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Veröffentlicht am 24.09.2019

Andrew Ridker – Die Altruisten

Die Altruisten
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Die Alters sind eine ausgesprochen spezielle Familie. Wie schon ihr Name andeutet, "alter" aus dem Lateinischen, wollen sie für andere da sein, was sie jedoch immer wieder ins vollständige Chaos führt. ...

Die Alters sind eine ausgesprochen spezielle Familie. Wie schon ihr Name andeutet, "alter" aus dem Lateinischen, wollen sie für andere da sein, was sie jedoch immer wieder ins vollständige Chaos führt. Nach dem Tod von Mutter Francine verschuldet sich Arthur und erkennt nicht, dass seine Karriere vorbei ist und dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sein College ihn entlässt. Sein Sohn Ethan hatte nach dem Studium die große Karriere gestartet, fand seinen Job jedoch bald schon bedeutungslos und langweilig und hat ihn deshalb einfach hingeschmissen. Tochter Maggie hatte hohe Ambitionen, aber ihre Arbeit bei einer non-profit Organisation führt sie beinahe in den Hungerstod. Als Arthur zu einem Familientreffen einlädt um das Familienheim zu retten, sind sich Maggie und Ethan nicht sicher, ob sie überhaupt nach Hause fahren wollen und vor dem Hintergrund ihrer Vergangenheit kann auch dieses Treffen nur in einer Katastrophe enden.

Andrew Ridkers Debutroman ist eine Tour de Force durch die Familiengeschichte, die in einem herrlichen Ton erzählt wird, aus dem der typisch jüdische Humor nur so herausspießt. Die Figuren leiden unter ihren Unzulänglichkeiten, werden vom Autor jedoch liebevoll gezeichnet und nie vorgeführt. Er betrachtet sie mit einem großzügigen Lächeln, wissend, dass sie nicht wirklich aus ihrer Haut herauskönnen. Stereotypen werden maßvoll dosiert, so dass man sehr viel Spaß dabei hat, diese aufzudecken und zu entlarven, begonnen beim Namen und endend mit dem Geld, dem schnöden Mammon, der den entscheidenden Motor für ihr Handeln darstellt.

Vor allem die Figuren sind es, die den Roman ausmachen. Einerseits versuchen sie ein bedeutsames und sinnvolles Leben zu führen, in dem andre unterstützen und deren Bedürfnisse über ihre eigenen stellen, gleichzeitig führt dies aber auch zum sozialen Rückzug der drei und am Ende drehen sie sich nur noch um sich selbst. Dies scheint mir der zentrale Punkt des Romans zu sein: wie schafft man es, die Welt ein bisschen besser zu machen und unserem Dasein einen Sinn zu verleihen? Die Karriere scheint nicht die Lösung zu sein, aber die völlige Ablehnung selbiger ebenso wenig. Genau wie die Alters muss auch der Leser seine eigene Antwort auf die Frage finden, was ihn oder sie glücklich macht und wie man die Zeit auf Erden sinnvoll nutzt.

Veröffentlicht am 23.09.2019

Sam Byers – Schönes Neues England

Schönes Neues England
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London war gestern, heute trended die Provinz. So wie Edmundsbury mit seinem Technologie Park und den zahlreichen ansässigen IT Firmen. Darunter auch The Arbor, eine Firma, die per Gamification das Maximum ...

London war gestern, heute trended die Provinz. So wie Edmundsbury mit seinem Technologie Park und den zahlreichen ansässigen IT Firmen. Darunter auch The Arbor, eine Firma, die per Gamification das Maximum aus ihren Mitarbeitern herausholt. Sie ist es auch, die aus einer heruntergekommenen Wohnanlage eine lebenswerte und voll automatisierte Luxus-Siedlung gestalten will. Die Politiker brüsten sich mit dem Deal, doch nur so lange, bis die Kehrseite publik wird. Die armen, kleinen Leute, die dafür weichen müssen. Ein Scoop für Journalisten wie Robert Townsend, der in unmittelbarer Nähe wohnt und plötzlich genau die Menge an Internet Aufmerksamkeit erhält, von der er immer geträumt hat. Dass er sich dafür von seiner Freundin entfremdet, bemerkt er kaum im medialen Höhenflug. Ein großes Projekt, das plötzlich auf Widerstand stößt und die Stimmung aufheizt, eine Welt, die mehr online als offline stattzufinden scheint und in der Beziehungen fragil wie nie zuvor sind.
Sam Byers entwirft eine Welt, die man irgendwo zwischen Dystopie und bösartiger Satire einordnen möchte, aber die zu real scheint, um sie nur als Fiktion wahrzunehmen. Die Mechanismen, die er entlarvt, sind die, denen wir tagtäglich begegnen; das Verhalten seiner Figuren ist symptomatisch für unsere medial gesteuerte Welt. Ein erschreckendes Szenario, das womöglich von der Realität bereits überholt wurde, ohne dass wir uns dessen bewusst wären.
Es gibt viele interessante Aspekte, die allesamt auffällig authentisch wirken und so den fiktionalen Anstrich verlieren. Die Hightech Firma, die die Infrastruktur einer Siedlung erneuern möchte und deren Absichten bestens verschleiert sind, so sehr, dass selbst leitende Mitarbeiter keinen Überblick darüber haben, woran sie eigentlich arbeiten. Die Bewohner jenes Fleckchens, die man systematisch bedrängt und bedroht und denen wenig subtil das Verschwinden nahegelegt wird. Politiker, die aus der Not der Leute Profit zu schlagen versuchen und nur den Blick auf die nächste Wahl richten. Der Reporter, dem es weniger um Inhalte als um Klicks geht und der erkennt, dass er erst dann ganz oben angekommen ist, wenn er ausreichend viele Hassmails und Morddrohungen bekommt. Daneben anonyme Gruppen, die sich hinter Pseudonymen und Avataren verstecken und durch gezielte Provokation Stimmung machen.
Man rauscht durch die Geschichte und erkennt unsere Welt wieder – in jeder absurden Szene. Besonders die Mechanismen, die in der online Welt greifen fand ich faszinierend, wie etwa die simple Möglichkeit, sich mehrere Identitäten zu erschaffen und diese gezielt einzusetzen. Auch der schmale Grat zwischen Bewunderung und nicht mehr nur verbalem Hass wird glaubwürdig aufgezeigt. Die Dynamiken des Netzes bestimmen nicht nur das Handeln, sondern sogar das Denken.
„Wie war es so weit gekommen? Ihr wurde wieder bewusst, wie nahe sie sich einmal gewesen waren – und dass sie über dasselbe Medium Intimitäten ausgetauscht hatten, das sie heute nutzten, um einander zu verletzen.“
Das globale Netz hat die Welt zusammenrückenlassen und verkleinert, doch nun droht es in das Gegenteil umzuschlagen und zu entfremden. Auf der menschlichen Ebene eine wirklich nachdenklich stimmende Entwicklung, die Sam Byers hervorragend literarisch umgesetzt hat.
„War das nicht mehr normal? Sollte er sich für so was neuerdings entschuldigen?“
Es gibt noch eine hochaktuelle Nebenhandlung um einen Politiker, die genial eingebaut wurde, deren absurde Wirklichkeitsgetreue fassungslos macht. Das Zitat verrät nicht, worum es geht, aber allein nur für diesen Handlungsstrang hat die dazugehörige Figur hat der Autor alle Sterne, die man vergeben könnte, verdient.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Joe Heap – Die Welt in allen Farben

Die Welt in allen Farben
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Zwei Frauen, deren Leben kaum verschiedener sein könnte und deren Wege sich zufällig in London kreuzen. Die Dolmetscherin Nova ist seit der Geburt blind, doch eine Operation verspricht ihr mit Anfang 30 ...

Zwei Frauen, deren Leben kaum verschiedener sein könnte und deren Wege sich zufällig in London kreuzen. Die Dolmetscherin Nova ist seit der Geburt blind, doch eine Operation verspricht ihr mit Anfang 30 plötzlich Zugang zur Welt der Sehenden. Im Leben der Architektin Kate ist eigentlich alles bestens, bis ihr Freund ausrastet und sie unglücklich stürzt und sich schwer verletzt. Im Krankenhaus begegnen sie sich zum ersten Mal. Während Novas Welt durch die Farben und Formen immer größer und verwirrender zu werden scheint, engt sich Kates Radius wegen zunehmender Angstattacken immer weiter ein. Als Team sind sie toll, aber so einfach ist das Leben nicht.

Wollte ich kurz und prägnant auf den Punkt bringen, worum es in Joe Heaps Roman primär geht, würde ich scheitern. Das ist auch mein einziger und größter Kritikpunkt: irgendwie war mir das zu viel in der Geschichte. Novas Entdeckung der Welt mit dem plötzlich vorhandenen Sehsinn hätte locker ausgereicht als Grundlage für eine Geschichte. Kates gewalttätiger Ehemann und ihre Schwierigkeiten, sich von ihm zu lösen und seine Reaktion auf die Trennung ebenfalls. Gleichermaßen die vorsichtige Liebesbeziehung der beiden unter schwierigen Bedingungen sowohl aus den Figuren selbst heraus, aber auch aufgrund ihres Umfelds.

„Sehregeln Nr. 275 – Sehende Menschen können Formen so gut wiedererkennen, dass sie sie anstelle von Worten verwenden. Sie hängen Bilder an Toiletten, Straßenschilder, Putzmittelflaschen, Nichtraucherzonen, Mixer und Krankenhäuser. Sie scheinen bei der Deutung nie unsicher zu sein.“

Mit der Entdeckung der Welt der Sehenden formuliert Nova für sich Regeln wie die gerade zitierte. Das war für mich der größte Gewinn an der Geschichte über die Unterhaltung hinaus. Glaubwürdig schildert Heap die Annäherung Novas an den neuen Sinn, die Verblüffung und das Hinterfragen von Dingen, die für uns völlig normal sind und daher gar nicht mehr wahrgenommen werden. Viele Schwierigkeiten, die seheingeschränkte oder blinde Menschen haben, werden einem so bewusst und lassen einem über das nachdenken, was man selten infrage stellt.

Genauso überzeugend, wenn auch schwerer zu ertragen ist Kates Verhalten gegenüber ihrem Mann. Sie wundert sich selbst über ihr Verhalten und weiß, dass es dumm und gefährlich ist, Ausreden und Beschwichtigungen zu finden, schafft aber den Schritt der Trennung nicht.

Der Roman ist emotional aufgeladen, beide Protagonistinnen haben ein ordentliches Päckchen zu tragen und sind oftmals nachvollziehbar psychisch wenig stabil. All dies wird jedoch menschlich authentisch geschildert und wirkt keineswegs überladen. Für mich punktet die Geschichte ganz besonders bei Novas Sehenlernen, das ist interessant und faszinierend fand und bei dem auch nachvollziehbar wurde, weshalb für sie das Nichtsehenkönnen durchaus auch ein attraktiver Zustand war, den sie irgendwann herbeisehnt.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Gerhard Roth - Die Hölle ist leer - die Teufel sind alle hier

Die Hölle ist leer - die Teufel sind alle hier
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Emil Lanz arbeitet als literarischer Übersetzer. In seinem Leben sieht er aber schon lange keinen Sinn mehr und so beschließt er, diesem ein Ende zu setzen. Lange macht er sich Gedanken, wo und wie er ...

Emil Lanz arbeitet als literarischer Übersetzer. In seinem Leben sieht er aber schon lange keinen Sinn mehr und so beschließt er, diesem ein Ende zu setzen. Lange macht er sich Gedanken, wo und wie er dies am besten bewerkstelligen kann, ohne zu unangenehm für seine Umwelt und ihn selbst zu werden. Mit einer Waffe gewappnet, betrinkt er sich zunächst und schläft dann unerwartet ein. Geweckt von lauten Geräuschen beobachtet er einen Mord und ist sich nicht sicher, ob er tatsächlich noch am Leben ist und das, was er meint zu sehen, wirklich geschieht, oder ob sein Plan doch erfolgreich war und er sich irgendwo in einer Paralleldimension aufhält. Schnell merkt er jedoch, dass er sich in größter Gefahr befindet und mit ihm die rätselhafte Julia Ellis, die offenkundig in die mafiösen Strukturen verwickelt zu sein scheint, deren Weg er unfreiwillig gekreuzt hat.

„Noch am Vortag hatte er Selbstmord begehen wollen, und jetzt war er sogar bereit, um sein Leben zu laufen.“

Venedig – schon immer Sehnsuchtsort der literarisch und kulturell Bewanderten und Interessierten. Völlig überladen nicht nur die Erwartungen, sondern auch real die engen Gassen der Lagunenstadt. Mit den unzähligen Kanälen und Inseln natürlich ein hervorragender Schauplatz für allerlei Geschichten. Diese monumentale Umgebung kann schon einmal verführen der Phantasie freien Lauf zu lassen. Dies tut Gerhard Roth in seinem Roman und schickt seinen Protagonisten auf eine abenteuerliche Gaunergeschichte, bei der man bald als Leser auch nicht mehr weiß, was man welcher Dimension zurechnen soll.

„Er begriff jetzt auch das, was ihm widerfahren war, als Rätsel, und sogar im Augenblick, als er das dachte, befand er sich, der selbst ein Rätsel war, in einem geradezu unendlichen Rätsel. Er war in einen Irrgarten hineingeboren worden, dachte er, aus dem er sein gesamtes Leben vergeblich einen Ausgang suchte.“

Man kann einen Heidenspaß mit dem Buch haben – die Beschreibung Venedigs, die Anspielungen, Literatur und Kultur überall, Palazzi hier, vieldeutige Symbole da – und dann kommen Flüchtlinge, die Mafia, Morde und ein humorloser Commissario als brutaler Gegenwartskontrast. In welcher Welt die Handlung sich befindet ist selten so wirklich klar und die aberwitzigen Verfolgungen und Begegnungen sollte man nicht zu stark an der Realität messen, wenn man seine Freude an der Lektüre haben möchte. Auch der Übersetzer hadert ein wenig mit den Welten und Roths Spiel mit den Dimensionen reizt selbiges schon ziemlich aus.

„Der zeitliche Ablauf seines Sterbens war nicht chronologisch vor sich gegangen.“

Sprachlich ist der Roman kaum zu übertreffen, man kann ihn kaum ohne gezückten Bleistift zum Markieren der bemerkenswerten Stellen lesen. Vor allem auch ist es eine Hommage an Shakespeares „The Tempest“ (immer noch und immer wieder mein persönlicher Favorit), der allgegenwärtig ist und dem Roman auch zu seinem Titel verhalf. Die Magie, die in Shakespeares Stück eine wesentliche Rolle zukommt, ist zwar bei Roth nicht ganz so präsent, aber dass es eine unsichtbare lenkende Hand gibt, die die Figuren hin und her schiebt, ist offenkundig. Ohne Frage hat sich der Roman seine Nominierung auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis mehr als verdient.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Isabel Bogdan – Laufen

Laufen
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Vielleicht hilft Laufen ja, deshalb läuft sie einfach los. So wie früher, nur jetzt ohne Kondition. So muss sie sich erst einmal nur auf ihren Körper konzentrieren und kann alles andere vergessen. Das ...

Vielleicht hilft Laufen ja, deshalb läuft sie einfach los. So wie früher, nur jetzt ohne Kondition. So muss sie sich erst einmal nur auf ihren Körper konzentrieren und kann alles andere vergessen. Das Andere, das ist Johann. War Johann. Ihr Partner, der sich das Leben genommen hat und sie allein zurückließ. Während sie ihre Runden um die Hamburger Alster dreht, kreisen ihre Gedanken über ihr Leben jetzt wieder allein. Die Anzeichen der Depression, die sie nicht erkannt hat, das Leben, das sie zusammen noch führen wollten, vielleicht sogar Kinder. Die Stunden bei der Therapeutin, die ihr helfen wenn auch nicht zu verstehen, dann doch damit umzugehen. Das Leben, das von einem auf den anderen Tag völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Jeder Schritt, den sie läuft, ist auch ein Schritt in Richtung eines Lebens, das sie neu gestalten muss und schließlich auch gestalten will.

Isabel Bogdans Buch „Laufen“ ist eine große Überraschung, wenn man ein ähnliches Werk wie ihren Roman „Der Pfau“ erwartet hat. Kein feiner, geradezu britischer Humor erwartet den Leser, sondern der Gedankenstrom einer Frau, die versucht ihr Leben zu sortieren und ein unbegreifliches Ereignis zu begreifen. Sie beginnt mit kleinen Schritten, manchmal muss sie auch Rückschritte machen, aber letztlich geht es nach vorne.

„Deine Eltern tun, als wäre es meine Schuld, dabei mache ich mir die Vorwürfe doch schon selbst, und das ist überhaupt das Schwierigste, mir nicht selbst die Schuld zu geben(...)“

„Laufen“ ist ein sehr intimes Buch, das sich rein im Kopf der Erzählerin abspielt, dies hat Isabel Bogdan aber hervorragend eingefangen. Die vielen Arten negativer Emotionen, die sie durchläuft - Fassungslosigkeit, Verzweiflung, Aufgebenwollen, Verärgerung – werden spürbar und wirken nur allzu menschlich. Am schlimmsten wiegen die Selbstvorwürfe, die Überzeugung, dass sie das Unausweichliche hätte womöglich verhindern können, dabei gibt es nichts, was sie der Depression wirklich hätte entgegensetzen können. Neben dieser emotionalen Last, wiegt auch der Alltag schwer, der neu organisiert werden muss und dem doch ganz entscheidendes fehlt: der Mann an ihrer Seite.

„Manchmal, wenn es nachts schlimm ist, lege ich mir die zweite Bettdecke darüber, nicht weil mir kalt ist, sondern weil das zusätzliche Gewicht etwas Tröstliches hat.“

Mit präzisem Blick fängt sie die Kleinigkeiten ein, die sich plötzlich verändern und beinahe zur unüberwindbaren Hürde werden können. Auch das Verhalten der Menschen – ganz schlimm: Johanns Eltern – muss sie aushalten und sich in der veränderten Situation zu ihnen positionieren.

Trotz der Thematik, die von unheimlich viel Schmerz geprägt ist, hat mich das Buch begeistert. Es fällt nicht schwer, in den Kopf der Protagonistin zu klettern und sie auf ihrem Weg um die Alster und zurück ins Leben zu begleiten. Die Gedanken wirken authentisch und lebendig, das immer wieder Kreisen um dieselben Fragen, auf die es keine Antworten gibt, und schließlich die zaghaften Versuche sich wieder zu öffnen für die Welt. Ein einfühlsames Buch, das sicher auch viel Trost zu spenden vermag und verdeutlicht, wie fragil all das ist, was für feste Größen in unserem Leben halten.