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Veröffentlicht am 22.06.2021

Ein Stück Geschichte

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In Maria W. Peters Roman geht es um Liebe.

Um Krieg, um Deutschland, um Frankreich und vor allem geht es um die Menschen und um Menschlichkeit.

Mit der Vorarbeit von gut fünf Jahren hat die Autorin einen ...

In Maria W. Peters Roman geht es um Liebe.

Um Krieg, um Deutschland, um Frankreich und vor allem geht es um die Menschen und um Menschlichkeit.

Mit der Vorarbeit von gut fünf Jahren hat die Autorin einen historischen Roman von Format erarbeitet, der nicht nur die Hintergründe für diesen sinnlosen und grausamen Krieg 1870/71 zwischen Frankreich und Deutschland hinterfragt, sondern in den auch noch eine kompakte Liebesgeschichte eingebaut ist.

Es beginnt damit , daß im Berlin des Jahres 1870 mehrere Personen an einem schön gedeckten Tisch sitzen und auf etwas ganz Bestimmtes warten.

Doch zu diesem Ereignis kommt es nicht mehr, eine der Hauptpersonen, Doktor Paul von Gerlau, der seiner Angebeteten, Madeleine Tellier, einer in Berlin lebenden Französin aus Metz, einen Antrag machen wollte, muß sofort einrücken, der schon einige Zeit sich anbahnende Krieg ist ausgerufen worden.

Madeleine und ihr Vater, ein bekannter Wissenschaftler und Arzt verlassen Berlin überstürzt, Paul muß nach Coblenz zu seinem Regiment und die Verbindung bricht erst einmal völlig ab.

In Metz wohnt die Mutter Madeleines, eine Dame vom alten Schlag, und Madeleine hat noch einen Bruder, Clement, der sich nicht recht entscheiden kann, was er tun soll oder nicht.

Und im Hause Tellier gibt es eine neue Bedienstete, Djamila, die mit ihrem Bruder nach einem grausamen Überfall auf ihre Eltern, der für diese tödlich ausging, in Frankreich ein neues Leben beginnen will. Ihr Bruder Karim dient nun bei den legendären Tirailleurs Algeriens.

Die Flucht Madeleines aus Deutschland, die Zustände überall, die vorrückenden Deutschen an der Grenze, die Kämpfe, die Zerstörungen, die Toten und Verletzten auf beiden Seiten, die Angst und die Hoffnung, all das ergibt einen beeindruckenden historischen Roman, den man einfach gelesen haben muß und den man nicht so leicht verdaut.

Ein umfangreiches Glossar, eine Personenaufstellung, eine Landkarte von 1870 und ganz viele Reise- und Stöbertipps machen das Buch zu einem wertvollen Stück Geschichte.

Mein Tipp: Lesen Sie das Buch, wenn Sie ungestört sind und Zeit haben, über Vieles nachzudenken.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Tod in Erlangen

Schöner Sterben in Franken
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Das Autorinnenduo Katharina Drüppel / Heike Heinlein hat wieder einen tollen Krimi, in dem es aber auch an Humor in keiner Weise fehlt, zustande gebracht.

Ort der Handlung ist Erlangen, und wer die Stadt ...

Das Autorinnenduo Katharina Drüppel / Heike Heinlein hat wieder einen tollen Krimi, in dem es aber auch an Humor in keiner Weise fehlt, zustande gebracht.

Ort der Handlung ist Erlangen, und wer die Stadt nicht kennt, bekommt auf jeden Fall Lust darauf.

Natürlich wird auch ordentlich gemordet in der schönen Stadt, aber auch geliebt, gelogen und betrogen.



Alles zusammen ergibt einen sehr humorvollen, aber trotzdem ernsthaften und sogar nachvollziehbaren, sehr spannenden Krimi, den man kaum aus der Hand legen mag.

Sympathische und weniger sympathische Protagonisten bevölkern die Seiten und alles zusammen ergibt ein abgerundetes Bild, wie aus dem richtigen Leben.

Es beginnt mit der Sichtung einer Leiche im Brunnen im Schloßgarten, wo ein Fest stattfinden soll.

Ein teuer gekleideter Kommissar nimmt daraufhin ein nicht geplantes Bad in ebendiesem Brunnen und die Entdeckerin der Leiche und ihr Freund

essen sich in einem Partyzelt so richtig satt......

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein ungewöhnliches Testament

Der Nachlass
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Als ich das Cover sah, das auf einer edlen Mahagonischreibtischplatte eine schwarze Aktenmappe, in der sich wahrscheinlich ein Testament befindet, zeigt, war ich hin und weg. Titel und Untertitel ...

Als ich das Cover sah, das auf einer edlen Mahagonischreibtischplatte eine schwarze Aktenmappe, in der sich wahrscheinlich ein Testament befindet, zeigt, war ich hin und weg. Titel und Untertitel des Thrillers, der von Heyne-Verlag herausgegeben wird, sind in Verbindung mit dem Cover echt ein Hingucker. Der Autor, Jonas Winner, hat da ein tolles Thema sehr ungewöhnlich umgesetzt und eine spannende Geschichte vorgelegt.
Am Beginn des Buches gibt es einen kleinen Stammbaum, auf den man bei Bedarf zurückgreifen kann.
Die Geschichte beginnt schon sehr dramatisch und dieser Spannungsbogen zieht sich durch alle 348 Seiten des Werkes.
Hedda Laurent liegt im Sterben. Ihr Zwillingsbruder, ihr Mann und drei ihrer Kinder sind bei ihr, der Sohn, der noch fehlt, wird vom Notar verständigt und reist ebenfalls, nach 30 Jahren Abwesenheit, an.
Hedda stirbt und der Notar verliest einen Teil des Testaments.
Die Hinterbliebenen sollen sich in bestimmten Bewerben messen und bekommen dafür Punkte. Wer die meisten Punkte erringt, bekommt das gesamte Erbe in Höhe von geschätzten 75 Millionen Euro.
Und dann geht es so richtig zur Sache. Was als Sing-Wettbewerb beginnt, endet mit Mord und Totschlag.
Selten hat mich ein Buch so gefesselt, denn die unterschiedlichen Charaktere, gepaart mit ebenso unterschiedlichen Reiz- und Hemmschwellen, das Ganze dann noch auf eine Insel im Tegelsee in kalter Jahreszeit, mit schlechten Wetterbedingungen, da kann man sich schon mal ordentlich gruseln.
Wer gerne ein Buch von Anfang bis zum Ende in einem Rutsch durchliest, wird mit diesem Buch bestens bedient.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Ian McLaren, der Berserker

In den Weiten der Highlands
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Drei Autorinnen, Lena Detlefsson, Sabine Sommer und Johanna Marthens, schreiben Geschichten über die Highlands und die Highlander.

Jede Autorin hat sich den Berserker, Ian McLaren dafür ausgesucht. So ...

Drei Autorinnen, Lena Detlefsson, Sabine Sommer und Johanna Marthens, schreiben Geschichten über die Highlands und die Highlander.

Jede Autorin hat sich den Berserker, Ian McLaren dafür ausgesucht. So sind mit den selben Protagonisten drei völlig verschiedene Geschichten zustande gekommen.

Von familiären Verwicklungen, Vernunftehen, Anschlägen auf den König, Flucht, Recht und Gerechtigkeit bis zu Geistern aus der Vergangenheit in einem alten verfallenen Haus an einem schönen See in den Weiten der Highlands kann man da lesen. Und man wird bestens unterhalten.

Und natürlich gibt es die Guten und die weniger Guten, die ihre Clans führen und schon auch mal ein Gemetzel anstiften.

Alles in romantisch verklärter, wilder Natur.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Von der Seele geschrieben

LEBENSMENSCH
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Martha Strubinger, die Autorin dieses Buches, hat ihren eigenen Weg gewählt, ein Problem zu bewältigen.

Sie hat sich hingesetzt und sich alles ( oder fast alles) von der Seele geschrieben.

Und, sie hat ...

Martha Strubinger, die Autorin dieses Buches, hat ihren eigenen Weg gewählt, ein Problem zu bewältigen.

Sie hat sich hingesetzt und sich alles ( oder fast alles) von der Seele geschrieben.

Und, sie hat es für interessierte Leser freigegeben, das ist wirklich vorbildlich.

Wenn man als ( noch recht junge Frau) von der Diagnose Parkinson beim eigenen Lebenspartner erfährt, braucht man viel Kraft, und wenn es geht, jemanden, mit dem man darüber reden kann. Nicht jeder hat und nicht jeder will: darüber reden, meistens die Betroffenen selbst, weil sie die Krankheit nicht haben wollen und nicht damit umgehen können, das ist aber mehr als verständlich.

Da gibt es noch viel kleinere unbedeutende Problemchen, auch über die will oder kann man nicht reden.

Sehr gut gefällt mir am Buch die Einstellung der Autorin zur Krankheit ihres Mannes, natürlich ist sie nicht begeistert, wer wäre das schon, aber sie liebt ihren " Lebensmenschen " und läßt ihn nicht allein, obwohl es verkehrt herum schon vorkommt, wenn sich ihr Mann ins " Schnecki" verkriecht.

Man kann den beiden nur alles Liebe und Gute und viel Kraft wünschen.

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