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Veröffentlicht am 26.03.2024

Stimme passt nicht zur Protagonistin

Die Influencerin
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Das Buch "Die Influencerin" der in Salzburg lebenden Autorin Rebecca Russ hat mich von der Hörprobe her sofort neugierig gemacht und ich habe mich sehr drauf gefreut das Buch zu hören. Es handelt ...

Das Buch "Die Influencerin" der in Salzburg lebenden Autorin Rebecca Russ hat mich von der Hörprobe her sofort neugierig gemacht und ich habe mich sehr drauf gefreut das Buch zu hören. Es handelt sich um ein ungekürztes Hörbuch mit einer Laufzeit von ein bisschen über sieben Stunden.

Protagonistin ist die Influencerin Sarah von @sarahläuft, die in ihren jungen Erwachsenenjahren und als Mutter als Sport- und Ernährungsinfluencerin durchgestartet ist. Bis es einen Vorfall gegeben hat, der ihre Karriere zumindest auf Eis legte.

Mehr von der Handlung möchte ich gar nicht verraten, denn um den Grund der Karriereunterbrechung wird lange ein Geheimnis gemacht, das erst nach und nach gelüftet wird. Die Protagonistin, selbst Mutter eines Mädchens, zerfließt dabei in Selbstmitleid und wird mit jedem Zwischenfall ängstlicher.

Gefährliche Pakete, die auf ihre Gesundheit abzielen ein Fakeacdount, der pikante Details aus ihrem Leben postet. Und eine ominöse weitere Person, die Sarah stalkt und aus deren Sicht das eine oder andere Kapitel erzählt wird, versprechen eine spannende Handlung.

Als weitere Personen gibt es noch den Ehemann und Manager, die Schwester und Assistentin, sowie die pflegebedürftige Mutter, die samt Pflegerin im elterlichen Haus wohnt und wöchentlich besucht wird. Und, wie könnte es in der Nähe von Wien auch anders sein, natürlich der Familienhund.

Die erste Hälfte des Buches gefiel mir sehr gut, da haben mich auch die doch sehr flachen Charaktere des Ehemanns und der Tochter nicht gestört, die Schwester trat kaum in Erscheinung. Doch gerade im letzten Drittel ist es too much mit den Verstrickungen und Zwischenfällen. Da hätte gut die Hälfte davon, gezielt eingesetzt, gereicht um Spannungselemente zu generieren. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

Den zweiten Stern ziehe ich bei der Hörbuchvariante ab.
Vorab: ich habe mir die Hörprobe natürlich angehört und finde die Stimme der Sprecherin Jasmin Shaudeen extrem gut verständlich und auch bei schnellerer Geschwindigkeit noch sehr klar. Allerdings finde ich, dass die deutsche Aussprache gar nicht zu einer österreichischen Influencerin, die auch im Umland aufgewachsen ist, passt. Bis zum Wort "Kaffee" ging es noch, danach hat es mich extrem gestört. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich das Hörbuch in Wien gehört habe.

Fazit: Ein großartige Idee mit toller erster Hälfte, die leider zunehmend schwächer in der Umsetzung wird.


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Veröffentlicht am 25.03.2024

Die KI hält nicht, was sie verspricht

Die Burg
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Das Buch "Die Burg" von der Wiener Autorin Ursula Poznanski wurde zu Jahresbeginn viel beworben und ist als Print- wie auch als Hörbuchversion verfügbar. Rainer Strecker leiht der gekürzten Ausgabe seine ...

Das Buch "Die Burg" von der Wiener Autorin Ursula Poznanski wurde zu Jahresbeginn viel beworben und ist als Print- wie auch als Hörbuchversion verfügbar. Rainer Strecker leiht der gekürzten Ausgabe seine Stimme.

Das Thema "Maschinen geraten außer Kontrolle" ist ja bereits aus dem Sachbuch von Asimov (Ich, der Roboter) - meist aber aus dem Kinofilm I, Robot bekannt. Dieser Roman schlägt in die gleiche Kerbe, als KI, die aufwändige Escaperooms in einer aufgelassenen Burg erschafft. Einen Traum, den sich ein Multimilliadär erfüllt hat. Vor der Öffnung soll es jedoch einen Testlauf geben, für den die Teilnehmer:innen gut bezahlt weden. Zu der Gruppe gehören unter anderem ein alter Geschichtsprofessor, ein Escaperoombetreiber und eine Influencerin. Selbstredend, dass niemand (außer der Influencerin) ein Mobiltelefon mitnehmen darf, denn vor der Eröffnung sollen keine Informationen nach draußen gelangen.

Was mich sehr beeindruckt hat, sind die technischen Details (Bildschirme, die reagieren und es müssen hochauflösende Kameras vorhanden sein, die die Reaktion der Teilnehmer:innen auch bei Dunkelheit zuverlässig an den Computer weiterleiten). Mit den Rätseln konnte ich eher wenig anfangen und die Charaktere blieben, damit die Handlung im Fokus steht, leider nur sehr wenig ausgearbeitet. Die Einzige Figur, zu der ich eine Beziehung aufbauen konnte, war der Escaperoombetreiber, von einigen anderen Charakteren konnte ich mir kein genaues Bild machen, was jedoch für die Handlung nicht relevant war. Gerne hätte ich jedoch mehr Beziehung zu den Figuren aufgebaut, wie auch in anderen Büchern der Autorin.

Die historischen Details des Mittelaltersettings haben mir einerseits gut gefallen und andererseits auch hervorragend in die Burg selbst gepasst. #

Das Eigenleben der KI wird mit dem Showdown nachvollziehbar, die Geschichte selbst habe ich in einem Rutsch durchgelesen.


Fazit: Eine sehr spannende und rasante Handlung, die eher gruselig ist, mit nur oberflächlich ausgearbeiteten Figuren, in einem modernen und historischen Setting zugleich.

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Love and Crime mit Herz und Hirn

Lakestone Campus of Seattle, Band 1: What We Fear (SPIEGEL-Bestseller mit Lieblingssetting Seattle)
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Der Auftaktband "What We Fear" aus der Lakestone Campus of Seattle Reihe von Alexandra Flint ist Ende Februar 2024 im Ravensburgerverlag erschienen. Das Buch hat eine Triggerwarnung, die jedoch ...

Der Auftaktband "What We Fear" aus der Lakestone Campus of Seattle Reihe von Alexandra Flint ist Ende Februar 2024 im Ravensburgerverlag erschienen. Das Buch hat eine Triggerwarnung, die jedoch die Handlung teilweise Spoilert. Für Personen, für die das jedoch relevant ist, kann das sehr hilfreich sein. Vor allem kann man auch eine andere Person, die das Buch nicht lesen möchte, die Triggerwarnung lesen lassen und dann "guten Gewissens" das Buch im Laden lassen oder sich voll und ganz in die Geschichte hineinbegeben.

Harlow ist eine hochbegabte junge Hackerin, die durch illegale Machenschaften eine lebensnotwendige OP für ihren kleinen Bruder finanziert hat - denn das Gesundheitssystem in den USA funktioniert leider ganz anders als bei uns im deutschsprachigen Bereich. Durch Kontakte wird der Leiter der Eliteuni "Lakestone" auf die junge Frau aufmerksam, und bietet ihr einen Deal an. Am Campus lernt sie den Stummen Zack kennen, und dass die beiden einander gut finden, ist von Anfang an klar.

Das Buch liefert Love and Crime gleichermaßen, wenn auch in einem tollen inklusiven Setting. Der Umgang mit Behinderung ist realistisch dargestellt, und es ist toll, dass diese kein Thema zwischen den beiden Hauptfiguren ist. Der Schreibstil ist locker mit vielen Dialogen - Gesprächsinhalte, die Zack gebärdert oder aufschreibt sind ausgewiesen, so dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, mitten in der Handlung drin zu stecken.

Auch neben den Hauptcharakteren sind die Figuren sehr gut gezeichnet, so dass ich auf wenigen Seiten sowohl ein gutes Bild von Harlows Familie wie auch von Zacks Freunden und seiner Großmutter hatte. Daher freue ich mich auch schon sehr darauf, die Figuren im Folgeband wieder zu treffen - und bin vor allen darauf gespannt, ob die Geschichte um Harlow weiter im Fokus steht, oder ob es in jedem Band neue Charaktere gibt, die in den Vordergrund treten.

Fazit: Es hat mir gut gefallen, die kluge Protagonistin mit viel Herz durch den ersten Band zu begleiten und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Holpriger Start

Ein Schloss aus Silber und Scherben
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Das Buch "Ein Schloss aus Silber und Scherben" von Arianne L. Silbers wird in der Hörbuchversion von Lucia Kaufmann gelesen. Es handelt sich um den Auftaktband einer Serie.

Die Hauptperson ist Maren, ...

Das Buch "Ein Schloss aus Silber und Scherben" von Arianne L. Silbers wird in der Hörbuchversion von Lucia Kaufmann gelesen. Es handelt sich um den Auftaktband einer Serie.

Die Hauptperson ist Maren, die sich selbst als unattraktiv bezeichnet und nach einem Unfall noch eine bleibende Behinderung zurückbehalten hat und einen Gehstock benötigt. Unangenehme Gefühle hat sie sich angewöhnt mit Essen bei Seite zu schieben, was bei ihr dazu führt, dass sie mit ihrem Körper nach jeder kalorienreichen Mahlzeit noch unzufriedener wird. Als Prinzessin des Blumenlandes ist es ihre Aufgabe, für ausreichende Mittel für die Staatskasse zu sorgen, denn ein langer Krieg hat diese geleert.

Will ist Jugendfreund von Maren, atemberaubend schön (wie alle Lords und Ladies auf der Insel) und hat einen furchtbaren Charakter, den er vor allem zur Schau stellt, wenn Fremde dabei sind. Mit Maren gab es ein Zerwürfnis, weshalb er nicht besonders erfreut ist, dass er sie ehelichen soll - und sie daher Spott und Schmach aussetzt, auch, wenn er sich selbst schlecht dabei fühlt, weil er weiß, dass die herzensgute und sensible Maren trotz allem noch Gefühle von ihn und Mitgefühl für alle Geschöpfe hat.

Ich möchte nicht zu viel von der Handlung vorweg nehmen, jedoch wurde ich zusehend genervt von Maren und Will, weshalb ich das Buch nach der Hälfte abgebrochen hätte, wenn es kein Rezensionsexemplar gewesen wäre. Da die Handlung aber gerade im letzten Viertel ordentlich Fahrt aufnimmt und es, aus meiner Sicht, zu vielen spannenden Wendungen kommt, hat es mir am Ende wirklich gut gefallen.

Mein Hauptkritikpunkt bleibt trotzdem der Umgang mit dem schweren Thema Essstörung (diese wird nicht mit "ein bisschen auf die Linie achten" geheilt), sowie der Beeinträchtigung, die auch in den seltensten Fällen wieder vollständig ausheilt, vor allem nicht, wenn man sich bis dahin schon die besten Ärzte hat leisten können.

Von daher, vor allem auch wegen der tollen Sprecherin, in Summe 3 von 5 Sternen, mit dem Potential, dass die Folgebände da noch eine ordentliche Schippe drauflegen.

Fazit: Heikle Themen werden sehr unsensibel angegangen, nach der Hälfte hätte ich fast abgebrochen aber der letzte Teil hat es in sich, so dass ich auch Band 2 noch hören würde.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Hasenmut - passend zur Fastenzeit

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
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Ideal zur Vorfreude auf das Osterfest ist "Hilda Hasenherz" in den Buchläden erhältlich und mit 20 Kapiteln ein ideales Vorlesebuch oder auch schon für Einsteiger:innen geeignet.

Hilda ist ein ...

Ideal zur Vorfreude auf das Osterfest ist "Hilda Hasenherz" in den Buchläden erhältlich und mit 20 Kapiteln ein ideales Vorlesebuch oder auch schon für Einsteiger:innen geeignet.

Hilda ist ein mutiges Hasenmädchen, das seine Aufgabe als Buddelhäschen gewissenhaft und mit Hingabe erfüllt - aber wie kann es sein, dass in Schloss Löffelburg Ungereimtheiten auftreten, von denen Hilda Zeugin wird, und die sie auch auf eigene Faust untersuchen möchte - denn da versucht jemand, die Krone des Hasenreiches an sich zu reißen - und nur ein Fuchs kann da noch helfen.

Ich finde Hilda als Protagonistin toll. Als "Gegenfigur" zum Osterhasen gibt es also auch jemanden, mit dem Mädchen dem Osterfest entgegenfiebern dürfen. Es wird weder mit Wissen (wie leben Tiere?) noch mit Werten (Mut, Freundschaft, Vertrauen, Zuversicht) gespart, und der Text wird durch wunderschöne Illustrationen aufgelockert.

Die Kapitellänge eignet sich optimal zum abendlichen Lesen - egal ob alleine im Erstlesealter oder noch als Vorlesebuch. Nachdem das Buch auch Identifikationsfiguren für Burschen bietet, ist es sicher für beide Geschlechter lesenswert. Mein Sohn ist in der Vorpubertät schon zu alt dafür, hätte dieses Hasenbuch aber vor ein paar Jahren sicher auch verschlungen, weil es sich um seine Lieblingstiere handelt.

Fazit: eine Geschichte von Mut und Zusammenhalt, auch zum Vorlesen geeignet.

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