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Veröffentlicht am 03.04.2024

Vicente Alapont gibt Gas

Falsches Spiel in Valencia
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Daniel Izquierdo_Hänni , der Autor von " Mörderische Hitze", hat mit seinem zweiten Krimi, in dem der ehemalige Polizist Vicente Alapont als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt zu bestreiten versucht, wieder ...

Daniel Izquierdo_Hänni , der Autor von " Mörderische Hitze", hat mit seinem zweiten Krimi, in dem der ehemalige Polizist Vicente Alapont als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt zu bestreiten versucht, wieder einen neuen Fall ersonnen.

Diesmal geht es darum, einen verschwundenen Transportunternehmer aufzuspüren.

Alapont wird von der Gattin des Unternehmers engagiert, diesen zu finden, sie will aber nicht, dass das Verschwinden öffentlich bekannt wird. Dabei stolpert Alapont über üble Machenschaften seitens der Unternehmer als auch Banken und Vereinigungen wirtschaftlicher Art. Auch die Russenmafia ist involviert.

So hat Alapont, der eigentlich einen Kochkurs machen wollte, um endlich eine richtige Paella zustand zu bringen, bald viel um die Ohren, denn er hat ein eigenes Gespür dafür, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Sein ehemaliger Kollege und guter Freund wird natürlich eingeweiht und hilft mit Akteneinsicht weiter.

Der Autor versteht es wunderbar, seinen spannenden Fall mit vielen Infos über Land und Leute zu versehen, was zum besseren Verständnis durchaus beiträgt. Und man kann sogar ein bisschen Spanisch lernen.

Die Kapitel sind gut lesbar, das sie kurz gehalten sind und die Situation aus verschiedenen Sichtweisen geschildert wird.

Insgesamt ein gut gelungener, interessanter und spannender Krimi ohne brutale Handlungen.

Von mir gibt es dafür 5 Sterne und absolute Leseempfehlung.

Das Cover zeigt den Hauptbahnhof von Valencia, wo die iberischen Geleise mit der breiteren Spurweite enden und von dort die Züge auf der in Europa üblichen Spur weiterfahren. Auch das ist in die Handlung eingebunden.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Tod im Blumenbottich

Tödlicher Duft
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Der Autor Rene Anour hat sich in der Welt der Düfte schlau gemacht und führt seine Leser nicht nur nach Grasse, dem wohl bekanntesten Ort der Duftcreation, sondern er läßt einen Mörder sein Unwesen treiben ...

Der Autor Rene Anour hat sich in der Welt der Düfte schlau gemacht und führt seine Leser nicht nur nach Grasse, dem wohl bekanntesten Ort der Duftcreation, sondern er läßt einen Mörder sein Unwesen treiben und natürlich auch die Kriminalpolizei dazu ermitteln.

Alles in allem ein total interessanter, spannender und berührender Roman, denn Düfte können nicht nur duften.....

In der Firma Fragonard in Grasse wird in einem Bottich zur Herstellung natürlicher Düfte Eric Sentir, der " König der Düfte" tot aufgefunden. Da das Gefäß von außen verschlossen war, ist klar, das war Mord.

So kommt Commissaire Campanard, ein alter Hase seines Berufes und sein Kollegen Olivier zum Einsatz. Der Mord ist schwer zu durchschauen , daher holt sich Campanard Hilfe: eine bekannte Entwicklerin von KI für die Polizei, Linda Delacours.

Linda ist nicht nur KI Spezialistin, sondern auch eine sehr gefragte Polizeipsychologin mit der Gabe, Gesichtsausdrücke zu lesen und zu deuten.

Linda soll als Studentin in einen Lehrgang für Parfumeure eingeschleust werden, um so an Hintergrundinformationen über den Toten und sein Umfeld zu kommen.

Das gelingt und macht Linda sogar Spaß, obwohl sie nach einem Vorfall an Panikattacken leidet und ihr Selbstvertrauen einige Stufen herabgesenkt ist.

Die Ermittlungen laufen, sie lernt viel und knüpft Kontakte.

Als nichts weitergeht, greift sie und Campanard zu einem Trick, der durchaus den Durchbruch bringen könnte, falls nichts dabei schiefgeht.

Leider geht es schief, Linda kommt zwar mit einem blauen Auge davon, aber das Projekt soll gestoppt werden.

Nun geht es um alles.....

Ein Lavendelfeld ziert das Cover, man kann es beinahe riechen.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Verwirrung im Kommissariat

Der Baron
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Siegfried Schneiders Meran-Krimi hat mich doch ziemlich verwirrt.

Grundsätzlich ist die Personenaufstellung am Beginn eines Romans sehr hilfreich. Hier sind es aber derart viele, dass man ständig blättern ...

Siegfried Schneiders Meran-Krimi hat mich doch ziemlich verwirrt.

Grundsätzlich ist die Personenaufstellung am Beginn eines Romans sehr hilfreich. Hier sind es aber derart viele, dass man ständig blättern muss, weil schon wieder ein neuer Name auftaucht. Erst ab der Mitte des Buches kam ich damit klar.

Die Handlung : Der reichen Kosmetikfirmenboss und Rennstallbesitzer Berthold Warstein , vielbeschäftigt und immer in Zeitnot, will, bevor er zur Geburtstagsfeier seiner Tochter fährt, noch schnell eine Videokonferenz und einige dringende Telefonate führen. Da die Internetverbindung gestört ist, vertagt er und will schon losfahren, als es an der Haustüre klingelt.....

Die Geburtstagsgesellschaft ist schon im Lokal, da trifft endlich auch Warstein ein, bricht aber, als er aus dem Auto steigt, zusammen.

Und dann geht alles ganz schnell. Warstein, auch "der Baron" genannt, stirbt , an einer Schussverletzung, wie festgestellt wird.

Die Polizei, allen voran Chefinspektor Farner, stellt viele Fragen und jede davon hat noch viele im Anschluss, es gibt einige Verdächtige und es kommt auch allerhand ans Tageslicht, das dort nicht zu suchen hat.

Dazu kommt, dass ein edles Rennpferd aus dem Besitz Warsteins kurz, bevor es als Siegesanwärter ins " Rennen von Meran" geschickt werden sollte, an inneren Verletzungen stirbt.

Da werden viele Beteiligte sehr nervös und die Polizei tappt lange im Dunkeln.

Aber nach vielen Recherchen und auch einigen Gläschen Wein, die in Meran eben dazugehören, kristallisiert sich ein Verdächtiger heraus.

Das Cover mit den beiden Pferden und ihren Jockeys passt gut zum Inhalt.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Rosalind Franklin, eine starke, spät verstandene Frau

Das verborgene Genie
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Ich liebe die Frauenbücher von Marie Benedict.
Auch im vorliegenden Buch versteht sie es glänzend, hervorzuheben, wie die Männerwelt in der Wissenschaft nach dem Krieg tickte.
Nach ihrem Studium ...

Ich liebe die Frauenbücher von Marie Benedict.
Auch im vorliegenden Buch versteht sie es glänzend, hervorzuheben, wie die Männerwelt in der Wissenschaft nach dem Krieg tickte.
Nach ihrem Studium ging Rosalind Franklin nach Paris, fand mit Hilfe ihrer Mentorin Adrienne Weill einen tollen Forschungsplatz im Laboratoire Central des Services Chimiques und fühlt sich dort sofort angenommen und heimisch im Gegensatz zu ihrer früheren Stelle als Forschungsassistentin bei der British Coal Utilisation Research Association ( BCURA ) in London.
Sie verliebte sich in ihren Kollegen und Leiter des Labors, Jaques Mering, der allerdings verheiratet war, was sie zu spät erfuhr, und nach einer gewissen Zeit das Interesse an ihr verlor und sich neu orientierte, der Einfachheit halber bei einer neuen Kollegin.
Rosalind ertrug die Situation nicht mehr und wechselte daher an die Forschungsabteilung des King´s College in London, wo gerade ein Fachbereich für Physik aufgebaut wurde.
Ihr neuer Chef, Professor Randall ist freundlich und umgänglich, aber ständig hinter neuen Geldern für die Forschung her und deshalb entgeht ihm auch einiges.
Zum Beispiel, dass sein Stellvertreter Maurice Wilkins so ganz nebenbei Rosalinds Forschungsergebnisse an der menschlichen DNA ausspioniert, weitergibt und Rosalind auch mental extrem zusetzt. Einzig ihr Assistent Ray Gosling ist vertrauenswürdig und steht zu 100% hinter Rosalind.
Bald steht fest, dass die Herren der Schöpfung sich alles andere als gentlemenlike verhalten, was für Rosalind wieder einmal heißt: Arbeitsplatz wechseln.

Sie bekommt zum Glück eine Stelle am Birkbeck College unter Professor J.D Bernal angeboten , die Arbeit ist nur unter erschwerten Bedingungen möglich, aber sie fühlt sich dort wohl und sicher. Nun erforscht sie Viren.
Aber dann kommt es zu gesundheitlichen Problemen....
Rosalind Franklin, der eigentlich der Nobelpreis gebührte, war eine Wissenschaftlerin mit Leib und Seele, ihr war immer das Ergebnis wichtiger, sie hätte sich aber auch über gebührende Anerkennung sicher gefreut, die wurde ihr aber zu Lebzeiten nur sparsam geboten.
Ein Roman, der viel von der Einstellung in dieser Zeit zu Frauen, Juden und Kommunisten und natürlich zu den Männern, die ihr nahestanden, preisgibt.
Ein Cover in schönen Farben lädt zum Zugreifen ein.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Heimat

Nostalgia Siciliana
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Die Autorin Patrizia Di Stefano hat aus ganz viele kleinen und größeren Puzzleteilen die Lebensgeschichte ihres Vaters, Gianni di Stefano aufgeschrieben und ein sehr berührendes Bild von Heimat, ...

Die Autorin Patrizia Di Stefano hat aus ganz viele kleinen und größeren Puzzleteilen die Lebensgeschichte ihres Vaters, Gianni di Stefano aufgeschrieben und ein sehr berührendes Bild von Heimat, Sehnsucht, Trauer, Verdrängung, Ängsten und natürlich auch Familie, Freundschaft, Verbundenheit, Sicherheit und Wohlgefühl zu einen sehr schönen Buch geschaffen.

Als ihr Vater nach Deutschland kam, war gerade die erste Gastarbeiterwelle von Italien nach Deutschland geschwappt.
Der junge Sizilianer hatte von deutschen Urlaubern bei ihm zu Hause gehört, dass jeder Arbeit und Unterkunft finden würde, wenn er bereit wäre, in Deutschland zu arbeiten. Sie hatten aber anscheinend nicht gewusst, dass diese Welle gut organisiert und ausgearbeitet worden war und man sich dafür registrieren lassen musste.
So schlief der junge Mann, der mit unterschlagenem Geld, ohne Sprachkenntnisse und nicht registriert, gerade nach Köln angereist war, erst einmal einige kalte Nächte auf einer Bank am Bahnhof verbrachte.
Zwar gab es eine italienische Gemeinschaft, aber er gehörte noch nicht dazu.
Mit einem Leidensgenossen teilte er sich dann ein Zimmer, auch einen nicht gerade gut bezahlten Job bei der Eisenbahn hatte er auch bekommen, aber mit dem reich werden und Geld zurückzahlen haperte es gewaltig. Bis er in Berlin eine Frau kennen lernte und mit Hilfe ihrer Familie ein eigenes Restaurant eröffnen konnte, vergingen Jahre. Hochzeit, Kinder, Eröffnung weiterer Restaurants, sogar einige Erfindungen, deren wichtigste die Tiefkühlpizza war, verging wieder Zeit. Er fuhr dann jedes Jahr mit der Familie nach Sizilien auf Urlaub, aber dann begann die Mafia ihre Fangarme nach Deutschland und auch zu ihm auszustrecken.....

Di Stefano starb sehr jung, er war Diabetiker, und die Familie verdrängte ihre Trauer, um das Ganze überstehen zu können.

Nach 26 Jahren starb dann Giannis Bruder und Tita, seine Tochter reiste nach Sizilien, wo sich endlich ihre Gefühle und ihre Trauer, ihre Erinnerungen und ihr Heimatgefühl lösen konnten.
Tita beschreibt im Roman, wie schön das Land ist und wie sich alles weiterentwickelt hatte in diesen Jahren.
Und natürlich die Herzlichkeit der Menschen, die sich untereinander helfen und einander beistehen.
Das Cover vermittelt sizilianisches Lebensgefühl.

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