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Veröffentlicht am 23.10.2024

Einfach absurd

Minihorror
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Ich glaube, ich bin schlicht mit anderen Erwartungen ins Buch gestartet und war dann so irritiert ob der Absurdität. 🙈

Die sehr kurzen Geschichten lassen sich schnell lesen und ich denke, es hilft, wenn ...

Ich glaube, ich bin schlicht mit anderen Erwartungen ins Buch gestartet und war dann so irritiert ob der Absurdität. 🙈

Die sehr kurzen Geschichten lassen sich schnell lesen und ich denke, es hilft, wenn das Buch am Stück gelesen wird und mensch sich auf diese Weise hineinziehen lässt. Sobald ich mehr Zeit hatte und anfing, die Geschichten wirklich verstehen zu wollen, war es bei mir vorbei. Denn dann habe ich wahrgenommen, wie absurd und auch eklig Vieles in dem Buch war. Wenn ich es als Unterhaltung nebenbei akzeptieren konnte, fand ich es stellenweise sogar auch lustig und verständlich. Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass mensch entweder so einen Schreibstil wirklich mögen oder einfach in der richtigen Mood dafür sein muss. 😃

Der Klappentext ließ mich vermuten, dass es hier gesellschaftskritische Aspekte gibt und ich konnte die an manchen Stellen auch ausfindig machen. Bestimmt gibt es aber noch viel mehr, was ich aber aufgrund des (ich wiederhole mich) absurden Settings einfach nicht verstanden habe. Das fand ich schade, kann aber akzeptieren, dass das einfach nicht mein Buch war.

Vieles ist innovativ an diesem Werk und ich bin mir sicher, dass andere es richtig gut finden werden. Ich mag halt schon Ekel, Horror und creepy Elemente gar nicht und das war mir dann insgesamt zu viel. Zumal ich zu den beiden Figuren auch bis zum Ende gar kein Bild vor Augen hatte oder eine Beziehung aufbauen konnte. Das liegt am fragmentarischen Bau des Buches und muss kein grundlegender Nachteil sein, es gefiel mir nur nicht, weil ich es von einer figurengetriebenen Geschichte anders erwartet habe.

Ich gebe nicht noch weniger Sterne, weil ich es trotzdem kurzweilig fand. Nur bleibt einfach nichts bei mir hängen und ich hätte es, was das Nachwirken angeht, genauso gut auch nicht lesen können.

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Zugängliche Gedankensammlung, mir fehlte jedoch die versprochene radikale Zuversicht

Über das Helle
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Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und deshalb auch beendet. Hätte ich es aufgrund des Titels und Klappentextes gekauft, hätte ich es wohl sehr enttäuscht abgebrochen - so leid mir das ...

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen und deshalb auch beendet. Hätte ich es aufgrund des Titels und Klappentextes gekauft, hätte ich es wohl sehr enttäuscht abgebrochen - so leid mir das tut, denn die Autorin war mir überaus sympathisch.

Stefanie Jaksch schreibt zugänglich und emotional sehr greifbar über die Dinge, die sie in der Welt bewegen. Es sind kleinere und privatere Umstände ebenso wie große globale Krisen. Ich mochte sehr, wie reflektiert und vielseitig Jaksch ihr Buch geschrieben hat.

Trotzdem kann ich nicht mehr als 2 Sterne vergeben, weil meine Erwartungen massiv enttäuscht wurden. Ich dachte, das Buch kommt nach der Landtagswahl hier gerade zur rechten Zeit. Bei mir machte sich viel Hoffnungslosigkeit breit und die radikale Zuversicht, die mir hier angekündigt wurde, hatte ich bitter nötig. Doch stattdessen war der Text vor allem geprägt vom Dunklen in dieser Welt und die wenigen hoffnungsvollen Impulse konnten mich dann schlicht nicht auffangen.

Es tut mir aufrichtig leid, dass ich das hier so hart bewerten muss, denn ich habe mir lange meine Hoffnung in das Buch bewahrt. Ich bleibe aber sehr verloren und bedrückt zurück. Und das habe ich von diesem Text wirklich nicht erwartet. 💔

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Wirklich tolle Idee, doch leider zu kompliziert und wenig emotional umgesetzt

Das Verschwinden
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Der Klappentext versprach mir eine feministische Dystopie mit utopischen Anteilen, deshalb habe ich mir das Buch auch gekauft. Doch meine Erwartungen wurden leider sehr enttäuscht.

Ich hatte zu keinem ...

Der Klappentext versprach mir eine feministische Dystopie mit utopischen Anteilen, deshalb habe ich mir das Buch auch gekauft. Doch meine Erwartungen wurden leider sehr enttäuscht.

Ich hatte zu keinem Zeitpunkt wirklich einen angenehmen Lesefluss, nur am Ende wurde es für mich durch Evangelynes Vergangenheitsbewältigung kurz spannend. Die Handlung war mir zu sehr "irgendwo und nirgendwo" - dem Verlauf fehlte es mir an Stringenz und es gab zu viele Charaktere, die aber wiederum nicht wirklich Raum bekommen haben, um sich zu entfalten. Da mir außerdem Jane ziemlich unsympathisch war und Evangelyne sich überwiegend unnahbar angefühlt hat, habe ich zu keiner der Figuren eine emotionale Bindung aufbauen können.

Auch sprachlich fand ich das Buch anstrengend. Es fällt mir nicht leicht, mein exaktes Problem zu beschreiben, aber es wirkte phasenweise sehr sachbuchartig und vor allem in der Tiefe nicht sonderlich emotional. Vielleicht haben Menschen hier Freude, die eine experimentellere und nüchterne Sprache mögen. Als Liebhaberin einer klaren, emotional vielschichtigen Sprache und Handlung war ich hiermit leider unzufrieden.

Und dann habe ich abschließend das Gefühl, die Geschichte einfach nicht verstanden zu haben. Von den Enthüllungen Evangelynes habe ich mir eindeutig mehr Klarheit erhofft, stattdessen verbleibe ich nach dem Ende einfach mit 100 Fragezeichen im Kopf.

Ich gebe trotzdem wohlmeinende 2 Sterne für die Ideen, die im Roman stecken und für die komplexe Betrachtung unserer Welt. Sandra Newman verfällt nicht in vereinfachte Lösungsvorschläge und thematisiert nebenher rassistische Polizeigewalt ebenso wie Transgeschlechtlichkeit. In ihrer Vielfalt finde ich die ganzen Themen zwar oft zu lose in die Handlung eingewoben, aber ich möchte den Versuch trotzdem wertschätzen.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Zu viel gewollt

Blue Skies
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Ich wurde mit dem Roman nicht wirklich warm. Die Dystopie ist einfach nur schrecklich und ich denke, dessen sollte mensch sich vorm Lesen wirklich bewusst sein. Gerade angesichts der sehr realen Klimakrise ...

Ich wurde mit dem Roman nicht wirklich warm. Die Dystopie ist einfach nur schrecklich und ich denke, dessen sollte mensch sich vorm Lesen wirklich bewusst sein. Gerade angesichts der sehr realen Klimakrise fand ich es nämlich phasenweise sehr schwer auszuhalten. Das Leben und Handeln der Protagonist*innen ist einfach irgendwie komplett absurd. Sicherlich war das beabsichtigt, aber spätestens ab dem grausamen Zwischenfall etwa in der Hälfte hat mich T. C. Boyle einfach verloren. Die Schreckensszenarien schienen sich irgendwie nur noch überbieten zu wollen, die Figuren blieben meiner Meinung nach wiederum sehr flach.

Zusätzlich sind alle Haupt- und Nebenfiguren einfach nur schrecklich unsympathisch. Daher fiel es mir total schwer, mich auch nur ein bisschen mit ihnen zu identifizieren oder ihnen mein Mitgefühl zu schenken. Alle Beziehungen sind ebenfalls irgendwie oberflächlich, angespannt oder schlicht und ergreifend furchtbar. Eigenartige Charaktere scheinen bei dem Autor ja wiederholt eine Rolle zu spielen, aber das ist in dieser Intensität einfach nichts für mich.

Meine Erwartungen an eine zynische, aber humorvolle Betrachtung menschlichen Handelns in Reaktion auf die Klimakrise wurden damit nicht zufriedenstellend erfüllt. Während der Zynismus durchaus vorhanden ist, fehlt es der Geschichte für meinen Geschmack an Zusammenhang und menschlicher Tiefe. Es schien manchmal, als hätte T. C. Boyle hier einfach zu viel gewollt und durchaus wichtige Appelle gehen bei aller Diffusität irgendwie unter.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Leichte Geschichte, deren Figuren ich emotional jedoch zu wenig greifen konnte

Das Lied der Biene
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„Das Lied der Biene“ lässt sich als Geschichte dank der sehr kurzen Kapitel wirklich gut und schnell lesen. Sie passte trotzdem einfach nicht zu mir persönlich, weil ich mich mit den Figuren nicht wirklich ...

„Das Lied der Biene“ lässt sich als Geschichte dank der sehr kurzen Kapitel wirklich gut und schnell lesen. Sie passte trotzdem einfach nicht zu mir persönlich, weil ich mich mit den Figuren nicht wirklich identifizieren konnte. Die Handlung fühlte sich an vielen Stellen zu vorhersehbar und seicht an, an anderen Stellen konnte ich die Handlungen der Figuren nicht gut nachvollziehen.

Mit Margas unsicherer und zurückhaltender Art konnte ich nicht so viel anfangen, sie hat mich an einer unangenehmen Stelle getroffen. Die Figur hatte aber durchaus eine spürbare Entwicklung im Buch, das fand ich schön zu begleiten. Die Beziehungen der Figuren zueinander konnte ich vielmals nicht richtig greifen, ebenso ihre jeweiligen Gefühlswelten. Am ehesten ist mir das noch bei den jüngeren Charakteren (Inga und Conny) gelungen. Das veranlasst mich auch zu dem Schluss, dass ich für die Geschichte und ihre Sprache vielleicht schlicht zu jung bin - und das meine ich in keine Richtung abwertend! 🫶🏻 Geschmäcker sind ja super verschieden und „Das Lied der Biene“ hat einfach nicht zu meinem aktuellen Leben gepasst.

Es war schon spürbar, dass die Charaktere Liebe füreinander empfinden - egal ob platonisch oder romantisch. Manche Beziehungen entstehen erst im Laufe der Handlung, andere dürfen mit der Zeit wachsen und/oder heilen. Es schien mir nur jeweils eher an der Oberfläche zu bleiben und ich hätte mir oft mehr Tiefe in den jeweiligen Szenen gewünscht. Im letzten Drittel gab es dann doch einige Szenen, die mich emotional auch ergriffen haben.

Mich konnte das Buch somit nicht überzeugen, weil ich Geschichten mit deutlich ambivalenteren Figuren, die ich auch intensiver in ihren Gefühlen begleiten darf, einfach lieber mag.

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