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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

Männliche Emanzipation?

Das sterbende Tier
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??? Ich bin ratlos. Zumindest das steht fest: sympathisch ist mir weder der Roman noch sein Protagonist, und das ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Leseerfahrungen mit diesem Autor. ich vermisse auch ...

??? Ich bin ratlos. Zumindest das steht fest: sympathisch ist mir weder der Roman noch sein Protagonist, und das ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Leseerfahrungen mit diesem Autor. ich vermisse auch laut Marcel Reich-Ranicki "eine der schönsten Frauenfiguren der neueren amerikanischen Literaur". In dem Punkt scheine ich das falsche Buch gelesen zu haben, denn die besagte Frau bleibt doch konturlos abgesehen von den körperlichen Reizen und ihrem unbefangenen Umgang damit, und das aus der Sicht eines in die Jahre gekommenen Professors, der eine Vorliebe für junge Studentinnen hat. Phantasien eines Mittsechzigers? Sein Erleben der "sexuellen Revolution" deutet stark darauf hin. Er bescheibt, wie er in den Sechzigerjahren als Professor und Mittdreißiger sich nur zu gern dem sexuellen Befreiungstaumel seiner Student(innen) anschließt und überlässt und dabei im Zuge seiner "männlichen Emanzipation" seine Familie hinter sich lässt, fortan nur sich selbst verantwortlich fühlend.
Das Ende, und da möchte ich nicht vorgreifen, beschreibt eine sehr merkwürdige Weise. sich dem eigenen Alter und dem Tod entgegen zu stellen. Unsympathisch!

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Juwel der Komik?

Portnoys Beschwerden
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Nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr skeptisch. Ein Roman, der bei seinem Erscheinen als "Juwel der Komik" gefeiert wurde und der von den Masturbationspraktiken eines pubertierenden jüdischen ...

Nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr skeptisch. Ein Roman, der bei seinem Erscheinen als "Juwel der Komik" gefeiert wurde und der von den Masturbationspraktiken eines pubertierenden jüdischen Jungen handelt, was soll der mir sagen? Und in der Tat fand ich nur selten komisch, was der inzwischen zumindest an Lebensjahre gemessen erwachsene Portnoy seinem Therapeuten berichtet, über seine Sexualpraktken, seine gluckenhafte Mutter und die Zwänge der Erziehung in einem jüdischen Umfeld. Interessant, dass die Reise nach Israel für ihn im Fiasko, der Impotenz nämlich, endet.
Insgesamt fand ich die Lektüre sehr aufschlussreich, die Momente der Komik sind aber weitgehend an mir vorbeigegangen.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Fieses Machwerk

Die große Verschwulung
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Schon der Titel lässt Widerliches vermuten.
Rassismus, Fremdenhass und Homophobie, pfui.
Wäre es doch beim Katzenkrimi geblieben.

Schon der Titel lässt Widerliches vermuten.
Rassismus, Fremdenhass und Homophobie, pfui.
Wäre es doch beim Katzenkrimi geblieben.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Ein Alltagsdrama

Mann und Frau
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"Udi und Na'ama führen eine Ehe, die von Ereignissen der Vergangenheit belastet ist. Wer trägt die größere Schuld? Udi, der fast den Tod der gemeinsamen Tochter Noga verschuldete? Oder Na'ama, die Udi ...

"Udi und Na'ama führen eine Ehe, die von Ereignissen der Vergangenheit belastet ist. Wer trägt die größere Schuld? Udi, der fast den Tod der gemeinsamen Tochter Noga verschuldete? Oder Na'ama, die Udi verletzte, weil sie der Versuchung, mit einem charismatischen Maler fremd zu gehen, nur mit Mühe widerstand? Wo hatte der Reigen der Enttäuschungen und Abhängigkeiten, der sich ausweglos um sich selbst dreht, seinen Ursprung gehabt? Oder musste es so kommen, bei einer Liebe, die schon begann, als beide noch Kinder waren?"

Dies ist wahrhaftig kein Buch, das gute Laune hinterlässt. Trotzdem ist das Lesevergnügen ungetrübt, dieser Roman hat mich restlos begeistert.
Die Genauigkeit, mit der beschrieben wird, wie sich die Figuren voneinander entfernen, sich Verletzungen zufügen, um sich selbst wieder zu finden, hat mich beeindruckt. Seltsamerweise gelingt das der Autorin, ohne dass man verstört zurück bleibt. Einfach grandios.

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Ein phantastisches Leseerlebnis

Die Hohen Berge Portugals
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"Lissabon, Anfang des 20. Jahrhunderts: In einem sogenannten Automobil begibt sich der junge Tomás auf eine abenteuerliche Expedition in die Hohen Berge Portugals. Ein tragikomischer Roadtrip beginnt - ...

"Lissabon, Anfang des 20. Jahrhunderts: In einem sogenannten Automobil begibt sich der junge Tomás auf eine abenteuerliche Expedition in die Hohen Berge Portugals. Ein tragikomischer Roadtrip beginnt - der ein unvorhergesehenes Ende nehmen soll. Doch das ist erst der Anfang einer phantastischen Geschichte, die die einsame Gegend noch Jahrzehnte später umweht wie ein tragischer Zauber. " so der Klappentext.

Lange war mir nicht klar, wohin die Reise gehen soll, die so rasant in Lissabon beginnt.
Was hat es zum Beispiel auf sich mit dem iberischen Nashorn?
Vor allem im Mittelteil hatte ich so meine Zweifel. Umso überraschender war dann der dritte Teil, in dem plötzlich alles rund wird.
Ein phantastisches Leseerlebnis!