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Veröffentlicht am 24.07.2017

Eine ganz besondere Geschichte

True North - Schon immer nur wir
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Jude hat ein paar schwere Jahre hinter sich. Nicht nur, dass er jetzt ein verurteilter Verbrecher ist, der den Tod eines jungen Mannes verschuldet hat, sondern auch, dass er erst seit wenigen Monaten clean ...

Jude hat ein paar schwere Jahre hinter sich. Nicht nur, dass er jetzt ein verurteilter Verbrecher ist, der den Tod eines jungen Mannes verschuldet hat, sondern auch, dass er erst seit wenigen Monaten clean ist und nun mit den Nachwirkungen der konsumierten Drogen leben muss. Zu allem Überfluss, muss er während der Winterzeit zurück in seine Heimat, nachdem er auf der Farm der Shipleys während der Sommermonate Anschluss gefunden hat.
Doch seine Heimatstadt bringt nicht nur die schlechtesten Erinnerungen zurück, auch an seine große Liebe Sophie muss er ständig denken. Bis sie eines Tages vor ihm steht…

Der Roman „True North - Schon immer nur wir“ ist nach dem Band „True North - Wo auch immer du bist“ der zweite Teil einer Reihe aus der Feder von Sarina Bowen. Doch auch wenn es eine Buchreihe ist, kann jeder Teil einzeln gelesen werden, da sie in sich abgeschlossene Geschichten beinhalten.

Nachdem im ersten Teil Griff und Audrey das große Glück gefunden haben, dreht sich nun alles um den Erntehelfer Jude und seine ehemalige Freundin Sophie.

Jude ist ein sympathischer junger Mann, der für eine Weile vom rechten Weg abgekommen ist. Früher hat er Drogen gesnifft und im Vollrausch Sophies Bruder totgefahren. Dafür musste er drei Jahre im Gefängnis absitzen und konnte anschließend einen Entzug mitmachen. Heute ist er gestärkt, selbstbewusst und aufrichtig. Er hat eine durchweg positive Entwicklung gemacht, die ihn zu einem reizenden Charakter geformt hat.
Ihm zur Seite steht Sophie, die in den letzten drei Jahren nicht weniger gelitten hat. Seit dem Tod ihres Bruders ist ihre Mutter depressiv und ihr Vater überaus aggressiv und gewalttätig. Dummerweise ist er auch der Polizeichef, weshalb Sophie sich nur bedingt Hilfe holen kann. Judes Auftauchen bringt jedenfalls auch ihre Gefühle stark ins Wanken.

Die Liebesbeziehung zwischen Jude und Sophie steht natürlich im Mittelpunkt der Handlung. Diese wird wunderbar sensibel und feinfühlig beschrieben, aufgepeppt durch ein paar erotische Szenen, die der Erzählung Authentizität verleiht. Zusätzlich wurde die Geschichte durch den tragischen Teil von Judes Drogenkonsums erweitert, was für Dramatik und Ernsthaftigkeit sorgt. So bildet das Werk eine herrliche Kulisse, die für Aufregung und Leidenschaft steht.

Sarina Bowens Erzählstil ist schon etwas ganz Besonderes. Wer schon Bücher von ihr gelesen hat, der weiß, dass sie es herrlich versteht, den Leser mit Worten zu verführen. So auch bei diesem Werk, denn sie verbindet die Handlung mit einer idealen gefühlsbetonten Darstellung, weshalb es leichtfällt, sich auf die Charaktere einzulassen und sie sich lebendig vorzustellen. Alle erhalten Persönlichkeit und präsentieren ihre Erlebnisse und Emotionen bildlich und mitreißend.

Jude & Sophie – Eine ganz besondere Geschichte

Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich den ersten Teil verschlungen habe, musste ich einfach wissen, wie es mit Jude weitergehen würde. Außerdem war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch, weshalb ich mich ganz auf die Erzählung eingelassen habe.
Mein Fazit lautet deshalb, dass das Buch erneut ein wahrer Page-Turner ist, denn Jude und Sophie überzeugen auf der ganzen Länge. Das Buch ist aufregend, dramatisch und fesselnd. Die Charaktere sind herzlich, die Atmosphäre glaubwürdig und die Handlung logisch und nachvollziehbar.
Einzig die leicht humorvolle Note (das Geplänkel zwischen Audrey und Griff) aus dem Auftakt ist hier nicht mehr vorhanden. Hier geht es um viel ernstere Themen, die durch keine unnötigen Details verharmlost wurden. Also alles in allem ein Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Mich hat es begeistert und ich hätte gerne noch mehr erfahren…

Der Sommer, als du wiederkamst
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Harper und Declan sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Doch dann haben sie sich verliebt und alles sah rosig aus. Bis Declan aufs Internat muss und Harper mit dem Alleinsein und dem Vertrauen Probleme ...

Harper und Declan sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Doch dann haben sie sich verliebt und alles sah rosig aus. Bis Declan aufs Internat muss und Harper mit dem Alleinsein und dem Vertrauen Probleme entwickelt. Im darauffolgenden Jahr greift sie immer häufiger zu Alkohol, hängt mit den falschen Leuten ab und trifft schlechte Entscheidungen. Als der nächste Sommer kommt und Declan zurückkehrt, muss Harper erkennen, dass die Gefühle noch lange nicht erloschen sind. Heute sieht er sogar noch besser aus und Harper möchte gerne einige Entscheidungen rückgängig machen. Doch will Declan das auch, denn er lässt sie regelmäßig auflaufen. Gibt es für sie eine zweite Chance?

Aus der Feder der amerikanischen Autorin Emily Martin entstammt dieses Jugendbuch-Debüt, dass sich mit den beiden Teenagern Harper und Declan beschäftigt.

Wer Jugendbuch und Romanze liest, hakt ein Buch schnell ab und bringt es in die passende Schublade. Doch das ist hier nicht so leicht möglich, denn das Werk birgt viele tiefschürfende Themen, die den Leser begeistern und zum Nachdenken animieren.
So wird diese Geschichte aus Sicht von Harper erzählt, die ein stürmisches Jahr hinter sich hat und nun erkennen muss, dass sie die Person, die ihr am nächsten steht, vermutlich für immer verloren hat.
Harper ist liebenswert und authentisch. Sie ist halt ein typischer Jugendlicher, der ein paar Ecken und Kanten hat. Sie ist eine Person, die sich der Leser perfekt vorstellen kann, denn sie bezaubert durch ihre Persönlichkeit.
Natürlich hat sie unter der Trennung von Declan zu leiden, doch auch andere Probleme machen sich in ihrem Leben breit. Ihre Mutter hat Brustkrebs und beginnt gerade mit der Chemotherapie. Sie selbst sucht viel zu häufig Erlösung und Vergessen in Alkohol und lässt sich so von Jungs ausnutzen. Das macht deutlich, wie sehr sie sich selbst verachtet, denn eigentlich will sie nur Declan.

Declan ist ein sympathischer junger Mann, der perfekt an Harpers Seite passen könnte. Früher vertraute er ihr blind, doch inzwischen hat sich alles verändert. Dennoch ist er ihr ein Freund, trotz aller Probleme, was ihn mir während des Lesens äußerst positiv erscheinen ließ.

Die Handlung ist ergreifend und tragisch. Hier geht es um Krankheiten, Freundschaften, Trennungen, Missbrauch von Drogen und Alkohol und die große Liebe. Insgesamt baut sich die Geschichte logisch und nachvollziehbar auf. Durch Harpers regelmäßigen Rückblenden erhält der Leser auch Einblicke in ihre frühere Jugend und Kindheit, in der sie und Declan noch beste Freunde waren, ehe sich alles verändert hat. Diese kleinen Sprünge fügen sich harmonisch in das Gesamtwerk ein und lassen es komplexer erscheinen.

Emily Martin hat mit diesem Werk ihr Debüt beschritten und damit einen wunderbaren Grundstein für weitere Bücher gelegt. Sie versteht es hervorragend, mit den Gefühlen der Leser zu spielen und sie zu verzaubern, aber auch zu überraschen. Das Buch selbst liest sich angenehm leicht, und verzaubert bereits nach wenigen Seiten.

Mich hat es begeistert und ich hätte gerne noch mehr erfahren…

Mein persönliches Fazit:
Die junge Protagonistin hat mich durch ihre herzergreifende Geschichte innerhalb weniger Seiten um den kleinen Finger gewickelt. Ihre Sorgen sind mit nahgegangen und ich konnte mich perfekt in die Situation einfinden. Die Emotionen sind lebendig, die Dramen glaubwürdig und die Charaktere sympathisch. Also alles in allem ein Werk, das ich gerne weiterempfehlen und bestimmt noch einmal lesen werde!

Veröffentlicht am 09.07.2017

Von der ersten bis zur letzten Seite: ein packendes Erlebnis.

Sakura
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Seit ihrer Geburt lebt die 17-jährige Juri bereits in der untersten Ebene des gigantischen Höhlensystems. Noch nie hat sie die Sonne gesehen, lebt ständig unter großer Hungersnot und Angst vor diversen ...

Seit ihrer Geburt lebt die 17-jährige Juri bereits in der untersten Ebene des gigantischen Höhlensystems. Noch nie hat sie die Sonne gesehen, lebt ständig unter großer Hungersnot und Angst vor diversen Krankheiten. Die Wenigsten dort unten werden alt, zuvor verfallen sie an die Knochenfresserkrankheit und sterben einen grausamen Tod. Juri möchte diesem Schicksal entgehen und ist bereit, alles dafür zu geben.
Als sie eine Karte zur „Blüte“ des Kaisers erhält, in dem die Vollkommenen gesucht werden, muss sie dafür ein großes Wagnis eingehen, denn an dem Wettkampf darf sie nur als Junge teilnehmen. Doch sollte das herauskommen, wartet der sichere Tod auf sie. Kann Juri einen Weg aus der Höhle finden und endlich die Sonne sehen?

Die deutsche Schriftstellerin Kim Kestner hat bereits mit ihrer „Zeitrausch-Trilogie“ bewiesen, dass sie es herrlich versteht, den Leser um den kleinen Finger zu wickeln. Die begeisterte Jugendbuchautorin hat nun einen weiteren aufregenden Roman kreiert, der fesselt und mitreißt.

Juri ist die Heldin des Werks, die seit ihrer Geburt auf Ebene 1 des Höhlensystems lebt. Dort gibt es nur Dreck, Tod, Gewalt und Einsamkeit. Freundschaften zu schließen, kann tödlich enden. Jeder kämpft für sich alleine. Nur weil sie einen Job in der Leichenverbrennung hat, erhält sie jeden Tag genügend Reis um zu überleben. Doch das Leben ist hart. Sie weiß, dass sie nicht mehr lange Zeit hat, ehe auch sie erkranken und sterben wird.
Ihre Situation wird so realistisch und glaubwürdig beschrieben, dass der Leser sich praktisch zurücklehnen und sich ganz auf die Szenerie konzentrieren kann. Alles wirkt grausam und schrecklich, düster und tödlich. Darüber hinaus wirkt Juri wie eine Kämpferin, entschlossen dem sicheren Tod zu trotzen. Eine äußerst sympathische Erscheinung, die dem Leser nah geht und zu der es sehr leicht fällt, einen guten Bezug aufzubauen.

Darüber hinaus hat die Autorin ein paar unglaublich aufregende Ideen mit einfließen lassen, die einfach an die Seiten fesseln, denn Juri muss auf ihrem Weg zur Freiheit ein paar schwere Prüfungen ablegen. Nicht nur muss sie sich als Junge ausgeben, zusätzlich muss sie an Wettkämpfen teilnehmen, die widerlich und unmenschlich erscheinen. Doch leider kommen nur die Besten weiter, alle anderen werden die gestellten Aufgaben nicht überleben.

Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, ist es leicht, sich in die Situation einzufinden. Alles wirkt lebendig und bildlich. Durch Juris Gedanken wird das grausame Leben in der Höhle Realität. Außerdem stellt sich bereits nach wenigen Seiten ein gewisser Suchtfaktor ein, denn die Handlung ist so dramatisch und spannend, dass es schwerfällt, das Buch auch nur für eine Sekunde aus der Hand zu legen.

Von der ersten bis zur letzten Seite: ein packendes Erlebnis.

Mein persönliches Fazit:
Für mich ist „Sakura – Die Vollkommenen“ das erste Buch der Autorin, doch gewiss nicht das letzte. Schon nach wenigen Kapiteln hat mich die Erzählung ergriffen und ich habe mit Juri mitgefiebert. Sie ist ein großartiger Charakter, die mich von A bis Z überzeugt hat. Sie steht für Mut und Aufrichtigkeit und zeigt, trotz ihrer Ängste und Sorgen, dass es wichtig ist, um die kleinen und großen Dinge im Leben zu kämpfen.
Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung. Nicht nur für Jugendliche ein Erlebnis, denn diese Geschichte geht einfach unter die Haut!

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

No Doubts – Teil 1
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Schon seit Langem vertraut Andrew niemanden mehr. Er ist ein einsamer Wolf, lebt ohne Freunde und ohne Familie. Er hasst Lügen und kann Menschen einfach nur schwer vertrauen. Deshalb genießt er kurzfristige ...

Schon seit Langem vertraut Andrew niemanden mehr. Er ist ein einsamer Wolf, lebt ohne Freunde und ohne Familie. Er hasst Lügen und kann Menschen einfach nur schwer vertrauen. Deshalb genießt er kurzfristige Frauenbekanntschaften, die sich nach einem Essen und einer Nacht schnell wieder in Luft auflösen.
Die einzige Person, die er etwas näher an sich heranlässt ist Alyssa, die in einem Juristen-Forum kennengelernt hat. Sie schreiben sich Nachrichten, telefonieren regelmäßig, doch getroffen haben sie sich noch nie. Doch dann passiert das Schlimmste, was geschehen kann, Alyssa taucht in seiner Firma auf und ahnt noch nicht einmal, dass sie Andrew schon seit Monaten kennt… nur eben nicht persönlich.

Mit diesen Worten möchte ich den Auftakt zur „No Doubts-Reihe“ gerne beschreiben: kurz, prägnant und leidenschaftlich. Whitney G. ist eine New-York-Bestsellerautorin, die genau weiß, was ihre Leserinnen erfahren wollen. Mit diesem Werk macht sie deutlich, dass sie keinen unnötigen Ballast mit herumschleppt, sondern sich auf das Wesentliche konzentriert.

Aubrey und Andrew sind die beiden Hauptpersonen dieses Werks, die abwechselnd ihre Gedanken und Gefühle präsentieren.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Andrew, der recht simpel sein Leben führt. Freunde sind ihm fremd, jeder lügt ihn an, auch die Frauen, mit denen er sich umgibt. Deshalb hält er alle auf Abstand. Außer Alyssa, mit der er einen regen Kommunikationsaustausch pflegt. Doch bisher haben sie sich noch nie getroffen.
Alyssa heißt eigentlich Aubrey und auch sie hat Andrew angelogen. Doch sie glaubt, dass er niemals hinter ihre Fassade blicken wird, denn ein Treffen scheint ausgeschlossen. Bis zu dem Tag, der alles verändert.

Die Erzählung selbst ist vollkommen auf den Punkt gebracht. Hier wird nicht um den heißen Brei herumgesprochen, sondern alles leidenschaftlich und passend beleuchtet. Besonders die erotischen Szenen sind ausdrucksstark und dynamisch beschrieben, wirken zwar etwas vulgär, doch dafür genau richtig. Auch als die beiden das erste Mal aufeinander treffen sprühen die Funken und der Leser kann sich richtig in die Szenerie einfinden. Die Emotionen sind praktisch zum Greifen nah.

Whitney G. verfügt über die Gabe, mit genau den richtigen Worten eine lebendige und authentische Kulisse einzufangen. Sie schafft es mühelos, den Leser zu fesseln und zu begeistern. Besonders die aufregenden Szenen, in denen die Fetzen fliegen und die Funken sprühen, sind hervorragend gelungen.

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil!

Mein persönliches Fazit:
Das perfekte Buch für Zwischendurch, denn es liest sich flott und ist voller Dramatik, Erotik und Gefühl. Hier gibt es keine Langeweile, sondern alles ist auf den Punkt gebracht.
Außerdem hat die Autorin auf den wenigen Seiten gezeigt, dass sie es perfekt versteht, den Leser zu begeistern und das Werk zu einem Page-Turner heranreifen zu lassen. Für mich gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und die Vorfreude auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 04.07.2017

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

Der letzte Befehl
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Der Militärpolizist Jack Reacher soll in einem kleinen Nest am Mississippi Undercover ermitteln, denn dort hat es einen mysteriösen Todesfall gegeben. Unter Umständen könnte ein Angehöriger des Militärs ...

Der Militärpolizist Jack Reacher soll in einem kleinen Nest am Mississippi Undercover ermitteln, denn dort hat es einen mysteriösen Todesfall gegeben. Unter Umständen könnte ein Angehöriger des Militärs in den Vorfall verwickelt sein, der im angrenzenden Stützpunkt untergebracht ist. Doch bei seinen Ermittlungen entdeckt Reacher immer wieder Informationen, die ihn an eine Verschwörung der Regierung glauben lassen. Könnte dieser Auftrag zu Reachers letzten Job als Militärpolizisten werden?

Der gebürtige Engländer Lee Child lebt heute in den USA. Seit Mitte der 1990er Jahre schreibt er bereits seine berühmten Romane aus der Jack-Reacher-Reihe. Inzwischen gehört er zu den erfolgreichsten Autoren und wurde mit mehreren hoch dotierten Preisen ausgezeichnet.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Roman kein Einzelband, sondern es gibt zu Jack Reacher bereits eine Vorgeschichte. Doch das sollte einen potenziellen neuen Leser nicht abschrecken, denn jeder Teil enthält eine in sich abgeschlossene Handlung und erzählt jeweils eine Passage aus seinem Leben. Dieser Band bietet zudem die Möglichkeit, einmal den jungen Reacher kennenzulernen, ehe er zu einem Vagabunden geworden ist.

Die Hauptperson dieser Handlung ist demnach Jack Reacher, der in diesem Roman erst 36 Jahre jung ist. Doch auch in dem Alter ist er bereits eine Naturgewalt, die sich perfekt darauf versteht, Dinge zu begreifen und im Kontext zu erfassen. Seine Art und Weise ist etwas ruppig, doch effektiv. Außerdem besitzt er einen herrlichen Sinn für Humor, der sich dem Leser erst auf den zweiten Blick offenbart. Seine ganze Persönlichkeit ist ein Phänomen, weshalb er schnell zu einer wahren Größe herangereift ist.

Die Geschichte selbst baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Lee Child lässt seinen Lesern genügend Raum die Situation zu erkennen und sich auf die neuen Erlebnisse einzulassen. Besonders reizvoll ist es mitzuerleben, wie sich der junge Reacher macht, bevor er seinen Dienst quittiert hat. Das Buch liest sich also sehr angenehm und ist spannend und detailliert beschrieben worden.

Mit detailliert ist der Erzählstil gemeint. Reacher beschreibt die Aktionen aus seinem Blickwinkel und lässt den Leser so hautnah am Geschehen teilhaben. Dabei macht er deutlich, was ihm alles auffällt, wie sich gewisse Dinge ereignen und er beschreibt gerne jeden Ablauf bis ins Kleinste. Das kann schon mal etwas nervig wirken, doch allgemein macht es Jack Reacher aus, denn für diesen Mann gibt es nichts Unwichtiges. Alles hat eine Bedeutung.
Deshalb ist es auch so aufregend, die Handlung mitzuerleben, denn stets kann vermutet werden, dass hinter den Aussagen etwas Bedeutendes steckt. Oder dass der Autor den Leser lieber auf eine falsche Fährte führen möchte.

Jack Reacher – überzeugt ein weiteres Mal!

Mein persönliches Fazit:
Ja, ich bekenne mich schuldig! Ich bin ein Fan!
Seit ein paar Jahren verschlinge ich bereits die Romane um den smarten Ex-Militärpolizisten, der manchmal gewaltsam, manchmal aber auch mit genügend Fingerspitzengefühl, die kniffligsten Rätsel löst. So auch in diesem Band.
Hier stimmt mal wieder alles. Jack Reacher ist ein wahrer Held, denn hier zeigt er sehr viel Persönlichkeit und ein paar Emotionen. Diese zarte Saite des sonst sehr charakterstarken Mannes macht es noch einfacher, ihn zu mögen und sich auf die Erlebnisse einzulassen.
Wer also bisher noch keinen Roman um Reacher gelesen hat, sollte das schnellstens nachholen. Vielleicht sogar mit diesem Teil, denn hier erfahren wir, wie alles begann… Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!