kurzweiliger Krimi mit viel norddeutschem Lokalkolorit
ElbspielBei Philip Goldbergs drittem Fall mit dem Titel „Elbspiel“ vereint die Autorin Nicole Wollschläger ihre Leidenschaften für Bücher und für Schauspiel in einem spannenden Kriminalroman.
In Kophusen, einer ...
Bei Philip Goldbergs drittem Fall mit dem Titel „Elbspiel“ vereint die Autorin Nicole Wollschläger ihre Leidenschaften für Bücher und für Schauspiel in einem spannenden Kriminalroman.
In Kophusen, einer fiktiven Kleinstadt, in die es den Berliner Ermittler Goldberg vor einiger Zeit aus persönlichen Gründen verschlagen hat, plant der frühere Starschauspieler Arno Menzinger ein Comeback mit der Inszenierung des „Jedermann“. Als besonderer Clou sollen die Rollen ausschließlich mit Laiendarstellern aus der Region besetzt werden. Die Aufregungen um die Besetzungen, die bis in die Kophusener Polizeidienststelle reichen, werden bald durch mysteriöse Zwischenfälle und einen ungewöhnlichen Leichenfund getrübt.
Für mich war dieser dritte Band der Einstieg in die Reihe, mich haben auf Anhieb die spritzige Erzählung und die zum Teil kauzigen Charaktere in den Bann gezogen. Ein paar Anspielungen auf die ersten beiden Bände machen neugierig und werfen ein paar Fragen zur Vorgeschichte auf, da dieser Fall in sich abgeschlossen ist, hatte ich nicht den Eindruck, dass mir elementare Vorkenntnisse fehlen.
Der Krimi enthält neben einer spannenden Geschichte mit einigen verzwickten Wendungen sehr viel Lokalkolorit. Ich lebe in der Gegend, in der die Geschichte spielt, so dass mir viele der erwähnten Schauplätze bekannt und vertraut sind, das schafft beim Lesen klare Bilder von den Szenarien.
Insbesondere die Hauptfiguren der Reihe sind toll getroffen, entsprechen herrlich typischen norddeutschen Charakteren ohne dabei platt zu wirken. In diesem Band gibt es noch dazu einen tiefen Einblick hinter die Kulissen einer Theaterinszenierung, die harte Arbeit die damit verbunden ist aber auch die Schattenseiten dieser oft nur scheinbar glänzenden Welt.
Die rund 280 Seiten dieses Bandes bieten meiner Meinung nach kurzweilige Unterhaltung und ausreichend Originalität, um aus der Masse der Krimis hervorzustechen