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Veröffentlicht am 03.09.2019

leider sehr vorhersehbar

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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❧ Zusammenfassung:
Die Welt von Elizabeth und Diana Holland besteht aus schönen Kleidern, nächtelangen Feiern und jungen Männern mit verführerischen Lächeln und gefährlichen Absichten.
Ihre Welt scheint ...

❧ Zusammenfassung:
Die Welt von Elizabeth und Diana Holland besteht aus schönen Kleidern, nächtelangen Feiern und jungen Männern mit verführerischen Lächeln und gefährlichen Absichten.
Ihre Welt scheint voller Luxus und Vergnügen, aber ist gleichzeitig getränkt von Intrigen und Verrat.
Die Mädchen wissen, wie sie sich verhalten müssen, damit ihr Ansehen erhalten bleibt, denn ein Skandal kann den Ausschluss aus aus der High Society Manhattens bedeuten. Doch als ihre Mutter ihnen ein Geheimnis offenbart, wird Elizabeth und Diana bewusst, dass sich ihr ganzes Leben radikal verändern könnte.
Elizabeth fürchtet mehr denn je, dass ihre verbotene Liebe zu Will entdeckt wird. Wenn das an die Öffentlichkeit käme wäre nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihre Familie für immer ruiniert..

❧ Meine Meinung:
Zunächst muss ich sagen, dass ich das Cover absolut wunderschön finde! Die Farben und auch das Motiv passen einfach super zur Handlung.
Die Reihe lässt sich dem New Adult Genre zuordnen und beinhaltet für mich eine Menge Drama. Vom Aufbau her könnte es auch ein klassisches Drama sein. Die Erzählung spielt 1899 und sollte deshalb auch im damaligen Kontext gesehen werden. Hier wird im Buch aber immer wieder erklärt, warum der Figur zum Beispiel ihr Äußerliches sehr wichtig ist.
Die zentralen Personen sind Elizabeth und Diana Holland, Penelope Hayes und Henry Schoonmaker.
Elizabeth war für mich eine sehr unsympathische Hauptfigur. Sie wirkte für die Öffentlichkeit immer perfekt und mäkelte ständig an ihrer Schwester herum, da diese sich dem gesellschaftlichen Zwang nicht ergeben hatte. Ich hatte immer das Gefühl, dass Elizabeth eifersüchtig auf Diana war, weil sie eben so war, wie sie sein wollte.
Diana war mir auf jeden Fall viel sympathischer. Sie war frech, schlagfertig und einzigartig für ihre Zeit. Für sie war das Gesellschaftsleben nichts weiter als eine Tortur, der sie schnellstmöglich entkommen wollte.
Bei Henry sind meine Gedanken im Zwiespalt. Seinen Umgang mit Elizabeth war immer sehr steif und gezwungen, was aber beidseitig bedingt war. Seine Frauengeschichten und seine Vergangenheit holen ihn nun ein, denn sein Vater setzt ihm ein Ultimatum. Entweder er fügt sich dem Willen seines Vaters oder endet mittellos auf der Straße. Mit diesem Ultimatum nimmt das Drama seinen Lauf. Ein Problem setzt das nächste in Gang und es fühlte sich wie ein Dominoeffekt an.
Meiner Meinung nach hatten die Figuren jeweils mehrere Facetten. So war Elizabeth nicht so perfekt, wie sie scheint, Penelope ist nicht so nett, wie sie scheint, und Lina, Elizabeths Dienerin, nicht so unscheinbar, wie man meint.
Penelopes hinterhältiger Charakter wird schnell aufgedeckt für den Leser und sie fungiert als die typische böse Zicke in der Erzählung. Ich muss sagen, dass mir Penelope noch unsympathischer als Elizabeth war und sich das auch während des gesamten Buches nicht verändert hat. Manchmal wurde ich richtig wütend, weil niemand hinter ihre schöne Fassade zu blicken scheint, obwohl es mehr als offensichtlich war.
Leider konnte ich mich in die Erzählung absolut nicht einfühlen, da ich bereits nach 15 Seiten sagen konnte, wie es ausgeht. Einen so heftigen Spoiler direkt als Prolog und somit an den Anfang des Buches zu setzen ist wirklich mutig und hat hier leider so gar nicht funktioniert. Zumindest für mich nicht. Da ich quasi die Auflösung des Ganzes bereits im Kopf hatte viel es mir schwer mich auf das vermeintliche Drama einzulassen. Es war mehr Augenverdrehen als Mitfühlen.
Die Erzählung wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Mir persönlich viel der Einstieg etwas schwerer, da man direkt zu Beginn so viele Namen liest, die ich mir gar nicht merken konnte. Ich habe mehr als 100 Seiten gebraucht bis ich das Gefühl hatte etwas in der Geschichte angekommen zu sein. Die einzelnen Kapitel waren aber ganz gut geschrieben. Der Schreibstil wurde den Figuren angepasst und nach einer Weile war es ganz schön die verschiedenen Perspektiven zu einer Handlung zu lesen. Die Intentionen der Figuren wurden für mich zwar sehr schnell aufgedeckt, was die Spannung etwas verringerte, aber als Nachmittagslektüre nach der Arbeit war es für mich in Ordnung.
Schön fand ich die Kapitelüberschriften, die aus Benimmbüchern für junge Damen stammen, also quasi einem Knigge. Die Überschriften haben mich das ein oder andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Wirklich eine schöne Idee!
Leider muss ich sagen, dass für mich die ganze Spannung durch den Prolog bereits genommen wurde. Somit war das Buch für mich eher langweilig und ich war teilweise wirklich verführt es einfach zu überfliegen, anstatt konzentriert zu lesen.
Dennoch gab es eine überraschende Wendung für mich relativ am Ende des Buches, was Lina betrifft. Ich hoffe, dass das alles im zweiten Band noch aufgegriffen und aufgeklärt wird, da hier eine Art Cliffhanger entsteht.
Ich konnte mich nicht sehr gut in die Handlung hineinversetzen, da mir die Figuren sehr unsympathisch waren. Am interessantesten fand ich Diana und über sie würde ich auch gerne noch mehr lesen. Sonst blieb mir der Inhalt eher fremd und ich konnte nicht wirklich mitfühlen, wie sich zum Beispiel Elizabeth gefühlt hat. Mir tat Will einfach unglaublich leid, weil so mit seinen Gefühlen gespielt wird.
Die Zielgruppe der Reihe sind wahrscheinlich Jugendliche und junge Erwachsene. Ich würde es ab 16 Jahren empfehlen, da es stellenweise auch um Sex und sexuelle Manipulation geht.

❧ Mein Fazit:
Ich fand sehr schade, dass bereits am Anfang so ein heftiger Spoiler stand. Für mich war damit leider die Luft raus, weil ich bereits wusste, wie die Intrigen aufgedeckt werden und was die Lösung des Ganzen ist. Zu Beginn wurden mir zu viele Figuren vorgestellt, die auch noch ziemlich unsympathisch und oberflächlich waren, was aber leider der damaligen Zeit geschuldet ist. Der Schreibstil an sich war ganz gut, aber dennoch hat mir die Würze gefehlt. Ich glaube leider, dass es wirklich an dem Spoiler am Anfang lag. Ich habe es in einem Buddyread mit zwei anderen Bookstagramern gelesen und wir empfanden den Spoiler alle als störend.
Dennoch muss ich sagen, dass ich neugierig bin, wie es weitergeht. Ich will wissen, was aus Lina wird und wie es mit Diana und mit Henry weitergeht. Deshalb bekommt das Buch von mir auch 2 von 5 Sternen, anstatt nur einen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

spannend, düster und purer Nervenkitzel

Going Under
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❧ Zusammenfassung:
Als Brooke die Schule wechselt und von einem geheimen Sexclub an ihrer neuen High School erfährt, wittert sie ihre Chance auf Wiedergutmachung. Sie erfährt, dass das Schwimmteam eine ...

❧ Zusammenfassung:
Als Brooke die Schule wechselt und von einem geheimen Sexclub an ihrer neuen High School erfährt, wittert sie ihre Chance auf Wiedergutmachung. Sie erfährt, dass das Schwimmteam eine “Fantasy Slut League” gegründet hat und Punkte dafür erhalten, ahnungslose Mädchen zum Sex zu verführen oder zu zwingen. Brooke weiß das, da sie einen von Ihnen kennt. Er ist Schuld am Tod ihrer besten Freundin Beth.
Brooke schmiedet einen Plan und würde alles tun, um ihre Freundin zu rächen. Auch wenn sie dabei das gleiche, wie sie durchmachen muss.
Dabei unterschätzt Brooke jedoch, wie weit das Team gehen würde, um ihr Geheimnis zu wahren.

❀„»Was für ein Haufen Arschlöcher», stieß ich mit so viel weiblicher Entrüstung aus, wie ich aufbringen konnte, um meine völlige Faszination zu verbergen.” (S. 120)❀

❧ Meine Meinung:
„Going Under“ gehört definitiv ins Dark Romance-Thriller Genre.
Es ist kein typischer Dark Romance Roman, da der Erotik Anteil verhältnismäßig gering ausfällt und es für mich eher um die düstere, geheimnisvolle und angespannte Atmosphäre geht. Ich hatte permanent ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch und hatte echte Probleme, das Buch aus der Hand zu legen.
An dieser Stelle möchte ich aber auch darauf hinweisen, dass in dem Buch Themen, wie Vergewaltigung und Suizid im Vordergrund stehen.

Die Hauptfigur Brooklyn, kurz Brooke, ist ungewöhnlich. Sie trauert um ihre beste Freundin und wird von ihren Schuldgefühlen geplagt. Da hilft es auch nicht mit dem süßen Typen mit den wunderschönen Augen auf der Beerdigung ihrer besten Freundin zu flirten..
Mir war Brooklyn ziemlich sympathisch, da sie total verdreht ist. Sie ist sehr facettenreich, was man im Umgang mit ihrem Vater immer wieder bemerkt. Einerseits ist sie stur und ziemlich dickköpfig und vielleicht auch etwas naiv, aber für mich war sie eben auch liebevoll, rücksichtsvoll und aufopfernd. Ihre spitzen und manchmal absolut trockenen Bemerkungen haben mich sehr oft zum Lachen gebracht.

❀„Ölfarben waren besser auf das Wesen des Menschen eingestellt. Sie verstanden unsere Makel und gaben uns genügend Zeit, so lange daran zu arbeiten, bis alles in Ordnung war (S. 89)“❀

Ihr Vater ist herzallerliebst! Mittlerweile dürftet ihr bemerkt haben, dass ich Nebenfiguren absolut liebe! Hierzu gehört definitiv ihr Vater! Man bemerkt sofort, woher Brooklyn ihren trockenen Humor hat. Ich muss zugeben, das mir das ein oder andere Tränchen geflossen ist, weil die beiden so süß miteinander umgehen.
Alles andere als süß war Ryan. Dieser geheimnisvolle Typ von der Beerdigung, in dessen Augen Brooke zu ertrinken scheint. Er war nicht süß, sondern echt heiß. Mit süßen Zügen, aber echt heiß. Da ich selbst ziemlich viel zocke und weiß, wie konzentriert man gerade für Shooter, wie Call of Duty sein muss, fand ich die Szene zwischen Brooke und Ryan absolut fantastisch! Sie war lustig und aufregend und komplett anders, als alles, was ich bisher an erotischen Szenen gelesen habe.

Es gibt auch einen, ich nenne es mal Bösewicht, namens Cal. Er gehört dem Schwimmteam an und Brooke denkt, das er Mitglied des Sexclubs ist. Ihm etwas nachzuweisen gestaltet sich schwierig und Brooke ist verwirrt, da Cal sich viel Mühe gibt sie kennen zu lernen und wirklich aufmerksam ist.
Komisch ist jedoch, dass Ryan und Cal sich absolut nicht ausstehen können. Cal warnt Brooke vor ihm.. Ist Ryan vielleicht gar nicht so nett, wie er scheint? Das er ein Geheimnis hat ist Brooklyn bewusst, aber könnte es etwas mit ihrer besten Freundin zu tun haben? Warum war Ryan auf ihrer Beerdigung?

Die Geschichte wird aus Brooklyns Sicht erzählt, wodurch ich mich noch besser in sie hineinversetzen konnte. Sie ist eben kein typischer Teenager für mich, sodass ich ziemlich glücklich darüber war, wie viel man über sie und ihre Vergangenheit, aber auch ihre Pläne erfährt.
Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen! Auch wenn es hier um sehr schlimme Themen geht musste ich ganz schön oft Lachen. Ihre Bemerkungen sind unglaublich schlagfertig und kommen so überraschend, das ich gar nicht anders konnte. Gerade die Gespräche mit Terry haben mir mit am besten gefallen. Sie sind witzig, trocken und unvorhersehbar, wie die ganze Beziehung zwischen den beiden. Ich hoffe so sehr darauf, dass es noch ein Buch zu Gretchen und Terry geben wird!
Zurück zum Schreibstil: Es gibt einige Rückblicke, da Brooke schreckliche Albträume von Beth hat. In diesen Situationen konnte ich mich sehr gut in Brooklyn hineinversetzen und ihre Angst und Panik mitempfinden. In diesen Momenten hatte ich richtiges Thriller-Feeling.
Die Spannung wird im gesamten Buch aufrecht erhalten und steigert sich zum Ende hin nochmal erheblich! Es gab unvorhersehbare Wendungen, die mich in meinem Bett hochschießen und laut „WAS“ schrien ließen, aber auch Momente in denen ich glücklich seufzen konnte.

Als Zielgruppe würde ich Erwachsene benennen, die gerne Thriller lesen, aber eben auch Dark Romance. Die Thematik ist schon ziemlich heftig, aber der Plot auch unheimlich spannend. Auf der Website vom Festa-Verlag gibt es eine Einschätzung von 1-5 in den Kategorien Brutalität/Gewalt, Anspruch, Sex/Obszönität. Vielleicht hilft euch diese Einschätzung bei eurer Kaufentscheidung weiter.

❧ Mein Fazit:

Als Fazit kann ich sagen, dass er mir großen Spaß gemacht hat das Buch zu lesen. Es war komplett was anderes und definitiv außerhalb meines „Lesetrotts“. Normalerweise lese ich keine Thriller, aber die Mischung aus Thriller und Dark Romance finde ich absolut genial! Nach dem Buch habe ich mir noch andere Bücher aus dem Festa-Verlag bestellt und freue mich unheimlich auf den Nervenkitzel! Wie schon gesagt war die Stimmung dunkel, aufregend und fesselnd. Zudem hat mich das Ende komplett überrascht. Ich konnte es wirklich nicht vorhersagen. Für mich ist das Buch auf jeden Fall lesenswert. Wenn ihr Lust auf eine Mischung aus Nervenkitzel und Erotik habt seid ihr hier absolut richtig!

Veröffentlicht am 21.08.2019

spannend und düster

Crew (Wolf Crew 1)
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❧ Zusammenfassung:
In Brens Welt kannst du entweder Normalo oder Crew sein. Normalos sind Sportler, Cheerleader und alle anderen, die nicht wissen, was Crew bedeutet.
Beleidigst du die Crew, tut sie dir ...

❧ Zusammenfassung:
In Brens Welt kannst du entweder Normalo oder Crew sein. Normalos sind Sportler, Cheerleader und alle anderen, die nicht wissen, was Crew bedeutet.
Beleidigst du die Crew, tut sie dir weh. Verletzt du sie, zeigen sie dir, was wirkliche Schmerzen sind. Legst du dich mit ihnen an, löschen sie dich aus. Das bedeutet Crew.
Bren ist das einzige Mädchen in der Wolf Crew und man sollte sie nicht unterschätzen. Ihre Geschichte ist keine typische Liebesgeschichte, sondern brutal und schmerzhaft. Genau wie Bren. Das solltest du niemals vergessen.

Es gibt nur eine Regel in der Crew: Man darf sich innerhalb der Crew nicht verlieben. Aber was tut man, wenn es schon längst zu spät dafür ist?

❀ “Das hier war meine Crew. Meine Jungs. Alles meins.”
(S. 192)❀

❧ Meine Meinung:
Ich würde das Buch als Young-Adult-Roman beschreiben. Die Protagonistin Bren ist ein Teenager mit einer rebellischen Ader. Das Crewsystem war wirklich sehr interessant mit den Regeln. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass man mehr Einblicke in das System, welches von ihrem Bruder Channing quasi ins Leben gerufen wurde erfährt. Eine Art Regelbuch in Form einer Auflistung am Anfang des Buches wäre ziemlich hilfreich gewesen. Teilweise war ich etwas verwirrt, da die Strukturen der Crews eben anders als in typischen Gangs sind, wie man sie vielleicht kennt.

Bren war als Hauptfigur zwar ziemlich düster mit ihrem Geheimnis, aber in Kombination mit Cross wirkt Bren oftmals weniger verbittert. Ich fand sie nicht unsympathisch, wie viele sagten, sondern konnte ihre Art schon nachvollziehen und mir vorstellen, wie schwer ihr bisheriges Leben gewesen sein musste. Da wäre wohl niemand ein Sonnenschein.

Gerade Cross war als Figur unfassbar interessant! Ich würde fast sagen, dass er und seine Schwester meine Lieblingsfiguren im ganzen Buch waren. Cross scheint sowas wie der Fels in Brens Brandung zu sein. Er kümmert sich um sie und weiß, was sie braucht. Sie können sich aufeinander verlassen. Sie sind Crew.

Zellmann konnte mich erst sehr spät von sich begeistern, da er zunächst ziemlich dümmlich und uninteressant war, da er meistens im Hintergrund stand.

Jordan stehe ich immer noch misstrauisch gegenüber. Ihm scheint die Crew auch viel zu bedeuten, aber ich glaube, dass er irgendwas im Schilde führt und sich in den nächsten Bänden noch ein riesiger Twist zusammenbraut. Er ist zwar der “Anführer der Wolfs Crew, aber wohl nur, weil kein anderer es sein will. Hier liegt sehr viel Konfliktpotenzial.

Generell herrscht hier sehr viel Konfliktpotenzial zwischen den Crews und auch den Mitgliedern, was ich nicht so richtig verstanden habe, ehrlich gesagt. Wieso halten die Crews nicht zusammen und unterstützen sich, sodass sie quasi unbesiegbar sind? Das System habe ich leider nicht so ganz durchblickt, aber ich hoffe, das dies etwas mehr in den Folgebänden aufgedeckt wird.

Zudem gibt es sowieso sehr viele Konflikte zwischen den Crews und den Normalos. Die Crews mögen keine Normalos und die Normalos haben Angst vor den Crews. Recht viel Anspannung also. Dies wird im Verlauf der Geschichte auch immer deutlicher und hat es für mich sehr spannend gemacht. Meiner Meinung stehen hier noch so viele Möglichkeiten zur Verfügung, das ich wirklich gespannt bin, was die Autorin daraus macht!

Es gibt wohl noch ein Buch zu der Geschichte von Channing und Heather (The boy I grew up with), aber das gibt es bisher wohl nur auf englisch. Sehr schade. Wirklich sehr schade, da ich Channing absolut heiß fand! Er war genau wie Bren düster, aber scheint sehr viel Herz zu haben und er hängt an seiner Schwester. Ich glaube seine rücksichtslose und vernachlässigende Art ihr gegenüber tut ihm mittlerweile sehr leid und er versucht es wiedergut zu machen. Leider erschwert Bren dies durch ihre Komplexe erheblich.

Den Schreibstil fand ich gut. Ich hab zumindest nichts daran auszusetzen. Die Geschichte wird aus Brens Perspektive erzählt und man erfährt viel über ihre Gedanken, jedoch ist Bren selbst da sehr verschlossen, meiner Meinung nach. Ich hätte gerne noch viel mehr erfahren. Die Spannung wurde für mich kontinuierlich aufgebaut, sodass mit die 448 Seiten überhaupt nicht lang vorkamen, sondern ich das Buch in zwei Tagen gelesen habe. Das Ende hat mich super neugierig gemacht! Wie gemein mich jetzt einfach hängen zu lassen!

Allgemein kann ich sagen, dass ich die Handlung in sich schon schlüssig fand und auch die Reaktionen der Figuren irgendwie nachvollziehen konnte, aber ich beispielsweise niemals so impulsiv sein könnte. Psychologisch gesehen macht das Verhalten der Figuren auf jeden Fall Sinn, auch wenn es sehr gewalttätig ist. Ich habe viele Rezensionen in der Leserunde, an der ich teilgenommen habe gesehen, die meinten, dass das Buch Gewalt verherrlicht. Dem kann ich absolut nicht zustimmen. Auf die gewalttätigen Aktionen oder Reaktionen folgen immer auch Sanktionen, also negative Konsequenzen für die Teilnehmer. Von daher kann ich nicht sagen, das Gewalt hier als etwas positives dargestellt wird. Meiner Meinung nach haben die Leute es entweder nicht richtig verstanden oder sich einfach keine Gedanken über Bren, die Crew und ihre Erziehung bzw. Vorbilder im Allgemeinen gemacht.

Als Zielgruppe würde ich Jugendliche bezeichnen, die Lust haben etwas Neues zu lesen. Es ist kein typischer Liebesroman für Teenager, sondern sehr viel dunkler, weshalb es aber wirklich Spaß gemacht hat das Buch zu lesen.

❀ “Ich hörte die besänftigende Stimme, mit der Erwachsene einem gern Gänseblümchen versprachen, um einem letztlich nur schäbiges Unkraut in die Hand zu drücken.” (S. 304)❀

❧ Mein Fazit:
Als Fazit kann ich festhalten, dass das Buch für mich mal ganz andere Elemente hatte. Ich lese eigentlich nicht mehr so gern Young-Adult, weil mir die Handlungsstränge manchmal zu kindisch und kitschig sind, aber in diesem Buch ist das nicht der Fall. Ich habe viel über verschiedene Themen nachgedacht, die angesprochen werden, wie Gewalt, Erziehung, Loyalität und ihre Grenzen und noch vieles mehr. Der Cliffhanger am Ende ist absolut böse. Ich bin so neugierig und Band zwei erscheint erst im Dezember 2019! Wie gemein! Naja, bis dahin werde ich die Zeit wohl mit anderen Büchern überbrücken müssen.. irgendwie werde ich das schon schaffen ?

Zusammenfassend kann ich das Buch für Teenager und junge Erwachsene empfehlen, die gerne etwas Neues lesen möchten und keine Lust haben auf die typischen Liebesgeschichten. Wer etwas dunkles und trotzdem Schönes sucht wird hier bestimmt fündig.

Veröffentlicht am 01.08.2019

total erfrischend!

Effi liest
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❧ Zusammenfassung:
Effi lebt in Berlin im Jahre 1894 und damit in der prüdesten Zeit Deutschlands. Alles beginnt damit, dass die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, kurz Effi, ein Buch findet, dessen ...

❧ Zusammenfassung:
Effi lebt in Berlin im Jahre 1894 und damit in der prüdesten Zeit Deutschlands. Alles beginnt damit, dass die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, kurz Effi, ein Buch findet, dessen Inhalt mehr als skandalös ist. Als sie damit erwischt wird fliegt sie aus ihrer vornehmen Mädchenschule und wird zurück nach Hause geschickt. Auf der Reise lernt sie Maximilian von Waldau kennen. Einen jungen Arzt, der sehr von Effi angetan zu sein scheint.

Zuhause angekommen reist Effis Tante Auguste an, damit Effi in das gesellschaftliche Leben eingeführt werden kann und die erforderlichen Manieren erlernt. Doch daran ist Effi überhaupt nicht interessiert. Vielmehr beschäftigen sie Fragen über das skandalöse Buch. Je neugieriger Effi nach Antworten strebt, desto größer werden die auftauchenden Probleme.. Wird Effi zu einer Praline, wie Tante Auguste es sich wünscht oder bleibt sie ein Zwieback?

❀”Ich sah nicht aus wie eine hübsch verpackte Praline, sondern eher wie ein schlichter Zwieback.” (S. 258)❀
❧ Meine Meinung:
Zunächst zum Cover: Es ist wirklich schön gestaltet und enthält im Hintergrund kleine Details, die die Geschichte widerspiegeln. So kann man erkennen, das die Geschichte in Berlin spielt und in einer vergangenen Epoche. Dennoch muss ich sagen, dass es mich nicht unbedingt anspricht, da es sehr mädchenhaft gestaltet ist und mir eher andere Stile gefallen.

Als ich den Titel las musste ich sofort an Theodore Fontanes “Effie Briest” denken. Und irgendwie bestehen zwischen den Büchern auch Ähnlichkeiten. “Effie Briest” ist ein Gesellschaftsroman und “Effi liest” würde ich als etwas gesellschaftskritisch gegenüber der Epoche beschreiben, was aber auch durchaus berechtigt ist.

Es handelt sich hierbei um eine romantische Komödie und ich musste an wirklich vielen Stellen herzhaft lachen! Normalerweise lese ich keine Komödien, aber als ich die Leserunde zum Buch entdecke und die Leseprobe verschlungen hatte musste ich einfach mitlesen!! Wie ihr vielleicht wisst studiere ich Erziehungswissenschaft und habe deshalb auch einige Seminare zur Sexualerziehung besucht. In den Seminaren sprachen wir viel über sexuelle Aufklärung, weshalb ich mit ein paar Hintergrundinformationen in das Buch gestartet bin. Und ich muss wirklich sagen, dass es das Buch für mich umso interessanter machte. Freud spielt beispielsweise eine große Rolle und es war so spannend etwas Neues über ihn zu lesen, auch wenn man natürlich nicht alles für bare Münze nehmen kann. Ich hab mich nach dem Lesen etwas schlau gemacht und das Nachwort klärt hier, meiner Meinung nach, viele Fragen auf, sodass man eigentlich nicht noch mehr Recherche betreiben muss. Für mich war es lediglich eine reine Interessensrecherche.

Die zentralste Figur war für mich Effi. Sie ist achtzehn Jahre alt und wirkte auf mich zunächst sehr erwachsen. Auch wenn sie im Verlaufe des Buchs immer wieder schlechte Entscheidungen trifft muss ich sagen, dass genau das eben sehr unterhaltsam war ? Effi ist ziemlich selbstbewusst und weiß, was sie will und das hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt sich nicht unterkriegen und hält durch, auch wenn es anstrengend und langatmig ist. Dabei ist sie nicht so förmlich und höflich, wie es andere Mädchen sind. Sie hat ihren eigenen Kopf und ist eigentlich ganz clever.

Dann ist da noch Max, also Maximilian von Waldau. Als Effi ihn kennen lernt fand ich ihn sehr sympathisch, ABER manchmal hätte ich ihn gerne gewürgt. Das lag dabei nicht unbedingt an ihm, aber eben an den Umständen und der damaligen Zeit. Effi hatte schon recht damit ihn als Sauerkraut zu bezeichnen.

Bei Effis Tante Auguste war ich mir sehr lange Zeit unsicher, was ich von ihr halten sollte. Ich war misstrauisch, weil ich das Gefühl hatte, dass sie irgendwas verheimlicht. Sie war nett, aber auch eigenartig und mit eine der witzigsten Figuren für mich. Im Gegensatz dazu stand für mich Fräulein Grimaud. Sie war unausstehlich und eine ekelhafte Person. Einfach furchtbar. Deswegen hat Effi mich mit ihrer Reaktion auch ziemlich überrascht, da das Fräulein ja eigentlich ihre Lehrerin war und viele dazu zu eingeschüchtert wären. Hier muss ich der Autorin auf jeden Fall ein Kompliment aussprechen, da sie das Fräulein mindestens so unsympathisch gemacht hat wie beabsichtigt, wenn nicht sogar noch mehr!

Zudem fand ich schön, wie das Thema Freundschaft behandelt wird. Die Freundschaft zwischen Effi und Betty ist wirklich besonders und man merkt direkt, wie sehr sie aneinander hängen. Wie gern ich noch mehr über Betty erfahren würde! Ihr Leben klingt ganz anders, als Effis und ich wüsste super gern, was es mit ihrer strengen Mutter auf sich hat..

Eine weitere wichtige Figur ist Fließ. Zu ihm möchte ich aber ungern mehr sagen. Er spielt eine noch größere Rolle, als Freud und entwickelt sich innerhalb der Geschichte unglaublich weiter.

Was das Mitfühlen angeht muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wie ein üblicher Liebesroman berührt hat. Hierbei muss ich aber auch erwähnen, dass das höchstwahrscheinlich auch nicht die Intention der Autorin war. Schließlich steht die Komödie im Vordergrund und wird durch den romantischen Anteil gestützt. Es kommt zu so vielen lustigen Situationen und für mich standen diesmal andere Emotionen im Vordergrund. Teilweise war ich richtig wütend wegen der damaligen Ansichten und manchmal war ich eben einfach nur glücklich, weil ich so viel über die treffenden Beschreibungen und Effis Vergleiche lachen konnte. Deswegen würde ich nicht sagen, dass ich nicht mitfühlen konnte, sondern das es diesmal einfach anders war.

❀”Die beiden sprachen über mich, als wäre ich ein Möbelstück, das man ungestört betrachten und kommentieren konnte. Doch ich wehrte mich nicht, um keinen Ärger zu bekommen. Möbelstücke widersprechen schließlich nicht.” (S. 93)❀
Hauptsächlich wird die Geschichte aus Effis Sicht erzählt. So erfährt man immer, was sie denkt und das ist wirklich urkomisch! Später kamen noch Briefe zwischen Max und seinem Bruder hinzu, in denen man auch erfährt, was Max über Effi denkt und das fand ich richtig toll! Die Idee die Briefe einzubringen und auch vom Stil her abzuheben gefällt mir sehr gut. Das macht das Buch, auch als eBook, noch besonderer. Schade fand ich, dass man sich die Antworten des Bruders zusammenreimen musste, da die Briefe nicht wiedergegeben wurden. Trotzdem konnte man sich aus Max’ Erwiderungen ungefähr denken, was sein Bruder antwortete.

Das Ende des Buches hat mich wirklich überrascht! Die Auflösung wurde perfekt inszeniert und rundete das ganze Buch ab. Hinzu kam noch ein letzter Spannungsaufbau, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ. Obwohl ich an dem Tag nur den zweiten Abschnitt lesen sollte konnte ich nicht dagegen ankämpfen einfach weiterzulesen ?

Als Zielgruppe würde ich junge Erwachsene benennen, da es für Kinder zu unverständlich ist, da man hier schon etwas Vorwissen in deutscher Geschichte braucht und das Erzählte kritisch betrachten sollte. Ich glaube einfach, dass Kinder nicht so gut an das Geschehen anknüpfen können, da es eben schon sehr geschichtlich ist und auf mich nicht wie ein Kinderbuch wirkt. Da gibt es definitiv geeignetere Bücher. Ich würde sagen, dass es für Jugendliche geeignet ist, also ab ca. 13-14 Jahren, und für junge Erwachsene, als auch jung gebliebene Erwachsene.

❀”Es war erstaunlich, wie viele Erzieher die Menschheit bewachten. Wer hatte die eigentlich alle erzogen?” (S. 195)❀
❧ Mein Fazit:
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch ganz anders war im Gegensatz zu den New Adult Romanen, die ich normalerweise lese. Es hat super viel Spaß gemacht Deutschland 1894 näher kennen zu lernen, da die Geschichte viele wahre Aspekte beinhaltet. Die Figuren waren gut ausgearbeitet und auf ihre Art und Weise sympathisch und liebenswert. Meiner Meinung nach schlummern hier noch viele versteckte Möglichkeiten. Wie bereits erwähnt, würde ich mich sehr über eine Geschichte freuen, die von Betty handelt.

Durch mein Studium hatte ich sofort viele Fragen im Kopf, die ich aus wissenschaftlicher Weise beantwortet haben wollte. Ich konnte einige Verknüpfungen herstellen und hab ganz neue Ideen für mögliche Fragestellungen bekommen! Alles in allem also wirklich ein super Buch, das eine erfrischende Art an sich hat und dich zum Lachen bringt! ❤

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Humor
Veröffentlicht am 25.07.2019

nicht laut, aber unendlich schön

Der Ort in mir
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❀Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar❀
❧ Zusammenfassung:
Leah lebt in einer religiösen Gemeinde. Eines Tages taucht ihr bester Freund Simon an ihrem Arbeitsplatz auf und bringt ihre ganze ...

❀Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar❀
❧ Zusammenfassung:
Leah lebt in einer religiösen Gemeinde. Eines Tages taucht ihr bester Freund Simon an ihrem Arbeitsplatz auf und bringt ihre ganze Welt durcheinander. Vor einem Jahr ist Simon mit ihrem Bruder Aaron aus der Gemeinde geflohen und erklärt Leah jetzt, das alles was sie kennt nur aus Lügen und Geheimnissen besteht.

Ihr ganzes Leben lang hat Leah gelernt, dass das Leben außerhalb der Gemeinde gefährlich und unsicher ist. Doch nach Simons Geständnis kann sie ihrer Familie einfach nicht mehr vertrauen. Nachdem Leah ihm in die Welt außerhalb folgt und merkt, dass diese voller Freiheit und Versuchungen ist wird ihr immer mehr bewusst, dass sie sich entscheiden muss zwischen einem Leben voller Musik und in Freiheit oder einem Leben mit ihrer Familie in der Sicherheit der Gemeinde.

❀”Es tut weh, seine Stimme zu hören. Mein Kopf ist voller Fragen und trotzdem leergefegt, mein Mund trocken.” (S. 21)❀
❧ Meine Meinung:
Das Cover hat mir echt gut gefallen, da es meine Lieblingsfarben beinhaltet und für mich das Buch gut widerspiegelt. Es ist nicht unglaublich laut, sondern leise aber voller Emotionen. Die kleinen Details, die eingearbeitet sind, wie der Hochsitz, harmonieren für mich miteinander.

Zudem sind die Gestaltungen innerhalb des Buches wunderschön. Man merkt sofort, wie viel Liebe und Arbeit in die Gestaltung gesteckt wurden. ❤

Die Zuordnung eines Genres fällt mir in diesem Fall wirklich schwer. Ich würde es als Jugendbuch bezeichnen in der eine Liebesbeziehung eine große Rolle spielt, aber eben nicht alles ist. Für mich waren viele Themen präsent, wie der Glaube, die Familie und Freiheit. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, das Religiösität im Vordergrund steht, sondern eher der Umgang damit.

Da Leah in einer religiösen Gemeinde lebt, die mich sehr an die Amische erinnert hat, ist ihr Alltag dadurch natürlich auch geprägt. Es werden viele Gottesdienste abgehalten, auf denen Leah Klavier spielt und nur kirchliche Lieder spielen darf. Männer und Frauen wohnen getrennt bis zur Ehe und es wird sich anscheinend sehr früh verlobt. Leahs Vater spricht hierbei von “Gottes Willen”, da man nicht trennen sollte, was Gott zusammengeführt hat, dabei ist es einfach nur sein eigener Wille.

Die zentralste Figur im Buch war für mich Leah, da das Buch auch überwiegend aus ihrer Sicht erzählt wird. Sie wirkte auf mich zunächst sehr fromm und unterwürfig, da sie es ihrem Vater immer recht machen wollte. Dabei ist sie gar nicht so brav wie man denkt, weil sie sich öfter mal raus schleicht und Simon trifft, als dieser noch in der Gemeinde lebt. Leah war für mich sehr vielseitig und verändert sich außerhalb der Gemeinde erheblich, aber nicht so, dass sie mir fremd vorkam, sondern wie eine selbstbewusstere Version ihrer selbst.

Hierzu trägt Simon erheblich bei. Er unterstützt Leah und fordert sie gleichzeitig heraus. Gleich von Anfang an spürt man die Verbindung zwischen den beiden. Für mich war sofort klar, dass zwischen ihnen mehr als nur Freundschaft sein muss. Anders konnte ich mir den Ausbruch von Leah nicht erklären, als Simon bei ihrer Arbeit auftaucht. Hier empfand ich wirkliches Mitleid mit beiden. Ich konnte ihre Reaktion sehr gut nachvollziehen, da sie wahrscheinlich noch nie emotional so verwundet wurde, wie von Simon und ihrem Bruder Aaron. Andererseits musste ich direkt darüber nachdenken, wie es für Simon gewesen sein musste..

Ich liebe Nebenfiguren in Büchern. Natürlich fiebere ich mit den Hauptfiguren mit, aber meistens mache ich mir noch mehr Gedanken um die Nebenfiguren, da man im Normalfall nicht allzu viel von ihnen erfährt ?

Besonders geliebt habe ich Kiste und Judith. Aber Kiste noch mehr! Er war so authentisch und mir sofort sympathisch. Er geht komplett ohne Vorurteile auf Leah zu und nahm Simon und Aaron auf, als sie nicht wussten wohin. Er ist einfach ein guter Freund und sagt was er denkt. Natürlich will man nicht immer alles hören, aber mir gefällt das an Menschen sehr. Ich könnte mir vorstellen, das viele Interesse an einem Spin off oder ähnliches zu Kiste hätten ? Ich würde mich definitiv freuen!

Judith war wie eine Ersatzmutter für Leah, wobei man eine Mutter natürlich nicht wirklich ersetzen kann. Sie hält immer eine schützende Hand über sie und achtet darauf, dass es Leah möglichst gut geht. Die Entwicklung von Judith hat mich absolut begeistert! Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass sie noch eine so große Rolle spielen würde, aber sie ist mir richtig ans Herz gewachsen.

Generell kann ich sagen, dass ich absolut keine Probleme hatte mich in die Figuren einzufühlen, weil es mir so einfach gemacht wurde durch die schönen Beschreibungen. Ich kenne mich nicht wirklich mit religiösen Gemeinden aus und bin auch absolut kein gläubiger Mensch, aber im Buch wurde alles so erklärt, dass ich keine Schwierigkeiten hatte es nachvollziehen zu können. Die Beschreibungen wurden super schön in die Geschichte eingearbeitet und wirkten auf mich nicht wie eine Erklärung, sondern passten einfach in das Geschehen.

In Sarahs Buch wird das Geschehen hauptsächlich aus Leahs Sicht geschildert. Jedoch kommen gegen Ende immer mehr Kapitel aus Simons Sicht hinzu, was mich begeistert hat. Ich habe mich so oft gefragt, was gerade in Simon vorgeht und so konnte ich einen kleinen Einblick in seinen Kopf bekommen ?

Für mich war die Geschichte sehr flüssig und in sich schlüssig. Es gab keinen Moment in dem ich gestutzt habe oder das Verhalten nicht nachvollziehen könnte. Die Spannung nahm immer weiter zu und ich habe die ganze Nacht gelesen, um zu erfahren, wie es ausgeht.. Sarah benutzt bei der Beschreibung von Emotionen viele bildliche Ausdrücke, wodurch es für mich noch greifbarer wurde. Teilweise waren die Gedanken von Leah wirklich poetisch! Zudem hat es mich wirklich sehr gefreut, dass es Wendungen gab mit denen ich nicht gerechnet hätte, wozu ich aber hier nichts sagen möchte. Ansonsten werdet ihr mich für den Spoiler auf ewig hassen ?

Mir fiel es bereits schwer dem Buch ein Genre zuzuordnen und genauso ergeht es mir mit der Zielgruppe. Dieses Buch gehört einfach in keine Schublade! Ich würde es sowohl Jugendlichen, als auch Erwachsenen ans Herz legen, weil ich glaube, dass das Buch so facettenreich ist, das jeder etwas für sich findet. Mir hat es viele wichtige Botschaften mitgegeben, die ich mit meinem Leben verknüpfen konnte und ich hoffe, das es euch beim Lesen genauso ergeht. ❤

❀”Mit aller Kraft versuche ich, mir ein Lächeln abzuringen, aber selbst dann sieht es mehr nach Schatten als nach einem Strahlen aus.” (S. 73)❀
❧ Mein Fazit:
Als Fazit kann ich definitiv festhalten, dass ich euch das Buch empfehlen kann. Es ist sehr sanft und doch irgendwie voller Kraft. Mir hat während des Lesens teilweise das Herz geblutet, weil es so ehrlich ist und so viel Wahrheit enthält. In meinem Kopf sind immer noch viele Fragen zu den Charakteren. Nicht weil mir was gefehlt hat, sondern weil ich mir wünsche das es weitergeht. Ich möchte mehr über die Gemeinde erfahren, über Judith und Kiste. Unbedingt mehr über Kiste! Und vielleicht über Aarons gemeinsame Zeit mit Simon. Es hat noch so viel Potenzial und ich hoffe es kommt noch mehr. Viel, viel mehr!

❀”Alles, was mir jetzt bleibt, sind Erinnerungen, von denen ich merke, wie sie langsam, wie in einem Sieb, durch meinen Kopf tröpfeln. Und ich es nicht schaffe, sie aufzufangen.” (S. 62)❀