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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2024

rasante Spannung

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Der vierte Teil der Reihe um Max Bischoff wirft den Leser schnell mitten ins Geschehen. Und tatsächlich ist die Handlung sehr rasant und lässt den Leser kaum zur Ruhe kommen. Es geht um Max' Vergangenheit ...

Der vierte Teil der Reihe um Max Bischoff wirft den Leser schnell mitten ins Geschehen. Und tatsächlich ist die Handlung sehr rasant und lässt den Leser kaum zur Ruhe kommen. Es geht um Max' Vergangenheit und beinhaltet sehr traumatische Wiedererlebnisse bei Max. Durch diese persönlichen Auslöser ist er auch nicht so aufmerksam wie sonst, was ihm einige Probleme einbringt.
Es geht um wahre und falsche Liebe, Freundschaft und Stalking. Zum Thema Freundschaft sollte man unbedingt auch Marvin Wagner befragen, dem im Buch ein Licht aufgeht und dies eine sehr schöne Entwicklung mit sich bringt.

Ich kann es mir nicht verkneifen: Wenn ich Marvins Personenbeschreibung lese , habe ich immer das Bild meines allerliebsten forensischen Psychologen vor Augen: Chris Carter. (Mit der Frisur von Marc Bennecke). Grins. Auch wenn der inzwischen nicht mehr in seinem Beruf arbeitet, sondern Bestseller schreibt.

Das Figurenensemble an sich ist perfekt ausbalanciert und alle arbeiten gut zusammen, einen Antagonisten in Form von Frau Keskin gibt es auch. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht so überzeugt wie seine Vorgänger. Es ist zwar immer noch toll und ich habe es in einem Rutsch bis 1 Uhr nachts durchgelesen, aber ein paar Kleinigkeiten haben mich doch gestört. Angefangen damit, dass es mir ein bisschen zu viel persönliches Drama war. Dann die ständigen Reibereien mit der Antagonistin, das hat zwischendurch für ein bisschen Wiederholungslangeweile gesorgt. Auch das Lektorat ist an manchen Stellen nicht perfekt, Sätze sind unvollständig und es gibt viele Flüchtigkeitsfehler.
Außerdem frage ich mich, ob es wirklich möglich ist, dass jemand, der psychisch so labil ist, unbemerkt in einer psychiatrischen Klinik arbeiten kann.
Geübte Thriller-Leser haben sehr schnell einen Verdacht, der sich leider auf den letzten Seiten auch bestätigt, da haben mir persönlich falsche Fährten und ein weiterer Verdächtiger gefehlt. Die Ermittlungen waren nur "straight - forward" und damit etwas zu schnörkellos, während private Befindlichkeiten zu viel Raum einnahmen.
Fazit: Ein spannender neuer Fall mit kleinen Schönheitsfehlern, trotzdem bleibe ich dieser Reihe unbedingt und von ganzem Herzen treu.


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Veröffentlicht am 03.03.2024

rasant

Unter Druck
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Dieser zweite Teil der Reihe hat mich noch etwas mehr begeistert als der Auftakt.

Das tolle Hamburger Flair bekommt hier einige Risse durch dunkle Machenschaften, die mafiös strukturiert sind und sich ...

Dieser zweite Teil der Reihe hat mich noch etwas mehr begeistert als der Auftakt.

Das tolle Hamburger Flair bekommt hier einige Risse durch dunkle Machenschaften, die mafiös strukturiert sind und sich gleich in fünf Leichen am Elbgrund zeigen. Svea entdeckt diese Leichen und ist auch persönlich involviert, denn sie kennt eines der Opfer persönlich. Es ist die Tochter eines Mitglieds ihres Tauchclubs. Nicht nur das Auffinden der Leichen ist persönlich, auch die Ermittler werden während der Ermittlungen persönlich bedrängt. Zu viel steht für die Täter auf dem Spiel.
Die Geschichte ist schlüssig aufgebaut und alle Charaktere entwickeln sich konsequent in eine für mich logische und stimmige Richtung. Das Verhältnis von Persönlichem und Story ist manchmal etwas unausgewogen, aber nie langweilig. Die Figur der Svea Roth wird etwas näher, weil sie es schafft, ein wenig nachzudenken und Trauer zuzulassen, was dem Buch sehr gut tut.
Es geht rasant zu in diesem Buch und auch hier wieder der kleine Kritikpunkt, dass sich die Charaktere manchmal medizinisch viel zu schnell regenerieren. Wobei die Spannung den Leser förmlich dazu zwingt, immer weiter zu lesen und auf eine glückliche Auflösung zu hoffen.
Gut gefällt mir auch der Teamgeist der verschiedenen Abteilungen untereinander und das Flair des Hamburger Hafens, das in diesem Buch sehr gut eingefangen wird.

Fazit: Ein rasanter zweiter Teil und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Grusel - Psycho Spannung

Wintermord
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Wintermord, der mittlerweile dreizehnte Band der Reihe, sticht für mich irgendwie heraus. Das Thema ist tragisch, eine ganze Familie wird ausgelöscht, durch einen Unfall, Selbstmord und nun kommt auch ...

Wintermord, der mittlerweile dreizehnte Band der Reihe, sticht für mich irgendwie heraus. Das Thema ist tragisch, eine ganze Familie wird ausgelöscht, durch einen Unfall, Selbstmord und nun kommt auch noch ein aktueller Mord hinzu.
Wie immer ist das besondere Flair der Insel Rügen sehr gut eingefangen, gerade die touristenarme Winterzeit bietet hier noch einmal eine ganz besonders ruhige Atmosphäre. Auch die Ermittlungen verlaufen sehr ruhig, es passiert relativ wenig außer der teilweise ermüdenden Ermittlungsarbeit. Besonders hervorzuheben ist hier der Einschub einer Gerichtsverhandlung in der Mitte des Buches, was normalerweise in einem Krimi nicht so üblich ist. Dass die Ermittlungen trotzdem weitergehen, ist Romys Instinkt zu verdanken, und mittlerweile hat sie viel weniger Ecken und Kanten und ist eine wirklich sympathische Hauptfigur. Genauso wie alle anderen Ermittler im Team, was die Serie ganz klar auf die Bösen auf der anderen Seite des Gesetzes polarisiert. Das finde ich als Leser sehr entspannend, ich kann mich zurücklehnen und weiß, dass das Team ohne Wenn und Aber auf der richtigen Seite steht.

Der Fall an sich ist eher ruhig und unspektakulär und geübte Krimileser erkennen recht schnell den richtigen roten Faden, aber, und das macht das Buch für mich so besonders, ich fand die Charakterisierungen so gelungen, dass ich den richtigen Täter zwar leicht erraten konnte, aber erst ganz am Schluss zu glauben begann. Klasse.
Gerade die Suche nach dem Täter beinhaltet unglaublich spannende Wendungen, die man als Leser eben nicht für möglich hält. Teilweise habe ich mich vor der Ungeheuerlichkeit der Vermutungen wirklich gegruselt. Trotzdem bleiben Romy und ihr Team am Ball und geben nicht auf, bis alle roten Fäden sinnvoll zusammenlaufen. Ich habe das Buch bis zwei Uhr morgens gelesen, um die Auflösung zu erfahren, ich konnte nicht aufhören.

Fazit: Ein Krimi, der routinierte Ermittlungsarbeit zeigt, eine sehr schnelle Ahnung des Täters beschreibt, aber unglaublich viel Spannung aus der Ungeheuerlichkeit der Taten und den emotionalen Reaktionen des Lesers auf die Auflösung zieht. Ein Krimi mit psychologischem Gruselfaktor.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

einfach nur schön

Enna Andersen und das weite Land
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Enna Andersen und das weite Land ist mittlerweile der sechste Band dieser Reihe, und auch wenn die Autorin in jedem Buch alle relevanten Zusammenhänge neu zusammenfasst, empfehle ich, alle Bände in der ...

Enna Andersen und das weite Land ist mittlerweile der sechste Band dieser Reihe, und auch wenn die Autorin in jedem Buch alle relevanten Zusammenhänge neu zusammenfasst, empfehle ich, alle Bände in der Reihenfolge zu lesen, das erhöht auf jeden Fall das Lesevergnügen und natürlich das Gefühl, liebe Bekannte wieder zu treffen. Auch in diesem Buch stimmt wieder alles. Das Privatleben der Ermittler ist gut beschrieben und alle Charaktere entwickeln sich weiter, wachsen einem quasi ein bisschen ans Herz.
Wobei ich bei diesem Buch finde, dass der Fokus mehr auf den Ermittlungen liegt als auf dem Privatleben der Ermittler. Es geht um eine Familientragödie, die nach vielen Jahren des Vergessens wieder aktuell wird.
Natürlich gibt es auch wieder richtig spannende Momente, aber was mir an dieser Serie besonders gefällt, ist, dass die Ermittlungen sehr ruhig ablaufen. Es werden viele Spuren verfolgt, die aber eher durch Kombinationsgabe und Bauchgefühl als durch Verfolgungsjagden gelöst werden. Das ist spannend, aber auch entspannend. Auch in diesem Buch gibt es einige zwielichtige Gestalten und tiefe Abgründe, die man auf den ersten Blick nicht vermutet.
Fazit: Ein weiterer toller Teil der Reihe um Enna und ihr Team. Liebenswert und spannend, typisch norddeutsch und sehr alltäglich beschriebene Charaktere in einem verzwickten Fall.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Von Äpfeln,Menschen und einem Haus

Oben in den Wäldern
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Dieses Buch ist schwerer verdaulich als die Äpfel, die darin beschrieben werden. Man muss sich darauf einlassen, denn die Erzählweise ist ganz anders als gewohnt.
Im Mittelpunkt steht ein kleines Haus ...

Dieses Buch ist schwerer verdaulich als die Äpfel, die darin beschrieben werden. Man muss sich darauf einlassen, denn die Erzählweise ist ganz anders als gewohnt.
Im Mittelpunkt steht ein kleines Haus mitten in den Bergen, und der Sprachstil mäandert um die Bewohner dieses Hauses herum. Es gibt keinen roten Faden, keine strukturierte Handlung. Jeder der Bewohner hat seine eigenen Gründe, dieses Haus zu seinem Zuhause zu machen. Ob Lebensüberdruss, Apfelbesessenheit, Flucht vor den eigenen Gefühlen, all diese Mischungen werden in Beziehung zur Natur gesetzt. Was bleibt, wenn man geht? Apfelbäume? Geister?
Es gibt viele eingewobene Textformen wie Briefe, Gedichte, Zeitungsartikel, die den Text ergänzen, aber nicht zum besseren Verständnis beitragen. Ein kleines Problem des Buches ist, dass es fast zeitlos wirkt. So verschwinden alle Personen in einem Nebel von Vermutungen und sind somit für den Leser nicht greifbar oder erfahrbar. Das ist eine durchaus poetische Stärke, macht das Buch aber nicht leichter lesbar. Die Botschaften des Buches sind ebenso unklar formuliert, es ist wie eine Zeitreise, aber der Leser fragt sich hinterher, was er eigentlich erfahren hat. Schön zu lesen ist es allemal, denn der Sprachstil ist sehr poetisch, vielschichtig und wortgewaltig, nur der Inhalt ist manchmal etwas zu diffus.

Fazit: Ein Buch für Menschen, die eine zeitlose, wortgewaltige Sprache mögen, um die Verwobenheit von Mensch und Natur zu erfahren.

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