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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2023

Wunderschön und außergewöhnlich

Die Tochter der Mondgöttin 1: Die Tochter der Mondgöttin
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Diese opulente Geschichte wurde von der Legende von der chinesischen Mondgöttin inspiriert. Sue Lynn Tan hat daraus einen wunderbaren und absolut fesselnden Roman gemacht. Wir begleiten Xingyin, die mit ...

Diese opulente Geschichte wurde von der Legende von der chinesischen Mondgöttin inspiriert. Sue Lynn Tan hat daraus einen wunderbaren und absolut fesselnden Roman gemacht. Wir begleiten Xingyin, die mit ihrer Mutter, der Mondgöttin, abgeschieden auf dem Mond lebt. Als Xingyins Zauberkräfte erwachen, muss sie diesen fluchtartig verlassen. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass ihre Mutter dorthin vom himmlischen Kaiser verbannt wurde. Sie landet auf Umwegen im himmlischen Kaiserreich und trifft dort auf den attraktiven Kronprinzen Liwei. Xingyin kennt nur ein Ziel, ihre Mutter zu befreien. Auf diesem Weg hat sie viele Kämpfe, Abenteuer und Intrigen zu überstehen. Der Schreibstil ist bildhaft und einfach mitreißend. Hier wurde so viel vereint, es kommen Spannungselemente vor, Kampfszenen, Magie, eine Queste, märchenhafte Elemente und auch die Romantik und die Gefühle kommen nicht zu kurz. Die Protagonistin trifft auf Sterbliche, Unsterbliche, Drachen und seltsame Kreaturen. Das Hörbuch wurde wunderbar von Marylu Poolman eingesprochen, die mich mit ihrer Stimme völlig in die Geschichte eintauchen ließ. Ich konnte nicht aufhören, Kapitel um Kapitel zu hören. Was mir fast am besten gefiel, waren die überraschenden Plot-Twists und die Ausarbeitung der unterschiedlichen Charaktere. Am Ende ist die Geschichte abgeschlossen und man bleibt nicht mit einem heftigen Cliffhanger zurück. Die Weiterführung des Romans wird lediglich dezent angebahnt. Für mich ein klares Jahreshighlight. Hier stimmt alles!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Ein berührender und beeindruckender Roman

GUY'S GIRL
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Ginny ist eine quirlige junge Frau, die sich am wohlsten in der Gesellschaft von Männern fühlt. Daher zieht sie auch in die WG mit ihren besten Freunden. Aber hinter ihrer Fröhlichkeit und Aufgekratzheit ...

Ginny ist eine quirlige junge Frau, die sich am wohlsten in der Gesellschaft von Männern fühlt. Daher zieht sie auch in die WG mit ihren besten Freunden. Aber hinter ihrer Fröhlichkeit und Aufgekratzheit sieht es ganz anders aus. Sie hat das Gefühl nie gut genug zu sein und verspürt oft eine innere Leere. Sie verschenkt ihr großes Herz, um dann zurückgewiesen zu werden. Seit Jahren kämpft sie mit Essstörungen und es wird immer schwieriger diese vor ihren Freunden zu kaschieren. Dann trifft sie auf Adrian, der sich zu Ginny hingezogen fühlt, allerdings ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen ist. Er ist der Meinung, dass er unfähig ist zu lieben. Emma Noyes hat hier einen berührenden Roman über die Liebe geschrieben, über die Liebe zu anderen, aber ganz besonders über die Liebe zu sich selbst. Es geht aber nicht nur um Liebe und Beziehungen, sondern um die Themen Magersucht und Bulimie. Ich habe noch nie so eine authentische und auch schonungslose Geschichte über Essstörungen gelesen. Der Roman hatte mich sofort in seinen Bann gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Protagonistin Ginny macht eine tolle Entwicklung durch. Und nun kommen zwei kleine Kritikpunkte: Ich finde, dass die Autorin Adrian mehr Zeit für seinen Entwicklung hätte geben dürfen und das Ende war mir dann fast zu hollywoodmäßig. Trotz allem hat mich dieses Debüt beeindruckt und wird mich sicher noch eine Weile beschäftigen. Unbedingt erwähnt werden muss noch das schöne Cover! Ich hoffe, in Zukunft noch mehr aus der Feder von Emma Noyes lesen zu können.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Klugscheißen kann durchaus sympathisch sein

Das Klugscheißerchen
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Familie Theufel ist kürzlich umgezogen. In ein altes Haus mit einem Dachboden, der förmlich zu fantasievollen Spielen einlädt. Das zumindest finden die Kinder der Theufels. Tina und Theo, die gerne als ...

Familie Theufel ist kürzlich umgezogen. In ein altes Haus mit einem Dachboden, der förmlich zu fantasievollen Spielen einlädt. Das zumindest finden die Kinder der Theufels. Tina und Theo, die gerne als Piraten die Weltmeere erobern. Neben dem Erleben von Abenteuern haben sie noch etwas gemeinsam: sie können hervorragend klugscheißen. Das wiederum scheinen sie direkt von ihren Eltern geerbt zu haben. Bei einer ihrer Spiele auf dem Dachboden stoßen sie auf ein kleines Männchen, dass mindestens ebenbürtig im Klugscheißen ist. Gesehen werden kann es nur von anderen wahren Klugscheißern. Ob das den Eltern von Theo und Tina auch möglich ist?
Marc-Uwe Kling hat ein sympathisches Kerlchen erschaffen, unterstützt von der gelungenen Illustration von Astrid Henn, die dem Klugscheißerchen optisch Leben eingehaucht hat. Die Geschichte ist witzig und nimmt das Besserwissen gekonnt auf die Schippe. Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß beim Lesen und auch an den witzigen Bildern.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Ein Buch, das nachhallt

Kleine Dinge wie diese
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Wir lernen Bill Furlong kennen, der verheiratet ist und 4 Töchter hat, in Irland lebt und Kohlenhändler ist. Wir befinden uns in den 80er Jahren. Die Menschen sind arm und kommen gerade so über die Runden. ...

Wir lernen Bill Furlong kennen, der verheiratet ist und 4 Töchter hat, in Irland lebt und Kohlenhändler ist. Wir befinden uns in den 80er Jahren. Die Menschen sind arm und kommen gerade so über die Runden. Bill und seiner Familie geht es relativ gut. Er bedient auch das Kloster mit seiner Kohle. Dort ist unter anderem eine Wäscherei angeschlossen, über die es so einige Gerüchte gibt. Dass dort Mädchen von fragwürdigem Ruf arbeiten, ihre Kinder ins Ausland gebracht und dort adoptiert werden. Aber alle sehen weg und wollen es lieber nicht so genau wissen. Keiner möchte es sich mit den Nonnen und der Kirche verscherzen. Doch eines Tages kommt Bill zu früh, um seine Lieferung Kohle abzugeben und er macht eine Entdeckung, die ihn erschüttert und nicht mehr loslässt. Seine Frau sieht die Sache ganz anders und möchte ihr Leben unbehelligt weiterführen. Bill stellt sich viele Fragen über das Leben, das sie führen, über das alltägliche Hamsterrad und ganz besonders über die Vorkommnisse in der Wäscherei.
Claire Keegan hat eine sehr schöne Sprache und braucht keine ausufernden Sätze, um den Leser die Geschichte nahezubringen. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil mir die Prosa so gut gefiel, aber auch der Protagonist Bill. Er hat das Herz am rechten Fleck und man bekommt einen guten Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Die Autorin beschreibt die kleinen Dinge des Alltags, die am Ende ein ganzes Leben ausmachen. Und daneben zeigt sie das Unrecht, das vor aller Augen begangen wurde. Dieser Kontrast ist sehr beeindruckend. Für mich ist dies ein Buch, das mich noch länger beschäftigen wird. Das Cover ist übrigens ein richtiger Hingucker. Hier vergebe ich gerne volle Sternenanzahl für ein ganz besonderes Buch.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Tiefgründige Novelle

Nathan Kantereit
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Nathan Kantereit ist ein introvertierter Mann, der sich in seinem relativ ereignislosen Leben gut eingerichtet hat. Er arbeitet als Museumswärter und dort hat er auch seine große Liebe gefunden. Clara ...

Nathan Kantereit ist ein introvertierter Mann, der sich in seinem relativ ereignislosen Leben gut eingerichtet hat. Er arbeitet als Museumswärter und dort hat er auch seine große Liebe gefunden. Clara heißt seine Angebetete, allerdings ist sie nicht aus Fleisch und Blut, sondern auf einem von Renoirs Gemälden zu sehen. Als das Gemälde in ein anderes Museum nach Italien gebracht werden soll, wirft es Nathan komplett aus der eingefahrenen Bahn. Plötzlich findet er den Mut und die Kraft sich zum ersten Mal alleine auf eine größere Reise zu begeben.
Co Winterstein schreibt knapp und präzise und schafft es dabei, dass der Leser ein gutes Gefühl für Nathan entwickelt. Trotz oder gerade wegen seiner Verschrobenheit fühlt man mit ihm und wünscht ihm nur das Beste. Er macht eine Entwicklung durch, denn er entdeckt seinen Mut und eine vorher nicht gekannte Entschlossenheit. Was er am Ende der Reise findet, das sollte jeder selbst lesen. Eine berührende Novelle, die durch eine schöne Sprache überzeugt. Das Cover und weitere Bilder, die zwischen den Seiten eingestreut sind, wurden von Till Gerhard gemalt. Sie passen wunderbar zu dieser Geschichte. Die ganze Aufmachung und auch das Schriftbild sind etwas ganz Besonderes. Daher gebe ich gerne meine Empfehlung ab, für ein Buch der leisen und zarten Töne.

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