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Veröffentlicht am 16.07.2019

Rezension

Immerwelt - Das Erbe
1

Und schon steht auch bei dieser Reihe der abschließende Band an und eine weitere Geschichte wird ihr Ende finden. Was diesen Abschluss angeht stehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Über die ...

Und schon steht auch bei dieser Reihe der abschließende Band an und eine weitere Geschichte wird ihr Ende finden. Was diesen Abschluss angeht stehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Über die Jahre habe ich diese Reihe und die Welt lieb gewonnen, dennoch hat dieses Buch seine Schwächen.

In diesem Finale spitzt sich alles drastisch zu, der Krieg zwischen den beiden Sphären ist unabwendbar. Obwohl Tens und Killians Liebe sicher zu sein scheint und sie auch zugunsten ihrer Ziele ein Bündnis schließen, geht dies gänzlich schief. Sie wolltem dadurch die jeweils andere Sphäre betreten können, doch Killian wird zu der Figur, die man zu Beginn der Reihe kennengelernt hat und Ten kann ihn demnach nicht mehr wirklich trauen.

Diese Entwicklung fand ich zunächst sehr beschwerlich und sah sie als Möglichkeit, die Handlung noch etwas verlängern zu können. Ten und Killian mussten ganz neu lernen, sich zu vertrauen. Mit der Zeit fand ich jedoch Gefallen an dieser Entwicklung, denn Ten ist nun eine ganz andere als zu Beginn und geht damit ganz anders um. Zwar denkt sie immer noch viel in Zahlen, gerade wenn sie nervös ist, doch reagieren tut sie auf diese Lage ganz anders.
Eine weitere Neuheit sind die Schutztiere, die ganz verschieden sind, sprechen können und jedem Troikaner zum Schutz zugewiesen worden sind. Im Grunde mochte ich diese neuen Figuren, die alle ihren einen Charakter haben, doch wirklich notwendig waren sie für den Handlungsverlauf nicht.

Sehr schön umgesetzt fand ich den kurzen Ausflug nach Myriad, denn die Sphäre wirkte nach Tens Wahl von Troika etwas unwichtiger und fast schon als Opposition, als das "Bösen". Dabei fand ich es in Band 1 immer so schön, dass man selber als Leser nicht wusste, welche der beiden Wahlen die bessere ist. Hier wird dies wieder aufgegriffen und die beiden Sphären ebenbürdig gemacht. Myriad wird das erste Mal direkt gezeigt und Ten erhält einen eigenen Einblick in die Welt.

Zum Lesefluss kann ich sagen, dass die erste Hälfte wie im Nu dahinflog. Ich brauchte keine genaue Zusammenfassung der Vorbände, einmal den Index am Ende mit allen wichtigen Begriffen überflogen und schon war ich wieder in der Geschichte drin. Dennoch muss ich auch gestehen, dass nach der Hälfte die Stimmung bei mir etwas umgeschlagen ist und ich nicht mehr so gefesselt war. Das Tief zog sich noch etwas, bis ich zum Ende hin, mich wieder fangen konnte und die Reihe zufrieden abschließen konnte.

Immerwelt ist eine wunderbare, einzigartige Reihe im Fantasygenre und auch der Abschluss ist äußerst lesenswert, wenn auch nicht der stärkste Band. Es gibt gewisse Schwächen wie zähe Passagen oder scheinbar überflüssige neue Handlungselemente, doch im Kern folgt auch dieser Band dem gewohnten Standard der Autorin und bietet viele schöne Lesestunden.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Das Finale

Queen of Air and Darkness
1

Für mich lag der letzte Band Lord of Shadows schon etwas zurück und so musste ich mich erst einmal wieder in die Geschichte hineinfinden - durchaus willig, denn ich habe dieses Trilogiefinale schon lange ...

Für mich lag der letzte Band Lord of Shadows schon etwas zurück und so musste ich mich erst einmal wieder in die Geschichte hineinfinden - durchaus willig, denn ich habe dieses Trilogiefinale schon lange herbeigesehnt.
Alles spitzt sich in deisem Buch zu, denn es kam beim Ende von dem zweiten Band zu vielen Toten, Jules und Emmas Liebe wird immer gefährlicher und im Laufe des Buchs machen sie bahnbrechende Entdeckungen.

Der Einstieg knüpft nahezu nahtlos an das vorherige Ende an. Besonders Ty kämpft mit dem Verlust von Livvy und verändert sich dadurch sehr und greift auch zu erschreckenden Methoden, um damit umzugehen. Aber auch der Tod von Alecs und Izzys Vater bewegt etwas in der Gemeinschaft der Shadowhunter, sodass die Geschichte auch eine starke politische Note neben der sentimentalen erhält. Der Konflikt zwischen Shadowhunter und Unterweltlern spitzt sich immer weiter zu.

Ebenso wird wie auch schon in den vorherigen Bänden wichtige Probleme thematisiert, die auch für unsere Welt von Bedeutung sind. Mehr denn je geht es hier um Transsexualtität, Homosexualität und andere Lebensformen, sowie Diskriminierung. Die schon in den vorherigen Bänden angeteaserten Beziehungen erhalten viel mehr Tiefe und so kommen die wechelnden Erzählperspektiven besonders gut zur Geltung.

Besonders schön umgesetzt fand ich die Wiedervereinung von Helen mit den restlichen Blackthorns. Viele ihrer kleineren Geschwister tuen sich sehr schwer, sie zu akzeptieren und auch sie weiß im Grunde sehr wenig über ihre Geschwister, die ohne sie groß geworden sind. Gerade weil es nicht reibungslos verläuft hat es mir gefallen, die Entwicklung im Laufe des Buchs zu sehen.

Das Buch an sich konnte ich sehr flüssig lesen, auch wenn ich wegen schwindener Freizeit etwas länger gebraucht habe. Gerade gegen Mitte des Buchs kam ein großer Plottwist, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte und neuer Schwung in die Handlung. Leider habe ich mich jedoch gegen Ende mehrmals dabei erwischt, die Seiten quer zu lesen, was aber auch daran liegen konnte, dass ich in der Zeit viel um die Ohren hatte. Dafür konnte ich das Ende jedoch wieder mitreißen. Einiges wurde geklärt, einiges nicht. Wie es nun weitergehen mag, kann man nur selber erahnen. Als kleinen Bonus gab es noch eine Kurzgeschichte zu Clary und Jace, die mir auch sehr gut gefallen hat. Die beiden spielen zwar auch eine Rolle in dieser Trilogie, doch es war schön, eine eigens um sie drehende Geschichte noch einmal zu lesen.

Insgesamt muss ich sagen, dass dies ein würdiger Abschluss der Trilogie ist. Obwohl das Buch mit über 1000 Seiten schon beachtlich dick ist, konnte ich es bis auf eine Ausnahme flüssig lesen. Es gab eine Phase, da bin ich immer wieder abgeschweift, doch das Ende konnte es noch retten, sodass ich nur einen Stern abziehen muss.

Veröffentlicht am 20.04.2019

Fantasy gemischt mit Krimi

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
1

In gewisser Weise ist Witchmark ein ungewöhnliches Buch für mich. Neben Fantasy - was ich für gewöhnlich am liebsten lese - hat es auch Krimielemente, ein Genre, das ich bisher sorgfältig gemieden, jedoch ...

In gewisser Weise ist Witchmark ein ungewöhnliches Buch für mich. Neben Fantasy - was ich für gewöhnlich am liebsten lese - hat es auch Krimielemente, ein Genre, das ich bisher sorgfältig gemieden, jedoch nie wirklich ausprobiert habe.Aufgrund dessen und natürlich des ansprechenden Klappentext wegen war ich sehr gespannt, was mich in diesem Buch erwarten möge.

Die Geschichte spielt in einer fiktiven Welt, Aeland. Dass Hexen leben, ist kein Geheimnis und doch müssen sie auf der Hut sein, um nicht entdeckt zu werden. Im Zentrum der Handlung steht Miles, ein Kriegsarzt, der Soldaten versorgt, die vom Krieg wiederkommen und psychische Probleme aufweisen. Er ist ebenfalls insgeheim der Magie mächtig und bedient sich dieser, um seine Patieneten zu heilen. Eines Tages verrät ihm ein Patient, der im Sterben liegr, dass er ebenfalls eine Hexe ist und verfgiftet wurde und er im Austausch für die Macht seiner Seele diesen Fall aufklären soll. Zum Glück steht ihm bei dieser heiklen Aufgabe Tristan, ein Amaranthine, zur Seite.

Als Leser wird man zu Beginn erst einmal in das Geschehen und die Welt hineingeworfen. Es erfolgen kaum Erklärungen für Gegebenheiten und Verhalten von Figuren, sodass man die Handlung zunächst nur schlecht einordnen kann. Mit voranschreitender Zeit erkennt man jedoch die Zusammenhänge, da die Vergangenheit von Miles und seiner Familie, sowie die Welt erklärt werden. Ich bin diesbezüglich zwiegespalten - einerseits erweckte es einen Hauch von Neugierde, herauszufinden, wie es nun dazu kam, doch andererseits erleichterte es mir den Einstieg nicht wirklich und ich habe mich durchweg so gefühlt, als hätte ich etwas Wichtiges überlesen. Man muss also etwas Geduld aufbringen und es erst einmal so hinnehmen.

Diese anfänglichen Komplikationen wurden jedoch dadurch ausbalanciert, dass die Geschichte sehr flüssig erzählt wurde und man somit schnell eine Menge Seiten gelesen und in der Geschichte vorankommen kann.

Miles als Figur finde ich gut gelungen, jedoch würde ich mich an ihn in einen Jahr nicht mehr erinnern. Er ist geduldig mit seinen Menschen und steckt viel Mühe in seine Arbeit als Arzt. Das Setting des Krankenhaus fand ich persönlich sehr gut umgesetzt, denn die Vorgänge dort und auch die Arbeit von Miles wurden detailliert beschrieben.

Ein weiteres anzumerkendes Highlight ist wohl das Cover. Als digitale Version ist es wohl nicht sichtbar und auch, wenn man es in der Hand hält, wird es einem nicht direkt auffallen. Erst, wenn man das Buch zur Seite legt und abends das Licht ausmacht, wird man bemerken, dass die Schrift auf dem Cover und der Buchrückseite im Dunkeln leuchtet!

Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen, entpuppte sich Witchmark als eine lesenswerte Fantasygeschichte rund um Hexen in einem fiktiven Setting. Die Figuren und die Geschichte sind wirklich schön gestaltet und haben mir einige Stunden Lesefreude beschert, jedoch würde ich nicht sagen, dass es für mich eine einmalige Geschichte gewesen ist oder sie allzu lange in meinem Gedächtnis hängen bleiben wird.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Rezension

Black Forest High
1

Black Forest High ist nun das dritte Buch von Nina MacKay, das ich gelesen habe und ich muss sagen: Mit jedem Buch gewinne ich die Autorin noch lieber! In diesem Auftakt ihrer neuen Reihe geht es um Seven, ...

Black Forest High ist nun das dritte Buch von Nina MacKay, das ich gelesen habe und ich muss sagen: Mit jedem Buch gewinne ich die Autorin noch lieber! In diesem Auftakt ihrer neuen Reihe geht es um Seven, ein Mädchen, das schon seit einigen Jahren von dem Geist Remi heimgesucht wird und sich mit ihm angefreudet hat. Nach einiger Zeit beschließt sie auf sein Angebot einzugehen und auf die Black Forest High im deutschen Schwarzwald zu wechseln, um dort mehr über Geister und Geisterbegabte zu erfahren. Doch aus der scheinbar unverbindlichen Sache scheint schnell mehr zu werden und unerwartete Geheimnisse werden aufgewirbelt.

Seven als Hauptcharakter finde ich wirklich gelungen. Sie hat wie viele von Nina MacKays Hauptfiguren einen ordentlichen Sinn für Humor, was mithilfe des Schreibstils wunderbar rübergebracht wird. Hin und wieder wirkt sie zwar noch etwas unerfahren, was jedoch daran liegen wird, dass die Geisterwelt noch völlig neu für sie ist und man sie erst mit ihr zusammen erkunden muss.
Remi ihr beister Geisterfreund ist natürlich auhc nicht außenvor zu lassen. Er ist der witzige Sidekick und taucht in den unmöglichsten Situtionen auf, steht ihr zur Seite und führt sie in die Geisterwelt ein.
Die nächsten wichtigen Figuren sind Crowe und Parker, die beiden Zwillinge, denen Seven als Parten zugeteilt wurden. Sie sind beide sehr unterschiedlich und doch dafür bekannt, dass man sich am besten von ihnen fernhält. Auch wenn dies in Kombination mit dem Highschool-Setting etwas klischeeartig wirkt, ist es keineswegs negativ. Ich habe beide als Figuren lieb gewonnen, auch wenn Crowe manchmal etwas zu arrogant und selbstsicher wirkte. Selbstverständlich ist hier eine Romanze miteingearbeitet worden, die aber überhaupt nicht zu sehr in den Mittelpunkt gerückt wird, sondern mit der wahren Handlung im Einklang steht.

Das Setting der Schule finde ich sehr gelungen. Alles im Allen wirkt es zunächst wie ein klassisches Highschool-Buch mit übernatürlichen Elementen, jedoch ist genau das das Richtige hier! Es ist kein altbekannter Abklasch und sehr schön umgesetzt worden. Ob es das Initiationsritual von Seven oder sprechende Türen sind, bei denen man Aufgaben erledigen muss, um sie zu passieren - alles hat seinen Charme und ist sehr erfrischend zu lesen.

Die Themenwahl - Geister - finde ich ebenfalls sehr außergewohnlich. Ich habe bisher nur wenige Bücher gefunden, die sich primär mit Geistern beschäftigen und als Urban-/YA-Fantasybuch macht es sich ganz hervorragend. Es gibt vieles Neues zu entdecken und somit auch viele Überraschungen. Schön umgesetzt finde ich auch die Geisterunits der Schule, sozusagen AGs, denen man je nach seinen Fähigkeiten zugeteilt wird und sich mit verschiedenen Bereichen der Geisterwelt beschäftigt. Dadurch wird die Welt um die Geister detaillreicher ausgeführt und man erhält strukturiert Einblicke in die HIntergrunde und Funktionsweisen der Welt.

Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen und ich habe mich den ganzen Tag darauf gefreut, endlich nach Hause heimzukehren, um weiterlesen zu können. Ja, man könnte von einem wahren Lesefluss sprechen, in dem ich war und umso frustrierender war es, dass ich gerade in dieser Zeit sehr beschäftigt war und somit immer nur kleine Teile lesen konnte.

Humorvoll wie immer ist auch dieses neue Buch von Nina MacKay. Die Themenwahl fand ich sehr interessant und es hat wirklich Spaß gemacht in diesem Auftakt zusammen mit Seven die Welt um die Geister und Geisterbegabten zu erkunden. Natürlich durfte auch eine Romanze nicht fehlen und diese wurde wunderbar in Balance zu der Haupthandlung gebracht, sodass immer noch Luft für plötzliche Wendungen war und ich das Buch am liebsten in einem Zug durchgelesen hätte.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Ungewöhliche Erzähltechnik!

Das kalte Reich des Silbers
1

Bei Das kalte Reich des Silbers handelt es sich um einen Einzelband, wobei das Märchen Rumpelstilzchen als Aufhänger benutzt wird. Trotzdem sieht man nur gelegentlich Elemente daraus, denn es entwickelt ...

Bei Das kalte Reich des Silbers handelt es sich um einen Einzelband, wobei das Märchen Rumpelstilzchen als Aufhänger benutzt wird. Trotzdem sieht man nur gelegentlich Elemente daraus, denn es entwickelt sich zu einer ganz alleinstehenden Geschichte.

Im Mittelpunkt des Geschehens ist Mirjem, die pfiffige Tochter eines Geldleihers, der jedoch alles andere als erfolgreich ist und seine Familie in die Armut zieht. Als die Sitution am schlimmsten ist, nimmt sie das Geschäft selbst in die Hand und verschafft sich somit einen Namen, Wohlstand und den Ruf, Silber in Gold verwandeln zu können. Selbst die Staryk, soetwas wie eisige Elfen, bekommen davon mit und der König der Staryk teste sie daraufhin dreimal - entweder sie besteht und wird seine Königin oder sie versagt und stirbt, beides nichts, was sie sich wünschen würde.

Aber die Geschichte wird nicht nur aus ihrer Sicht erzählt, sondern mit der Zeit von immer mehr Figuren und mögen sie auch nur noch so nebensächlich sein. Zuerst hat es mich etwas verwundert, weil es nie eine klare Zuordnung bei einem Wechsel gab und man sich selber erahnen musste, wer denn nun weitererzählt, doch ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt und Gefallen daran gefunden, denn es schon eine ungewöhnliche Art, so viele Figuren zum Erzählen heranzuziehen. Im Zentrum stehen dabei immer noch Mirjem, aber auch Wanda und Irina, alles Mädchen in unterschiedlichen Situationen und verschiedener Herkunft. Zunächst sieht man zwar keine Zusammenhänge, doch mit voranschreitender Geschichte kreuzen sich die Handlungsfäden und ergeben ein Gesamtbild. All diese Figuren machen die Geschichte komplexer und vielschichtiger.

Besonders ins Herz geschlossen habe ich dabei Wanda, ein kräftiges und großes Mädchen, das Mirjem nach einer gewissen Zeit einstellt, um für sie zu arbeiten, denn ihr Vater hat hohe Schulden bei ihr. Sie muss sozusagen ihre beiden kleinen Brüder alleine großziehen, auf dem Hof helfen, bei Mirjem arbeiten und sich noch vor ihrem aggressiven Vater in Acht nehmen, ihre Mutter ist gestorben - ebenso wie fünf ihrer Geschwister im Kindesalter. Sie ist nicht sehr gebildet und ist sich dessen auch bewusst, doch dafür herzensrein, stark und wissbegierig. Irgendetwas hat sie an sich, das mich nicht mehr loslassen wollte und so habe ich mich über jede Passage von ihr gefreut.

Aber auch Mirjem, die wahre Hauptfigur, ist wunderbar. In ihrer Not muss sie erbarmungslos werden und die Schulden eintreiben, auch wenn es den anderen Familien nicht besser als ihrer eigenen geht. Es ist faszinierend gewesen, zu sehen, wie sich ein so junges Mädchen über die Zeit so viel erarbeiten und ihre Familie retten konnte. Wunderlich ist auch, dass in diesem Buch eine echte Romanze fehlt, was schon fast immer Gang und Gebe bei Jugendfantasy ist und diese Abwechslung hat mir echt gut gefallen.

Die Geschichte ist bis zu einem gewissen Punkt relativ ruhig gehalten und es werden gelegentlich neue Elemente hineingeworfen, zum Beispiel der Wendepunkt, als der Staryk auftaucht oder Mirjem in sein Reich reist. Leider muss jedoch auch hier gestehen, dass bei mir ab etwa der Hälfte infolgedessen die Aufmerksamkeit immer wieder etwas abgeschweift ist und mir mit zunehmender Anzahl an erzählenden Personen ich nicht mehr ganz klar folgen konnte. Nach einiger Zeit hat es sich wieder gelegt und zum Ende hin hat mich die Geschichte wieder fesseln können, doch in der Zwischenzeit musste ich das Buch immer wieder gelegentlich zur Seite legen.

Insgesamt betrachtet hat mir das Buch sehr gut gefallen und als erstes Buch der Autorin konnte sie mich definitiv mit ihren innovativen Erzähltechniken und ihrer Schreibweise überzeugen. Hin und wieder tauchten Elemente auf, die zu Rumpelstilzchen passen, es ist aber lediglich ein Aufhänger und keine Adaption! Jedoch muss ich auch noch anmerken, dass ich in der Mitte des Buchs eine kleine Leseflaute hatte, die aber nicht erheblich groß war.