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Veröffentlicht am 01.01.2024

Was bleibt, wenn man selbst nicht mehr da ist?

Das späte Leben
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Schlink ist für mich schon seit Jahren ein Autor, der kurzweilig und so enorm klug unterhält, dass ich gar nicht groß den Klappentext vorab lesen mag, sondern einfach zum Buch greife.

In der Geschichte ...

Schlink ist für mich schon seit Jahren ein Autor, der kurzweilig und so enorm klug unterhält, dass ich gar nicht groß den Klappentext vorab lesen mag, sondern einfach zum Buch greife.

In der Geschichte geht es um den 76 Jahre alten Martin, der nur noch wenige Wochen zu leben hat. Wie soll er damit umgehen, wo er doch einen sechsjährigen Sohn hat und seine Frau Ulla auch mehr als 30 Jahre jünger ist? Was bleibt, wenn er nicht mehr ist? Wie will er die letzten Tage seines Lebens verbringen?

Der Autor selbst ist Ende 70 und wer wenn nicht er hat die Lebenserfahrung und das Alter, um sich über den Tod Gedanken zu machen? Und er tut dies auf so eindrückliche Weise, dass ich teils Freude beim Lesen empfand, teilweise aber auch nah am Wasser gebaut war.

Das Besondere ist hier, dass die Paarbeziehung sehr real beschrieben wird. Es gibt nun mal nicht jeden Tag eitel Sonnenschein und die Versuchungen der Welt sind manchmal stärker als die Moral.

Die Briefe, die Martin seinem Sohn hinterlassen möchte, haben mich berührt und natürlich stellt man sich immer wieder die Frage, was man selbst hinterlassen würde. Bliebe etwas in der Welt von einem zurück oder ist man mit dem Sterben auch gänzlich von der Welt verschwunden?

Die Vater- Sohn- Beziehung habe ich als sehr innig empfunden. Ich mochte, dass Martin seinen Sohn David nicht dazu nötigt der starke Junge sein zu müssen, sondern das auszuleben was ihn erfüllt und glücklich macht.

Im Buch habe ich mir wieder diverse kluge Sätze markiert. Schlink hat für mich einfach etwas Lebenskluges und Weises an sich, da kann man als junger Mensch nur von profitieren.

Fazit: Wenige Worte, die wieder sehr viel Emotionen transportieren. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Mein Weg zu mehr Fantasy...

A Breath of Winter
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Ich lese eher selten Fantasy, aber von diesem Buch wurde mir so oft vorgeschwärmt, dass ich mir eigene Meinung bilden wollte und ja, dass darf man lesen.

Zunächst einmal war es für mich schon etwas wild ...

Ich lese eher selten Fantasy, aber von diesem Buch wurde mir so oft vorgeschwärmt, dass ich mir eigene Meinung bilden wollte und ja, dass darf man lesen.

Zunächst einmal war es für mich schon etwas wild die im Wintersetting handelnde Story bei 30 Grad im Urlaub zu lesen, weil man sich die Kälte besser vorstellen kann, wenn man sie quasi vor der Haustür hat. Von daher schon mal der perfekte Roman für die kalte Jahreszeit.

In der Geschichte geht es um Hexe Smilla, die sich einer Söldnertruppe anschließen möchte, um den Hexenschlächter, der vor Kurzem ihre ganze Familie getötet hat, zu finden und vom Erdboden zu radieren, denn nie wieder soll er einer Hexe etwas zu Leide tun. Ihr gelingt die Aufnahme in die Truppe, doch was ist das da genau mit Gent, dem Führer der Gruppe? Er scheint nicht nur ein Geheimnis, sondern auch Gefühle für Smilla zu haben. Darf sie sich von ihrem Ziel ablenken lassen?

Zunächst einmal muss ich wirklich die Gestaltung des Buches loben. Ich mag die Bilder in der Klappe der Klappbroschurausgabe und auch die Pageoverlays enorm gern. Da bekommt man noch etwas für sein Geld.

Die agierenden Figuren sind so vielfältig, dass man sich sehr gut identifizieren kann. Ich mochte, dass jeder der Söldner eine Einschränkung hat und trotzdem so wertvoll für die Gruppe ist und sich alle gegenseitig helfen. Mehr Inklusion geht nicht.

Die Aufträge der "Wilden Jagd" lasen sich enorm spannend und ich mochte die Begegnungen mit den magischen Wesen unfassbar gern. Die geschilderten Kämpfe hatten es schon in sich.

Klasse fand ich zudem, dass der Leser immer wieder in kurzen Absätzen den Hexenschlächter begleitet. Das hat mir ordentlich Gänsehaut produziert.

Ich mochte, dass die Welt von Middangard nur in Ansätzen und nicht ausführlich beschrieben wurde, denn so konnte ich gut folgen. Auch dass nicht aus der Ich- Perspektive berichtet wird, sondern aus mehreren sorgte für zusätzliche Spannung und man blieb dadurch enorm nah dran an allen Figuren und nicht nur am Hauptakteur.

Der Plottwist zum Schluss und das fehlende Happyend fand ich einfach nur richtig klasse. Ich mag es wenn Lovestorys auch mal nicht gut ausgehen, auch wenn man sich im echten Leben das natürlich anders wünscht, aber auch da hat man ja nicht immer Einfluss drauf.

Fazit: Klasse Startband, der mich gut unterhalten hat. Ich möchte auf jeden Fall wissen wie es mit Smilla und ihrer "Wilden Jagd" weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Liebe mit Hindernissen...

Dark Elite – Revenge
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Aufgrund der unfassbar tollen Optik und weil ich als Handlungsort eine Eliteuni enorm spannend finde, musste ich meine Nase hier unbedingt rein halten. Und zum Aussehen des Buches kann ich nur sagen, dass ...

Aufgrund der unfassbar tollen Optik und weil ich als Handlungsort eine Eliteuni enorm spannend finde, musste ich meine Nase hier unbedingt rein halten. Und zum Aussehen des Buches kann ich nur sagen, dass es einen der schönsten Farbschnitte hat, die ich je gesehen habe. Richtig toll und ein Hingucker.

In der Geschichte geht es um Elora, die neu an der Corvina Castle Uni ist, an die sie eigentlich nie wollte. Sie will das Geld ihres steinreichen Stiefvaters nicht, aber ohne dem könnte es eng werden sich den Traum Ärztin zu werden zu erfüllen. Kaum an der Uni angekommen, bemerkt sie Garbiels dunkle Aura. Was hat ihn so werden lassen wie er ist?

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich die Grundidee und die dargestellte Uni enorm toll finde. Das ist ein Ort wo glaube ich jeder gern studieren würde. Trotzdem habe ich festgestellt, dass das Geschilderte vielleicht eher für ein jüngeres Publikum zwischen 14 und 25 Jahren geschrieben wurde und nicht unbedingt für mich.

Die Gefühle und die Anziehung zwischen Gabriel und Elora lasen sich für mich eher gekünstelt und aufgebauscht. Ich habe da einfach sehr lange nichts gespürt. Wirklich erst zum Ende des Buches hin dachte ich, dass das vielleicht doch noch was werden könnte, dass ich den Funken zwischen den beiden wahrnehme. Auch das ewige hin und her war zu gestellt und hatte etwas Erzwungenes. So würden sich Teenager verhalten, die noch nicht so recht wissen wie sie denken und fühlen sollen, aber kein Student mit Anfang 20.

Ansonsten habe ich beide Hauptakteure als sehr angenehm empfunden. Ich verstehe Eloras Beweggründe warum sie unabhängig sein will und auch ihren Traum Ärztin zu werden, bei dem Schicksal, was sie durchstehen musste. Auch Gabriels Verlust hat ihn geformt und das war nachvollziehbar.

Die Challenges, die die Teilnehmer machen mussten, habe ich als abwechslungsreich empfunden und erinnerten mich sehr an Mutproben aus Filmen der 90er. Das hat mir gefallen.

Fazit: Solider Startband mit Luft nach oben. Hat mir gut genug gefallen, um auch den Folgeband lesen zu wollen, denn irgendwie sind mir die beiden dann doch arg ans Herz gewachsen.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Wahrhaft märchenhaft...

Once Upon a Broken Heart
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Ich sage gleich vorab, dass ich die Caraval- Reihe, die man wohl vorher gelesen haben sollte, nicht kenne und ich hatte dennoch keine Verständnisprobleme.

In der Geschichte geht es um Evangeline Fox, ...

Ich sage gleich vorab, dass ich die Caraval- Reihe, die man wohl vorher gelesen haben sollte, nicht kenne und ich hatte dennoch keine Verständnisprobleme.

In der Geschichte geht es um Evangeline Fox, die auf ihr Happyend mit ihrem Verlobten wartet, doch das kommt nicht, denn ihre Stiefschwester wird ihren Liebsten heiraten. Doch was wird nun aus ihrem Happyend? Als dann noch der Prinz der Herzen ihr über den Weg läuft, ist ihr Leben mehr als nur auf den Kopf gestellt. Wird sie noch bekommen was sie sich so sehr wünscht?

Mich hat schon lange keine Geschichte mehr so in ihren Bann gezogen wie diese hier. Es fühlte sich so an als wäre ich einfach in ein Märchen hinein gezogen worden.

Zunächst einmal ist das Setting enorm ansprechend mit magischen Türen, die flüstern und nicht von jedem geöffnet werden können, Zauberbüchern und Liebeszaubern, Gifttränke, zu Stein werden und was man sich noch so alles vorstellen kann. Ideenreichtum hat Frau Garber enorm, was ich unglaublich finde.

Vor allem die männlichen Figuren haben es mir angetan, auch wenn sie alles andere als Good Guys sind. Gerade der Prinz der Herzen mit seiner frechen Art und seiner besonderen Optik lässt die eigene Fantasie durch die Decke gehen.

An Evangeline mochte ich, dass sie sich trotz aller Umstände nicht unterkriegen lässt und einfach ein herzensguter Mensch ist. Sie glaubt trotz allem an das Gute im Menschen und dass das Leben immer noch etwas Positives parat hat.

Richtig klasse fand ich zudem die Zeitungsartikel aus "Das Gerücht des Tages". Es ist einfach amüsant sich ein Klatschblatt in einer Märchenwelt vorzustellen.

Diese Geschichte hat mir jedenfalls enorm Lust gemacht auf die Folgebände (wo ich noch nicht weiß, ob ich auf die deutsche Übersetzung warten kann) und auf die Caraval- Reihe, die ich mir bereits während der Lektüre bestellt habe und frisch im Regal steht.

Fazit: Eine magische Geschichte, die mich so sehr verzaubert hat, dass ich einfach noch mehr davon haben möchte. Klare Leseempfehlung und für mich ein Highlight des Lesejahres 2023.

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Veröffentlicht am 09.12.2023

Der Rache süßer Klang...

Keine Reue
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Sobald ein neuer Titel von Frau Sandberg erscheint, überlege ich eigentlich gar nicht lange oder lese den Klappentext, sondern ich starte einfach direkt mit dem Lesen.

In dieser Geschichte geht es um ...

Sobald ein neuer Titel von Frau Sandberg erscheint, überlege ich eigentlich gar nicht lange oder lese den Klappentext, sondern ich starte einfach direkt mit dem Lesen.

In dieser Geschichte geht es um Familie Maienfeld, die kurz vor dem Bankrott stehen. Sie drohen alles zu verlieren und ihre Kinder können oder vielmehr wollen ihnen nicht helfen. Was können sie tun? Vielleicht helfen da nur ihre alten Kontakte?

Ich bin immer wieder erstaunt wie spannend die Autorin schreiben kann, obwohl auf weiter Strecke nicht wirklich viel passiert. Wahrscheinlich liegt es daran, weil man als Leser diverse Puzzleteile vor die Füße geworfen bekommt und sich erst nach und nach ein klares Bild ergibt.

Mir hat vor allem gefallen, dass es wieder taffe Figuren gibt und eine unerwartete Wende zum Ende.

Am meisten berührt hat mich das Schicksal von Ben, der bei einem Überfall schwer verletzt wird, an Amnesie leidet und nur geradeso überlebt. Doch mit der Zeit stellt sich heraus, dass die Erinnerungen seiner Kindheit nicht so wirklich der Wahrheit entsprechen. Das zu lesen hat mir doch etwas Bauchweh verursacht und ich konnte es sehr nachempfinden.

Etwas amüsiert habe ich mich über Charlotte Bodmer. Ihre Art ist schon etwas anstrengend und sie ist doch sehr aufdringlich, aber kommt damit an ihr Ziel.

Ansonsten habe ich schon ein paar Bücher zur RAF gelesen und fand diese Thematik hier sehr gut eingearbeitet. Man bekommt spannende Einblicke in deren Struktur und Denkweise, auch wenn die geschilderten Akteure hier die Romanfiguren sind und keine ehemaligen, echten Mitglieder.

Die Spannung erzeugt die Autorin durch die vielen Figuren und Szenenwechsel, so dass man erst Stück für Stück weiß wer mit wem etwas zu tun hat und wie die Zusammenhänge sind. Mich hat diese Art der Schreibe wieder so in den Bann gezogen, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen inhaliert habe.

Fazit: Spannende Unterhaltung der Extraklasse. Zu Recht Bestsellerautorin. Wer es spannend und kurzweilig mag, der sollte hier zugreifen. Lesenswert!

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