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Veröffentlicht am 08.10.2023

auch Band 3 der Trilogie hat mich überzeugt

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
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So langsam kommen Adelheid erste Zweifel, ob ihr Verhalten gegenüber der Fürstenfamilie richtig war. Sie erfährt, dass die Fürstin gar nichts von dem Tod ihrer Mutter wusste. Die Fürstenfamilie gerät ...



So langsam kommen Adelheid erste Zweifel, ob ihr Verhalten gegenüber der Fürstenfamilie richtig war. Sie erfährt, dass die Fürstin gar nichts von dem Tod ihrer Mutter wusste. Die Fürstenfamilie gerät immer weiter in Bedrängnis, die Lage spitzt sich weiter zu. Wird auch die Dienerschaft es zu spüren bekommen, dass nichts mehr so ist wie vor dem Skandal? Was wird aus Adelheid und allen anderen Bewohnern von Schloss Liebenberg?

„Hinter dem goldenen Schatten“ ist nun Band 3 der Trilogie um Schloss Liebenberg und der Eulenburg-Affäre. Natürlich kann man die Bücher auch einzeln lesen, aber ich denke, sie machen mehr Spaß, liest man sie der Reihe nach. Zudem die Handlung schon aufeinander aufbaut. Da ist zum Beispiel Adelheid, die ihren eigenen Rachefeldzug gegen die Familie führt. Es wird geschildert, wie es zu dem Hass auf die Fürstin gekommen ist und wie sich dieser entwickelt hat. Auch die vielen kleinen und großen Geheimnisse aus der Welt der Dienerschaft lüften sich so langsam und nehmen Gestalt an.

Die Dienerschaft lebt ihr eigenes Leben in der unteren Etage des Schlosses. Doch sie spüren genau, was geschieht und wie diese Affäre sich auch auf ihr eigenes Leben auswirkt. Auch hier wird ausführlich das Verhalten der Charaktere geschildert. Das Leben der Protagonisten entwickelt sich weiter und Freundschaften entstehen und zerbrechen. Gerade diese Schilderungen machen die Geschichte so lebendig. Nur scheinbar nebenbei wird der eigentliche Skandal erzählt und ist dabei doch auch gleichzeitig spannend. Ich habe jetzt nicht allzu viel Wissen rund um diesen Skandal aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und habe einiges sehr Interessantes erfahren. Gleichzeitig habe ich selbst auch noch mal im Internet einiges nachgelesen. Ich gehe hier mit Absicht nicht weiter auf den Inhalt ein, um niemandem den Spaß an der Handlung dieser Trilogie zu verderben.

Ich sage nur so viel, Hanna Caspian hat es geschickt verstanden, ihre Protagonisten so zu schildern, dass sie lebendig und echt wirken. Der historische Hintergrund fließt nahtlos in die fiktive Geschichte rund um Adelheid und Viktor ein. Die Autorin schildert die Ereignisse aus verschiedenen Richtungen. Zum einen aus Sicht der Fürstenfamilie selbst und dann eben auch aus Sicht der Dienerschaft auf dem Schloss und allen, die damit in Berührung kamen. Auf diese Weise ist eine tolle Geschichte entstanden.

Fazit:

Der Abschluss der Trilogie von „Schloss Liebenberg“ mit dem Titel „Hinter dem goldenen Schatten“ hat mir genauso gut gefallen wie die beiden Vorgänger. Der flüssige Erzählstil von Hanna Caspian sorgte dafür, dass die Geschichte in nur wenigen Tagen ausgelesen war. Die Seiten folgen nur so dahin. Vielen Dank für diese wundervolle und spannende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Eine neue Zeit beginnt

Das Haus in der Katharinenstraße
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Willem van Ruysdael arbeitet als Kundschafter für eine Firma in Holland. Ein neuer Auftrag führt ihn im Jahre 1704 erneut nach Leipzig. Hier soll er einen doch sehr heiklen Auftrag erfüllen, die Frage, ...



Willem van Ruysdael arbeitet als Kundschafter für eine Firma in Holland. Ein neuer Auftrag führt ihn im Jahre 1704 erneut nach Leipzig. Hier soll er einen doch sehr heiklen Auftrag erfüllen, die Frage, die sich ihm stellt:-„Bin ich bereit für Geld alles zu tun? Oder gebe ich der Gerechtigkeit eine Chance?“,- lässt ihn an seiner Arbeit zweifeln. Gleichzeitig trifft er auf eine alte Bekanntschaft aus Halle. Die Händlerin Magdalene Lichtenberg schwirrt ihm im Kopf herum. Doch dann verschwindet sein bester Freund, ohne eine Spur zu hinterlassen und Willem setzt alles daran ihn aufzuspüren.

Mit dem Roman „Das Haus in der Katharinenstraße“ beginnt die Autorin Christina Auerswald eine neue Reihe mit dem Titel „Magdalene und der Kundschafter“. Schauplatz in diesem Teil ist Leipzig im Jahre 1704/05. Die Geschichte schildert die Ereignisse dieser Zeit aus der Sicht von Willem van Ruysdael und greift die Ereignisse aus einem vorherigen Band aus der Reihe „Saalegeflüster“ auf.

Mir gefällt gut, dass hier eine Geschichte weitererzählt wird, die bereits als Nebenschauplatz erzählt wurde. Jetzt erfährt man noch so einiges mehr um die Sache mit den gefälschten Wechseln. Diesmal aus der Sicht von Willem. Für ihn erscheint ja die ganze Geschichte in einem ganz anderen Licht.

Christina Auerswald hat mit ihren Romanen Protagonisten zum Leben erweckt, von denen sie weitläufig erzählt. Auch wenn die Geschichten irgendwie alle miteinander zusammenhängen, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Gerade in diesem Band wird ein weiterer Lebensabschnitt von Magdalene geschildert, aber das Hauptaugenmerk liegt bei Willem van Ruysdael und seiner Arbeit. Auch die Beziehungen zwischen diesen Charakteren werden weiter erzählt und alte Verbindungen werden zu Ende gebracht oder neu aufgegriffen.

Fazit:

Auch wenn der historische Roman „Das Haus in der Katharinenstraße“ der Auftakt einer neuen Reihe ist, könnte man ihn auch als lockere Fortsetzung zu „Saalegeflüster“ sehen. Das Leben von Magdalene wird weitererzählt und nimmt ihren Lauf. Gleichzeitig schildert die Autorin spannende Geschichten aus dieser Epoche mit einem historischen Hintergrund. Sie verbindet ihre Geschichten geschickt miteinander. Mir gefällt diese Art zu erzählen sehr gut und ich bin gespannt, wie es mit Magdalene und Willem weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

mehr von Beobrand

Krone und Macht
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Beobrand hat eine neue Aufgabe von seinem König Oswald gestellt bekommen. Er soll die Prinzessin von Wessex, mit Namen Cyneburg, nach Northumbria begleiten. Der erneute Aufstand der Pikten durchkreuzt ...



Beobrand hat eine neue Aufgabe von seinem König Oswald gestellt bekommen. Er soll die Prinzessin von Wessex, mit Namen Cyneburg, nach Northumbria begleiten. Der erneute Aufstand der Pikten durchkreuzt die Pläne seines Königs, die Prinzessin selbst nach Hause zu führen. Die Verbindung mit ihr ist für sein Reich sehr wichtig. Beobrand steht eine gefahrvolle Reise bevor.

In dem dritten Teil von „Die Chroniken von Bernicia“ hat der Krieger Beobrand eine Aufgabe zugeteilt bekommen, die ihm gar nicht recht ist. Die Prinzessin zu begleiten und sicher nach Hause zu bringen, scheint zunächst ohne jeden Reiz für ihn zu sein. Schon bald muss er erkennen, dass die Aufgabe schwerer ist als gedacht. Matthew Harffy erzählt mit „Krone & Macht“ die Geschichte von Britannien und seinem Krieger Beobrand weiter. Ich mag es, wie der Autor es versteht, seinen Charakteren Leben einzuhauchen. Aus einer Alltagsgeschichte macht er ein spannendes Abenteuer von Liebe und Verrat.

Der Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Allerdings werden auch hier wieder einige Schlachten geschildert sowie die Vorbereitungen auf den Kampf. Diese ausführlichen Schilderungen passen zum Konzept der gesamten Geschichte und fügen sich nahtlos ein. Mir gefallen sie vor allem, da der Autor es versteht, seine Krieger mit den nötigen Gefühlen auszustatten. Auch für den Krieger Beobrand gibt es eine neue Liebe zu entdecken und das Versprechen, das es mehr im Leben eines Kriegers gibt als nur Tod und Verderben. Ich finde, diese Mischung ist Matthew Harffy gut gelungen. Ich mag die Geschichte des Kriegers Beobrand aus dem Britannien des 7. Jahrhunderts.

Fazit:

Auch der dritte Teil von „Die Chroniken von Bernicia“ hat mir gut gefallen. Das Leben der Menschen dieser Zeit wird ausführlich und anschaulich geschildert. Das Leben als Krieger, genauso wie in Zeiten des Friedens. Mir gefällt die Mischung aus Abenteuer, Liebe und Leben im 7. Jahrhundert sehr gut. Ich hoffe sehr, dass auch die anderen Teile übersetzt werden und wir sie zu lesen bekommen. Ich möchte sehr gern wissen, wie es mit Beobrand und seinen Leuten weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Spannender Totengräber

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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1895 kann man in Wien ganz besondere Orte besichtigen. Unter dem Stephansdom befindet sich eine Gruft mit vielen Knochen, Schädeln und dem einen oder anderen Geist. Die Touristen lieben diese Begegnungen, ...


1895 kann man in Wien ganz besondere Orte besichtigen. Unter dem Stephansdom befindet sich eine Gruft mit vielen Knochen, Schädeln und dem einen oder anderen Geist. Die Touristen lieben diese Begegnungen, doch dann wird ein Mann dort tot aufgefunden. Wem ist er zum Opfer gefallen? Ist er vor Panik gestorben? Hat ein Geist ihn ins Jenseits befördert? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Während Inspektor Leopold von Herzfeldt sich an die Ermittlungen macht, geht der Totengräber Augustin Rothmayer einer ganz anderen Spur nach. Seine Adoptivtochter Anna hat etwas beobachtet und will den armen Kindern aus dem städtischen Waisenhaus helfen. Was ist nur los in dieser Stadt?

Zum dritten Mal macht sich der Inspektor Leopold von Herzfeldt auf, ein Verbrechen aufzuklären. An seiner Seite hat er die Hilfe von Julia Wolf, der Tatortfotografin und nicht zuletzt auch dem Totengräber vom Zentralfriedhof. Schnell wird dem Inspektor klar, der Tote hatte etwas damit zu tun, dass im Wien dieser Tage Seáncen immer beliebter werden. Jeder will scheinbar die Geister beschwören, was seine Ermittlungen nicht unbedingt einfacher machen. Gleichzeitig versuchen Julia und Augustin, ein ganz anderes Verbrechen aufzuklären. Es sind Taten, die niemanden zu interessieren scheinen, weil es nur arme Kinder betrifft. Erst als auch ein Junge aus einem reichen Haus verschwunden ist, werden Stimmen laut, doch etwas zu unternehmen.

Oliver Pötzsch hat es geschickt verstanden, diese beiden Fälle scheinbar nebeneinander zu erzählen. Jede Geschichte für sich ist spannend und gleichzeitig unterhaltsam. Der Autor hat es aber auch geschafft, die beiden Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen und ein stimmiges Gesamtbild ist entstanden. Deutlich ist dabei zu sehen, inwieweit Reichtum und Armut auseinanderliegen. Gleichzeitig ist die Handlung spannend und mysteriös. Manchmal sogar leicht zum Grusel. Ich liebe solche Geschichten.

Das Privatleben von Leopold und Julia kommt natürlich auch nicht zu kurz. Die beiden schleichen umeinander herum, lieben sich und können irgendwie doch nicht so recht zueinanderfinden. Ich mag auch, dass Julia kein normales Leben dieser Zeit führt. Schon allein ihr Wohnort und die Menschen, die oft auf ihre kleine Tochter aufpassen, sind ungewöhnlich. Hier scheint Oliver Pötzsch aber auch schon neue Fäden auszulegen, die wohl später weiter erzählt werden. Auch erlaubt er es seinen Charakteren, sich weiterzuentwickeln und sich zu verändern, es bleibt also spannend.

Fazit:

Mit „Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist dem Autor Oliver Pötzsch wieder ein spannender Krimi gelungen. Das historische Wien als Kulisse gefällt mir sehr gut. Die Geschichte ist spannend, manchmal etwas morbide und die Spuren so gelegt, dass sie nicht zu offensichtlich sind. Die Wendungen haben mir gut gefallen, ich mag die Protagonisten, ihre Fälle haben einen hohen Unterhaltungswert. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

toll inszenierter Spannungsroman

Wer das Vergessen stört
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Die Psychotherapeutin Lily Brown hat sich in Canterbury niedergelassen. Hier beabsichtigt sie nun, sich um ihre eigenen Patientinnen zu kümmern. Samantha Harris sucht ihren Rat. Die Frau wird von ihrem ...



Die Psychotherapeutin Lily Brown hat sich in Canterbury niedergelassen. Hier beabsichtigt sie nun, sich um ihre eigenen Patientinnen zu kümmern. Samantha Harris sucht ihren Rat. Die Frau wird von ihrem gewalttätigen Ehemann beherrscht und braucht Hilfe, um sich aus dieser toxischen Beziehung lösen zu können. Gleichzeitig betritt Vera Osmond die Praxis. Die junge Frau leidet unter Panikattacken, die sie auf ein traumatisches Erlebnis ihrer Kindheit zurückführt. Lily glaubt Vera bereits auf einem guten Weg und ihre Therapie für abgeschlossen, als Vera tot aufgefunden wird. War es tatsächlich Selbstmord, wie die Polizei behauptet? Wäre Vera noch am Leben, wenn sie selbst nicht zu sehr mit ihrer anderen Patientin Samantha beschäftigt gewesen wäre? Lily beschließt, dem nachzugehen, ihr eigener Jagdinstinkt ist geweckt und sie beginnt Nachforschungen anzustellen.

Der Name der Autorin Tessa Duncan ist neu, nicht aber die Autorin selbst. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich eine erfahrene Autorin historischer Romane, die ich sehr gerne lese, nämlich Marie Lacrosse/Marita Spang. Ich kann direkt hier vorwegnehmen: Sie versteht es auch, einen Spannungsroman zu schreiben. Die Geschichte von „Wer das Vergessen stört“ basiert auf einem realen Kriminalfall aus den 60er-Jahren in England. Mit diesem Hintergrund ist es ihr gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur spannend ist, sondern auch interessante Einblicke in diesen alten Fall gewährt.

Im ersten Teil der Geschichte lernt man zunächst Lily Brown und ihre eigenen Sorgen kennen. Sie hat bereits als Polizeipsychologin bei Scotland Yard gearbeitet, durch diese Arbeit ist sie bestens mit der Polizeiarbeit vertraut. Doch jetzt kommen die beiden Frauen mit ihren Problemen dazu, die Lily beraten möchte. Im Wechsel wird aus dem Leben dieser Frauen erzählt. Beide haben ganz unterschiedliche Sorgen und suchen auf ihre Weise Hilfe. Während die eine glaubt, ihre Probleme lösen zu können, beharrt die andere darauf, eigentlich keine Hilfe zu brauchen.

Schon allein diese unterschiedlichen Schicksale zu lesen, fand ich interessant. Dann kommt der Todesfall dazu und jetzt wird es tatsächlich auch mysteriös und richtig spannend. Mir hat die Entwicklung der Handlung gut gefallen. Die Szenenwechsel waren für mich genau im richtigen Moment und sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich alles entwickeln würde und wie die doch so unterschiedlichen Leben weitergehen würden. Es wird nämlich nicht nur das Leben von Vera Osmond beleuchtet, sondern eben auch das Leben von Samantha Harris und letztendlich auch von Lily Brown, denn auch die Therapeutin selbst hat einiges zu verarbeiten.

Die einzelnen Charaktere hat die Autorin wunderbar ausgearbeitet, ohne dabei zu viel vorwegzunehmen. Gerade Lily Brown und ihre eigene Beziehung sowie ihr Berufsleben haben bestimmt noch so einiges zu bieten. Hier wird von Lily nicht alles preisgegeben, aber die Zusammenhänge mit Samantha und Vera werden natürlich geklärt. In einem Nachwort klärt Tessa Duncan Wahrheit und Fiktion und erzählt ein wenig von den Hintergründen dieser Geschichte.

Fazit:

„Wer das Vergessen stört“ ist genau das, was ich unter einem Spannungsroman verstehe. Er ist spannend und unterhaltsam. Die Mischung aus realem Hintergrund und einer fiktionalen Geschichte hat mir gut gefallen. Ich bin schon jetzt neugierig, wie es wohl mit Lily Brown, ihrem Berufsleben und auch ihrem eigenen Privatleben weitergehen wird. Sehr gern mehr davon.

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