doch ich kam durch die richtigen Ablenkungsmanöver manchmal ins Zweifeln. Der Aufbau der Geschichte brachte punktuell die passenden Passagen der Gegenwart, der Vergangenheit und die Sicht einer weiteren Person, die sich in dem Haus bewegt. Und so war ich voller Neugier darauf, was wohl Elle früher zugestoßen ist, welches Geheimnis sie unbedingt für sich bewahren will und wer ihr schaden will.
Vieles konnte man schnell erahnen, weshalb auch der Spannungsbogen nicht durchgehend gegeben ist; trotzdem wurde ich gut unterhalten.

Fazit:
Ein atmosphärischer Roman, der mich gut unterhalten hat.

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