Kraftvoll und anmutig
Der AlchimistWer John Strelecky mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten - und auch sonst kann ich dieses Büchlein nur empfehlen; ist es doch eines, das mich mit einem zufriedenen Lächeln und erfüllten Herzen zurückließ ...
Wer John Strelecky mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten - und auch sonst kann ich dieses Büchlein nur empfehlen; ist es doch eines, das mich mit einem zufriedenen Lächeln und erfüllten Herzen zurückließ ♥
Ein seitlicher Blick auf das Buch offenbart: Mehr Post-Its als so mancher 500-Seiten-Wälzer! Etwa 15 Markierungen zieren die nur 170 Seiten: Szenen, die mich berührten, Gedanken, die ich teile, Aussprüche, bei denen ich ganz laut JA! rufen wollte und Momente, die mich an eigene Erlebnisse erinnerten.
Wer mich kennt, weiß, dass ich auf klare Worte ohne große Gefühlsduselei stehe; für ausschweifende philosophischen Ausführungen schwer zu erwärmen bin - und doch; ich liebe dieses Buch für seine Überlegungen und Erkenntnisse, irgendwo zwischen Poesie und Philosophie. Für mich haben sie keinen absoluten Wahrheitsanspruch, keine dogmatische Lebensvorschrift und kleiden meine Einstellung zu Leben, Schicksal, Eigeninitiative, Träumen und Liebe doch ganz wunderbar in Worte.
Zur Handlung an sich lässt sich nicht viel sagen - der Klappentext fasst sie exakt zusammen und doch auch nicht; es geht viel weniger um konkrete Ereignisse, als um den Weg, die Erkenntnisse auf eben jenem, die Santiago sammelt. Ich mochte, wie lehrsam und aufgeschlossen er war; dabei aber dennoch auch Fehler beging und wiederholte, eben menschlich blieb. Ein kleiner Enttäuschungsstich stellt für mich leider das Ende dar; dazu müsste ich jedoch in die Spoilerkiste greifen ^^
Im positiven Sinne sehe ich bei diesem Buch Parallelen zu Das Café am Ende der Welt, empfand die Botschaften jedoch als weniger aufdringlich bzw. mit erhobenem Finger ausgesprochen.
Kurzum, der Alchimist ist ein Buch über die Schönheit des Lebens, über den Mut, das zu tun, was wir wirklich möchten und die Entschlossenheit, dafür auch bis ans Ende der Welt zu gehen. Nicht "das Schicksal" entscheidet über unseren Weg, sondern (zu großen Teilen) wir selbst.