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Veröffentlicht am 17.07.2022

Feindschaft hält sich sehr lange

Venezianische Feindschaft
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Im siebenten Fall von Luca Brassoni hat die " Mörderische Schwester" Daniela Gesing die Feindschaft als Thema gewählt.

Und das ist bestens gelungen.

In der venezianischen Questura herrscht Hochbetrieb, ...

Im siebenten Fall von Luca Brassoni hat die " Mörderische Schwester" Daniela Gesing die Feindschaft als Thema gewählt.

Und das ist bestens gelungen.

In der venezianischen Questura herrscht Hochbetrieb, es gibt personelle Änderungen und Ausfälle, es gibt private Ereignisse, die das Berufliche etwas bremsen, aber insgesamt funktionier alles bestens.

Vor Jahren wurde in Venedig ein bekannter Juwelier ermordet, der Fall konnte nicht aufgeklärt werden, und nun gibt es einen Überfall auf den Sohn und Nachfolger. Zwei Sicherheitsleute, die dem Juwelier eine wertvolle Sendung überbringen sollen, sind involviert. Der eine als Räuber, der andere als Opfer eines Schusswechsels, der Juwelier überlebt knapp.

Kurz darauf allerdings kommt auch der flüchtige Täter ums Leben, ebenso unfreiwillig.

In der Questura ist Hochbetrieb, man befragt und vernimmt, recherchiert und kombiniert, aber nichts passt wirklich zusammen.

In einem Fitnessstudio gibt es die nächste Töte und ein Brandanschlag rundet das Ganze ab.

Ich bin begeistert von der Verwirrtechnik der Autorin, die ihre Leser ganz schön in die Irre führt, um dann Schritt für Schritt in homöopathischen Dosen alles aufzuklären.

Und dazu wird man noch nebenbei ein Venedigkenner.

Das schöne, überaus passende Cover lädt zudem zum Zugreifen ein.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Gruß vom Unterbewußtsein eines Richters

Richter morden besser
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Thorsten Schleif, Richter und Verfasser von Sachbüchern, hat uns einen tollen, teils äusserst witzigen Krimi beschert.

Sein Protagonist, Siggi Buckmann, Richter ohne Karrieretrieb, schreibt in der Ich-Form ...

Thorsten Schleif, Richter und Verfasser von Sachbüchern, hat uns einen tollen, teils äusserst witzigen Krimi beschert.

Sein Protagonist, Siggi Buckmann, Richter ohne Karrieretrieb, schreibt in der Ich-Form über den täglichen Frust als Richter und als "Untergebener", umgeben von karrieresüchtigen Kollegen/innen, aber auch gesegnet mit guten Freunden und Kollegen/innen.

Und es gibt natürlich auch die allgegenwärtigen "Klienten", die sicherstellen, dass Richter einen Beruf ausüben können.

Im Roman ist das der vermutliche Drogenboss Ercan Ayaz.

Unsere Geschichte beginnt mit einem Drogentoten, der unserem Richter aus einem bestimmten Grund nicht unsympathisch war, und nun kommen langsam, aber sicher Mordgedanken bei ihm auf.

Durchaus verständlich, wenn man dieses Buch liest, was ich dringend empfehlen würde.

Beste Unterhaltung ist hier garantiert.

Das Cover zeigt das Holzhämmerchen eines Richters, wenn das Urteil gesprochen ist......

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Schicksalhafte Unwahrheiten

Mutters Lüge
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In Monika Huerlimanns autobiografischem Roman tut sich ein Abgrund auf.

Nach dem Tod ihrer Mutter ändert ein kurzes Gespräch mit einer Kindheitsfreundin der Mutter alles, was Marta bis zu diesem Zeitpunkt ...

In Monika Huerlimanns autobiografischem Roman tut sich ein Abgrund auf.

Nach dem Tod ihrer Mutter ändert ein kurzes Gespräch mit einer Kindheitsfreundin der Mutter alles, was Marta bis zu diesem Zeitpunkt für gegeben geglaubt hatte.

Vieles, was ihr schon irgendwann aufgefallen war bekommt jetzt ein total verändertes Bild und es ist schwer für sie, das zu verstehen, denn es gibt kaum jemanden, der ihr bei der Suche nach Fakten und Wahrheiten weiterhelfen kann.

Martas Kindheit und Jugend im kommunistischen Polen, die Emigration nach Deutschland mit ihrer Mutter und dem Zwillingsbruder, der von der Mutter immer bevorzugt worden war, der unbekannte Vater, der sich kaum an die Zeit mit der Mutter erinnern kann oder will, die knappen Erzählungen aus dem Leben der Mutter, die Familie, die gar nicht ihre Familie war, all das stellt Marta vor einen riesigen Berg voller Fragen.

Ein Roman, den man kaum erfinden kann .

Ein sehr schönes, stimmiges Cover lädt zum Zugreifen ein.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Interessante Lebensgeschichte einer starken Frau

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen (Ikonen ihrer Zeit 6)
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Die Autorin Claire Paulin beschreibt in Ihrem Roman die Lebensgeschichte der Stieftochter von Claude Monet, dem großen Maler.
Blanche Hoschede´, die, als ihr Vater bankrott macht, mit ihrer Mutter ...

Die Autorin Claire Paulin beschreibt in Ihrem Roman die Lebensgeschichte der Stieftochter von Claude Monet, dem großen Maler.
Blanche Hoschede´, die, als ihr Vater bankrott macht, mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern von Monet aufgenommen wird, ist ganz begeistert von der Malerei, bekommt auch hin und wieder Tipps vom großen Meister, aber er sieht sie nie als seine Schülerin.
Monets Frau Camille, die auch Modell für ihn war, stirbt an der Schwindsucht und nach und nach nimmt Blanches Mutter den Platz der Hausherrin ein.
Alle erleben eine schwierige, entbehrungsreiche Zeit, auch weil sich Monets Bilder nicht so gut verkaufen. Alice entfremdet sich immer mehr von ihrem in Paris lebenden Vater ihrer Kinder.
Monet hingegen ist kein ganz einfach zu verstehender und zu behandelnder Mensch, ausser Blanche darf auch kaum jemand bei ihm sein, wenn er malt.
Blanche und ihre Schwester Suzanne verlieben sich in zwei amerikanische Maler und wollen sie heiraten, allerdings sind Monet und auch Alice strikt dagegen. Dann stirbt Blanches Vater, ihr Amerikaner gibt auf und kehrt nach Amerika zurück.
Ihre Schwester ist hartnäckiger und heiratet schließlich ihren Amerikaner, bekommt zwei Kinder .
Blanche bekommt sehr überraschend einen Heiratsantrag von Monets älterem Sohn Jean, der die Chemiefabrik seines Onkels leiten soll.
Die Ehe ist nicht so, wie Blanche es erwartet hatte.
Dann stirbt auch Suzanne an der Schwindsucht.
Blanche hat nun nur noch ihre Malerei, Jean verweigert ihr jeden Versuch, sich mit ihm auszusprechen.
Und auch die Mutter stirbt.
Ein sehr berührender Roman, der auch aufzeigt, wie schnell sich Reichtum in Armut und Armut in Reichtum verwandeln kann.
Das Cover zeigt die Malerin Blanche mit den Seerosen, die Claude Monet so unvergleichlich gemalt hat.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Der Lauf durchs Feuer

Diabolischer Engel
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Petra K. Gungl spannt ihre Leser auch im dritten "diabolischen" Roman wieder gehörig auf die Folter.

Agnes, die Visionen hat und manchmal sehr darunter leidet, auch weil sie deswegen mit ihrem Freund ...

Petra K. Gungl spannt ihre Leser auch im dritten "diabolischen" Roman wieder gehörig auf die Folter.

Agnes, die Visionen hat und manchmal sehr darunter leidet, auch weil sie deswegen mit ihrem Freund Siebert Schluss gemacht hat, macht sich nach Reichenau an der Rax auf, um an einem Achtsamkeits - Seminar teilzunehmen.

Das Wetter ist miserabel, es regnet in Strömen und alles ist nass und matschig. Eine zweite Seminargruppe schließt sich der ersten an und es gibt wie überall minimale bis maximale Animositäten. Alle sind hochsensibel, oder sie tun so und dann stirbt vor aller Augen Carla, die Leiterin von Agnes´ Gruppe.

Zu allem Pech kommt noch eine Mure, die den Weg ins Tal abschneidet und auch die digitale Verbindung funktioniert nicht mehr,

So sitzt die Gemeinschaft fest, Agnes hat ihre Medikamente zu Hause vergessen und keine Möglichkeit, an neue zu kommen. Und ihr Ex Siebert hat sich mit seinem besten Freund ebenfalls zum Seminar gemeldet und ist mehr als präsent.

Ramona, eine Polizeijuristin, die mit Agnes studiert hat, ist ebenfalls im Hotel und als durchsickert, dass der Tod von Carla nicht natürlich war, übernimmt sie die Arbeit der Polizeiermittlungen.

Aber es kommt noch dicker, das muß man aber selbst lesen, mehr verrate ich nicht.

Es lohnt sich auf jeden Fall.

Auch das Schloss, das das Cover ziert, spielt eine Rolle im Roman.

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