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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2018

Eine tolle und clevere Idee

Die Morde von Pye Hall
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Der Bestsellerautor Alan Conway hat einen neuen Krimi um seinen berühmten Detektiv Atticus Pünd geschrieben. Susan Ryeland, die als Lektorin bei Cloverleaf Books arbeitet, soll das Manuskript lesen. Dann ...

Der Bestsellerautor Alan Conway hat einen neuen Krimi um seinen berühmten Detektiv Atticus Pünd geschrieben. Susan Ryeland, die als Lektorin bei Cloverleaf Books arbeitet, soll das Manuskript lesen. Dann jedoch fehlt ausgerechnet das Ende und somit die Auflösung des Krimis. Ausgerechnet jetzt ist der Autor verschwunden. Dann erreicht ein Brief den Verlag, der den Selbstmord des Autors nahelegt. Und tatsächlich ist Alan Conway tot. Susan Ryeland bleibt nichts anderes übrig, als selbst zur Detektivin zu werden, um die Morde von Pye Hall sowie Conways Tod aufzuklären. 

Ich fand diesen Roman sehr ungewöhnlich und interessant. Es handelt sich dabei um einen Krimi in einem Krimi, also um zwei Geschichten. Eine tolle Idee, die hier sehr gut umgesetzt wurde. 
Der Schreibstil gefiel mir gut, denn er war flüssig und bildhaft und ich konnte mich gut in diese beiden Krimis hineindenken. 
Die Charaktere fand ich gut dargestellt und beschrieben und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Es war unterhaltsam und spannend, Susan Ryeland und Atticus Pünd bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Zum einen gilt es, die Hintergründe vom Tod des Autors zu hinterleuchtet, und zum anderen müssen dann natürlich auch noch die Morde von Pye Hall aufgeklärt werden. Es gab immer wieder neue Wendungen, die die Spannung förderten und meine Gedanken in andere Richtungen lenkten. 
Je mehr ich in das Buch eintauchte, umso mehr verwoben sich beide Krimis gekonnt miteinander. Der Autor hat meine Gedanken sehr clever durcheinander gebracht, was mir gut gefiel. Als Leser sollte man sich auf diese recht ungewöhnliche Geschichte gerne einlassen wollen, denn manchmal ist es auch ein wenig verwirrend. Es gibt viel zu rätseln und zu überlegen, so dass bei mir keine Langeweile während des Lesens aufkam. Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und auch gehalten. 

Ein spannender Krimi, den ich außergewöhnlich konstruiert fand und der mich fasziniert hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.03.2018

Perfect Memories

Perfect Memories
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Isobel hat einen tollen Job, denn sie ist Himmelsarchitektin in einer angesehenen Londoner Agentur. Sie sorgt dafür, dass Menschen nach ihrem Tod in einem virtuellen Himmel weiterleben können, umgeben ...

Isobel hat einen tollen Job, denn sie ist Himmelsarchitektin in einer angesehenen Londoner Agentur. Sie sorgt dafür, dass Menschen nach ihrem Tod in einem virtuellen Himmel weiterleben können, umgeben von ihren schönsten Erinnerungen. Isobels neuester Klient Jarek, der todkrank ist, bringt sie jedoch völlig durcheinander, denn beide verlieben sich ineinander. Dann stirbt Jarek plötzlich und Isobel erhält den Auftrag, Jareks dunkles Geheimnis ans Licht zu bringen.

Das tolle und ansprechende Cover sowie die faszinierend klingende Beschreibung sprachen mich sofort an, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Doch leider konnte mich die Geschichte absolut nicht packen, auch wenn der Schreibstil wirklich gut verständlich und zügig lesbar war.
Isobel als Hauptprotagonistin blieb mir von Anfang bis Ende fremd, wurde mir sogar unsympathisch. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen, sie verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Auch Jarek war kein herausragender Charakter, der mir im Gedächtnis bleibt. Ich empfand ihn als sonderbar und ebenfalls eher unsympathisch.
Was ich wirklich schade fand, war, dass ich die Gefühle und die Liebe zwischen Isobel und Jarek nicht fühlen konnte. Die Emotionen, die gerade in einer solchen Situation entstehen, kamen leider gar nicht bei mir an. Insofern blieb mir ein wichtiger Aspekt dieser Geschichte sehr fern.
Spannung kam bei dieser Geschichte leider nur sehr gemäßigt auf. Wenn es mal spannend wurde, flachte es schnell wieder ab. Es war interessant, aber nicht spannend.
Die Idee an sich bezüglich der Himmelsachritektur fand ich sehr gelungen und faszinierend. Meine Gedanken wurden angeregt und ich fragte mich, welche Erinnerungen, Erlebnisse und Menschen ich nach meinem Tod in meinem Himmel würde haben wollen. Leider wurde die Idee für meinen Geschmack nicht gut umgesetzt.

Leider konnte mich das Buch nicht packen und begeistern, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Die Flamme in meiner Dunkelheit

Die Flamme in meiner Dunkelheit
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Haven kehrt nach fünfzehn Jahren gemeinsam mit ihrer Großmutter in ihre Heimatstadt Chicago zurück. Dort trifft sie auf ihren damals besten Freund Throne, der heute ein Rebell ist. Er hat eine schwere ...

Haven kehrt nach fünfzehn Jahren gemeinsam mit ihrer Großmutter in ihre Heimatstadt Chicago zurück. Dort trifft sie auf ihren damals besten Freund Throne, der heute ein Rebell ist. Er hat eine schwere Last zu tragen und kämpft gegen alles und jeden. Auch mit Haven spielt er ein böses Spiel, das sie tief verletzt und sich zurückziehen lässt. Doch dann kämpft Throne mit allen Mitteln um Haven und ihr Herz. Er gibt nicht auf, auch wenn Haven ihn immer wieder abblitzen lässt. Was beide nicht ahnen: Ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit droht sie zu zerstören.

Wow, dieses Buch ist ein wahres Lesehighlight! Der Leser wird durch eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle geschick. Ich habe gelacht, geweint, gehofft, gehasst, geschimpft und vor allem geliebt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft, so dass ich die ganze Geschichte “wie mittendrin” erlebte. Die Charaktere sind unglaublich authentisch, detailliert und liebevoll gezeichnet, so dass sie mir sofort ans Herz gewachsen sind.
Haven ist eine sehr sympathische junge Frau, die vor fünfzehn Jahren ihre Eltern bei einem Unfall verloren hat. Ein sehr schwerer Verlust. Doch zum Glück hat sie noch ihre Großmutter. Havens Gefühle und Gedanken wurden sehr nachvollziehbar und verständlich transportiert und ich konnte in jedem Moment mit ihr mitfühlen.
Auch Throne fand ich sofort atemberaubend und besonders. Für mich war gleich fühlbar, dass er hinter seiner harten Schale eine weiche und verletzliche Seele versteckt. Auch mit ihm konnte ich mitfühlen, auch wenn er sich manchmal fies gegenüber Haven verhielt. Dennoch merkte ich, dass er etwas für sie empfand.
Doch nicht nur die beiden Hauptprotagonisten waren toll beschrieben, sondern auch die Nebencharaktere wie Havens Oma oder die Freunde.
Die Geschichte selbst ist unglaublich intensiv und ging mir sehr zu Herzen. Es ist nicht “bloß” eine Liebesgeschichte, sondern noch so viel mehr. Ich war die ganze Zeit gespannt, was sich noch so alles an Geheimnissen auftut und wie Haven und Throne damit umgehen. Und natürlich habe ich mit den beiden mitgefiebert, ob sich für sie ein Happy-End ergibt oder nicht.

Eine unglaublich warmherzige und tiefgehende Geschichte voller unterschiedlichster Emotionen. Eines meiner Highlights diesen Jahres! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Die Hexe von Norderney

Die Hexe von Norderney
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Auf Norderney wird ein rothaariges junges Mädchen tot im Watt gefunden. Es handelt sich um die Schülerin Merle Onken, die bereits seit ein paar Tagen vermisst wird. Da sich keine Spuren für ein Verbrechen ...

Auf Norderney wird ein rothaariges junges Mädchen tot im Watt gefunden. Es handelt sich um die Schülerin Merle Onken, die bereits seit ein paar Tagen vermisst wird. Da sich keine Spuren für ein Verbrechen finden, glauben alle, dass sie Selbstmord beging. Kurz vor ihrem Verschwinden haben Mitschüler sie in einem Bunker eingesperrt und sie auf eine Probe gestellt, um sie als Hexe zu entlarven, was sie zum Selbstmord getrieben haben könnte. Doch Merles Mutter Gesa glaubt nicht an einen Selbstmord, sie geht von einem Verbrechen aus. Sie bittet deshalb den Bremer Kriminalkommissar Carsten Kummer um Hilfe, einen früheren Exfreund, der auch Merles Vater war - wovon er bis dato nichts wusste. Carsten mischt sich in die Ermittlungen ein.

Ein toller Thriller voller Spannung, Mystik und ein wenig Grusel.
Der Schreibstil war sehr flüssig und bestens lesbar, so dass die Seiten nur so dahin flogen. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und war mittendrin.
Bereits der Beginn war sehr interessant und spannend, denn im Prolog gab es einen Rückblick ins Jahr 1544 und den damaligen Aberglauben bezüglich Hexen. Das hat mir sehr gut gefallen. Aber auch die Geschehnisse in der Gegenwart fand ich sehr spannend und fesselnd. Was war mit Merle passiert, nachdem ihre Mitschüler sie eingesperrt haben? Wer war für ihren Tod verantwortlich? Welche Rolle spielt der Glaube an Hexen und deren Mythen?

Ich konnte mich prima in die Ermittlungen von Carsten, Kommissar Rickmer und seinem Team eindenken und ihnen folgen. Ich war genauso ratlos wie die Polizei und war gespannt auf jede neue Spur, die sich ergab. Auf den Täter und die ganzen Hintergründe bin ich absolut nicht gekommen, da wurde ich am Ende enorm überrascht. Doch bis zur vollständigen Aufklärung am Ende gab es noch viele spannende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Sehr gelungen fand ich einige Szenen, die schaurig und mystisch waren. Die haben mich sehr gefangen genommen. 
Die Spannung wurde insgesamt sehr gut aufgebaut und gehalten und hat sich am Ende dann nochmals gesteigert. 
Die Charaktere wurden äußerst authentisch und anschaulich beschrieben, so dass ich ein klares Bild von ihnen vor Augen hatte. Carstens Gedanken und Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen. Er wusste nichts von seiner Tochter im Teenageralter und wird auch niemals die Chance bekommen, sie kennenzulernen. Dass er hin und her gerissen war und nicht wusste, ob er gehen oder bleiben sollte, war nur verständlich. Seine Wut, sein Ärger und seine Enttäuschung waren realistisch. 

Ein wirklich gelungener Thriller, den ich empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Am Ende bist du still

Am Ende bist du still
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Sabine wird seit ihrer Kindheit von ihrer Mutter gegängelt und bevormundet. Nichts darf sie selbst entscheiden. Auch als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, ändert ihre Mutter ihr Verhalten nicht. ...

Sabine wird seit ihrer Kindheit von ihrer Mutter gegängelt und bevormundet. Nichts darf sie selbst entscheiden. Auch als Sabine bereits erwachsen und ausgezogen ist, ändert ihre Mutter ihr Verhalten nicht. Sabine kann sich ihr einfach nicht entziehen. Da hilft nur eins: Ihre Mutter muss sterben.

Ein spannender Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte!
Der flüssige und sehr gut lesbare Schreibstil ermöglichte mir einen raschen und problemlosen Einstieg in das Buch.
Dem Autor ist es prima gelungen, mir als Leser einen detaillierten psychologischen Einblick in Sabine zu geben, so dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht guthieß.
Doch nicht nur Sabine wurde sehr gut dargestellt, sondern auch alle weiteren Personen, die eine Rolle spielten, hatte ich sehr gut vor Augen.
Sabine tat mir durchweg leid, weil sie enorm unter dem Verhalten ihrer Mutter gelitten hatte und da auch einen riesigen Knacks weg bekam. Sie war nicht in der Lage, sich zu lösen und ein normales Verhalten zu entwickeln. Ihre Rachegedanken wurden immer größer. Dass sie zu der Überlegung kam, dass der einzige Ausweg der Tod der Mutter ist, war zwar erschreckend, aber aus Sabines Sicht auch nachvollziehbar.
Sehr gelungen fand ich den Aufbau des Buches, denn die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt. Zum einen gibt es einen Einblick in Sabines Kindheit und wie sehr sie unter dem Einfluss ihrer Mutter leidet. Zum anderen erlebt man Sabine in der Gegenwart und wie sie sich entwickelt hat. Durch die Rückblick war ich in der Lage, Sabines psychische Entwicklung zu verstehen.
Die Geschichte entwickelte sich für mich unvorhersehbar, so dass ich immer wieder überrascht wurde. Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und gehalten. Auch das Ende bot für mich noch eine Überraschung, was mir sehr gut gefiel.

Ein spannender Krimi, den ich empfehlen kann. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.