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Veröffentlicht am 01.05.2020

Anspruchsvoll und magisch zugleich...

Das neunte Haus
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Nachdem mir "Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" vor zwei Jahren so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt mal wieder ein Buch der Autorin lesen, nur um festzustellen, dass ich mir wohl eines der schwersten ...

Nachdem mir "Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" vor zwei Jahren so gut gefallen hat, wollte ich unbedingt mal wieder ein Buch der Autorin lesen, nur um festzustellen, dass ich mir wohl eines der schwersten gegriffen habe.

In der Geschichte geht es um Alex Stern, deren Leben bisher alles andere als cool war, da es von Drogen, Gewalt und Armut geprägt war. Doch nun geht sie nach Yale, weil sie besondere Fähigkeiten hat. Wird sie die Verschwörung an der Uni aufdecken können?

Ich kann es nicht anders sagen, aber der Einstieg in die Geschichte war ein wahrer Akt und ich habe ehrlich gesagt zwei Mal angefangen, eh ich dann zu Ende gelesen habe. Ich kann hier nur den Rat geben sich viel Zeit für den Roman zu nehmen und nichts anderes nebenher zu lesen. Man muss wirklich jeden Tag drin lesen, sonst verliert man immer wieder den Faden.

Die Handlung wird uns über Gegenwart und Vergangenheit nahe gebracht, zwischen denen dauernd gesprungen wird. Kaum wird es so richtig spannend, findet wieder ein Wechsel statt und der Leser muss sich neu orientieren. Zum Glück helfen da ein wenig die Kapitelüberschriften, aber trotzdem muss man enorm aufpassen.

Alex als Figur mochte ich unglaublich gern, da sie trotz allem was sie erlebt hat eine taffe, kluge Frau ist, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Ihre Fähigkeit Tote bzw. Geister zu sehen, hat mich unglaublich fasziniert und der Autorin gelang es sehr gut das zu beschreiben, damit man es sich richtig gut vorstellen kann.

Die mächtigen Studentenverbindungen haben mir wirklich Bauchschmerzen bereitet. Man ist davon magisch angezogen und findet es zur selben Zeit irgendwie abstoßend.

Der Mord sorgt zudem für Thrillerelemente, denn bis zum Schluss weiß man einfach nicht wer hinter dem Ganzen steckt.

Wer sich durchkämpft, wird danach mit einer sehr speziellen Fantasygeschichte belohnt, die ich so noch nicht gelesen habe.

In meinen Augen für Fans der Autorin ein Muss, für Neueinsteiger wie mich nicht unbedingt die erste Wahl.

Fazit: Düstere Fantasygeschichte, die mir etwas zu lange gebraucht hat, um richtig klasse zu werden, weshalb ich nur bedingt eine Empfehlung aussprechen kann. Etwas weniger verwirrende Zeitsprünge hätten dem Ganzen gut getan.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Mord auf Capri...

Mitten im August
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Da in der aktuellen Zeit Urlaub nicht möglich ist, hatte ich Lust dies mittels eines Buches zu erleben und das ist hier in jedem Fall möglich.

In der Geschichte geht es um den Inselpolizisten Enrico Rizzi, ...

Da in der aktuellen Zeit Urlaub nicht möglich ist, hatte ich Lust dies mittels eines Buches zu erleben und das ist hier in jedem Fall möglich.

In der Geschichte geht es um den Inselpolizisten Enrico Rizzi, dessen Leben geprägt ist durch Falschparker aufschreiben und Anzeigen wegen häuslicher Gewalt erstellen. Doch dann geschieht ein Mord und auf der Insel herrscht Ausnahmezustand. Wird Rizzi, der zudem noch eine neue Kollegin einarbeiten muss, den Fall aufklären können?

Der Roman besticht vor allem durch die großartigen Beschreibungen der Insel Capri und dem italienischen Flair. Ich hatte regelrecht Urlaubsfeeling beim Lesen und beinahe eine Meeresbrise auf der Haut gespürt.

Der Fall nimmt in meinen Augen nur eine Nebenrolle ein, denn der Fokus liegt auf den agierenden Figuren. Daher würde ich das Buch auch nicht als Krimi ansehen, sondern als Roman mit Krimielementen. Beginnt der Fall recht spannend, plätschert er im Verlauf leider immer mehr vor sich hin. Die Auflösung ist durchaus schlüssig, kam mir aber etwas zu konstruiert vor. Und die einzig richtig spannende Szene wird lediglich auf einer Seite abgehandelt.

Enrico Rizzi hat mir gut gefallen, da er sich unglaublich gut um seine Familie kümmert. Ich mochte es, dass er sich nicht nur in seine Arbeit so reinkniet, sondern auch privat alles gibt. Das Mysterium um sein Leben vor Gina macht neugierig auf weitere Fälle.

Die neue Kollegin Antonia Cirillo habe ich als stärkste Figur im Roman empfunden. Sie scheint jemand mit Ecken und Kanten zu sein, der Abwechslung in das Inselleben bringt. Leider wird nur sehr wenig von ihr berichtet, weshalb man fast das Gefühl hat, dass Rizzi allein ermittelt.

Fazit: Als Startband in Ordnung, um einen Einstieg in die Welt von Rizzi zu bekommen, aber die Nachfolger sollten dann spannungstechnisch anziehen. Luft nach oben ist definitiv gegeben, weshalb ich nur bedingt eine Leseempfehlung ausspreche. Urlaubsfreunde kommen auf ihre Kosten, Krimifans jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Motti und der heiße Tuches...

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
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Nachdem mir von diesem Roman vorgeschwärmt wurde und ich den Film dazu herrlich fand, musste ich nun endlich dieses Buch lesen.

In der Geschichte geht es um Mordechai Wolkenbruch, Spitzname Motti, der ...

Nachdem mir von diesem Roman vorgeschwärmt wurde und ich den Film dazu herrlich fand, musste ich nun endlich dieses Buch lesen.

In der Geschichte geht es um Mordechai Wolkenbruch, Spitzname Motti, der aus seiner jüdisch orthodoxen Familie ausbricht, weil er sich in eine Nicht- Jüdin verliebt. Wie wird seine Familie reagieren und wird sich das Risiko lohnen?

Das Besondere hier ist, dass Motti als Ich- Erzähler mit jiddischem Zungenschlag zu uns Lesern spricht. Da muss man sich erst einmal dran gewöhnen. Mit der Zeit fand ich es richtig amüsant und sehr authentisch.

Herr Wolkenbruch ist einfach eine Figur, die man gern haben muss. Es ist schön miterleben zu dürfen wie aus einem schüchternen Kerlchen, der alles macht was seine Mutter möchte, ein erwachsener Mann wird, der versucht seinen eigenen Weg zu gehen.

Durch die Geschichte bekommt man einen guten Einblick in das Leben von orthodoxen Juden. Dies fand ich so interessant, dass ich mich bereits jetzt schon weiter mit der Thematik befasst habe.

Der Roman bietet witzige und ernste Momente und kann in meinen Augen als Coming- of- Age- Literatur bezeichnet werden.

Das Ende ist offen gehalten und kaum hat man das Buch geschlossen, vermisst man Motti. Zum Glück gibt es eine Fortsetzung ("Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin"), welche ich zeitnah lesen werde.

Am Ende findet man ein Glossar mit Begriffserklärungen, so dass es keine Verständnisprobleme geben sollte.

Fazit: Eine besondere Geschichte, die eure Aufmerksamkeit verdient hat. Gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Wenn Bücher dein Leben bestimmen...

Die rechtschaffenen Mörder
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In der Literatursendung "Buchzeit" wurde dieser Roman besprochen und man war sich nicht ganz sicher über die Qualität des Werkes, weshalb direkt meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um ...

In der Literatursendung "Buchzeit" wurde dieser Roman besprochen und man war sich nicht ganz sicher über die Qualität des Werkes, weshalb direkt meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um Norbert Paulini, der bereits als Kind auf Büchern schlief und seiner verstorbenen Mutter nacheifert und Antiquar wird. Aus nah und fern strömen sie zu ihm, um Bücher zu erwerben. Doch dann kommt die Wende und es geht bergab. Wirklich? Was wird ihm die neue Zeit bringen? Und vor allem: kann er der ewige Leser bleiben?

Der Roman besticht durch eine unglaublich angenehme Sprache, die mich direkt für das Buch eingenommen hat. Es fällt mir schwer dies genau zu beschreiben. Letztendlich spürt man die Liebe zu Büchern und Literatur in jeder Zeile.

Das Ungewöhnliche hier ist wohl, dass uns die Handlung über eine Figur des Buches nahe gebracht wird, die jedoch nur eine kleine Rolle im Geschehen einnimmt und eher beobachtet als selbst agiert. So als würde ein Stasimitarbeiter über die Jahre unseren Antiquar beobachten und dessen Leben durchleuchten.

Auch wenn viele Paulini als einen Antihelden wahrnehmen, so empfand ich ihn als liebenswerten Büchernarren, der mir nicht unähnlich ist. Für ihn stehen Geschichten, allen voran die Klassiker, an erster Stelle und das Lesen bestimmt seinen Alltag. Verwundern tut einen dies nicht, schließlich ist er quasi im Büchermeer aufgewachsen. Ich habe ihn als einen durchschnittlichen Menschen wahrgenommen, der in seiner Leidenschaft zu Büchern erst so richtig aufgeht.

Der Titel des Romans erschließt sich erst auf den letzten vierzig Seiten und während der Lektüre fragt man sich natürlich dauernd, wo denn da ein Mörder auftauchen soll. Eine Auflösung gibt es nicht, da muss sich jeder Leser seine eigenen Gedanken machen.

Aus dem Lesefluss gebracht hat mich, als wir von Paulini zum Erzähler Schultze umschwenken. Die Einteilung in Kapitel ist plötzlich verschwunden und die eigentliche Geschichte wird mitten im Satz unterbrochen. Auch dies erschließt sich erst im Verlauf der weiteren Handlung.

Fazit: Ein kontroverser Roman, aus dem die Liebe zur Literatur spricht und der mich auf weiter Strecke unfassbar gut unterhalten hat. Ungewöhnlich, anspruchsvoll und mal was anderes. Also langt zu und steckt eure Nasen in dieses Buch!

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Veröffentlicht am 13.04.2020

Vertrau mir!

Wir holen alles nach
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Dieser Roman ist mir positiv in der Verlagsvorschau aufgefallen, weil er gesellschaftskritisch und geheimnisvoll daher kommt und gespannt begann ich zu lesen.

In der Geschichte geht es um die alleinerziehende ...

Dieser Roman ist mir positiv in der Verlagsvorschau aufgefallen, weil er gesellschaftskritisch und geheimnisvoll daher kommt und gespannt begann ich zu lesen.

In der Geschichte geht es um die alleinerziehende Sina, deren Leben ein täglicher Kampf ist. Vollzeit arbeiten gehen mit jeder Menge Überstunden, ein Chef ohne Verständis, einen neuen Partner und die Versorgung ihres Sohnes. Da ist sie über jede Betreuungshilfe froh. Doch mit einem Mal verändert sich ihr Sohn. Ist Elvis etwa etwas zugestoßen? Der Junge spricht über sein Geheimnis nicht. Was ist da nur vorgefallen?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschehnisse und mal begleiten wir die Nachhilfelehrerin Ellen und mal Sina, die ihren Sohn Elvis zu Ellen in die Betreuung gibt. Dadurch bekommt man als Leser in beide "Familien" einen guten Einblick.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Frauen trotz zahlreicher Unterschiede das gleiche Schicksal zu bestreiten haben, nämlich sich allein durch das Leben zu boxen. Ich empfand es als sehr realistisch, dass man alleinstehend alle finanziellen Hürden eben auch allein mit einem Gehalt bestreiten muss, auch wenn die Mieten immer mehr steigen, genau wie Strom, Lebensmittel und Co und dass dies einen enormen Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Person hat. Großstadt muss man sich heute leisten können.

Frau Borger schafft ansonsten Figuren, mit denen man sich identifizieren kann und die man mag. Sina hätte ich zwar gern ein ums andere Mal geschüttelt, weil ich ihr Verhalten nicht immer ganz nachvollziehen konnte, aber letztendlich wollte sie ja immer nur alles richtig machen. Und durch Ellen bekommt man einen Einblick in das Leben einer Rentnerin, die sich fragt was ihr im Leben noch Gutes passieren kann oder ob es das schon gewesen ist.

Der größte Sympathieträger im Buch ist ganz klar Elvis, der Sohn von Sina. Er ist so ein lieber Kerl und beißt sich trotz aller widrigen Umstände durch. Er tut alles, damit seine Mama stolz auf ihn ist. Seine Liebe zu Hunden konnte ich nur zu gut verstehen, weil es mir da genauso geht wie ihm.

Ebenfalls sehr überzeugend kam die neue Beziehung von Sina daher, denn man spürt genau, dass nach einigen Enttäuschungen vorher das Urvertrauen beider kaum noch vorhanden ist, da alte Verletzungen aus früheren Beziehungen noch nachklingen.

Im Übrigen spürt man bei jeder Zeile, dass die Autorin sich sehr gut in München auskennt. Ich war noch nie dort, hatte es aber sehr schön bildlich vor Augen.

Ansonsten ist es der Autorin sehr gut gelungen mich als Leser auf den falschen Weg zu locken, was mir zum Schluss sehr unangenehm war, denn ich merkte, dass auch ich nicht frei von Vorurteilen und Klischees bin. Das Geheimnis wird erst ganz am Schluss gelüftet und hat mich sehr überrascht, denn das hatte ich nicht kommen sehen.

Fazit: Gelungene Gesellschaftskritik, die zudem unglaublich unterhaltend ist. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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