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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2016

Kaffee, Kuchen und gute Wünsche

Das Café der guten Wünsche
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Julia und ihre Freudinnen betreiben ein Café, in dem es mehr gibt als Kaffee und Kuchen. Die drei schicken jedem Gast einen guten Wunsch hinterher und so verlassen die Gäste das Café glücklicher. Als der ...

Julia und ihre Freudinnen betreiben ein Café, in dem es mehr gibt als Kaffee und Kuchen. Die drei schicken jedem Gast einen guten Wunsch hinterher und so verlassen die Gäste das Café glücklicher. Als der pessimistische Robert in Julias Leben tritt, stellt er die junge Frau vor ein großes Problem.

Ein wirklich schöner Roman über die Macht der guten Gedanken. Die drei Freundinnen sind sympathisch und das Konzept der guten Wünsche finde ich sehr schön. Jeder von uns kann doch ein paar nette Gedanken gebrauchen. Die Geschichte ist flüssig erzählt und brachte mich oft zum Schmunzeln. Auch Roberts Wandlung vom pessimistischen Realisten in jemanden, der plötzlich an Liebe glaubt, fand ich sehr schön. Dass Julia so lange brauchte, um sich ihrer Gefühle klar zu werden, hat mich fast wahnsinnig gemacht, aber am Ende wurde ja alles gut. Jetzt bleibt nur noch allen nur das Beste und vielleicht auch ein Cafe der guten Wünsche zu wünschen. Ich freue mich, den nächsten Roman von Marie Adams zu lesen!

Veröffentlicht am 24.09.2016

Freundschaft und Liebe

Zärtlich
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Catherine und James lernen sich 1997 in Dublin kennen, wo sie in seinem ehemaligen Zimmer in einer WG wohnt. Als er von einem Auslandsaufenthalt in Berlin zurückkehrt, treffen die beiden aufeinander und ...

Catherine und James lernen sich 1997 in Dublin kennen, wo sie in seinem ehemaligen Zimmer in einer WG wohnt. Als er von einem Auslandsaufenthalt in Berlin zurückkehrt, treffen die beiden aufeinander und sind sofort unzertrennlich. Catherine verliebt sich in James, doch der kann ihre Gefühle nicht erwidern. Trotzdem gehen die beiden eine intime Beziehung ein, was ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt.

Ein wunderschön geschriebener Roman, die Sprache fast schon poetisch. Die Beziehung von Catherine und James ist so intensiv beschrieben, dass man sich ganz und gar hineinversetzen kann. Auch Catherines Verwandlung von dem Mädchen vom Land, das immer Angst davor hat, was die Eltern denken könnten, zu einer selbstbewussten Studentin ist nachvollziehbar. James Outing, das seine liebevolle Beziehung zu seinen Eltern zerstört, lässt einen mitleiden.

Fasziniert bin ich vom Seitenaufbau. Am Anfang ist der Roman fast absatzlos, über Seiten eng gedruckt, so dass man keine Pause einlegen kann, weil es keine Texttrennung gibt. Dann ab dem Kapitel "Romanze" besteht ein Unterkapitel manchmal nur aus einem Satz, Kapitel gar nur aus einzelnen Worten. Gedanken hingeschrieben, ganze Handlungsstränge in wenigen Worten abgehandelt. Diese Kapitel haben mich total in den Bann gezogen.

Insgesamt eine sehr schön geschriebene, poetische, faszinierende Geschichte über Freundschaft und Liebe.

Veröffentlicht am 21.09.2016

In den Wirren des Krieges

Marlene
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Die Geschichte um Marlene beginnt in den letzten Kriegsmonaten 1944 in München. Nachdem Marlene denkt, dass ihre Freundin Deborah und deren Bruder Wolfgang tot sind, fährt sie für den Widerstand nach Polen. ...

Die Geschichte um Marlene beginnt in den letzten Kriegsmonaten 1944 in München. Nachdem Marlene denkt, dass ihre Freundin Deborah und deren Bruder Wolfgang tot sind, fährt sie für den Widerstand nach Polen. Gemeinsam mit ihrer Gefährtin Trudi macht sie sich auf die Suche nach einem Widerstandskämpfer, um den polnischen Aufstand zu unterstützen und gerät so wieder in die Arme von einstigen Geliebten aber auch früheren Feinden.

Wie schon bei Honigtot hat mich der Beginn des Buches gefangen. Ich mochte die Szene, die im Heute spielt, und auch den Beginn von Marlenes Erinnerungen an den Krieg. Doch sobald die Reise nach Polen anfing, fand ich die Geschichte zu langatmig. Ewig lange ging es zunächst um die Zugfahrt und diverse Partisanenangriffe auf den Zug, was mich ziemlich schnell ermüdet hat. Auch das Verhalten von Trudi und auch Marlene selbst war mir manches Mal etwas zu unbedarft und hätte im wahren Leben sicher schon viel früher den sicheren Tod bedeutet.

Im Gegensatz zu anderen Lesern fand ich auch die den Kapiteln vorangestellten „Zeitsplitter“ nicht notwendig. Im Gegenteil empfand ich sie oft als störend, weil sie den Lesefluss der Geschichte beeinträchtigen. Zwar gab es viel Interessantes zu lesen, aber ich persönlich hätte diese Infos lieber am Schluss des Buches in einem gelesen.

Insgesamt ist die Geschichte sehr lehrreich, wenn auch oft etwas weit hergeholt. Ich fand die Kriegswirren und auch das Verhalten der „starken“ Frauen schon bei „Honigtot“ ein bisschen zu blauäugig dargestellt. Auch hier sind mir viele Dinge einfach etwas zu leicht gelöst. Trotzdem hat mir „Marlene“ insgesamt besser gefallen als „Honigtot“. Das Buch zeigt viele der Gräuel des Zweiten Weltkriegs auf und ist somit gerade für junge Leser vielleicht ein guter Weg, sich mit diesem dunklen Kapitel zu beschäftigen.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Jüdisches Leben im Zweiten Weltkrieg

Honigtot
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Als ihre Großmutter stirbt, verschwindet Felicitys Mutter nach Europa. Felicity reist ihr hinterher nach Rom und erfährt dort von der verschwiegenen Vergangenheit ihrer Großmutter im Zweiten Weltkrieg.

Da ...

Als ihre Großmutter stirbt, verschwindet Felicitys Mutter nach Europa. Felicity reist ihr hinterher nach Rom und erfährt dort von der verschwiegenen Vergangenheit ihrer Großmutter im Zweiten Weltkrieg.

Da ich mich sehr für alles interessiere, was mit dem Zweiten Weltkrieg und vor allem der grausamen Judenverfolgung zu tun hat, freute ich mich sehr auf diesen Roman. Ich fand die Geschichte dann auch über weite Strecken sehr gut, weil sie am Anfang aufzeigte, wie sich die Zeiten für eine jüdische Familie langsam veränderten. Doch auf Dauer hat es mich dann etwas gelangweilt. Auch fand ich vieles zu vereinfacht und teilweise auch naiv dargestellt. So zum Beispiel Elisabeths Verwandlung von einer etwas naiven Sängerin in die starke Kämpferin für ihre Familie, die ich sehr unglaubwürdig fand. Ähnlich ging es mir bei Deborahs Wandlung, nachdem sie Marlene kennenlernt. Die spontane Wandlung vom dummen kleinen Nazi-Liebchen zur Widerstandskämpferin konnte ich ihr nicht recht abnehmen.

Insgesamt hat mich die Story nicht überzeugt. Ich bin jetzt gespannt, ob es der Autorin beim Nachfolger „Marlene“ besser gelingt.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Märchen mal anders

Vor Traumfrauen wird gewarnt
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In Fairy Tale sind neue Zeiten angebrochen. Die lieblichen Prinzessinnen von einst sind nicht mehr die unterwürfigen, lieben Frauen, sondern machen ihren Prinzen das Leben schwer ... wenn es denn dabei ...

In Fairy Tale sind neue Zeiten angebrochen. Die lieblichen Prinzessinnen von einst sind nicht mehr die unterwürfigen, lieben Frauen, sondern machen ihren Prinzen das Leben schwer ... wenn es denn dabei bleibt. Denn in vielen Fällen rafft es die armen Prinzen dahin, wenn es den Traumfrauen so gefällt.

Märchen mit modernem Pep erzählt, knapp und mit lustigen Details. Nicht alle der Neuinterpretationen gefallen mir, aber zum Beispiel "Allein im Wald" (Hänsel und Gretel), "Frozen" (Schneewittchen) oder auch "Aschenputtel räumt auf" (Aschenputtel, mein Lieblingsmärchen aus Kindertagen, dessen modern interpretierten Ausgang ich sehr mag, weil ich die Stiefschwestern schon immer verabscheut habe) haben mich amüsiert.

Die kurzen Geschichten lassen sich schön nebenher lesen. Doch insgesamt hatte ich mehr erwartet. Trotzdem mochte ich viele der kleinen (und teilweise sehr bösen) Märchen-Neuinterpretationen. Nett!