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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2022

Blutrünstiges Spektakel

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Bei ihrem neusten Fall bekommen es die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem besonders perfiden Killer zu tun. Eigentlich sind sie durch ihre Arbeit bei der Ultra-Violent-Abteilung ...

Bei ihrem neusten Fall bekommen es die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem besonders perfiden Killer zu tun. Eigentlich sind sie durch ihre Arbeit bei der Ultra-Violent-Abteilung so einiges gewohnt, doch was dieser Mörder mit seinen Opfern anrichtet, toppt alles bisher gesehene und lässt sogar die hartgesottenen Detectives schwer schlucken.

Das Cover ist finde ich nichts Besonderes, ich denke, wir Leser greifen hauptsächlich wegen Chris Carters großem Namen nach dem Buch.

So unscheinbar das Cover daher kommt, der Inhalt ist mal wieder ein Volltreffer. Diese Reihe mag ich wirklich gerne und Blutige Stufen ist eins der besten Bücher davon! Der Schreibstil gepaart mit den kurzen Kapiteln und Cliffhangern an den Enden verleiten dazu, das Buch nicht mehr weglegen und immer weiterlesen zu wollen. Man merkt, dass Chris Carter viel Ahnung von der menschlichen Psyche hat und er lässt einen wieder regelrecht in die abgrundtief bösen Abgründe blicken, die manche Menschen in sich beherbergen. Zu viel möchte ich gar nicht verraten, das Ende und die Auflösung haben mir ebenfalls gut gefallen und ich hoffe, dass die Andeutungen am Schluss auf einen neuen Band hinweisen.

Ich gebe eine absolute Leseempfehlung und bin traurig, dass ich das Buch so schnell fertig gelesen habe. :D 5 Sterne

Veröffentlicht am 31.08.2022

Nervenaufreibender Pageturner

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Eigentlich hatte Patrick Dostert geplant, einen gemütlichen Tag mit seiner Frau Julia zu verbringen – doch als Beamte der Kripo Weimar plötzlich vor seiner Tür stehen, findet er sich schlagartig in einem ...

Eigentlich hatte Patrick Dostert geplant, einen gemütlichen Tag mit seiner Frau Julia zu verbringen – doch als Beamte der Kripo Weimar plötzlich vor seiner Tür stehen, findet er sich schlagartig in einem Alptraum wieder. Die Polizei hegt den Verdacht, Patrick habe eine Frau misshandelt und entführt. Zunächst wähnt er sich in Sicherheit, denn er weiß, dass er unschuldig ist und zudem noch ein Alibi hat. Doch als nicht nur der Geschäftspartner, der dieses bestätigen sollte, verschollen ist und die beste Freundin des Opfers Patrick als Schuldigen nennt, sondern auch noch belastendes Videomaterial auftaucht, wird er verhaftet. Wie soll er seine Unschuld nur beweisen?

Das Cover gefällt mir, es macht neugierig auf das Buch und die unterschiedlich erhältlichen Titel Fake/Fakt passen wie die Faust aufs Auge zum Thema.

Arno Strobel fesselt den Leser auch hier mit seinem typischen Schreibstil, man rauscht nur so durch das Buch. Sascha Rotermund setzt die nervenaufreibende Geschichte perfekt in Szene, ich habe das Buch in fast einem Rutsch gehört. Die Erzählweise finde ich gelungen, es ist mal was anderes, dass der Hauptprotagonist die Gegenwart aus der Ich-Perspektive schildert, die vergangenen Erlebnisse jedoch aus der dritten Person. Der Hauptfokus liegt hierbei auf der Vergangenheit, doch die gelegentlichen Unterbrechungen, in denen er seine Gedanken während seines Gefängnisaufenthalts teilt, bringen Abwechslung in die Geschichte. Später wechselt die Sichtweise noch zu Patricks Anwalt bzw. dessen Ermittler. Ich mag es immer gerne, wenn wir unterschiedliche Perspektiven serviert bekommen. Die Charaktere sind facettenreich und überzeugend dargestellt. Ein paar Twists konnte ich mir während des Hörens schon selbst erschließen – kein Wunder bei der Menge an Büchern, die ich verschlinge – doch mit der Wendung am Schluss habe ich überhaupt nicht gerechnet, sehr toll!

Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf Arno Strobels weitere Werke! 5 Sterne

Veröffentlicht am 26.08.2022

Fesselnde Fortsetzung

Die Vergessene
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In diesem Thriller treffen wir wieder auf Andrea Oliver – doch dieses Mal ist sie nicht mehr die verängstigte junge Frau, die sie im vorherigen Band war. Nach den schrecklichen Ereignissen hat sie sich ...

In diesem Thriller treffen wir wieder auf Andrea Oliver – doch dieses Mal ist sie nicht mehr die verängstigte junge Frau, die sie im vorherigen Band war. Nach den schrecklichen Ereignissen hat sie sich dazu entschieden, in den Dienst der US-Marshals zu treten. Ihre Mutter ist darüber gar nicht erfreut, doch sie muss Andys Entscheidung wohl oder übel schlucken. Andreas erster Auftrag scheint auf den ersten Blick gar nicht so schwer, denn sie soll eine Bundesrichterin schützen. Doch in deren Vergangenheit schlummert eine Tragödie, die bis heute noch Auswirkungen hat – auch auf Andrea persönlich.

Das Cover finde ich gelungen, das Farbenspiel sieht schön aus und dass die Silhouette des Mädchens nur in der Spiegelung zu sehen ist, spielt auf den Titel an.

Karin Slaughters Schreibstil zieht einen sofort in den Bann – so wie wir es gewohnt sind. Die Geschichte ist aus zwei Zeitebenen erzählt, da ist zum einen die Gegenwart, wo Andys Handlungsstrang verortet ist, und zum anderen schildert die Autorin die Geschehnisse in 1982 und den folgenden Jahren. Diese Erzählweise gefällt mir immer sehr gut, da man so unter anderem Dinge erfährt, die die Personen in der Gegenwart nicht wissen bzw. erst noch herausfinden. Während Andrea Leute trifft und die Gegend erkundet, werden Passagen von Vernehmungen aus der Vergangenheit eingestreut. Diese bringen Abwechslung in die Geschichte und machen es nochmals spannender. Andrea hat sich glaubhaft weiterentwickelt und auch die neu vorgestellten Charaktere sind überzeugend. Je weiter man liest, desto sprachloser wird man und unerwartete Wendungen reißen mit. Karin Slaughter hat die Mentalität und Borniertheit der 80er Jahre perfekt eingefangen. Die Auflösungen beider Zeitstränge sind stimmig und zufriedenstellend.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir noch nicht alles von Andrea Oliver gesehen/gelesen haben. In der Danksagung wird schon einmal erwähnt, dass wir uns als nächstes auf einen neuen Teil der Sara-und-Will-Reihe freuen dürfen. Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und gebe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2022

Packendes Debüt

Als das Böse kam
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Die Teenagerin Juno und ihr kleiner Bruder leben mit ihren Eltern in kompletter Abgeschiedenheit auf einer Insel umgeben von tiefen Wäldern. Die Tage verbringen sie mit Heimunterricht durch die Mutter, ...

Die Teenagerin Juno und ihr kleiner Bruder leben mit ihren Eltern in kompletter Abgeschiedenheit auf einer Insel umgeben von tiefen Wäldern. Die Tage verbringen sie mit Heimunterricht durch die Mutter, Nahrungsbeschaffung, Spielen – und dauerhaft vorhandener Angst. Angst vor dem Bösen, vor den Fremdlingen, die aus Rache am Vater dessen ganze Familie umbringen wollen. Wenn der einzige Besuch kommt, nämlich der Postbote, müssen sich die Kinder verstecken. Als Juno dies einmal nicht gelingt, geraten die Dinge außer Kontrolle ...

Das Cover finde ich gut gewählt, die Blockhütte steht für das Zuhause der Familie und die düsteren Bäume im Hintergrund strahlen etwas Bedrohliches aus.

Der Schreibstil ist flüssig und nimmt einen sofort gefangen. Schon an den Schilderungen Junos über den Alltag kann man bald erkennen, dass da irgendwas nicht so ganz koscher ist. Die Idee der Isolation ist zwar nicht wirklich neu, dennoch ist sie fesselnd umgesetzt und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Der spannende Twist gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Auftrieb und die ständige Gefahr, in der sich die Kinder befinden, ist immer zum Greifen nahe. Das Ende und die Auflösung sind schlüssig und gut umgesetzt.

Ein kurzer, aber knackiger Thriller, den ich nur empfehlen kann. 5 Sterne

Veröffentlicht am 19.07.2022

Unheimlicher Thriller

Das Haus der stummen Toten
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Eleanor hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Vivianne, weshalb sie diese nur einmal in der Woche trifft. Vor dem nächsten anstehenden Besuch ruft Vivianne entgegen der Abmachung mehrmals ...

Eleanor hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Vivianne, weshalb sie diese nur einmal in der Woche trifft. Vor dem nächsten anstehenden Besuch ruft Vivianne entgegen der Abmachung mehrmals an, was Eleanor jedoch ignoriert. Als sie zum vereinbarten wöchentlichen Treffen dann bei Vivianne eintrifft, findet sie diese ermordet auf dem Boden liegend und der Täter kann unerkannt entkommen. Ein paar Monate später fährt Eleanor mit ihrem Freund zu einem Hof, den sie von ihrer Großmutter geerbt hat, von dessen Existenz sie bisher nichts wusste. Als dort rätselhafte Dinge geschehen, merken sie, dass sie nicht alleine sind. Werden sie heimgesucht? Oder gibt es doch eine plausible Erklärung?

Das Cover ist ansprechend gestaltet, das Schneegestöber lässt die Abbildung zerkratzt aussehen, was gut zur etwas übernatürlichen Atmosphäre passt.

Der Schreibstil ist flüssig und fesselt einen von der ersten Seite an. Der Beginn deutet die Geschehnisse zunächst erst nur an, was noch neugieriger macht und weswegen man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Die Beschreibung des Fundes der Toten ist eindrücklich und Eleanors Gesichtsblindheit macht die ganze Sache noch spannender, da sie keine Chance hat, den Mörder zu identifizieren. Die Passagen aus Annuschkas Sicht, die in der Vergangenheit spielen, geben der Geschichte eine tiefere Dimension und sind interessant zu lesen. Außerdem sind die Charaktere authentisch geschildert, mit sympathischen als auch nervigen Eigenschaften - wie im echten Leben. Die gruselig angehauchte Stimmung ist gut umgesetzt, sodass man sich fragt, ob nicht doch Übernatürliches im Spiel ist. Leider dümpelt die Geschichte ein wenig vor sich hin, ohne dass viel passiert, was auch die tolle, unerwartete Wendung in der Auflösung nicht vollends auffangen kann.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen. 3,5 Sterne