Monstermäßig
Im Zweifel für das MonsterDas Buch "Im Zweifel für das Monster" von Royce Buckingham ist der Auftaktroman einer Serie. Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, das von Matthias Lühn gelesen wird. Es handelt sich dabei um eine ...
Das Buch "Im Zweifel für das Monster" von Royce Buckingham ist der Auftaktroman einer Serie. Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, das von Matthias Lühn gelesen wird. Es handelt sich dabei um eine ungekürzte Ausgabe, die knapp 11 Stunden Spielzeit hat.
Worum geht es?
Daniel Becker sagt über sich selbst: "Ich bin kein normaler Mensch. Ich bin Anwalt". Nachdem ein Familienmitglied von mir in dieser Branche arbeitet, musste ich da schon zum ersten Mal schmunzeln. Daniel ist ein Anwalt am Weg zu Partner einer renommierten Kanzlei in Seattle. Und Vater eines Teenagers - der von der Mutter getrennt auf einem kleinen Hausboot lebt und bei seiner Arbeit maßgeblich vom fleißigen und schlauen Praktikanten "Phil" unterstützt wird. Er arbeitet hart, liebt seine Tochter über alles - und wird eines nachts vom Monster aufgesucht, das er schon aus seiner Kindheit kennt - und plötzlich spricht es sogar zu ihm und verlangt seine Hilfe - als Anwalt vor einem übernatürlichen Gericht, bei dem es sich gegen eine angeblich ungerechtfertigte Mordanklage zur Wehr setzen will.
Meine Meinung:
Ich habe lange gebraucht, um mit dem Sprecher warm zu werden. Die Stimme und Sprechweise passen sehr gut zur Rolle, aber ich bin beim Zuhören ständig abgedriftet. Als ich die Geschwindigkeit auf 1,5fach gestellt habe, haben Sprechweise und Tempo für mich perfekt gepasst und ich konnte die Geschichte so richtig genießen.
Die Stimme des Sprechers passt sehr gut zum mittelalten und zunehmend verzweifelten Anwalt, sogar die übernächtigen Situationen Emotionen werden super transportiert.
Meine Identifikationsfigur in diesem Buch ist auf jeden Fall Phil und daher habe ich mich immer wieder darüber gefreut, wenn er etwas Relevantes zur Handlung beitragen konnte.
Das Monster von "Danny" habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen, denn die beiden Chaoten passen zueinander. Ich fand es auch toll, dass die Verhandlung des Monsters nur der Auftakt in die übersinnliche Welt war, die nach und nach über das reale Seattle aufgespannt wurde. Viele Ideen, wie sich mystische Kreaturen unbemerkt unter uns mischen können, haben mir sehr gut gefallen. Mein Highlight war auf jeden Fall die Fee, die ich mir so nicht vorgestellt habe, die aber hervorragend passt.
Einen Stern ziehe ich ab, da viele weniger relevante Charaktere sehr stereotyp gezeichnet sind und wenig Eigenheiten abseits des Klischees haben - seinen es die Chefin, die Konkurrenz oder auch die Exfrau. Vor allem mit dem Frauenbild in dem Roman tue ich mir weitgehend schwer, auch, wenn die Frauen überwiegend in Führungspositionen oder MINT-Berufen (oder beides) agieren. Auch Lucy ist mir für ihr Lebensalter und als Scheidungskind viel zu angepasst und zu wenig rebellisch und fügt sich, ich kann mich an keinen wirklich heftigen Gefühlsausbruch erinnern (im Gegensatz zu ihren Eltern).
Fazit: Ich habe mich von der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt und setze gleich mit Band 2 fort.