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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2022

gelungen

Das Klassentreffen | Erotische Geschichten
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Auch mit diesem Buch beweist Frau Wiles wieder ihr Händchen für erotische Kurzgeschichten. Prickelnd und dennoch anspruchsvoll gestaltet sie alle Geschichten recht abwechslungsreich und bunt gemischt. ...

Auch mit diesem Buch beweist Frau Wiles wieder ihr Händchen für erotische Kurzgeschichten. Prickelnd und dennoch anspruchsvoll gestaltet sie alle Geschichten recht abwechslungsreich und bunt gemischt. Es ist für jeden etwas dabei. Von reichen High Society – Schnöseln bis hin zum Treffen im dörflichen , eingeschneiten Dorfgemeinschaftshaus reicht die Palette der Locations und Charaktere. Frau Wiles bedient sich dabei einer durchaus anregenden bildhaften Sprache, die zwar manchmal ein paar vulgäre Ausdrücke einflicht, aber niemals abdriftet ins Geschmacklose oder Niveaulose. Auch gut sind die Beschreibungen drumherum, kurze Beschreibungen der Personen und der Gegebenheiten, sodass man sich als Leser durchaus wünschen könnte anstelle der Hauptprotagonistin in diesem Buch mitzuspielen. Ich finde diese Sammlung rundum gelungen und die Geschichten haben eine perfekte Länge um mal eben schnell eine zu lesen. Für süße Träume... oder den begehrlichen Blick zum Mit – im Bett – Lieger zwecks Umsetzung der beschriebenen Tätigkeiten.
Fazit: Absolut perfekt im Genre erotische Kurzgeschichten.

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Tote tanzen nicht

Eiskalt tanzt der Tod
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In "Eiskalt tanzt der Tod" bringt die Autorin abermals ihr ganzes Können zum Einsatz. Die Charaktere sind auf beiden Seiten gut gemischt und die Palette reicht von skurril bis bieder , spießig und manchmal ...

In "Eiskalt tanzt der Tod" bringt die Autorin abermals ihr ganzes Können zum Einsatz. Die Charaktere sind auf beiden Seiten gut gemischt und die Palette reicht von skurril bis bieder , spießig und manchmal auch ein wenig peinlich. Da ist Völxen, wie immer sehr eigenwillig in seinem Führungsstil, manchmal meint man er orientiere sich an seiner Schafherde und ziehe Parallelen zu seinem Team.... Rifkin , die Undurchschaubare wird hier ein wenig nahbarer und sympathischer, Raukel ist der Mitarbeiter mit dem größten Peinlichkeitsfaktor , aber dennoch einer guten Spürnase und dem Herz am rechten Fleck. Alle Protagonisten auf Seiten der Polizei agieren gekonnt, als Team und sind sehr gut beschrieben. Die Gruppendynamik treibt den Fall voran und hält den Spannungsbogen hoch.


Die Charaktere seitens der Verdächtigen sind ebenso vielfältig wie verdächtig und mach eine Beschreibung der Bewohner der Villa ließ mich schmunzeln. Den Fall fand ich gut aufgebaut, spannend beschrieben und nachvollziehbar. Der Spannungsbogen wechselt häufig die Grundtonart, von leise summend bis hin zu einem furiosen Crescendo zum Ende. Klasse. Auch die Beschreibungen von Hannover sind gut gelungen und stilecht in die Handlung integriert.


Fazit: Ein weiterer toll ausgearbeiteter Fall für das Team um Völxen.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Tolles Portrait

Sisi - Kaiserin wider Willen
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Das Buch " Sissi - Kaiserin wider Willen" hat mir gut gefallen. Normalerweise ist historisches nicht so mein Wohlfühlgenre, da ich persönlich keine große Ahnung von Geschichte habe und auch kein williger ...

Das Buch " Sissi - Kaiserin wider Willen" hat mir gut gefallen. Normalerweise ist historisches nicht so mein Wohlfühlgenre, da ich persönlich keine große Ahnung von Geschichte habe und auch kein williger Rechercheur bin. So muss ich auch hier darauf vertrauen, dass die Autorin sich an der Wahrheit entlang gehangelt hat und nur wenig fiktiv ausgeschmückt oder umgebaut hat. Schön finde ich , dass sie am Ende des Buches detailliert erklärt, was historisch belegt und was reine Fiktion ist. Sehr gut beschrieben finde ich die Umstände von Elisabeths Leben bei Hofe. Diese entsetzliche Gängelei und die wirren Restriktionen, die für unadlige Menschen schlichtweg nicht zu begreifen sind. Auch die damalige Zeit hatte es in sich, teilweise las ich mit gekrümmten Fußnägeln, was sich Frauen früher so alles hatten" bieten lassen müssen". All dies, und auch die Gefühle für ihren Ehemann Franz Josef und später für Andrassy fand ich sympathisch beschrieben. Da ich auch die Verfilmungen zu dieser Geschichte nicht kenne, konnte ich das Buch ganz unbefangen und unvoreingenommen lesen und war ständig im Zwiespalt, sowohl mit mir selber (der berufstätigen Mutter des Jahres 2022), als auch mit Sissi. Einerseits war da jede Menge Mitleid, ich meine sie war 16 als sie verheiratet wurde. Mal ehrlich, mit 16 habe ich die ersten heimlichen Flirtversuche in der Dorfdisko unternommen. Dieses Leben, das Sissi führen musste finde ich unvorstellbar, grausam und fremdbestimmt. Andererseits hat dieses Leben sie später zu einer recht egozentrischen Person werden lassen, was mir manchmal ein wenig unsympathisch war. Zumindest beschreibt die Autorin Sissi so .
Das Buch ist durchweg spannend, was ich großartig finde und es bietet einen recht guten Überblick über das Leben bei Hofe und blickt hinter die Kulissen der Schlossmauern und der verklärten Romantik.
Ein wenig Kritik zum Ende: Ich hätte mir entweder mehr Seiten gewünscht, oder einen Folgeband. So kamen viele Passagen schlichtweg zu kurz. Zum Beispiel ihre Reisejahre. Vier Jahre lapidar in einem Satz zusammengefasst, das fand ich schade und verschenkt. Auch so manch andere Sequenz hätte zum besseren Verständnis der Lebensumstände ein wenig üppiger beschrieben sein können.

Trotzdem bleibt mir als Fazit nur ein ganz großes Lob. Ein Buch, welches locker und spannend eine recht bekannte Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählt, und mich mit dem Schreibstil so berührt hat, dass ich tatsächlich hinterher auf einer Online – Wissensseite nach/ weitergelesen habe. Und das ist doch das schönste Kompliment für ein historisches Buch.
Fünf schillernde Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Die alte Ziegelei

Finsterbusch
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Finsterbusch ist der fünfte Band dieser Reihe und diesmal hatte ich keine Probleme wieder einzusteigen, da ich Rauchland noch gut im Gedächtnis hatte. Die Protagonisten sind eben auch ein wenig schrullig ...

Finsterbusch ist der fünfte Band dieser Reihe und diesmal hatte ich keine Probleme wieder einzusteigen, da ich Rauchland noch gut im Gedächtnis hatte. Die Protagonisten sind eben auch ein wenig schrullig wie Tenbrink, oder konträr dazu, der immer ein wenig hilf- und ziellos wirkende Maik Bertram. Dass beide zusammen in einer WG wohnen macht die Sache um so spannender, manchmal auch ein wenig kompliziert, genau wie das Zusammenleben der beiden Protagonisten. Im Großen und Ganzen sind sie einander aber sehr zugetan und ihre so unterschiedlichen Ermittlungsmethoden führen eben durch diese Gegensätze zielsicher zum Erfolg. Schön finde ich die Zusammensetzung aus Ermittler/ ehemaligem Ermittler, die zusammen wohnen , Maik als alleinerziehendem Vater und jeder Menge interessanter Nebencharaktere. Auch in diesem Buch sind einige schrullige Querköpfe zu finden, was das Buch sehr liebenswert macht und durchaus Regionalcharme versprüht. Sehr toll finde ich immer, dass durch Tenbrinks Rentnerdasein, das Meiste durch Gespräche ans Tageslicht kommt und nicht durch ultramoderne Ermittlungsmethoden. Der Fall an sich ist sehr gut aufgebaut, er macht betroffen, oft kann man aber auch schmunzeln, zumeist dann, wenn Tenbrink auf die Mitglieder der Ziegelei trifft. Gut ausgedacht und ausgearbeitet, allerdings ist das Ende einen Hauch zu vorhersehbar, was der Spannung aber niemals schadet.

Als Fazit kann ich nur eine Empfehlung aussprechen für alle, die gut gemachte Regionalkrimis mögen, mit noch echten Charakterköpfen, gebe allerdings zu bedenken, dass man die Reihe von Beginn an lesen sollte.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Eiskalte Leseempfehlung

Eis. Kalt. Tot.
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Mit Eis. Kalt. Tot zeigt die Autorin dem Leser eine Welt, in der es kalt und berechnend zugeht. Skrupellos werden Leichen bizarr drapiert und bereiten nicht nur der Mordkommission schlaflose Nächte, sondern ...

Mit Eis. Kalt. Tot zeigt die Autorin dem Leser eine Welt, in der es kalt und berechnend zugeht. Skrupellos werden Leichen bizarr drapiert und bereiten nicht nur der Mordkommission schlaflose Nächte, sondern gehen dem Leser durchaus nahe. Allzu gruselig sind einige Stellen beschrieben, was ich bei einem Buch im Genre Thriller aber nicht schlimm finde, zumal sich alles hinreichend und gut auflöst. Ich fand insgesamt alle Elemente sehr stimmig. Es gab ruhige Phasen , in denen Fakten gesammelt wurden und sehr rasante Teile in denen richtig gute Action herrschte. Die Umgebung ist genauso empathisch beschrieben, wie das Ermittlungsteam, welches hauptsächlich aus drei Personen besteht. Jesper Baek, kürzlich aus der Provinz nach Kopenhagen versetzt. Hier bekommt der Leser einen nachdenklichen, eher introvertierten Ermittler, der mit einigen privaten Rückschlägen zurechtkommen muss, dies aber mit Verstand und Herz gut meistert. Er ist sehr positiv besetzt, und bildet ein wenig den Ruhepol der Gruppe. Kirsten Vinther, die Chefin der Ermittlungsgruppe, polarisiert dagegen ordentlich. Ungerecht, laut , dominant und zu oft in ihrer eigenen Interpretation von Perfektionismus gefangen bildet sie den Kontrast am völlig anderen Ende der Sympathieskala. Ein wenig wird der Leser dadurch beruhigt, dass auch sie einige private Einblicke in ein nicht ganz unproblematisches Verhältnis gibt. Das lässt diese Protagonistin nicht ganz so eiskalt wirken.
Marit Rauch Iversen hingegen lässt sich schlecht einordnen, was ihren Charakter sehr spannend und vielschichtig macht. Auch sie trägt ein Geheimnis mit sich herum, was einen Teil ihrer selbstauferlegten Einsamkeit erklärt. Sie ist eine Super - Recognizerin. Was ich in diesem Genre eine tolle Idee finde. Mal etwas anderes, und ebenso nützlich wie spannend zugleich. (Randbemerkung: Es gibt auch das Gegenteil zu Marits Diagnose: Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) , ein Super - Gau, wenn solche Menschen in den Zeugenstand müssen)

Der Fall an sich ist gut konstruiert und die Autorin legt richtig klasse falsche Fährten, da macht das Lesen so richtig Spaß. Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, es hat mich von Anfang an gepackt, ins Eis gezerrt und nicht mehr losgelassen. Gott sei Dank, saß ich im gemütlich warmen Wohnzimmer und konnte diese Geschichte so richtig von Herzen genießen.

Fazit: Fünf gefrorene Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung im Genre Thriller.

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