Profilbild von moni2506

moni2506

Lesejury Star
offline

moni2506 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit moni2506 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2019

Wieder mal ein toller historischer Roman aus der Feder von Sabine Weiß

Die Perlenfischerin
0

In „Die Perlenfischerin“ entführt uns Sabine Weiß in die Welt der Flussperlmuschel und das noch junge Lübeck an der Wende zum 13. Jahrhundert. Erschienen ist der Roman im März 2019 im Lübbe-Verlag.

Bardowick, ...

In „Die Perlenfischerin“ entführt uns Sabine Weiß in die Welt der Flussperlmuschel und das noch junge Lübeck an der Wende zum 13. Jahrhundert. Erschienen ist der Roman im März 2019 im Lübbe-Verlag.

Bardowick, 1189: Das Leben im beschaulichen Bardowick meinte es bisher gut mit Ida und ihrer Familie. Doch Heinrich der Löwe kehrt in diesem Jahr zurück nach Deutschland und rächt sich bitter an den Bewohnern von Bardowick, die ihn einst die Aufnahme verweigerten. Die kleine Ida wird von ihrer Familie getrennt und wächst fortan bei einer alten Frau direkt an der Ilmenau auf. Dort entwickelt sie eine Begabung für das Perlentauchen. Erst später soll sie erfahren wo ihre wahre Wurzeln liegen und zusammen mit ihrer großen Liebe, dem Slawen Esko, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Familie.

Ich gebe zu, dass ich ein bisschen Angst hatte, dass dieser Roman mir zu kitschig werden würde, denn der Klappentext deutet keine besonderen geschichtlichen Ereignisse an, verspricht aber ein gewisses Familiendrama. Meine Sorge war vollkommen unbegründet. Ich habe von Sabine Wei mal wieder einen einwandfreien historischen Roman geliefert bekommen.
Der Schreibstil ist gut und der Einstieg in die Geschichte wunderbar gewählt. Man kann sich diese aufstrebende Stadt Bardowick kurz vor ihrer Zerstörung wunderbar vorstellen und ist umso geschockter von den Ereignissen, die kurz darauf folgen. Allgemein sind die Beschreibungen in diesem Buch wieder wunderbar. Es entstehen lebendige Bilder vor dem inneren Auge und es ist egal, ob es Lübeck, die Umgebung rund um Bardowick oder auch Estland ist.
Von Beginn an wird einem auf geschickte Art und Weise geschichtliches Wissen vermittelt. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und die Informationen aufgesaugt. Lübeck ist ganz nah an mir dran und Lüneburg auch nicht all zu weit weg. Ich finde es toll etwas über die Vergangenheit meiner Gegend zu erfahren. Bisher war mir nicht bewusst, dass hier die ein oder andere Schlacht statt fand.
Darüber hinaus deckt die Autorin hier ein breites gesellschaftliches Spektrum ab. Von der naturverbundenen Kräuterfrau über angesehene Handwerker und Bürger einer Stadt bis hin zu reichen Kaufleuten und Adeligen ist hier alles abgedeckt. Und auch der Konflikt zwischen Christen und Slawen spielt eine Rolle. Es werden einem einige slawische Bräuche näher gebracht, insgesamt merkt man aber, dass das Christentum dabei ist sich durchzusetzen.
Hierbei schafft der Roman es zu jedem Zeitpunkt spannend und interessant zu sein, ohne einen mit den ganzen Informationen zu erschlagen, denn auch die Geschichte der Flussperlmuschel wurde geschickt und unaufdringlich eingebaut. Man merkt, dass die Autorin sich intensiv mit der Zeit auseinandergesetzt hat und die Recherche hier enorm gewesen sein muss. Diese Annahme wird durch das ausführliche Nachwort sowie dem Glossar und Kartenmaterial gestützt und auch das von mir geschätzte Personenverzeichnis fehlt nicht.
Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert, insbesondere mit Ida, die von ihrer Familie getrennt wird, und Esko, den es über die Ostsee bis nach Estland verschlägt. Des Weiteren gibt es Personen zum lieben und hassen, Personen, deren Verhalten einen enttäuscht oder auch Personen, die einen mit ihrer Stärke überraschen.
Man merkt, ich habe nicht wirklich etwas an diesem wunderbaren Roman auszusetzen. Das Ende war vielleicht einen Tick zu dramatisch und hier passiert sehr viel auf wenigen Seiten. Dies fällt aber nicht groß ins Gewicht, wenn man sich die ganzen Punkte anschaut, die ich vorher aufgezählt habe.

Fazit: Ein wunderbar erzählter historischer Roman, mit viel historischem Wissen und einem breiten Spektrum an Themen, der gut recherchiert wurde und bei der Fülle an Informationen noch zu unterhalten weiß und das Mittelalter zum Leben erweckt. Empfehlenswert für alle die historische Romane lieben, bei denen man etwas über vergangene Zeiten lernen kann.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Ein historischer Roman über die Geschichte der Russlanddeutschen im Sowjetreich

Wie Gräser im Wind
0

Ella Zeiss erzählt in „Die Gräser im Wind“ die Geschichte zweier russlanddeutscher Familien in der Sowjetunion, die zwischen den beiden Weltkriegen zwangsumgesiedelt werden. Dieser Roman ist 2018 bereits ...

Ella Zeiss erzählt in „Die Gräser im Wind“ die Geschichte zweier russlanddeutscher Familien in der Sowjetunion, die zwischen den beiden Weltkriegen zwangsumgesiedelt werden. Dieser Roman ist 2018 bereits im Selfpublishing erschienen und wurde von amazon publishing bei Tinte und Feder im März 2019 neu aufgelegt. Es handelt sich um den 1. Teil der „Tage des Sturms“-Dilogie.

Krim, 1930: Wilhelm Scholz und seine Familie leben ein bescheidenes Leben. Doch der Frieden wird gestört. Ausgelöst durch die Oktoberrevolution 1918 treibt das Sowjetregime die Enteignung der Bauern gnadenlos voran. Jeder, der seinen Besitz nicht freiwillig an das Sowjetregime übergeben will, wird verhaftet und zwangsumgesiedelt. So auch Familie Scholz, die in einer Nacht- und Nebelaktion in den eisigen Norden des Landes verfrachtet wird. Fortan lebt die Familie auf engstem Raum mit nur dem nötigsten zum Überleben zusammen und Wilhelm Scholz fällt Bäume in der Wildnis.
Der Lehrer Samuel Pfeiffer entkommt nur knapp einem ähnlichen Schicksal und flieht selber. Doch als deutscher Lehrer muss er überall im Sowjetregime aufpassen und so bleibt es nicht nur bei einer Flucht…

Dieses Buch habe ich an einem Wochenende weginhaliert und ich finde das alleine sagt schon viel über das Buch. Für mich ist die Geschichte der Russlanddeutschen allerdings auch von persönlichem Interesse, denn ich habe Russlanddeutsche in meinem Familien- und Bekanntenkreis.
In diesem Roman erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Großeltern und zeigt dabei exemplarisch auf, was vielen Russlanddeutschen während des Sowjetregimes im Zeitraum von 1930 bis 1941 widerfahren ist. Die Geschichte zieht einen schnell in ihren Bann und ist dabei gut und flüssig zu lesen. Man muss sich allerdings auf sehr viel Leid einstellen. Zwischendurch musste ich immer wieder eine Pause machen, um das sacken zu lassen und es hat mich sehr beeindruckt wie beide Familien mit ihrem Schicksal umgegangen sind und immer wieder positive Momente gefunden haben.
Natürlich hat man von der Oktoberrevolution 1918, Lenin und Stalin gehört oder man hat auch von den gefürchteten Arbeitslager in Sibirien gehört, aber über die Geschichte der Russlanddeutschen hört man eher wenig bis gar nichts. Für mich hat dieses Buch daher eine große Wissenslücke gefüllt und der Wunsch der Autorin hiermit Aufklärungsarbeit zu leisten ist ihr vollkommen gelungen.
Mit den beiden Familien habe ich zu jedem Zeitpunkt im Buch mitgefiebert, ich habe mir gewünscht, dass ihnen Gutes widerfährt, war entsetzt und traurig, wenn der nächste Schicksalsschlag kam. Dieses Buch hat so viel in mir ausgelöst, dass ich gar nicht richtig in Worte fassen kann und was ohne zu spoilern auch sehr schwierig ist.
Dass die Autorin sich sehr intensiv mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinandergesetzt hat, merkt man dem Buch in jeder Zeile an. Man erlebt die Geschehnisse aus der Sicht von Russlanddeutschen und diese ist daher auch nicht als neutral zu betrachten. Zu den Hintergründen gibt es auf amazon ein Interview mit der Autorin. Für zukünftige Ausgaben, würde ich mir wünschen, dass dieses direkt im Buch oder ebook enthalten ist.

Fazit: Ein historischer Roman, der einen sofort in seinen Bann zieht und tief berührt. Die Autorin erzählt das Schicksal der Russlanddeutschen im Sowjetregime auf sehr authentische Weise und beleuchtet so einen für viele eher unbekannten Teil der Geschichte. Empfehlenswert für alle, die authentische Familiengeschichten mögen und sich für die Geschichte der Russlanddeutschen interessieren.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Die preußische Besetzung im Rheinland an der Feste Ehrenbreitstein

Die Festung am Rhein
0

In „Die Festung am Rhein“ erzählt Maria W. Peter von der preußischen Herrschaft im Rheinland und dem Bau der Feste Ehrenbreitstein. Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe im März 2017.

Coblenz, 1822: ...

In „Die Festung am Rhein“ erzählt Maria W. Peter von der preußischen Herrschaft im Rheinland und dem Bau der Feste Ehrenbreitstein. Erschienen ist der Roman bei Bastei Lübbe im März 2017.

Coblenz, 1822: Der Pionier Berger wird wegen Landesverrates verhaftet. Angeblich soll er geheime Pläne der Fest Ehrenbreitstein entwendet und an die Franzosen verkauft haben. Der einzige Beweis liegt in seiner Herkunft begründet, denn sein Vater war Franzose und hat unter Napoleon gekämpft. Seine Schwester Franziska kann das ganze nicht auf sich beruhen lassen und fängt auf eigene Faust an Hinweise für die Unschuld ihres Bruders zu suchen. Hierbei ist sie immer wieder auf die Hilfe des preußischen Premierleutnants Rudolph Harten angewiesen, der anfangs nur seine eigene Weste rein waschen will, da Pionier Berger unter seinem Kommando stand. Aber mit der Zeit ändern sich seine Motive und aus anfänglicher Abneigung entsteht mit der Zeit mehr.

Mal wieder ein Buch, dass für mich ein bisschen schwieriger zu bewerten ist, da es für mich vom persönlichen Geschmack her nicht ganz das richtige Buch war, es aber dennoch auch einiges positives zu erwähnen gibt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Situationen werden genau beschrieben, so dass man sich das Geschehen gut vorstellen kann. Immer wieder hatte ich auch lebendige Bilder der Landschaften im Kopf. Auch Dialekte einzelner Personen wurden gut verständlich eingebracht.
Die Handlung hingegen konnte mich nicht immer fesseln und das wiederum liegt auch an einem Grund, den ich von Anfang an hätte ahnen können. Der Klappentext und meine Zusammenfassung zeigen ja schon, dass auch Ermittlungen eine größere Rolle spielen und das ist einfach nicht meins. Ich probiere es immer wieder mal, aber auch dieses Buch konnte mich nicht von dieser Art Geschichte überzeugen. Darüber hinaus war mir die Geschichte in gewisser Weise auch ein wenig zu vorhersehbar.
Gut eingefangen fand ich hingegen das Bild der Zeit. Das Rheinland wird seit mehreren Jahren schon von den Preußen besetzt, die versuchen die Zeit vor die französische Revolution zurückzudrehen. Die Rheinländer hingegen sind deutlich von den Ideen ebenjener Revolution beeinflusst. Dieser Kontrast und der daraus entstehende Konflikt wurden wunderbar eingefangen. Schön fand ich auch, dass hier nicht nur einseitig berichtet wurde, sondern unterschiedliche Sichtweisen durch die Charaktere ins Buch gefunden haben.
Auf der einen Seite ist da Rudolph Harten, der preußische Leutnant, der durch jahrelangen Drill zu absolute Gehorsam erzogen worden ist und die Ordnung des preußischen Systems zu schätzen weiß. Mit seiner einfachen Herkunft hat er allerdings die Strenge Hierarchie mit Hilfe eines Gönners durchbrochen. Auf der anderen Seite haben wir Franziska Berger, eine rheinländische Frohnatur, die ihre Zunge und ihre revolutionäre Prägung nur schwer verstecken kann. Sie ist allerdings auch ein offener Mensch und so blickt sie auch hinter die Fassade der Menschen und beurteilt diese nicht nur nach ihrer Herkunft.
Weitere Figuren wie Alasdair McBaird, einem Künstler aus Schottland, der sich in die Natur des Rheinlandes verliebt hat oder auch Feldwebel Bäske, Therese, Franziskas beste Freundin, sowie Fritz, Hartens Laufbursche, bringen weitere Sichtweisen ein.
Die gute Recherche merkt man dem Buch jederzeit an und auch das ausführliche Nachwort sowie die Danksagung bestätigen dies. Die Autorin konnte auf die Hilfe einiger Experten in Sachen preußischer Geschichte und auch der Fest Ehrenbreitstein zurückgreifen und auch auf die medizinischen Details wurde geachtet. Abgerundet wird das ganze noch durch ein Glossar, ein Personenverzeichnis und einem kurzen Überblick über die historischen Persönlichkeiten.

Fazit: Leider nicht die Art von Geschichte, die ich gerne lese, dennoch wurde mir einiges an geschichtlichem Wissen über das Leben Anfang des 19. Jahrhunderts näher gebracht. Wer Ermittlungen mag und dies gerne im historischem Kontext liest, ist bei diesem Buch auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Einen historischen Krimi sollte man allerdings nicht erwarten, auch wenn Elemente davon vorhanden sind.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein gut rechierchierter Thriller mit starkem Start

Pandemie - Die Extinction-Serie 1
0

In „Pandemie“ beschreibt der Autor A. G. Riddle den Ausbruch einer Krankheit, die sich rasend schnell über die ganze Welt verbreitet. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Extinction Reihe, der ...

In „Pandemie“ beschreibt der Autor A. G. Riddle den Ausbruch einer Krankheit, die sich rasend schnell über die ganze Welt verbreitet. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Extinction Reihe, der im Februar im Heyne-Verlag erschienen ist.

Mandera im Nordosten Kenias: Als zwei amerikanische Touristen schwer erkrankt ins Mandera Referral Hospital gebracht werden, ist dies der Beginn einer weltweiten Pandemie. Elim Kibet, Leiter des Krankenhauses, untersucht die Patienten und informiert die Gesundheitsbehörden, da aufgrund der Symptome der Verdacht auf Ebola besteht – eine der tödlichsten Krankheiten der Welt. Peyton Shaw, eine Epidemiologin des CDC wird mit einem Team nach Afrika entsendet und soll eine weitere Verbreitung der Krankheit verhindern.
Währenddessen wacht in Berlin ein Mann in einem Hotelzimmer auf. Er kann sich nicht mehr erinnern, wer er ist, aber ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Mit ihm im Raum ist eine Leiche eines hohen Angestellten einer High-Tech Firma. Auf seiner Reise zurück zu seinen Erinnerungen gerät er in den Strudel einer weltweiten Verschwörung.

Killer-Viren, die das Zeug dazu haben, die ganze Welt auszulöschen, sind auf jeden Fall ein Garant dafür, dass ich ein Buch interessant finde und so musste Pandemie unbedingt auf die Leseliste wandern. Auch 800 Seiten und dass es sich hierbei um eine zweiteilige Reihe handelt, schrecken mich eher weniger ab und so habe ich mich mit Eifer ins Lesevergnügen gestürzt.
Der Anfang des Buches ist sehr stark. Der Schreibstil und die Beschreibungen des Ablaufs nach den ersten Krankheitsfällen gefiel mir sehr gut. Man erfährt viel über die Arbeit des CDC und welche Routinen dann in Kraft treten, um die Weiterverbreitung einzudämmen und die Ursachen des Ausbruches festzustellen. Ich liebe es, wenn man aus einem Buch noch etwas lernen und viele interessante Informationen mitnehmen kann. Der Autor stellt gleich zu Beginn in groben Zügen dar, was Fiktion und Wahrheit ist und so kann man im gesamtem Buch recht gut einschätzen, was erfunden ist und was eben nicht.
Leider hat das Buch für mich nach dem ersten Drittel deutlich nachgelassen. Wir erfahren dann immer noch, wie sich die Pandemie ausbreitet und welche Maßnahmen ergriffen werden, aber der Fokus verschiebt sich deutlich zu dem Mann, der ohne Gedächtnis in seinem Hotelzimmer aufwacht. Dieser Teil der Geschichte ist spannend und actionreich und der Einfallsreichtum beachtlich, auf der anderen Seite verstrickt sich hier die Geschichte sehr in der Betrachtung der Vergangenheit. Diese ist wichtig, um die aktuellen Ereignisse zu verstehen, aber ich denke an der ein oder anderen Stelle hätte man sich durchaus kürzer fassen können.
Richtig auf die Nerven gegangen sind mir allerdings die ganzen Zufälle. Hier will ich euch nicht die Freude vorwegnehmen, diese selber zu entdecken, aber ich musste nachher beim Lesen schon die Augen rollen, so viele Zufälle gab es. Man hat es dann teilweise schon geahnt und es kam dann kurze Zeit später auch so. Die Verschwörung insgesamt fand ich auch sehr weit hergeholt, aber darüber kann ich noch ganz gut hinwegsehen, denn diese haben es so an sich ein bisschen übertrieben zu sein.
Die Recherche des Autors ist sehr gut. Wenn ich mal den ein oder anderen Begriff gegoogelt habe, hat man diese Fakten auch im Internet wiedergefunden. Neben der kurzen Eileitung die Fiktion und Wahrheit trennt, gibt es auch noch eine Internetseite, auf der man sich ausführlich informieren kann. Ich mag gute Recherche und in dieses Buch muss einiges davon eingeflossen sein. Im Buch sind u.a. Informationen zu Organisationen, wissenschaftlichen Themen und einigen historischen Ereignissen eingeflossen.
Zu den Personen im Buch kann ich gar nicht so viel sagen. Das was mir gefallen oder nicht gefallen hat, ist an anderer Stelle in diese Rezension mit eingeflossen. Ich habe im großen und ganzen mit den Personen mitgefiebert und wollte immer wissen wie es weiter geht. Die Liebesgeschichte in diesem Roman ist recht typisch für eine Geschichte dieser Art und hat auch eine gewisse Relevanz für die Geschichte, aber sie nimmt für mein Empfinden nicht zu viel Raum ein.

Fazit: Ein gut recherchierter Wissenschaftsthriller mit einer großen Verschwörung, der sehr stark beginnt, sich dann aber in der Vergangenheit verliert und mit zu vielen Zufällen aufwartet. Wer auf etwas weit hergeholte Weltverschwörungen steht und gerne viel Action hat, ist bei diesem Roman sehr gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Ein solides erstes Abenteur für Wonder Woman

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
0

„Wonder Woman: Warbringer“ von Leigh Bardugo ist ein Jugendbuch, dass die Geschichte von Dianas ersten Ausflug in die Welt der Sterblichen erzählt. Erschienen ist der Roman im August 2017 bei penguin random ...

„Wonder Woman: Warbringer“ von Leigh Bardugo ist ein Jugendbuch, dass die Geschichte von Dianas ersten Ausflug in die Welt der Sterblichen erzählt. Erschienen ist der Roman im August 2017 bei penguin random house.

Diana, Prinzessin der Amazonen, möchte sich in einem Rennen ihren Schwestern gegenüber beweisen, doch als sie an den Klippen ankommt, hört sie einen Hilferuf aus der sterblichen Welt. Sie rettet ein Mädchen namens Alia und hat dadurch das wichtigste Gebot der Insel der Amazonen gebrochen. Ihr droht die Verbannung, wenn sie das Mädchen nicht schnellstmöglich von der Insel bringt. Doch Alia ist nicht irgendein Mädchen. Sie ist eine Nachfahrin von Helen von Troja und soll einen verheerenden Krieg über die Welt bringen. Doch es gibt noch einen Weg dies zu verhindern und so macht sich Diana zusammen mit Alia auf in die sterbliche Welt.

Letztes Jahr habe ich dieses Buch relativ häufig auf anderen Blogs gesehen und da ich Superheldenfilme gerne mag, dachte ich mir, ich probiere es auch mal in Buchform. Zuerst bin ich nicht ganz so gut reingekommen und ich habe mich gefragt, ob mich diese Geschichte denn nun wirklich so sehr interessiert, dass ich weiterlesen muss. Ich habe mich dann aber doch fürs Weiterlesen entschieden und kam dann immer besser in die Geschichte rein.
Ich habe das Buch auf englisch gelesen. Wirklich herausragende Besonderheiten im Schreibstil gab es für mich nicht. Das Buch lies sich gut lesen und ich konnte mir alles gut vorstellen.
Für mich ist das gesamte Buch eine typische Heldengeschichte und mich hat sehr viel an den Film erinnert, auch wenn die Grundgeschichte anders ist. Diana macht sich das erste Mal auf den Weg in die sterbliche Welt, sie wird mit Kämpfen konfrontiert, die sich im Laufe des Buches von der Stärke immer mehr steigern und sie findet Menschen, die auf ihre eigene Weise an ihrer Seite kämpfen. Das Alter der Protagonisten mit 17 – 21 Jahren ist recht jung und ich denke Jugendliche werden sich ganz gut mit den Personen identifizieren können. Diana fühlt sich auf der Insel der Amazonen nicht ganz zugehörig, weil sie die einzige ist, die auf der Insel geboren wurde. In Alia sieht sie die Chance sich zu beweisen und eine vollwertige Amazone zu werden.
Alia wurde ihr gesamtes Leben lang von ihrem großen Bruder abgeschottet und beschützt. Sie möchte ausbrechen aus diesem Käfig und beweisen, dass sie auch alleine auf sich aufpassen kann. Hierbei erfährt sie, dass sie einen großen Krieg mit sehr vielen Toten über die Welt bringen soll, da sie eine Nachfahrin der berühmten Helen von Troja ist.
Als weitere Personen haben wir noch Theo, der in den Augen vieler eine Taugenichts ist, in den Alia aber schon lange verliebt ist und Alias beste Freundin Nim, die einen eigenen Blick auf die Welt hat und mich mit ihrem speziellen Humor für sich einnehmen konnte und immer für Alia da ist.
Interessant fand ich die Beschreibungen der Insel Themiskyra und die Mythologie, die dahinter steckt. Die Amazonen bewegen sich zwar nicht in der Welt der Sterblichen, dennoch wird ihnen einiges über die Außenwelt beigebracht und so ist es spannend mitzuerleben, wie Diana auf all die neuen Eindrücke reagiert. Auf der Insel gibt es keine Männer und man wird in einem ganz anderen Bewusstsein erzogen, so dass Diana teilweise sehr deplatziert wirkt und es unfreiwillig komisch wird.
Die Gruppe, die sich im Laufe des Buches formt, reist um den halben Globus. Diese Reise fand ich spannend mitzuverfolgen und die Dynamik der Gruppe gefiel mir insgesamt gut. Das Thema Freundschaft ist ein wichtiges Element in dieser Geschichte. Manche Wendungen hätte man erahnen können und die kleine Liebesgeschichte wirkte für mich etwas erzwungen und somit nicht wirklich authentisch.

Fazit: Ein spannendes und insgesamt gut erzähltes erstes Abenteuer für die Prinzessin der Amazonen, dass in den Grundzügen stark an den Film erinnert, auch wenn die Grundgeschichte eine andere ist. Ein Jugendbuch für Jugendliche und jung Gebliebene und alle, die gerne Heldengeschichten lesen.