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Veröffentlicht am 05.12.2022

Teuflisches Konplott

Die Haushälterin
1

Jodis und Tracys Vater Victor kümmert sich hingebungsvoll um ihre Mutter, die schwer erkrankt ist und sterben wird. Um ihn zu entlasten, schlägt Jodi ihm und ihrer Schwester vor, eine Haushälterin einzustellen. ...

Jodis und Tracys Vater Victor kümmert sich hingebungsvoll um ihre Mutter, die schwer erkrankt ist und sterben wird. Um ihn zu entlasten, schlägt Jodi ihm und ihrer Schwester vor, eine Haushälterin einzustellen. Nach anfänglicher Weigerung ist Victor einverstanden und die zweiundsechzigjährige Elyse bekommt den Job, nachdem sie Jodi nicht nur mit ihrem Wesen verzaubert, sondern auch hervorragende Referenzen angegeben hat. Kurze Zeit später passieren seltsame, wenn auch anfangs eher harmlose Dinge, die allmählich Zweifel an der Integrität von Elyse aufkommen lassen, die es in der Zwischenzeit allerdings geschafft hat, Victor für sich einzunehmen. Als den Schwestern auffällt, dass etwas nicht stimmt, ist es bereits zu spät und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Dieser Roman war nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht habe, letztendlich hat er mich jedoch super unterhalten und das, obwohl mir alle, wirklich ausnahmslos alle Personen im Buch unglaublich auf die Nerven gingen. Das muss man erstmal schaffen! Aber von Anfang an. Jodi ist die Ich-Erzählerin und eine eher zurückhaltende, konfliktscheue Person. Dass sie anfangs alle paar Seiten in Tränen ausbrechen oder andere Menschen umarmen wollte, fand ich etwas befremdlich, zumal es sich oft wiederholte. Ich kam mir sprichwörtlich wie das täglich grüßende Murmeltier vor. Wie mit ihr umgegangen wurde, hat mich trotzdem wiederholt zur Weißglut gebracht. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum sie sich so behandeln lässt, besonders von ihrer Familie. Die Geschichte nahm bereits früh eine Wendung, die ich erwartet habe, dies geschah aber auf so unterhaltsame und für mich amüsante Weise, dass es eine Freude war, den Ereignissen beiwohnen zu dürfen.

Für mich war das Buch mehr eine Satire, als ein Roman, ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich schmunzeln, manchmal sogar laut lachen musste. Natürlich wurde hier vieles überspitzt und ziemlich übertrieben, aber seien wir doch ehrlich, im Leben geht es oft nicht anders zu. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist manchmal keine einfache und wenn da eine neue Partnerschaft ansteht, kann es schon mal hässlich werden. Wie hässlich, das hängt natürlich davon ab, wie es die neue Partnerschaft mit dem Elternteil meint. Herrlich!

Das bitterböse Familiendrama nahm im letzten Teil tatsächlich noch mehr Fahrt auf, ich habe aufgeregt auf das Finale hingefiebert und die Spannung war plötzlich einfach unerträglich! Die Wendung, die die Geschichte dann nahm, habe ich nicht erwartet, aber diese war wirklich passend. Ein großartiges Buch, übrigens der dreißigste Roman der Autorin, der mich sehr gut unterhalten hat. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und natürlich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Folge deinem Herzen

Die Stimme, die ich sah
1

Die junge Wölfin Liora kann und möchte sich nicht anpassen; weder mag sie so sein, wie andere sie gerne hätten, noch möchte sie erzogen oder beschützt werden durch ihr Rudel und schon gar nicht will sie ...

Die junge Wölfin Liora kann und möchte sich nicht anpassen; weder mag sie so sein, wie andere sie gerne hätten, noch möchte sie erzogen oder beschützt werden durch ihr Rudel und schon gar nicht will sie sich fügen in die ihr vorbestimmte Rolle als Leitwölfin. Sie macht sich auf den Weg, dem Ruf ihrer Seele zu folgen, ihr Leben selbstbestimmt zu meistern und glücklich zu sein. Auf ihrem Weg trifft sie allerlei Gefährten, die sie auf ihrer Reise begleiten.

Es handelt sich beim vorliegenden Buch um einen spirituellen Ratgeber, verpackt in eine phantastische Erzählung, in der Tiere die Hauptrolle spielen, dies aber mit menschlichen Zügen. Es gibt viele Sprüche, Weisheiten sowie Hinweise, die zum nachdenken anregen sollen. Welche Erkenntnisse man daraus mitnimmt, das bleibt jedem selbst überlassen. Dieses schöne Kunstmärchen hat mich gut unterhalten, den ein oder anderen Spruch habe ich mir markiert und aufgeschrieben. Bahnbrechende Erkenntnisse darf man hier nicht erwarten, es ist einfach ein schönes Buch zum träumen, nachdenken oder auch einfach nur geniessen. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Düster und beklemmend

Erdschwarz
1

Die Polizistin Eira Sjödin wird mit ihrem Kollegen zu einem verlassenen Haus im Wald geschickt, nachdem eine Zeugin sich gemeldet und berichtet hat, dass sie auf den von ihr aufgenommenen Fotos des Hauses ...

Die Polizistin Eira Sjödin wird mit ihrem Kollegen zu einem verlassenen Haus im Wald geschickt, nachdem eine Zeugin sich gemeldet und berichtet hat, dass sie auf den von ihr aufgenommenen Fotos des Hauses eine menschliche Hand entdeckt hat. Die beiden Polizisten finden im Keller des Hauses einen Toten, der augenscheinlich verhungert ist. Bei den Ermittlungen stoßen die Beamten auf einen weiteren Mann, der zwar ebenfalls eingeschlossen wurde, aber das Glück hatte, rechtzeitig gefunden zu werden. Als eine weitere Person verschwindet, wird die Sache für Eira persönlich. Die Zeit drängt, denn Verdächtige sind nicht in Sicht.

Dies ist der zweite Teil der Trilogie um die Polizistin Eira Sjödin. Der erste Teil konnte mich nach einem holprigen Start begeistern und auch dieses Buch hat mich letztendlich überzeugt. Ich empfehle davor die Lektüre des ersten Teils, da dieses Buch zwar nicht vorrangig darauf aufbaut, es aber genug Hinweise auf vergangene Ereignisse gibt und zum Ende hin einen Cliffhanger, der mit diesen zusammenhängt. Ein roter Faden zieht sich durch die Bücher und auch wenn der Fall im vorliegenden Buch abgeschlossen wird, so würden für neue Leser zu viele Fragen offenbleiben, die mit vergangenen Geschehnissen zu tun haben.

Der Fall selbst war interessant und knifflig, die Ermittlung spannend. Es war ein sehr ruhiger Kriminalroman, der ohne viele Schockmomente auskommt. Der Fokus liegt hier auf der Laufarbeit, bei der nach und nach die Puzzleteile passen und der Zufall eine große Rolle spielt. Ich mag die Figur der Polizistin Eira sehr, ihre Ecken und Kanten, ihre Denkweise und ihre Integrität. Der Cliffhanger am Ende lässt mich auf ein interessantes und hoffentlich rasantes Finale hoffen, das ich kaum erwarten kann und auf das ich mich sehr freue. Viereinhalb Sterne gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.12.2022

Liebe mit Hindernissen

Schmetterlingsgelbes Sommerglück
1

Gaby ist Mitte vierzig, als ihre Ehe scheitert. Eigentlich wollte sie vorerst keine neue Beziehung, merkt aber im Laufe der Jahre schnell, dass sie sich doch nach einer neuen Liebe sehnt. Nach mehreren ...

Gaby ist Mitte vierzig, als ihre Ehe scheitert. Eigentlich wollte sie vorerst keine neue Beziehung, merkt aber im Laufe der Jahre schnell, dass sie sich doch nach einer neuen Liebe sehnt. Nach mehreren Fehlversuchen scheint sie online auf einer Datingseite fündig zu werden, als sie Victor kennenlernt. Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass Victor auf Teneriffa lebt und schwer von der Insel wegkann, weil er beruflich so eingespannt ist. Gaby beschließt spontan, Victor zu überraschen, reicht auf der Arbeit ihren Jahresurlaub ein und fliegt zu ihrer Freundin Sabine, die kürzlich nach Teneriffa gezogen ist. Leider verläuft das Wiedersehen mit Victor nicht ganz so, wie Gaby es sich vorgestellt hat.

Dies ist der zweite Band aus der Teneriffa-Reihe von Andrea Micus mit der Inselfotografin Sabine. Den ersten Teil muss man nicht unbedingt gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen, man kommt ganz leicht ohne Vorwissen in die Geschichte rein. Wie bereits mit dem ersten Buch, konnte die Autorin mich auch hier gut unterhalten. Die Schönheit der Insel stand mir durch die Beschreibungen der Autorin förmlich vor den Augen, die romantischen Szenen kamen bei mir richtig gut an. Es geht um Liebe im reifen Alter, um große Gefühle, aber auch Freundschaft und die Suche nach dem Glück. Der Spruch, dass Freud und Leid nah beieinander liegen, war hier Programm. Ein kurzweiliges Lesevergnügen, das mir Spaß gemacht hat. Von mir gibt es dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Diese unbeschwerten Jahre

Kerl aus Koks
1

Der kleine Paul ist keine vier Jahre alt, als seine Mutter auftaucht und ihn aus Bayern, wo er bei Tante und Onkel wohnt, mit nach Dortmund nimmt, in den Ruhrpott. Der Schock darüber wird abgemildert durch ...

Der kleine Paul ist keine vier Jahre alt, als seine Mutter auftaucht und ihn aus Bayern, wo er bei Tante und Onkel wohnt, mit nach Dortmund nimmt, in den Ruhrpott. Der Schock darüber wird abgemildert durch den neuen Papa, der Paul wie einen eigenen Sohn annimmt und großzieht. An seiner Seite ist es leichter, die Mutter zu ertragen, die Zeit ihres Lebens damit hadert, keine bessere Stellung in der Gesellschaft zu haben. Der kleine Paul wird groß, zieht in die Welt hinaus und von seinen Abenteuern handelt diese Geschichte.

Und nun ist es da, mein monatliches Highlight. Der Schauspieler Michael Brandner hat diesen autobiografischen
Roman geschrieben und mich mit der fast wahren Geschichte des beliebten Schauspielers aus „Hubert ohne Staller“, wie es so schön in den Medien heißt, wunderbar unterhalten. Der fiktive Paul (und vielleicht echte Michael) ist als Kind ein pfiffiges und kluges Kerlchen, das absolut liebenswert rüberkommt, der erwachsene Paul ist einer, den jeder gern zum Kumpel hätte und jede Frau zum Mann. Letzteres ist dabei gar nicht so einfach, denn genauso, wie Paul sich bei seinem Beruf nicht festlegen will und kann, geht es ihm mit den Frauen. Die Auswahl ist groß, das Leben ist schön, warum sollte man sich da langfristig binden, so ist seine Devise. Dies erzählt er so ehrlich, überzeugend und dermaßen amüsant, dass man ihm deswegen einfach nicht böse sein kann.

Ein turbulentes Leben, aufregende Zeiten, Freundschaften, die kamen und gingen (manche dauern noch an), ein Hunger nach Leben und gelebter Spaß. Die Lebenserinnerungen in Romanform haben mich sofort in ihren Bann gezogen und ich hätte ewig weiterlesen können. Ich habe gelacht, war gerührt und entsetzt, habe geschmunzelt, selten geweint, war erstaunt, entgeistert und manchmal perplex. Unterhaltsam und humorvoll hat Michael Brandner durch sein Alter Ego Paul mein Herz berührt und mir unvergleichliche Lesestunden beschert. Danke. Von mir gibt es dafür fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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