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Veröffentlicht am 30.04.2019

Ein guter Auftakt, der mich wunderbar unterhalten hat!

Up All Night
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Tayler Jensen erlebt gerade den schlimmsten Tag ihres Lebens. Nicht nur, dass sie ihren Job verliert, zusätzlich wird ihr auch noch das Auto gestohlen und sie erwischt ihren Freund in flagranti mit ihrer ...

Tayler Jensen erlebt gerade den schlimmsten Tag ihres Lebens. Nicht nur, dass sie ihren Job verliert, zusätzlich wird ihr auch noch das Auto gestohlen und sie erwischt ihren Freund in flagranti mit ihrer Nachbarin. Vollkommen von der Rolle läuft sie in New York City ihrem ehemaligen Nachbarn Daniel über den Weg, der ihr ein überraschendes Angebot unterbreitet. Schließlich hat er noch ein Zimmer in seiner WG frei.
Daniel ist seit seiner Jugend in Tayler verliebt. Liebevoll nennt er sie nur Tae und kann sein Glück kaum fassen, dass sie wieder in seinem Leben eine Rolle spielt. Leider musste er mit einem kleinen Trick arbeiten, sonst hätte Tae das Angebot mit dem Zimmer niemals angenommen. Er lässt sie in dem glauben, dass er eigentlich schwul sei, schließlich hat Tayler die Nase gestrichen voll von Männern, die ihr das Herz brechen könnten. Aber wie lange kann Daniel diese Rolle spielen, ohne dass Tayler von dem Betrug Wind bekommt? Oder lässt er vielleicht auch ihr Herz höherschlagen?

Aus der Feder von Bestseller-Autorin April Dawson entstammt die Idee zum ersten Band der neuen „Up All Night-Reihe“. Hier lässt sie die Romanze von Daniel und Tayler ganz langsam erblühen.

Alles konzentriert sich auf die beiden Liebenden, die erst zueinander finden müssen. Abwechselnd beschreiben Daniel und Tayler ihre Gedanken und lassen so den Leser hautnah an ihren Gefühlen teilhaben.

Daniel ist ein positiver Mensch, der mit Hilfe seiner Schwester und einer guten Freundin genau den richtigen Takt zwischen Job, Freundschaften und Privatleben findet. Vom ersten Moment an ist er sympathisch und herzlich. Es fällt leicht, einen guten Bezug zu dem jungen Mann aufzubauen.
Auch Tayler ist ein liebenswerter Charakter, der das Herz am rechten Fleck trägt. Sie hat viel Schlechtes erlebt und fühlt sich zudem meist traurig und müde. Doch durch Daniel und seine Freunde blüht sie langsam wieder auf und schafft es, neue Wege in ihrem Leben zu finden.

In diesem Werk dreht sich vordergründig alles um die romantischen Verwicklungen der beiden Hauptakteure. Doch ganz nebenbei haben sich weitere Protagonisten in die Geschichte hineingeschlichen, die das Ensemble wunderbar ausfüllen und so der Erzählung mehr Tiefgang verleihen. Es geht um Homosexualität, die Angst vor dem Verlassenwerden, den Wunsch nach neuen Träumen zu greifen. Es ist ein recht ausgeglichenes Werk, dessen Basis sich ein wenig neigt und so den Leser in verschiedene Bereiche führt. Es ist also nicht alles nur rosarot, sondern auch mal schwarz oder weiß. Der Leser kann sich auf eine ausgeklügelte Geschichte freuen, die sich flott liest und von Beginn an begeistert.

Ein guter Auftakt, der mich wunderbar unterhalten hat!

Mein persönliches Fazit:
Alles in allem ist April Dawson hier ein überdurchschnittlich gutes Werk gelungen, das mich von Beginn an gefesselt hat. Schnell konnte ich mir die Protagonisten vorstellen und mich insbesondere in Tae lebendig hineinversetzen. Ihre Situation ist mir nahgegangen und ich habe mit ihr mitgebangt. Obwohl mich die Erzählung als solches begeistert hat, ist der letzte Funke leider nicht ganz übergesprungen. Für mich ist das Buch toll, doch leider fehlt hier das Besondere, was mich zu Hundertprozent geflasht hätte. Deshalb kann ich es trotz meiner persönlichen Kritik bedenkenlos empfehlen, denn Geschmäcker sind glücklicherweise verschieden. Andere Leser werden hier ein wahres Highlight finden, denn es bietet alles, was einen guten Roman ausmacht: Romantik, Tragik und eine Menge Gefühl.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Romantisch, dramatisch und mitreißend!

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Sawyer Dixon hat eine Entscheidung getroffen. Sie will endlich leben und glücklich werden. Deshalb setzt sie alles auf eine Karte und macht sich mit einem alten Camper auf den Weg nach Outskirts in Florida. ...

Sawyer Dixon hat eine Entscheidung getroffen. Sie will endlich leben und glücklich werden. Deshalb setzt sie alles auf eine Karte und macht sich mit einem alten Camper auf den Weg nach Outskirts in Florida. Noch nie zuvor war sie von Zuhause fort, doch nach dem Tod ihrer Mutter konzentriert sich nun der Hass ihres Vaters ganz allein auf sie. Deshalb muss sie diesen Schritt einfach wagen und hofft, sich ein neues Leben aufbauen zu können.
Doch schon bei ihrer Ankunft scheint sie das Glück verlassen zu haben. Kurz vor der Ankunft streikt das Auto und nachdem sie endlich mit ihrem Camper auf dem Grundstück gelandet ist, muss sie erkennen, dass ihr Nachbar ein mürrischer Einsiedler ist. Der allerdings unglaublich attraktiv ist. Kann sie seinem Charme wiederstehen und sich in Outskirts heimisch fühlen?

Aus der Feder von der amerikanischen Bestseller-Autorin T.M. Frazier entspringt die Idee zum ersten Band der „Outskirts-Reihe“, die sich mit Sawyer und Finn beschäftigt, die beide ihr ganz persönliches Päckchen zu tragen haben.

Im Fokus dieser leidenschaftlichen Erzählung stehen Finn und Sawyer.
Zunächst werfen wir einen Blick auf die junge Frau, die gerade erst einundzwanzig geworden ist und versucht, vor ihrem gewalttätigen Vater und der Gemeinschaft ihrer strengen Kirche zu entfliehen. Sie findet Unterlagen ihrer Mutter, die ihr ein altes Auto und einen Camper hinterlassen hat. Außerdem findet sie in einem Brief die Nachricht, dass sie ein Grundstück in Outskirts besitzt. Mit diesem Wissen macht sie sich auf den Weg ins Unbekannte.
Sawyer ist etwas naiv, doch auch mutig und keck. Sie versucht schnell, sich einzugewöhnen und ist bereit, alles zu geben. Recht zügig freundet sie sich mit der Polizistin Josh an, die ihr den Rücken stärkt und sie in Outskirts bekannt macht. Sawyer ist sympathisch und hat das Herz definitiv am rechten Fleck. Der Leser wünscht ihr einfach alles Gute.

Mit Finn ist es etwas schwieriger. Er ist gerade zu Beginn ein richtiger Mistkerl. Leidet er noch unter dem Tod seiner vor zwei Jahren verstorbenen Freundin, So lässt er seine Laune an seinen Freunden und auch an Sawyer aus. Doch diese bricht irgendwie in seinen Schutzwall ein und lässt seine errichteten Mauern bröckeln. Nach und nach kommt der alte Finn wieder zum Vorschein, der mehr vom Leben erwartet, als auf seinen eigenen Tod zu warten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wird auch er immer liebenswerter und herzlicher.

Natürlich sind sowohl die Handlung als auch die Tragik hinter der süßen Liebesgeschichte leicht vorhersehbar. Doch das ändert nichts an der herrlichen Dynamik, die sich auf den gut gefüllten und ideenreichen Seiten abspielt. Lebendig und unglaublich bildlich beschreibt die Autorin die Szenerie, die sich authentisch und emotional abspielt. Außerdem hat T.M. Frazier ein äußerst aufregendes Ende kreiert, das den Spannungsbogen und die Vorfreude auf nächsten Band extrem hochhält.

Romantisch, dramatisch und mitreißend!

Mein persönliches Fazit:
Genauso würde ich das Werk mit meinen Worten beschreiben, denn die Geschichte ist sowohl romantisch als auch dramatisch. Zusätzlich hat die Schriftstellerin ein paar herrliche Verwicklungen mit eingebaut, die aus dieser Erzählung etwas Besonderes machen und mich vollkommen begeistert haben. Ich konnte mich kaum aus der Geschichte lösen, weshalb ich es tatsächlich in einem Rutsch verschlungen habe.
Die tragische Komponente hinter beiden Protagonisten ist mir sehr nah gegangen und ich habe mit ihnen mitgefühlt. Insbesondere die Entwicklung von Sawyer hat mich mitgerissen und ich konnte herrlich ihre Gefühle und Gedanken nachempfinden.
Mein einziges Manko, wenn ich es überhaupt so nennen darf, ist die meiner Meinung nach viel zu schnell entstandenen Freundschaft zwischen Josh und Sawyer, die praktisch vom ersten Tag an ein richtiges Vertrauensverhältnis genossen. Das hat mir nicht ganz realistisch gewirkt. Aber davon mal abgesehen, hat mich das Werk wunderbar unterhalten, weshalb ich es auch gerne weiterempfehlen werde. Meine Vorfreude auf den nächsten Band ist gewiss!

Veröffentlicht am 17.04.2019

Rache wird bekanntlich kalt serviert

Das Heinrich-Problem
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Berti ist wie vor den Kopf geschlagen, als ihr Ehemann Heinrich ihr eröffnet, dass er sich von ihr trennen wird. Ihre Beziehung fühle sich an, wie ein altes, ausgetretenes paar Schuhe. Für Berti bricht ...

Berti ist wie vor den Kopf geschlagen, als ihr Ehemann Heinrich ihr eröffnet, dass er sich von ihr trennen wird. Ihre Beziehung fühle sich an, wie ein altes, ausgetretenes paar Schuhe. Für Berti bricht eine Welt zusammen. Gerade für sie, die als Lebensberaterin ihren Kunden regelmäßig durch solche Situationen hindurch hilft. Doch nun muss sie am eigenen Leib erfahren, wie plötzlich alles den Bach runter geht. Dann erfährt sie, dass Heinrich nicht nur ihr, sondern auch anderen Frauen übel mitgespielt hat. Kann sie sich mit diesen verbünden und sich an Heinrich rächen?

Die deutsche Schriftstellerin Alexandra Holenstein lebt seit über drei Jahrzehnten in ihrer Wahlheimat, der Schweiz. Mit „Das Heinrich-Problem“ verfasste sie ihren ersten Roman, der sich humorvoll und mit einer wunderbaren Prise aus Dramatik und Gefühl beschäftigt.

Alberta, die von allen nur Berti genannt wird, steht im Mittelpunkt dieser Erzählung. Nach außen hin ist sie eine unglaublich selbstbewusste und ausgeglichene Persönlichkeit, doch hinter geschlossenen Türen zweifelt sie häufig an sich selbst. Sogar nachdem Heinrich ihr eröffnet hat, dass er sich von ihr trennen wird, bügelt sie weiter seine Wäsche, kocht für ihn und mimt die gute Ehefrau. Erst ganz langsam sichert es bei ihr durch, dass sie nun ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen muss. Ganz genauso, wie sie es ihren Kunden auch immer rät.

Durch die kurzen Kapitel und die rasante Anfangsphase des Buches fällt es unglaublich leicht, sich auf die Handlung einzulassen. Berti ist von Beginn an eine feste Größe, deren Gedanken und Gefühle den roten Faden in der Erzählung bilden.
Die Geschichte selbst ist unglaublich mitreißend und bildlich beschrieben worden. Autorin Alexandra Holenstein hat ein Talent dafür, mit Hilfe der richtigen Worte die Kulisse lebendig und eindrucksvoll einzufangen. Außerdem wirkt alles stimmig und glaubwürdig, weshalb der Leser sich alles hautnah vorstellen kann.

Rache wird bekanntlich kalt serviert

Mein persönliches Fazit:
Dieses Buch hat mich vom Fleck weg begeistert. Schon beim Betrachten des Covers musste ich schmunzeln und nachdem ich die Inhaltsangabe gelesen habe, wusste ich, dass ist genau nach meinem Geschmack. Und ich habe auch genau das erhalten, was ich erwartet habe: einen Roman über starke Frauen, die mit einer nötigen Prise Humor und Authentizität ihr Selbstbewusstsein zurückerhalten.

Die Geschichte ist sowohl erfrischend als auch emotional. Zusätzlich steckt auch eine Menge Wahrheit dahinter, denn nicht immer verläuft das Leben in geregelten Bahnen. Berti schafft es wunderbar, von ihrem vorbestimmten Weg auszubrechen und Heinrich seinem zugewiesenen Platz zu zeigen. Das Ende selbst hat sich ein wenig in die Länge gezogen, doch das macht die Schadenfreude zum Schluss nur noch viel intensiver.

Mich hat Bertis Geschichte ideal unterhalten. Ihr Rachefeldzug ist bewegend und aufregend, die Entwicklung der Protagonisten glaubwürdig und die Atmosphäre ergreifend und aufwühlend. Zusätzlich musste ich regelmäßig schmunzeln und habe mich von den Ideen von Frau Holenstein regelrecht gefangen nehmen lassen. Deshalb verabschiede ich mich auch mit einem sehr positiven Eindruck aus dieser Erzählung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und die Vorfreude auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Ein gutes Werk, das für romantische Stunden sorgt

No Sweeter Summer
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Werbetexterin Lila Harris weiß genau, dass der nächste Auftrag alles entscheiden wird. Denn nur, wenn sie die Zusage der großen Firma bekommt, wird sie das kleine Eiscafé ihrer Familie retten können. Doch ...

Werbetexterin Lila Harris weiß genau, dass der nächste Auftrag alles entscheiden wird. Denn nur, wenn sie die Zusage der großen Firma bekommt, wird sie das kleine Eiscafé ihrer Familie retten können. Doch das gestaltet sich als schwieriger als gedacht, denn nicht nur Lila möchte den Job ergattern.
Ihr Konkurrent und früherer Chef Sam Crawford ist ebenfalls an dem Deal interessiert. Leider hat Lila nicht nur gute Erinnerungen an ihn, denn vor sechs Jahren hat er ihr nicht nur die Kündigung gegeben, sondern auch noch das Herz gebrochen. Gibt es nun eine zweite Chance für sie? Schließlich gibt der Auftraggeber die Details für den Deal vor, und diese besagen ganz klar, nur zusammen werden sie den Zuschlag erhalten.

Autorin Olivia Miles hat mit dem Buch „No Sweeter Summer“ den Grundstein zur neuen „Sweet-Reihe“ gelegt und damit ihren beiden Protagonisten Sam und Lila eine Bühne geboten.

Sehr romantisch beschreibt die Schriftstellerin dabei die süße Liebesgeschichte von Lila und Sam. Während Sam aus recht privilegierten Verhältnissen entspringt und sich in der Firma seines Vaters beweisen musste, hat Lila um alles hart kämpfen müssen. Sie will ihrer Schwester helfen und das Geschäft ihres verstorbenen Großvaters wiederaufleben lassen. Doch dafür benötigt sie Geld, welches sie nur verdienen kann, wenn sie als Werbetexterin einen großen Auftrag an Land zieht. Sie ist bereit, sogar mit ihrem Ex zusammen zu arbeiten, wenn das bedeutet, dass sie damit ihre Schwester glücklich machen kann.

Die Charaktere sind erfrischend und positiv gestaltet worden. Ihre Hintergründe sind teils tragisch, weshalb es leicht fällt, sie sich lebendig vorzustellen und sich ganz auf ihre Beweggründe einzulassen. Außerdem wirken beide sympathisch und bilden zusammen ein harmonisches und spritziges Paar. „No Sweeter Summer“ nimmt recht schnell Fahrt auf. Da die Geschichte auf wenig Seiten beschränkt ist, hat die Autorin sich auf die wesentlichen Details dieser Romanze beschränkt und so unnötiges Geplänkel außen vorgelassen.

Durch die vielen Emotionen, die während der Zusammentreffen zwischen Lila und Sam entstehen, kann der Leser herrlich die Funken sprühen sehen. Zudem wurde diese Handlung mittels einer gut ausgedachten Hintergrundgeschichte aufgepeppt und so ausreichend in Szene gesetzt. Alles wirkt passend und plausibel.

Ein gutes Werk, das für romantische Stunden sorgt.

Mein persönliches Fazit:
Im Großen und Ganzen bietet dieses Werk alles, was einen guten Roman ausmacht: herzliche Charaktere, eine ausgeglichene Handlung und eine Menge Gefühl. Doch leider ist bei mir der Funke nicht ganz übergesprungen.
Während mir die Idee super gefallen hat und ich mir die Geschichte auch lebendig und bildlich vorstellen konnte, haben mich die Charaktere nicht richtig überzeugt. Gerade von Lila hätte ich mir etwas mehr Dramatik und Aufregung gewünscht. Schließlich hat sie vor sechs Jahren eine schmerzhafte Trennung von Sam durchgemacht. Doch heute steht sie dem wieder relativ gelassen gegenüber und kann ihm auch viel zu schnell verzeihen. Auch die Arbeiten an der Werbekampagne wirken nicht realistisch, sondern vielmehr ausgedacht. Hier fehlt einfach der Bezug zur Glaubwürdigkeit, weshalb ich mich nicht ganz auf die Erzählung einlassen konnte.
Doch davon mal abgesehen bietet das Buch dennoch schöne Augenblicke, weshalb ich es gerne allen empfehle, die sich auf kurzweilige Liebesgeschichten einlassen möchten.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Etwas weniger Psycho, dafür unterhaltsam...

Einer wird sterben
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Stella ist allein zu Hause. Normalerweise hat sie damit kein Problem, denn ihr Mann Paul ist als Pilot häufig tagelang unterwegs. Doch dieses Mal ist es anders. Vielleicht liegt es an dem Wagen, der seit ...

Stella ist allein zu Hause. Normalerweise hat sie damit kein Problem, denn ihr Mann Paul ist als Pilot häufig tagelang unterwegs. Doch dieses Mal ist es anders. Vielleicht liegt es an dem Wagen, der seit ein paar Tagen in ihrer Straße parkt. Das Pärchen im Inneren rührt sich nicht vom Fleck und auch auf Nachfragen der Polizei machen sie keine Anstalten, aus der Blumenstrasse zu verschwinden. Sie bleiben einfach ruhig sitzen und machen damit alle Anwohner nervös. Insbesondere Stella, die einen Zusammenhang mit einem Unfall von vor sechs Jahren vermutet. Aber sind sie wirklich wegen ihr hier? Ausgerechnet am Jahrestag des Vorfalls? Stella versucht mit ihrem Mann Paul Kontakt aufzunehmen, doch diesen erreicht sie so gut wie nie. Was soll sie nun machen? Als weitere unheimliche Dinge geschehen, weiß Stella einfach, dass sie wegen ihr da sind.

Wiebke Lorenz´ Psychothriller „Einer wird sterben“ erzählt die spannende Geschichte von Stella Johannsen, die sich plötzlich mit der Vergangenheit konfrontiert sieht. Mit Hilfe einer sehr verständlichen, ausdrucksstarken Erzählweise beschreibt die Autorin lebendig und authentisch die Erlebnisse und hält so den Leser in einer glaubhaften Kulisse gefangen.

Stella ist die Hauptfigur dieser Handlung. Ihre Gedanken und Erlebnisse bilden den Dreh- und Angelpunkt innerhalb des Thrillers, der sich langsam steigert.
Zunächst erscheint sie als sehr solide und kompetente Ehefrau. Sie ist seit einem Unfall vor sechs Jahren im Gesicht entstellt, fühlt sich in der Öffentlichkeit nicht mehr sicher, meidet diese aber auch nicht vollständig. Zwar hat sie ihren Beruf als Grundschullehrerin aufgegeben, doch unzufrieden wirkt sie deshalb nicht. Vielmehr hat sie durch die Heirat mit Paul eine neue Aufgabe in ihrem Leben gefunden. Dennoch ist sie manchmal einsam, weil Paul so viel und so häufig unterwegs ist.

Als das Pärchen in dem geparkten Mercedes Cabrio vor dem Haus in der Blumenstrasse Stellung beziehen, ahnt Stella schnell, dass diese von ihrer Vergangenheit wissen. Gemeinsam mit Paul teilt sie ein Geheimnis. Aber wer könnte davon noch wissen? Schnell beginnt sie hinter allen mysteriösen Dingen und Ereignissen kleine Anschläge auf ihre Person zu sehen. Ist das aber real? Oder steigert sie sich dort in etwas hinein.

Die Handlung ist akribisch, detailliert und facettenreich gestaltet worden. Alles wirkt glaubwürdig und der Leser kann sich fantastisch in die Situation einfinden. Wiebke Lorenz erschafft mittels ihrer gutdurchdachten Worte aus einer simplen Szene eine dramatische Steigerung. Sehr schnell stellt sich die Frage, wieviel passiert tatsächlich, und was geschieht nur in Stellas Kopf. Was hat es mit dem Unfall auf sich? Und wer könnte mehr darüber wissen?

Geparkt in der Blumenstrasse

Mein persönliches Fazit:
Meine Meinung zu diesem Buch ist ein wenig gespalten. Zum einen hat mich die Idee der Schriftstellerin, aus der harmlosen Situation des geparkten Wagens, eine solche Inszenierung zu erschaffen, richtig begeistert. Da es auf einer wahren Begebenheit beruht, habe ich mir selbst auch ein paar Gedanken gemacht, wie ich selbst reagieren würde. Deshalb hat mich das Konzept richtig mitgerissen und ich habe mich von Stellas Gedankenparanoia einfangen lassen.

Dem hingegen muss ich leider sagen, dass ich mir ein wenig mehr erhofft habe. Es ist ein wenig zu viel drum herum, zu viel Drama um die Anwohner, die teilweise nichts mit dem eigentlichen Geschehen zu tun haben. Dafür ist das Ende dann viel zu schnell vorbei. Hier habe ich eigentlich etwas mehr Dramatik erwartet. Außerdem ist mir einfach nicht klar, warum der Titel „Einer wird sterben“ heißt. Ist das auf den Anfang oder das Ende gemünzt? Es passt nicht so ganz zum Inhalt, der sich mit Stellas Vergangenheit und ihrem heutigen Leben beschäftigt.

Doch insgesamt hat mich das Werk gut unterhalten und ich habe es mit Freuden gelesen. Auch der Abschluss hat mich ein wenig überrascht, wenn ich auch schon ein paar Dinge im Vorfeld geahnt habe. Deshalb fällt es mir auch leicht, eine Empfehlung für das Buch auszusprechen. Es eignet sich für Freunde von Romanen und Thriller, denn es wird weder zu blutig noch grausam. Eigentlich genau die richtige Mischung aus leichten Psychospielchen und einer etwas verstörten Frau.