Profilbild von ministry_of_reading

ministry_of_reading

Lesejury Profi
offline

ministry_of_reading ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ministry_of_reading über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Lange ohne Spannung, nur das Ende konnte mich überzeugen

Klippentod
0

„Klippen Tod“, der Cornwall-Krimi von Ian Bray bringt Ermittlungsarbeiten, Fischerdorf, Kunstbegeisterung und sogar eine kleine Liebesgeschichte zusammen.

Der ehemalige Polizist Simon Jenkins hat sich ...

„Klippen Tod“, der Cornwall-Krimi von Ian Bray bringt Ermittlungsarbeiten, Fischerdorf, Kunstbegeisterung und sogar eine kleine Liebesgeschichte zusammen.

Der ehemalige Polizist Simon Jenkins hat sich ins kleine Cadgwith in Cornwall zurück gezogen, um dort als Künstler zu leben.
Mit Mordfällen und Ermittlungen will er nichts mehr zu tun haben. Sein Entschluss gerät ins Wanken, als eine Frau von der Klippe stürzt und ihre Freundin Mary ihn bittet - trotz der polizeilichen Überzeugung von Selbstmord - auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Schließlich tauchen noch eine weitere Leiche und immer mehr Verdächtige auf…

Die Sprache war der Hammer! Der lebendige Schreibstil mit vielen Adjektiven und Lautmalereien war eine echte Freude. Auch wurden die Schauplätze und die Natur schön bildlich beschrieben.

Die Charaktere konnten mich jedoch nicht ganz überzeugen und ich konnte sie lange nicht richtig greifen. Verwirrt hat mich zum Beispiel, dass die Hauptperson manchmal Simon und manchmal Jenkins genannt wurde. Und dass er alterstechnisch erst in den 40ern und nicht schon 70 ist, habe ich auch erst zu spät herausgefunden. Gefreut habe ich mich aber über die kleinen künstlerischen Exkurse.
Schade fand ich, dass ich viele der Personen bemitleidet habe und es somit keine coolen Leute gab, die die dunkle Atmosphäre des Mordes überstrahlen konnten und das Buch ziemlich negativ war.

Was mich ebenfalls nicht begeistern konnte, ist die Spannungskurve. Ermittelt wurde lange gar nicht, man liest nur immer wieder von Jenkins Schmerzen, seiner Vergangenheit und anderen Belanglosigkeiten. Die Erzählung ist langsam und nicht immer plausibel. Ich hatte auch das Gefühl, dass Jenkins gar nicht für die Ermittlungen brennt. Spannung kommt gar nicht auf und ich konnte das Buch immer leicht zur Seite legen.
Ich finde eine drastische Kürzung (so etwas um die Hälfte) hätten den über 500 Seiten gut getan.

Nur im letzten Teil kam endlich Spannung auf, dann hat mir das Buch gut gefallen. Man konnte als Leser gut mit rätseln, wer der Mörder ist, denn es gab gerade genug Anhaltspunkte und versteckte Tipps des Autors, das war echt gut gemacht.
Täter und Motiv bewerte ich als logisch und es kommt zu einem passenden Ende.
Trotzdem hat es der Schluss aber nicht mehr rausreißen können.

Fazit: Ich kann diesen Krimi leider nicht empfehlen, denn das spannende Ende und die tolle Sprache können meine Kritikpunkte nicht ausgleichen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2021

Schicksal in Chicago

Everything I Didn't Say
0

Kim Nina Ocker entführt uns in ihrem New Adult Roman „Everything I didn’t say“ ans Filmset. Die Protagonistin Jamie absolviert nämlich ein Praktikum als Dramaturgieassistentin bei einer Fernsehserie. Zu ...

Kim Nina Ocker entführt uns in ihrem New Adult Roman „Everything I didn’t say“ ans Filmset. Die Protagonistin Jamie absolviert nämlich ein Praktikum als Dramaturgieassistentin bei einer Fernsehserie. Zu Carter, einem der Schauspieler, fühlt sie sich auf unerklärliche Weise hingezogen. Sie verstehen sich gut und kommen sich näher. Bis das Schicksal ihrer Beziehung ein abruptes Ende bereitet…oder war es doch erst der Anfang?


Ich muss leider sagen, dass mir die ersten 200 Seiten, was gut zwei Fünftel des Buches waren, gar nicht gefallen haben. Die Figuren waren irgendwie so klischeehaft und trotzdem persönlichkeitslos und auch die Story hat mich nicht gecatched.

Die erzählte Zeit hat immer wieder zwischen 2015 und 2019 gewechselt, ohne, dass man wusste, welches einschneidende Ereignis dazwischen passiert ist. Das war für den Prolog cool und spannend, hat mich aber danach immer wieder total raus gebracht und gestört. Für manche mag dieses Mysteriöse interessant sein, aber ich wusste überhaupt nicht, was abging und habe mich gefühlt, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Außerdem habe ich coole Nebencharaktere vermisst, denn die Story war ziemlich fokussiert auf die zwei Hauptpersonen und ich habe die anderen Personen nicht so gut kennengelernt.

Irgendwann wurde das große Geheimnis aber gelüftet und ich habe das Buch endlich verstanden.
Ab der Enthüllung war das Buch dann auch fesselnd und ich wollte unbedingt zum Ende kommen. Das Drama war zwar ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem spannend und unterhaltsam. Ich habe die Charaktere nach und nach lieb gewonnen und es war mal eine wirklich andere Geschichte.
Nach einem würdigen Ende folgte noch eine sympathische Danksagung und ich habe das Buch mit einem Lächeln auf dem Gesicht geschlossen.

Ich würde euch auf gar keinen Fall davon abraten diesen Roman zu lesen, denn er hat viel Potenzial, aber für mich gab es zu viele Schwachstellen und vor allem kam ich mit dem Aufbau des Buches nicht klar. Im Vergleich mit anderen Romanen, fällt meine Bewertung deswegen etwas schwächer aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2021

Coole Idee, aber war nicht so mein Fall

Her mit dem schönen Leben
0

5 Jugendliche - 5 persönliche Zukunftsvisionen. Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Roman „Her mit dem schönen Leben“ das Leben von 5 Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss. Jeder geht seinen eigenen ...

5 Jugendliche - 5 persönliche Zukunftsvisionen. Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Roman „Her mit dem schönen Leben“ das Leben von 5 Jugendlichen nach ihrem Schulabschluss. Jeder geht seinen eigenen Weg, hat seine eigenen Probleme und entwickelt seine Persönlichkeit weiter. Das was sie verbindet ist eine gemeinsame WG auf einem Hausboot. Sie werden Freunde und als ihr neues Zuhause in Gefahr ist, halten sie fest zusammen. Auch sonst ist immer viel los auf der „Ersten Liebe“ (so heißt das Boot der fünf) und die Liebe spielt natürlich auch noch eine Rolle...

Dieses Buch hat mich leider ziemlich enttäuscht, obwohl es erfrischend war, dass es mal etwas anderes war. Da ich selber dieses Jahr Abi gemacht habe und in der gleichen Position wie die Protagonisten war, dachte ich, dass ich mich super mit ihnen identifizieren könnte. Allerdings war das gar nicht der Fall. Die Probleme, Gedanken und die Sprache, passte so gar nicht zu ihrem Alter. Ich hatte eher das Gefühl, dass die Autorin versuchte absichtlich in Jugendsprache zu schreiben, was ihr jedoch nicht gelungen ist. Man sagt zum Beispiel nicht, dass der Himmel „geil blau“ ist, sondern der Himmel ist auch für uns „schön blau“ oder so. So etwas hat mich das ganze Buch über gestört. Weiter kamen mir auch andere Situationen realitätsfern vor und mich konnte das Buch einfach gar nicht fesseln. Am Ende habe ich nur noch weitergelesen, damit ich es schnell beendet habe.
Zwischendurch war es trotzdem lustig, aber dann dachte ich mir sofort wieder „kein 18-jähriger sagt sowas“ oder „niemand in dem Alter würde so etwas tun“, was mir das ganze Buch vermiest hat.

Die Bewertung tut mir schon ein bisschen weh, aber mehr ist für mich persönlich nicht drin. Trotzdem kann es sein, dass andere mit ihrem Schreibstil besser klarkommen als ich und ich fand das Buch ja jetzt nicht absolut schlecht. Eventuell ist es eher für jüngere Leser gedacht, ich würde es auf jeden Fall eher 12/13-jährigen empfehlen😅

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.01.2022

Nicht mein Fall

Schauen Sie sich mal diese Sauerei an
0

Der Rettungsdienstler Jörg Nießen erzählt in „Schauen Sie sich mal diese Sauerei an“ 20 Geschichten aus seinem Alltag als Lebensretter.
Von Reanimation über Schusswunden bis zu Katzen im Baum ist alles ...

Der Rettungsdienstler Jörg Nießen erzählt in „Schauen Sie sich mal diese Sauerei an“ 20 Geschichten aus seinem Alltag als Lebensretter.
Von Reanimation über Schusswunden bis zu Katzen im Baum ist alles mit dabei.

Mir hat der Schreibstil allerdings gar nicht gefallen und auch für den Autor konnte ich keine Sympathien entwickeln. Wir waren wirklich gar nicht auf einer Wellenlänge.

Die Geschichten waren vollkommen überzogen, was zum einen überhaupt nicht meinen Humor getroffen hat und zum anderen ein ziemlich falsches Bild vom Gesundheitssystem vermittelt hat. Was der Autor also damit bewirken wollte, ist mir schleierhaft. Ich war wirklich manchmal sprachlos.

Vielleicht liegt es auch mit daran, dass das Buch schon 2012 veröffentlicht wurde und einfach nicht mehr ganz so zeitgemäß ist. Aber ein abwertendes Frauenbild sollte auch damals nicht normal gewesen sein und schon gar nicht verbreitet werden.

Weil ich also für mich keinen Mehrwert aus dem humorvoll gemeinten Buch ziehen konnte, habe ich es nach einigen Geschichten erstmal wieder ins Regal gestellt. Nach hinten.

Andere kann es bestimmt unterhalten, aber für mich war es nichts!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2021

War leider gar nichts für mich

Winterzauberküsse
0

Dieser Weihnachtsroman von Sue Moorcroft spielt im winterlichen London, wo Hutmacherin Ava auf Businessmann Sam trifft. Die Beiden viben direkt miteinander und sehen sich ab da (natürlich rein zufällig) ...

Dieser Weihnachtsroman von Sue Moorcroft spielt im winterlichen London, wo Hutmacherin Ava auf Businessmann Sam trifft. Die Beiden viben direkt miteinander und sehen sich ab da (natürlich rein zufällig) öfter wieder. Allerdings trifft sich Ava nach schlechten Erfahrungen erstmal nicht mit Männern und macht da auch für Sam keine Ausnahme. Als dieser jedoch seiner krebskranken Mutter erzählt, dass Ava seine Freundin sei, tun sie ihr zuliebe so, als wären sie ein Paar. Denn Fakedating zählt ja schließlich nicht als Männer treffen…

Die Buchidee von „Winterzauberküsse“ hat mir echt gut gefallen. Leider war das auch fast schon das einzig Positive, was ich dem Buch abgewinnen konnte.
Mit den Charakteren bin ich irgendwie nicht warm geworden, denn ich fand sie einfach nicht liebenswert beschrieben. Ihre Loyalität war zwar ganz nett, aber dass Ava z.B. immer kurz vorm Bankrott stand, hat für mich viel zu viel Raum eingenommen und war ziemlich anstrengend.
Etwas unwohl gefühlt habe ich mich auch, da Sam die beste Freundin von Ava für unfähig hielt - dabei stand sie doch auf ihn. Dann hat Ava (die dadurch natürlich total im Zwiespalt stand) auch noch so Vieles von ihr an Sam ausgeplaudert, obwohl der ihr Chef ist. Das kam mir unfair vor.
Da die Protagonistin Weihnachten nicht mag, ist leider auch keine gemütliche Stimmung aufgekommen.
Über diese düstere Atmosphäre konnte selbst das schöne London nicht hinwegtäuschen.

Auch den Spannungsbogen habe ich vermisst, es war eher alles auf einer Ebene. Da sich zusätzlich die Handlung schon während der ersten 100 Seiten öfter wiederholt hat, war es ziemlich langweilig. Es gab meiner Meinung nach einige unnötige Szenen und die Ausschnitte fand ich oft etwas zusammenhangslos erzählt. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass die Story voran gebracht wurde.

Deswegen habe ich das Buch nach einem Drittel abgebrochen, da es mich gar nicht in Weihnachtsstimmung, sondern eher dazu gebracht hat, weniger zu lesen.
Da ich es nicht zu Ende gelesen habe, beruht meine Meinung also nur auf einem Teil des Buches und aus einigen Andeutungen könnte bestimmt noch etwas Gutes entstehen.

Fazit: Idee top, Umsetzung Flop :(

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere