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Veröffentlicht am 29.09.2018

Rezension: „NSA - Nationales Sicherheits-Amt“ von Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Mit „NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ veröffentlicht Andreas Eschbach einen Roman mit einem interessanten Gedankenexperiment, das den Verlauf der Nazi-Diktatur beeinflussen hätte können. Erschienen ist ...

Mit „NSA – Nationales Sicherheits-Amt“ veröffentlicht Andreas Eschbach einen Roman mit einem interessanten Gedankenexperiment, das den Verlauf der Nazi-Diktatur beeinflussen hätte können. Erschienen ist der Roman Ende September 2018 im Lübbe-Verlag.

Weimar, 1942: Computer, Mails, Internet, Mobiltelefone und soziale Medien wurden bereits erfunden und sind fester Bestandteil im Alltag der Menschen. Das Nationale Sicherheits-Amt ist eine Geheimorganisation, die 1942 massiv unter Druck steht und beweisen muss, dass es kriegsentscheidende Informationen liefern kann. Die Hoffnungen liegen hierbei auf dem ehrgeizigen Analysten Eugen Lettke, der die Möglichkeiten der Überwachung durch die Technik und den Staat auch für persönliche Zwecke nutzt, und auf der sehr begabten Programmiererin Helene Bodenkamp. Sie ist eine vorbildliche deutsche Tochter, doch als die Liebe ihres Lebens von der russischen Front flieht, gerät sie in Konflikt mit der Nazi-Diktatur. Ihr Geliebter muss versteckt werden und Helene ist bereit alle Möglichkeiten zu nutzen, die ihr auf Grund ihrer Anstellung beim NSA zur Verfügung stehen.

Alleine der Klappentext dieses Buches konnte mich direkt für sich einnehmen: Was wäre gewesen, wenn Hitler bereits die Möglichkeiten durch das Internet, Computer und soziale Medien gehabt hätte? Gerade in Bezug auf die derzeitige politische Situation in Deutschland und weite Teile Europas eine höchst interessante Fragestellung, die gewisse Erwartungen an das Buch entstehen lassen.
Der Schreibstil war dabei größtenteils gut und flüssig zu lesen, auch wenn ich zu Beginn eine kleinere Eingewöhnungsphase benötigte. Genau bestimmen kann ich es nicht, aber ich denke, das dies zum Teil mit der Wortwahl und Schreibung einiger Wörter zusammenhängt. Alles wirkt ein wenig altmodisch. Telefon wird beispielsweise mit ph geschrieben und Computer mit K. Einiges, wie z.B. das Internet wurden umbenannt. So gewöhnungsbedürftig wie dies war, trägt es wiederum deutlich zur Authentizität des Romanes bei.
Das Szenario des Buches empfand ich als spannend und gruselig zugleich und ist in diesem Fall definitiv ein erwähnenswerter Faktor. Meine Erwartungen an dieses Buch waren von Anfang an sehr hoch und so hatte ich etwas Angst, dass diese nicht erfüllt werden können. Das war allerdings eine vollkommen unberechtigte Sorge. Ich habe das bekommen, was ich erwartet habe und sogar noch mehr. Mir wurde beim Lesen des Buches zu keinem Zeitpunkt langweilig.
Überragend fand ich die Verbindung aus Fakten aus der Zeit der NS-Diktatur mit den Möglichkeiten der modernen Technik und wie wiederum auf diese die Ideologie dieser Zeit übertragen wurde. Hier geht es beispielsweise um Big Data in seiner schlimmsten Ausprägung oder auch das programmieren Frauensache ist. Andreas Eschbach hat diese Idee konsequent zu Ende gedacht.
Die Hauptpersonen des Buches könnten unterschiedlicher nicht sein. Helene Bodenkamp ist das kleine graue Mäuschen, das noch zu Hause wohnt und beim NSA programmiert. Klug, aber eher unscheinbar und zu Beginn auch in gewisser Weise unbedarft, da sie gar nicht richtig überblicken kann, zu was ihre Arbeit alles genutzt werden kann. Dies wird ihr erst im Laufe des Buches klar. Mit ihr und ihrer großen Liebe habe ich sehr mitgefiebert und gehofft. Hier geht auch ein großes Lob an den Autor, der sehr geschickt mit den Hoffnungen des Lesers spielt.
Eugen Lettke hingegen ist der Inbegriff eines Ariers, der mit der NS-Diktatur nicht unbedingt konform geht, aber das System für seine Zwecke missbraucht. Ich habe ihn gehasst, aber seine Geschichte dennoch fasziniert mitverfolgt. Teilweise hat es mir die Sprache verschlagen zu was diese Person fähig ist.

Fazit: Ich bin begeistert von diesem Roman, trotz meiner kleiner Anfangsschwierigkeiten mit dem Schreibstil. Wirkliche Ereignisse der Hitler-Diktatur wurden auf erschreckende Weise mit den Möglichkeiten der modernen Medien verknüpft und konsequent zu Ende geführt. Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, denke aber, dass es am interessantesten ist, wenn man sich auch für die Geschehnisse dieses Geschichtsabschnittes interessiert.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Rezension: „Pheromon - Sie sehen dich“ von Rainer Wekwerth & Thariot

Pheromon 2: Sie sehen dich
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„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht ...

„Pheromon – Sie sehen dich“ ist der zweite Teil, der sich rund um eine Alien-Invasion auf die Erde und die Menschheit dreht. Erschienen ist der Roman im Juli 2018 bei Thienemann-Esslinger.

Die Welt steht am Abgrund und zwar in der Zukunft sowie in der Vergangenheit. Die Aliens haben die Erde mit Hilfe einer Wohltätgkeitsorganisation unterwandert und planen nun die komplette Übernahme des Planeten. Doch fünf Jugendliche wurden aus der Zukunft in die Vergangenheit geschickt, um als „Hunter“ die Erde vor dem drohenden Unheil zu retten. Jeder von ihnen hat eine andere Fähigkeit, die sie zu etwas ganz Besonderem macht.

Wow, was für ein spannender zweiter Teil! Jetzt bin ich erst recht neugierig darauf, was in Band 3 passieren wird. Die Geschichte wird direkt wieder aufgenommen. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich zu orientieren, aber dann war ich wieder mitten im Geschehen drin.
Der Schreibstil war auch diesmal wieder gut und flüssig zu lesen, so dass ich sehr schnell vorangekommen bin. Die wissenschaftlichen und technischen Erklärungen haben mich nicht überfordert. Da die Geschichte auf zwei Zeitebenen spielt, wovon eine 100 Jahre in der Zukunft liegt, waren natürlich auch einige technische Neuheiten der Zukunft enthalten, aber mit der Technikaffinität der heutigen Jugend sollte es da keine Verständnisprobleme geben.
In diesem zweiten Band bekommt man auch ein wenig mehr von der Zukunft mit und was sich alles in den vergangenen 100 Jahren geändert hat. Beim ersten Teil hatte ich noch kritisiert, dass mir das ganze nicht futuristisch genug war. Das finde ich jetzt nicht mehr unbedingt. Wenn man alles mehr im Detail betrachtet, dann hat sich doch so einiges verändert und umso erstaunlicher ist die Geschichte der „Hunter“, die die Vernichtung durch die Aliens verhindern sollen.
Der Spannungsbogen war das gesamte Buch über sehr hoch. Es gab nur sehr kleine Verschnaufpausen in einem ansonsten sehr rasanten Roman. Jugendliche, die ständig auf der Flucht sind, eine Wohltätigkeitsorganisation, die nach außen hin perfekt, aber auf der anderen Seite nicht geheimnisvoller sein könnte, Aliens, die die Menschheit bedrohen. Die beiden Autoren haben sich hier zwar kein wirklich neues Szenario ausgedacht, aber es dafür umso spannender umgesetzt. Gerade zum Ende hin, war es mir manchmal schon ein bisschen zu übertrieben, aber ich glaube Jugendliche werden hier sehr viel Spaß haben und sich gut unterhalten fühlen.
Die Protagonisten dieses Romans sind mit 17 – 24 Jahren in einem Alter, mit dem sich Jugendliche gut identifizieren können. Es gibt hier sehr unterschiedliche Charaktere, so dass jeder jemanden finden sollte, den man besonders mag. Ich habe mit allen gerne mitgefiebert und mit Spannung deren Geschichten verfolgt. So manche Person war anfangs doch eher schwer ins Gesamtbild einzuordnen und bei manchen bin ich mir immer noch unsicher, welche Rolle diese nun genau spielen, aber das heißt ja nur, dass da noch einiges an Spannungspotenzial für Teil 3 vorhanden ist.
Ich bin sehr gespannt, welche Überraschungen mich da noch erwarten werden und mit welchen Vermutungen ich richtig liegen werde.

Fazit: Eine sehr empfehlenswerter Jugendbuch-Thriller, der diesmal noch deutlicher auch ein Science-Fiction-Roman sein will. Spannend von Anfang bis zum Ende und mit einer Ausgangslage, die sehr neugierig auf den letzten Band macht. Meine Leseempfehlung geht an Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die sich nicht vor ein bisschen Technik und Wissenschaft scheuen.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Rezension: "Die fremde Prinzessin" von Sabrina Qunaj

Die fremde Prinzessin
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Mit „Die fremde Prinzessin“ von Sabrina Qunaj ist im April 2018 der 4. Geraldines Band erschienen, der uns diesmal an die Seite von Basilia de Clare und nach Irland entführt. Veröffentlicht wurde der Roman ...

Mit „Die fremde Prinzessin“ von Sabrina Qunaj ist im April 2018 der 4. Geraldines Band erschienen, der uns diesmal an die Seite von Basilia de Clare und nach Irland entführt. Veröffentlicht wurde der Roman im Goldmann-Verlag.

Irland, 12. Jahrhundert: Richard de Clare, auch Strongbow genannt, hat sich ein bedeutendes Reich in Irland aufgebaut. Um es zu sichern, holt er seine 15jährige Tochter Basilia de Clare aus Wales. An der Seite der berühmten irischen Prinzessin Aoife lernt sie das Land kennen und lieben. Schließlich vermählt sie ihr Vater aus politischen Gründen mit einem brutalen Gefolgsmann, ihre Liebe gilt allerdings dem berühmten Raymond Le Gros. Dieser ist zwar auch ein Gefolgsmann Strongbows, aber das Verhältnis der beiden ist sehr schwierig, was letztendlich sogar zu Unruhen in Irland führt.

Wow, was für ein toller historischer Roman! Dieses Buch hat mich von der ersten Seite eingefangen und direkt ins 12. Jahrhundert katapultiert. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Das Kopfkino war das ganze Buch über dabei und auch meine Emotionen wurden von Anfang an angesprochen.
Leider war dies die letzte Reise in die Welt der Geraldines, einem berühmten walisischen Geschlecht, das sich letztendlich auch in Irland einen Namen gemacht hat. Zu keinem Zeitpunkt im Buch wurde es für mich langweilig. Die Geschichte war spannend und interessant. Die Einblicke in die irischen Bräuche und Sitten haben mir gefallen und ich habe einige neue Dinge gelernt.
Basilia de Clare ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe ihre Geschichte gerne begleitet. Es ist definitiv ein Markenzeichen der Autorin, dass es sich bei der Hauptperson um eine starke weibliche Person handelt. Basilia hat mich mit ihrer Entwicklung sehr beeindruckt. In Aoife, einer irischen Prinzessin, hat sie eine vorzügliche Lehrmeisterin gefunden. Aber auch Männer wie Gildas oder Cailech, die starke Frauen zu schätzen wissen, konnten mich für sich einnehmen. Personen, die man hassen und verabscheuen konnte, gab es in diesem Roman auch, allen voran wäre da Hervey de Montmorency zu nennen, der ein absolutes Scheusal war.
Eine weitere Besonderheit der Autorin ist die Auswahl der Personen. Die meisten haben wirklich gelebt und sind historisch verbürgt inklusive der Hauptperson Basilia de Clare. Zwar ist über sie nicht so viel bekannt, so dass der Fantasie keine großen Grenzen gesetzt sind, aber auch das wenige Bekannte muss glaubhaft umgesetzt werden, was meiner Meinung nach sehr gelungen ist.
Die ausführliche Recherche merkt man dem Buch auf jeder Seite an. Man spürt, dass die Autorin sich mit der Geschichte der Geraldines, Wales und Irland verbunden fühlt und ihr Herzblut mit eingeflossen ist. Dies wird gerade im Nachwort sehr deutlich, wo eine gewisse Wehmut mitschwingt, weil das Ende der Geschichte dieses Geschlechtes erreicht ist.
Abgerundet wird der Roman durch Kartenmaterial, Stammbäume und ein sehr umfangreiches Personenverzeichnis. Letzteres hat mich ein bisschen erschlagen, weil es wirklich sehr viele Personen beinhaltet. Aber keine Sorge, wenn man die Geschichte liest, kommt man gut mit und bringt niemanden durcheinander. Bei den ganzen verwandtschaftlichen Verhältnissen lohnt es sich ein bisschen langsamer und genauer zu lesen, um die Zusammenhänge komplett zu verstehen. Die Autorin versteht es dennoch dies verständlich und nachvollziehbar darzulegen.

Fazit: Ein sehr gelungener Abschluss der Geraldines-Reihe. Ich habe alle vier Bände dieser Reihe gerne gelesen und kann diese nur jedem Liebhaber historischer Romane empfehlen. Starke weibliche Personen, gute Recherche und überwiegend historisch verbürgte Persönlichkeiten sind ein Markenzeichen der Autorin und für mich ein weiterer Grund euch diese Reihe ans Herz zu legen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Rezension: „Die Gabe des Himmels“ von Daniel Wolf

Die Gabe des Himmels
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Mit „Die Gabe des Himmels“ entführt uns Daniel Wolf schon zum vierten Mal in die Welt der Kaufmannsfamilie Fleury. Diesmal geht es in die Zeit rund um die große Pest-Epidemie und seine verheerenden Auswirkungen. ...

Mit „Die Gabe des Himmels“ entführt uns Daniel Wolf schon zum vierten Mal in die Welt der Kaufmannsfamilie Fleury. Diesmal geht es in die Zeit rund um die große Pest-Epidemie und seine verheerenden Auswirkungen. Erschienen ist der Roman im März 2018 im Goldmann-Verlag.

Varennes-Saint-Jacques, 1346: Adrien Fleury, Sprössling aus einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie, möchte Arzt werden. Er studiert an der renommierten Universität in Montpellier, wo die Lehren von Hippokrates und Galen gelehrt werden. Als die Umstände es erfordern, kehrt Adrien in seine Heimatstadt Varennes-Saint-Jacques zurück. Die Patrizier regieren die Stadt, das einfache Volk fühlt sich unterdrückt und nicht beachtet und die Juden müssen unter immer mehr Anfeindungen und Beschimpfungen leiden. Gerüchte aus dem fernen Italien von einer großen Seuche drängen in die Stadt. Als die Seuche schließlich auch Varennes erreicht, spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Auf diesen historischen Roman habe ich mich schon einige Zeit gefreut und man kann direkt zu Beginn schon festhalten, dass sich das Warten gelohnt hat und ich alles andere als enttäuscht wurde.
Wie gewohnt katapultiert einen Daniel Wolf mit seinem gutem und flüssigen Schreibstil direkt ins 14. Jahrhundert. Ich hatte von Beginn an Kopfkino vom Feinsten und habe mich sehr darüber gefreut Varennes-Saint-Jacques mal wieder besuchen zu dürfen.
Es wurde viele interessante Themen in diesem Roman verarbeitet. Man erfährt einiges über die großen Universitäten des Mittelalters und wie sich das Studium zu dieser Zeit gestaltete. Adrien Fleury möchte Arzt werden, dementsprechend erfährt man auch einiges über die Lehren, die zu jener Zeit Anwendung fand. Hier habe ich viele neue Sachen gelernt, die mir vorher so gar nicht bewusst waren. Auch die sozialen Zustände in jener Zeit werden thematisiert. Diese führten zu großen Spannungen zwischen den verschiedenen Ständen. Weitere große Themen sind die Pest und ihre Auswirkungen sowie der Hass auf die Juden.
Ich muss zugeben von einigen Dingen, die zu jener Zeit passiert sein sollen, war ich echt erschüttert und konnte es kaum Glauben. Daniel Wolf hat hier wieder sehr gut recherchiert, was man dem ganzen Buch auch zu jedem Zeitpunkt deutlich anmerkt. Schon ein kurzer Blick zu wikipedia und dem Artikel über die schwarze Pest bestätigen viele Dinge, die der Autor in seinem Buch schildert.
Die Personenzusammensetzung fand ich diesmal sehr interessant und gelungen. Schon beim Lesen des Personenverzeichnisses wusste ich, dass das ein gutes Buch wird. Auch bei den Namen hat sich der Autor sehr viel Mühe gegeben, wie ich finde. Da waren so einige Namen dabei, die ich vorher noch nie gehört hatte. Die Sympathieträger des Buches waren mir schon vor dem Lesen im Großen und Ganzen bewusst. Man erkennt auch ziemlich schnell, wer gut und wer böse ist. Dennoch vermochte der Autor es, mich mit der ein oder anderen Personalie ein wenig zu überraschen.
Der Spannungsbogen in diesem Roman ist klasse. Der Prolog ist dramatisch und geheimnisvoll. Die eigentliche Geschichte startet dann allerdings ruhig, aber sehr unterhaltsam, um dann anschließend immer spannender und dramatischer zu werden. Ich fand den Wandel der Themen, die in den Vordergrund rücken, sehr gelungen. Einiges war vorhersehbar, bei anderen Dingen hat der Autor aber auch einen erfrischenden anderen Weg gewählt. Mir war zu keiner Zeit in diesem Roman langweilig. Ich habe die Geschichte gerne verfolgt, ich habe die Personen gerne verfolgt und ich freue mich jetzt schon auf einen hoffentlich fünften Fleury-Teil.
Für mich zu einem tollem historischen Romanen einfach dazugehörend, gibt es auch in diesem Roman ein Personenverzeichnis, ein ausführliches Nachwort und ein Glossar. Als Karte habe ich im ebook nur einen Stadtplan von Varennes gefunden, ob es im gedruckten Buch noch weitere Karten gibt, weiß ich leider nicht.

Fazit: Ein klasse historischer Roman von Anfang bis Ende, der zwar durchaus das ein oder andere Klischee bedient, der aber auch mit für mich einigen erfrischenden Wendungen aufwarten konnte. Historischer Lesegenuss pur und eine unbedingte Leseempfehlung, insbesondere an die, die auch die dicken Wälzer mit ca. 1.000 Seiten sehr mögen.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Rezension „Sturm“ von Uwe Laub

Sturm
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Uwe Laub präsentiert uns in seinem Wissenschaftsthriller „Sturm“ ein beängstigendes Szenario, dass sich mit dem Wetter auf unserem Planeten beschäftigt. Erschienen ist der Roman im Februar 2018 im Heyne-Verlag. ...

Uwe Laub präsentiert uns in seinem Wissenschaftsthriller „Sturm“ ein beängstigendes Szenario, dass sich mit dem Wetter auf unserem Planeten beschäftigt. Erschienen ist der Roman im Februar 2018 im Heyne-Verlag.

Unerklärliche Wetterphänomene ereignen sich rund um den Globus. In Sibirien tauen die Permafrostböden innerhalb weniger Stunden aufgrund eines extremen Temperaturanstieges auf. In Australien verdampft ein See innerhalb von 24 Stunden. Deutschland wird von einem Tornado der Stufe 3 und einem Hagelsturm mit faustgroßen Hagelkörnen heimgesucht. Was hat diese extremen Wetterereignisse ausgelöst? Ist der Klimawandel schuld oder steckt noch mehr hinter diesen unerklärlichen Ereignissen?

Dieses Buch habe ich weginhaliert. Auf knapp 400 Seiten unterhält uns Uwe Laub mit einem sehr spannenden Wissenschaftsthriller, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich liebe Katastrophenfilme a la The Day after Tomorrow oder auch Twister und daher war schnell klar, dass ich diesen Roman lesen muss. Auch der Vergleich mit Marc Elsberg hat mich neugierig gemacht, da ich bis jetzt jeden Roman dieses Autors mochte.
Der Schreibstil war gut und flüssig und lies sich weglesen wie nichts. Der Roman ist von mittellangen Kapiteln geprägt, die aber immer wieder durch kurze Kapitel unterbrochen werden, um die Rasanz der Geschichte zu erhöhen. Die Geschichte umfasst den gesamten Erdball und so finden wir uns an vielen Orten auf dem gesamten Globus wieder, darunter Deutschland, Sibirien und Australien.
Das Szenario in diesem Roman ist spannend und erschreckend zugleich und konnte mich schnell für sich einnehmen, auch wenn ich vieles gerade zu Anfang auch sehr übertrieben fand. Dieses Buch ist echt ein Katastrophenfilm im Buchformat.
Aber anders als im Film hatte ich diesmal Zeit ein bisschen nebenbei zu recherchieren und dabei stellte sich raus, dass die unerklärlichen Wetterphänome, die vor dem Einsetzen der Geschichte spielen, der Wahrheit entsprechen. Neben der fiktiven Geschichte, kann man also auch viele Informationen über das Wetter mitnehmen. Für mich macht das die Geschichte des Buches glaubwürdiger. Dazu trägt ebenfalls das Nachwort des Autors bei, in dem genau über Fiktion und Wahrheit aufgeklärt wird.
Die Zusammenstellung der Personen in diesem Buch hat mir gut gefallen. Vom sympathischen Wetterexperten über den Fanatiker und Geheimdienstorganisationen bis hin zu einer besorgten Mutter ist alles in diesem Thriller vorhanden, auch wenn ich die Handlungsweisen nicht immer ganz schlüssig fand. Aber dies trägt wahrscheinlich zur Spannung des Buches dabei und hat mich insgesamt gesehen nicht großartig gestört. Mit einigen Wendungen konnte mich das Buch ein wenig überraschen und hat sich dementsprechend auch etwas anders entwickelt als gedacht.

Fazit: Das Buch hat mich mega unterhalten und enthält interessante Fakten. Sicher ist das Szenario teilweise sehr übertrieben, dies hat dem Gesamtbild aber meiner Meinung nach keinen Abbruch getan. Sehr empfehlenswert für alle, die auf Katastrophenfilme stehen und sich auch an ein paar Verschwörungstheorien nicht stören.