Profilbild von mellidiezahnfee

mellidiezahnfee

Lesejury Star
offline

mellidiezahnfee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mellidiezahnfee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2022

Kinder der Wendezeit

Verlassen
0

Klaudia Wagners dritter Fall hat es in sich. Eine Tote wird gefunden und sie hat eindeutig einen Bezug zu Lübbenau. Die Aufklärung des Falles ist hierbei recht unspektakulär, wie ich finde. Es gibt eine ...

Klaudia Wagners dritter Fall hat es in sich. Eine Tote wird gefunden und sie hat eindeutig einen Bezug zu Lübbenau. Die Aufklärung des Falles ist hierbei recht unspektakulär, wie ich finde. Es gibt eine begrenzte Anzahl an Verdächtigen und die Ermittler müssen sehr viel Mühe aufwenden, die richtigen Zusammenhänge zu finden. Natürlich sind auch alle bekannten Nebenprotagonisten wieder mit dabei, was das Buch sehr lebendig und erlebbar macht. Alle haben ihr persönliches Päckchen zu tragen, und hadern mit der momentanen Situation. Dies passt aber wunderbar in die Geschichte hinein und gibt dem eigentlichen Fall eine schöne Rahmenhandlung.
Auch Klaudia muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen und daran ist indirekt Kater Dickie schuld. Obwohl die Umstände Klaudia sehr berühren, springt sie über ihren Schatten und vergibt zweite Chancen. Das Flair dieser Spreewald Idylle ist sehr gut eingefangen und gibt dem Buch einen hohen Wiedererkennungswert.
Dieses Buch lebt eindeutig von den Rückblenden. Die sind teilweise absolut heftig und schwer zu ertragen. Aus Kindersicht wird geschildert, wie das Leben vor der Wende sein konnte und welche Konsequenzen daraus erwachsen können, ohne dass ein Kind sich dagegen hätte wehren können. Kein Wunder , dass die Nachwirkungen bis in die heutige Zeit andauern und, wie in diesem Fall, ein Kriminalfall draus wird.
Fazit: Sehr lesenswert, mit stellenweise heftigen emotionalen Szenen, die mir noch länger in Erinnerung bleiben werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2022

spannend

Oxen. Noctis
0

Auch diesen Band empfand ich beim Lesen oftmals als düster. Trostlos, hoffnungslos und verzweifelt. Das sind so die Worte , die mir spontan einfallen, wenn ich über die Hauptcharaktere nachdenke. Geplagt ...

Auch diesen Band empfand ich beim Lesen oftmals als düster. Trostlos, hoffnungslos und verzweifelt. Das sind so die Worte , die mir spontan einfallen, wenn ich über die Hauptcharaktere nachdenke. Geplagt fiele mir auch ein. Wobei der Autor es geschickt versteht, alle Personen trotzdem nahbar und irgendwie auch sympathisch wirken zu lassen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend, holt den Leser sehr schnell ab und nimmt ihn mit in die kalten, finsteren Zwischenwelten Dänemarks. Verschwörung und Heiterkeit direkt nebeneinander, für Uneingeweihte nicht zu erkennen oder zu verstehen. Unvorstellbar für normale Leser, dass solche Parallelwelten in denen sich solche Gräueltaten ereignen tatsächlich existieren. Hier ist es dann mit dem Einfühlungsvermögen des Lesers in die Protagonisten nicht mehr sehr weit her (Gott sei Dank, will man auch nicht, wirklich nie nicht erleben), in diesem Buch entsteht die Spannung durch die Handlung, die Rätsel die gelöst werden müssen und den Schauder, der einem beim Lesen über den Rücken rinnt und flüstert" Pass gut auf dich auf, decke dich gut zu..........".
Die gesamte Handlung ist zwar gut durchdacht, oft war es mir einen Hauch zu brutal und ein wenig zu geheimdienstlastig. Manchmalbin ich nicht so ganz mit der Handlung mitgekommen, allerdings klärt sich am Ende alles auf. Wer die Oxen-Trilogie gemocht hat , der wird auch durch diesen Band gut unterhalten werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2022

Mumien in Wien

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
0

Dieses Buch beginnt eher langsam, steigert sich dann aber rasch und hält konstant die Spannung. Ich finde alles rundherum perfekt konstruiert und die Mischung aus Kriminalistik und Leos Privatleben ist ...

Dieses Buch beginnt eher langsam, steigert sich dann aber rasch und hält konstant die Spannung. Ich finde alles rundherum perfekt konstruiert und die Mischung aus Kriminalistik und Leos Privatleben ist sehr gut getroffen und ansprechend beschrieben. Es gibt haufenweise tolle Hinweise und Zusammenhänge gerade historischer Art, wie es sich im Wien des Jahres 1894 gelebt hat. Rothmeyer ist mal wieder absolute spitze in seiner Schrulligkeit, seiner Soziophobie und seiner schroffen Art, trotzdem ist er einer der besten Denker und Ermittler seiner Zeit, obwohl er" nur“ Totengräber ist. Eigentlich sind es mehrere Fälle, und Leo und die Kollegen müssen ganz schön durch Wien hetzen (und manchmal auch durch Abgründe waten :)), um an allen Schauplätzen zu ermitteln. Zumindest ist das Telefon schon erfunden und bedeutet eine kleine Erleichterung.
Die Verbindung zwischen Julia und Leo, und Julia und Rothmeyer bekommt in diesem Buch auch genügend Raum, um sich gut zu entfalten und noch einige Charakterzüge mehr bei den Protagonisten zu erfahren.
Der Schreibstil ist sehr gut und auch ein wenig an die damalige Zeit angepasst, die Spannung ist konstant hoch, und durch die skurrilen Hauptcharaktere bekommt das ganze Buch einen wunderbar emotionalen Touch. Ich liebe diese Reihe und freue mich ehrlich gesagt schon sehr auf den nächsten Band. Ich lese sehr gerne historische Kriminalromane , denn da sind die Ermittlungsmethoden noch direkt erlebbar, keineswegs technisch und bieten dem Leser ein spannendes Mitratevergnügen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2022

glamouröse Fiomwelt mit Geheimnissen

Nordwestnacht
0

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Während eines Filmdrehs wird eine Leiche gefunden und eine Hauptdarstellerin verschwindet. Wie passt das aber zusammen? Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit ...

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Während eines Filmdrehs wird eine Leiche gefunden und eine Hauptdarstellerin verschwindet. Wie passt das aber zusammen? Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit und Anna und ihr Team müssen tief graben, um Zusammenhänge zu erkennen.
Der Fall ist sehr spannend dargestellt und bietet eine breite Palette an Verdächtigen und Motiven, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Und viele der Nebenprotagonisten sind nicht so geradlinig, wie sie vorgeben zu sein. Und dazu noch die Welt des Filmsets, in der sowieso viele Emotionen involviert sind, von Neid und Missgunst über Versagensängste und Angst vor dem Älterwerden, diese explosive Mischung hat mir sehr gut gefallen und den Spannungsbogen die ganze Zeit hochgehalten.
Das Team von Sankt Peter-Ording ist auch breit aufgestellt und sehr facettenreich in allen Emotionen. Nils, der mit seinen Unsicherheiten und in diesem Fall mit seinem Verliebtsein hadert, Anna, die persönliche Konsequenzen ziehen muss, sich aber in ihrem neuen Job total wohlfühlt und sozusagen der ruhende Pol des Buches ist und Hendrik, der noch nicht im neuen Job angekommen ist und zudem mit seinem Witwerdasein hadert. Alle Hauptakteure sind ganz zauberhaft beschrieben, mit all ihren Eigenschaften, Macken und ihren sympathischen Seiten.
Dazu noch die wundervolle Kulisse von Sankt Peter-Ording, ein wenig Urlaubsfeeling, glamouröse Filmwelt --- und fertig ist ein ganz wundervoller Krimi, den ich in einem Rutsch verschlungen habe.
Fazit: Glasklare Leseempfehlung im Genre Regionalkrimi.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2022

Toll gelesen

Das kleine Gespenst
0

Wer kennt es nicht, das kleine Gespenst? Für mich ist es schon einige Zeit wieder aktuell, da meine Tochter sehr gerne liest, und das kleine Gespenst natürlich nicht fehlen darf. Ich mag an den Büchern ...

Wer kennt es nicht, das kleine Gespenst? Für mich ist es schon einige Zeit wieder aktuell, da meine Tochter sehr gerne liest, und das kleine Gespenst natürlich nicht fehlen darf. Ich mag an den Büchern von Otfried Preußler sehr, dass sie in ganz normaler, zauberhafter, grammatikalisch korrekter, und emotionaler Sprache verfasst sind. Und da das Buch schon älter ist, ist auch von Genderwahnsinn oder übertriebener Political Korrektness keine Spur. Es ist einfach, was es ist. Ein kleines Gespenst auf Burg Eulenstein, das seine eigenen, ganz speziellen Abenteuer erlebt.
Eigentlich wollte ich das Hörbuch für mich selber, doch ich hatte es kaum eingeschaltet, da stand meine Tochter neben mir und wollte unbedingt mithören. Das Hörbuch ist so zauberhaft geworden. Die unterschiedlichen Stimmen und Charaktere sind sehr treffend eingefangen und alles ist sehr angenehm und sauber intoniert. Entspannend, aber trotzdem, auch für Erwachsene, spannend zu erleben, wie das kleine Gespenst durch sein Dasein flitzt.
Fazit: Absolut toll gesprochen !!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere