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Veröffentlicht am 23.12.2018

Lieber etwas anderes lesen.

Ein Reif von Eisen
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Inhalt

Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt und spielt an verschiedenen Orten. Ein Mann möchte die Völker des Nordens vereinen, eine Frau sucht ihre Schwester, ein Dieb, der gegen die Götter ...

Inhalt

Die Geschichte wird aus vielen Perspektiven erzählt und spielt an verschiedenen Orten. Ein Mann möchte die Völker des Nordens vereinen, eine Frau sucht ihre Schwester, ein Dieb, der gegen die Götter kämpfen muss. Magische Kräfte, ein Baum, der alles verbindet. Intrigen um eine Krone, welche von vier Söhnen getragen werden will, doch nur einer wird sie sich verdienen. Und immer näher kommt die kälteste Nacht des Jahres.

Meine Meinung

Ich weiß, ich bin grottig im Inhalt wiedergeben, aber hier liegt es daran, dass ich bis jetzt nicht genau weiß, worum es eigentlich geht. Es passiert eigentlich recht viel, aber die ständigen Wechsel der Perspektiven reißen einen völlig aus der Handlung raus. Mein Nachteil war, dass ich einige Pausen hatte und ich dann immer wieder rauskam. Warum ich Pausen gemacht habe? Weil es schlichtweg langweilig war. Bis zum Ende gab es nur eine Perspektive, die ich wirklich interessant fand.

Aber fangen wir mal formal an. Der Schreibstil ist sehr alt und durchaus anspruchsvoll. Lange Sätze, viele Beschreibungen, welche vor allem dafür gesorgt haben, dass die Spannung ausblieb, denn meist war ich darauf konzentriert, alles zu verstehen. Man konnte nicht einfach mal 50 Seiten weglesen, ich habe mir immer richtig Zeit nehmen müssen, durfte nicht abgelenkt werden, denn sonst verpasste man schnell mal was. Außerdem hat es ein wenig gedauert, bis ich dann endlich wusste, was eine Trossdirne, ein Kebsweib und ein Hetmann sein sollten.

Zwischen den ganzen Perspektiven gab es Zusammenhänge. Einige waren irgendwann ersichtlich, aber die meisten habe ich immer noch nicht verstanden. Allgemein hat das meiste zu lange gedauert, es ist zu wenig passiert und irgendwie hat mich vieles sehr an Game of Thrones erinnert. Die ganze Welt wirkte irgendwie ähnlich. Der Süden, eine Wüste wie Dorne, der Norden eine kalte und rohe Landschaft wie Winterfell. Handlungsmäßig wirkt es wie eine sehr lange Einleitung. Es gibt schon 2 Fortsetzungen, von denen ich eine besitze. Der Höhepunkt des Buches blieb wenig spannend.

Was mir gefallen hat, waren oft die Kapitelenden. Diese waren meist mit einem kleinen Cliffhanger ausgestattet, sodass man weitergelesen hat, bis dieselbe Perspektive wieder aufkam. Eine der drei Haupthandlungsstränge hat mich auch besonders interessiert, einer leider überhaupt gar nicht.

Kurze Übersicht

+ ein Handlungsstrang war wirklich interessant

+ die Kapitelenden waren meist spannend, sodass man weiterlesen wollte

— zu viele Beschreibungen und ein zu alter Schreibstil, sodass die Handlung selbst mit ihrer Spannung unterging

— es gab zu wenig Handlung

— kaum Zusammenhänge zwischen den Perspektiven

Fazit

Ich vergebe 2/5 Sternen. Man kann es lesen, aber im Endeffekt hätte ich lieber was anderes gelesen, was mir mehr Spaß gemacht hätte. Ich kann es nicht empfehlen und rate jedem die Finger davon zu lassen.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit tollen Charakteren

Rich
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Allgemeines

Titel: RICH: In seinem Bann

Autor: Sarah Saxx

Erscheinungsdatum: 18.06.2018

Verlag: Books on demand

Format: Taschenbuch

Preis: 13,99 Euro

Seitenzahl: 464 Seiten

ISBN: 9783746099101

Link ...

Allgemeines

Titel: RICH: In seinem Bann

Autor: Sarah Saxx

Erscheinungsdatum: 18.06.2018

Verlag: Books on demand

Format: Taschenbuch

Preis: 13,99 Euro

Seitenzahl: 464 Seiten

ISBN: 9783746099101

Link zur Autorin: https://www.sarahsaxx.com/rich-in-seinem-bann/" target="_blank">https://www.sarahsaxx.com/rich-in-seinem-bann/">https://www.sarahsaxx.com/rich-in-seinem-bann/" target="_blank">https://www.sarahsaxx.com/rich-in-seinem-bann/

Klappentext

»Gelassenheit war meine Stärke. Nie zuvor hatte ich die Kontrolle verloren. Ich dachte, Richard Scull wäre einfach nur ein weiterer Job, den ich erledigen sollte. Doch als ich meinem neuen Boss das erste Mal gegenüberstand, schwand meine Konzentration. Als er mich berührte, erfasste mich eine nie zuvor gefühlte Hitze. Und spätestens, als er mich küsste, war ich endgültig verloren ...«

Vorbei ist es mit Richs Ära als verwöhntem Sohn, der von einer Party zur anderen zieht und das Leben auf Kosten seiner Eltern genießt. Das Ultimatum seines Vaters zwingt ihn dazu, die längst überfällige Nachfolge bei H. R. Scull, dem familieneigenen Imperium im Werbe- und Eventmanagementbereich, anzutreten. Richs einzige Bedingung: Er will sich seinen Assistenten selbst auswählen. Und natürlich ist dieser weiblich, unglaublich heiß, und sie ist verdammt gut in ihrem Job.

Jazemine nimmt ihre neue Arbeit sehr ernst. Vor allem deshalb, weil ihr Lebensgefährte Curtis sie in das Konkurrenzunternehmen eingeschleust hat. Sie soll an vertrauliche Kundendaten gelangen, mithilfe derer sie H. R. Scull endlich zu Fall bringen wollen. Doch was sie nicht bedacht hat, ist ihr unerwartetes Interesse an dem neuen Chef, obwohl Rich auf sie zunächst wie ein arroganter Pedant wirkt, der ihr das Leben nicht nur auf beruflicher Ebene zur Hölle macht. Bis sie hinter seine Fassade sieht und auch bei ihr die Mauern fallen ...

Inhalt

Richard Scull, kurz Rich, hat bisher nicht viel geschafft, außer das Geld seines Vaters auszugeben. Partys, Frauen, Luxus. Sein Vater lässt sich das nicht mehr gefallen und stellt ihn in seinem Unternehmen H. R. Scull ein. Rich ist alles andere als begeistert, immerhin hat er noch nie arbeiten müssen. Das einzige, was er darf, ist sich seine Assisstentin aussuchen. Seine Wahl fällt auf Jazemine Hudson, eine hübsche, kluge und vor allem für das Unternehmen gefährliche Frau, denn ihr Freund ist der Chef des Konkurrenzunternehmens von H. R. Scull. Und der möchte Rich, seinen Vater und das ganze Unternehmen zu Fall bringen. Durch Jazemine


Meine Meinung

Wer mich auf Instagram ein wenig verfolgt hat, der weiß, dass ich mal wieder viel zu erzählen habe. Zugegeben, anfangs dachte ich, dass die Geschichte um Rich eher voraussehbar wäre. Jazz hat einen Freund, entwickelt Gefühle für Rich und hat gleichzeitig eine Mission, sodass diese Geheimniskrämerei und Unsicherheit bezüglich ihrer Gefühle eben für Drama sorgen würden. Tja, falsch gedacht. Hätte ich mir eigentlich auch denken können. Gleichzeitig war ich skeptisch, ob es darauf hinauslaufen würde, dass Jazz ihren eigentlichen Freund betrügt oder dass sie Rich nichts davon erzählt und sozusagen mit einer Lüge in eine Beziehung rutscht.

Nun, ich sollte wohl nie über ein Buch urteilen, bevor ich es beendet habe. Aber immer der Reihe nach. Die ersten knapp 130 Seiten fielen mir etwas schwer. Jazemine war mir zum Teil wirklich unsympathisch, denn ihr Freund Curtis war ein Idiot und was sie zu tun gedachte war einfach gemein. Das Wort gemein drückt es nicht mal ansatzweise aus, aber ich konnte ihre Antriebe nicht ganz nachvollziehen, wobei, wer kann das schon, denn wie viele Menschen sind in einer Situation wie sie? Wahrscheinlich mehr, als man vermuten kann, was wirklich traurig ist. Auf der anderen Seite war da Rich. Da ich Dirty zuvor gelesen hatte, muss ich zugeben, er war mir nicht ganz so sympathisch. Genau den Eindruck, den sein Vater irgendwo von ihm hatte, den hatte ich auch. Rich hatte bisher nie etwas gemacht und beklagte sich darüber arbeiten zu müssen, dafür, dass er in unglaublichem Luxus leben durfte. Er wirkte nicht besonders erwachsen oder reif.

Allerdings, Rich hat eine riesige Entwicklung durchgemacht, weshalb ich langsam warm mit dem Buch geworden bin. Er bewies Mumm und Aufrichtigkeit, stand zu seinen Fehlern und dann war da noch sein Charme. Tja, ich bin ihm wohl verfallen. Charakterlich machen beide eine große Veränderung und das gefiel mir unglaublich gut. Dadurch kam ich dann auch besser voran, denn ich begann die beiden Protagonisten zu lieben. Sie zeigten Dreidimensionalität und Tiefe. Keiner war perfekt, trotzdem konnte man als Leser über die Fehler hinwegsehen und die tollen Menschen dahinter erkennen. Geichzeitig kamen diverse Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Anfangs dachte ich, dass nur in Dirtys Geschichte diese spannenden und düsteren Elemente vorkommen würden, denn Richs Geschichte wirkte keineswegs düster. Auch hier musste ich lernen. Die Wendungen kamen überraschend und mit einer Heftigkeit, die ich nicht erwartet hätte. Außerdem bestätigte sich keine einzige meiner Vorannahmen, außer eine, aber das ist die, welche man weiß, bevor man nur eine Seite gelesen hat, nämlich eine Liebesgeschichte.

Der Schreibstil war mal wieder Bombe. Ich weiß gar nicht wo die über 400 Seiten hin sind, denn es ging wieder so schnell das zu lesen, es ist so viel passiert, so viele kleine Details. Rundum war es mal wieder ein Spaß. Was mir aufgefallen ist, allein im Vergleich zwischen Dirty und Rich hat sich die Autorin stark entwickelt. Mein Eindruck ist, dass Rich und Jazemine vielschichtiger sind. Vielleicht hat man sie aber auch nur anders kennengelernt und es liegt an der gesamten Geschichte, aber wenn ich objektiv auf Kriterien wie Charaktere, Plot und Schreibstil blicke, dann stechen hier vor allem die beiden Protagonisten hervor, welche greifbarer sind, als Dirty und Olivia. Der Plot kam zudem mit mehr Überraschung. Allerdings mag ich Dirty menschlich trotzdem noch lieber ;)


Kurze Übersicht

+ vielschichtige, greifbare Charaktere mit Fehlern und Macken

+ sehr überraschende Wendungen und ein Plot, den ich völlig falsch erahnt habe

+ wieder mal ein toller Schreibstil, einfach und schnell zu lesen

- ich habe ein bisschen länger gebraucht um in die Geschichte zu finden

Fazit

Wieder einmal bin ich mehr als begeistert von dem Buch. Rich und Jazz haben in mein Herz gefunden und werden dort definitiv auch bleiben. Ich bin schon so gespannt, was Thug zu bieten hat, mit dem ich bisher am meisten sympathisieren kann. Irgendwie liebe ich wortkarge, düstere Charaktere mit einem sehr trockenen Humor. Ich vergebe 4,5/5 Sternen, denn das kleine Manko war, dass der Anfang für mich eben schwierig und zeitweise anstrengend war, weil mir beide Protagonisten unsympathisch waren und mich daher ein klein wenig genervt haben. Aber besser so, als umgekehrt, dass sie am Ende einfach schrecklich werden.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Empfehlenswert für jeden Fan deutscher Klassik

EinFach Deutsch Textausgaben
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Der Sandmann wurde von E. T. A. Hoffman geschrieben und handelt von Nathanael und seinem Leben. Dabei wird viel auf seine traumatische Vergangenheit in Form von drei Briefen eingegangen, die er seiner ...

Der Sandmann wurde von E. T. A. Hoffman geschrieben und handelt von Nathanael und seinem Leben. Dabei wird viel auf seine traumatische Vergangenheit in Form von drei Briefen eingegangen, die er seiner Geliebten und seinem Bruder schreibt. Diese Vergangenheit ist bedeutend für die aktuellen Erlebnisse.

Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten, denn das Buch bietet viele Überraschungen, vor allem im Bezug auf den "Sandmann", welchen wir als schöne und gute Figur kennen. Auch das Ende kommt dann unerwartet. Das Buch handelt viel von der Psyche des Protagonisten, als Leser wird man selbst verwirrt, weiß nicht was man nun glauben soll und was nicht, ist aber vor allem sehr nah an Nathanael dran. Man fühlt und sieht was er erlebt. Man rätselt, man gruselt sich ein wenig, man ist gespannt.

Nur der Schreibstil, der könnte einigen schwer fallen. Es ist nun einmal ein alter Roman aus dem Jahr 1816, aber gleichzeitig ist der Schreibstil faszinierend und wenn man einmal reingefunden hat, dann bereitet er auch keine Probleme mehr. Der Roman ist auch recht kurz, er umfasste nur 46 Seiten. Trotzdem kennt man es aus der Schule, selbst 50 Seiten können mit einem alten Schreibstil die reinste Qual werden. "Der Sandmann" ist für die meisten auch eine Schullektüre. Daher sollte man ihn nur lesen, wenn einenm die Lektüren im Deutschunterricht zumindest halbwegs gefallen haben, wenn man Spaß an solchen Büchern hatte. Da dies bei mir der Fall war (bis auf eine Ausnahme) hat mir auch dieser Roman viel Spaß gemacht und ich bin ganz heiß darauf mehr deutsche Klassiker zu lesen.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Finger Weg. 0815 und Klischees

Still Broken
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Ich habe das Buch vom Lyx-Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, vielen Dank dafür!


Allgemeines

Titel: Still Broken

Autor: April Dawson

Erscheinungsdatum: 26.10.2018

Verlag: Lyx

Format: broschiertes ...

Ich habe das Buch vom Lyx-Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, vielen Dank dafür!


Allgemeines

Titel: Still Broken

Autor: April Dawson

Erscheinungsdatum: 26.10.2018

Verlag: Lyx

Format: broschiertes Taschenbuch

Preis: 10 Euro

Seitenzahl: 320 Seiten

ISBN: 9783736309111

Link zum Verlag: Still Broken

Klappentext:

Als Norah sich am College in den unnahbaren Max verliebt, beginnt die aufregendste Zeit ihres Lebens. Die Gefühle zwischen ihnen sind leidenschaftlich, echt und so völlig anders, als alles, was sie zuvor erlebt hat – auch wenn alle sie vor Max gewarnt haben. Je näher sie sich kommen, desto deutlicher spürt Norah allerdings, dass Max etwas vor ihr verbirgt – aber auch, dass ihre Liebe jeden Kampf wert ist, selbst wenn Max’ Geheimnis ihr Leben für immer auf den Kopf stellen könnte ...


Inhalt

Der Inhalt ist eigentlich nicht sonderlich groß. Ein Mädchen - Norah - beginnt ihr erstes Semester am College und trifft auf Max. Der ist ziemlich gemein und unnahbar zu ihr, wird als Bad Boy und Herzensbrecher bezeichnet. Und Norah verliebt sich in Max, denn sie sieht ganz deutlich, dass er nicht so ist, wie er scheint.


Meine Meinung

Wie man am Inhalt erkennen kann...tja viel gab es nicht. Ich habe bis S. 90 ungefähr durchgehalten, davon waren 30 Seiten schon überflogen. Verpasst hat man nichts. Ich habe immer nur den Anfang eines Absatzes gelesen und ganz ehrlich nicht das Gefühl gehabt, dass mir etwas fehlt. Von Anfang an war das Buch mit Klischees überladen. Der typische Bad Boy, das typische Good Girl, er ist natürlich nicht wie er scheint und sie verliebt sich praktisch in ihn, während er mit einer anderen rummacht und sie ihren Namen nicht mal kennt. Ach, und sie wird von seinen Augen in ihren Träumen verfolgt.

Besonders spannend war es auch nicht. Es war einfach nichts Neues vorhanden und wie ich von anderen erzählt bekam, das Ende war komplett abgedreht. Da habe ich mich dann gerne spoilern lassen, denn das alles noch lesen wollte ich einfach nicht. Zudem, das hat mich ziemlich aufgeregt, "Barbiepuppe" ist eine Beleidigung? Die typischen Merkmale einer Barbie sind, dass sie große, schlank und zumeist blond ist. Wer Barbiefilme kennt (die ich bis heute noch gerne gucke), weiß, dass Barbie meist die Heldin war. Oder zumindest jemand, der einem noch etwas gelehrt hat. Cool, dass das mittlerweile also was Schlechtes ist. Ebenso wie Slutshaming. Die Protagonistin hatte eine Freundin, welche gerne mit Männern flirtet und ihren Spaß hat. Das war völlig okay. Aber fremde Frauen auf einer Party, die eben am rummachen waren, das war wieder verwerflich. Zumindest hatte ich diesen Eindruck und das geht einfach gar nicht.


Kurze Übersicht

+ naja, der Schreibstil war ganz gut

- Slutshaming und "Barbie" als Beleidigung

- voller Klischees und nichts besonderes

- ziemlich abgedrehtes Ende


Fazit

Bitte nicht lesen. Es ist auf keinen Fall zu empfehlen. Ich lese gerne mal eine kitschige Liebesgeschichte, bestes Beispiel "Redwood Love". Wer eine gute Collegegeschichte möchte, der sollte "Berühre mich. Nicht." von Laura Kneidl lesen. Zu beiden Bänden findet ihr auch eine Rezension auf meinem Blog. Ich gebe 0,5/5 Sterne. Der Schreibstil war eben ganz in Ordnung und das Cover ist schon echt hübsch.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Atmosphärischer Horrorthriller mitten im Alltag

Das Heim
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Dieses Buch habe ich vom Fischer Verlag als Rezensionsexemplar bekommen. Vielen Dank dafür!
Allgemeines

Titel: Das Heim

Originaltitel: Hemmet

Autor: Mats Strandberg

Erscheinungsdatum: 24.10.2018

Verlag: ...

Dieses Buch habe ich vom Fischer Verlag als Rezensionsexemplar bekommen. Vielen Dank dafür!
Allgemeines

Titel: Das Heim

Originaltitel: Hemmet

Autor: Mats Strandberg

Erscheinungsdatum: 24.10.2018

Verlag: Fischer TOR

Format: broschiertes Taschenbuch

Preis: 14,99 Euro

Seitenzahl: 448

ISBN: 978-3-596-70367-8

Link zum Verlag: Das Heim

Klappentext:

Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren fährt Joel wieder in seine Heimatstadt, um seine demenzkranke Mutter zu pflegen. Nach ihrem Infarkt bringt Joel sie schweren Herzens im Seniorenheim unter. Schon bald verschlechtert sich Monikas Zustand dramatisch: Sie magert ab. Wird ausfallend. Und spricht dunkle Geheimnisse aus, von denen sie eigentlich nichts ahnen kann. Joel erkennt seine Mutter kaum noch wieder - und in ihm wächst die Gewissheit, dass etwas Böses sich den Weg in unsere Welt bahnt.


Inhalt

Joel Edlund kehrt in seine Heimat zurück und muss sich um seine demenzkranke Mutter kümmern. Die einfachste Lösung: Das Nebelfenn, ein Heim für ebensolche Menschen. Allerdings war das nicht alles. Monika - seine Mutter - verändert schnell ihre Persönlichkeit. Es passieren seltsame Dinge und gleichzeitig wird er von seiner Vergangenheit eingeholt. Er trifft auf seine alte Freundin Nina, welche mittlerweile als Pflegerin im Nebelfenn arbeitet und all die Geschehnisse hautnah miterlebt.


Meine Meinung

Für mich war es einer meiner ersten Thriller. Mein zweiter um genau zu sein. Mein Vater hat bereits "DIe Überfahrt" von diesem Autor gelesen und da ich was Neuerscheinungen angeht immer auf dem neusten Stand bin, wusste ich frühzeitig, dass nun sein zweiter Roman erscheint. Diesmal hat mich der Inhalt sofort fasziniert, vor allem aber das genial gestaltete Cover. Die Augen sind glänzend, während der Rest des Covers matt ist. Das Licht spiegelt sich und man fühlt sich von schwarzen Augen beobachtet. Auf der Buchmesse habe ich diese Augen bei einer Distanz von fünf Metern gesehen und war sofort total begeistert.

Nun mal zum Schreibstil. Er ist sehr besonders. Die Sätze oft kurz, manchmal fehlt ein Subjekt, welches in einem Satz davor zu finden ist. Aber man kann es so schnell lesen. Gleichzeitig ist das ganze Buch spannend. Von der ersten Seite an ist man in der Geschichte drin und obwohl nicht immer viel passiert, es ist dauerhaft spannend, denn man möchte unbedingt wissen, was die Lösung für all das ist. Ich war wirklich gefesselt. Manche könnte das nicht allzu hohe Tempo stören. Mich hat es das nicht, aber ich könnte mir den Kritikpunkt bei anderen durchaus vorstellen.

Eben weil man so viele offene Fragen hat, sowohl was Monika angeht, als auch die Vergangenheit von Nina und Joal, will man ständig weiterlesen. Die kurzen Kapitel von manchmal nur einer Seite und höchstens 8 machen das noch viel einfacher. Des Weiteren wird aus diversen Perspektiven geschrieben. Hauptsächlich Nina und Joel, zwischendurch aus der Sicht des Heims, wo über alles, was dort geschieht, berichtet wird. Als Leser bekommt man so Einblicke in alle Geschehnisse, was nicht bedeutet, dass man sonderlich viel mehr weiß und versteht. Manchmal findet man Zusammenhänge, die den Charakteren noch nicht klar sind, aber mich hat das nicht weiter gebracht.

Wichtig ist eine unterschwellige Message, die bei mir angekommen ist, nämlich die Krankheit Demenz, sowie die Arbeit als Altenpfleger. Ich persönlich habe schon Erfahrungen mit dieser Krankheit gemacht, sodass ich weiß wie schlimm das sein kann, aber die Beschreibungen in diesem Buch sind teilweise erschreckend. Ebenso die Arbeit als Pfleger. Einem ist oft nicht bewusst, wie anstrengend das sein muss. Außerdem auch, wie wichtig es ist, diese Menschen nicht allein zu lassen. Wie oft werden demenzkranke in ein Heim gegeben und Angehörige zeigen sich nie wieder? Öfter als man denkt. Es ist anstrengend, aber man sollte alte Menschen trotzdem nicht allein lassen. Die Demenz bildet in "Das Heim" eine wichtige Rolle, denn als Leser versucht man immer alle Geschehnisse auf Halluzinationen der Alten zu schieben, sich alles logisch zu erklären. Und bis zu einem gewissen Punkt weiß man gar nicht, ob es wirklich nur daran liegt oder eben nicht.

Ab der Mitte gibt es dann einen Punkt, wo man das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Ab da weiß man zumindest ein Stück weit, was genau hinter all dem steckt und ein wenig mehr Action kommt hinzu. Insgesamt ist es aber eher ein atmospärisches Buch, gefüllt mit zwei wirklich gebrochenen Protagonisten. Die Vergangenheiten der beiden sind realistisch und mir hat es gefallen, wie erwachsen die beiden einfach waren. Bisher kenne ich als "dunkle Vergangenheit" nur das, was in New Adult Büchern kam, hier war das ein völlig anderes Niveau und ich war sehr zufrieden.

Ein kleiner Kritikpunkt ist das Ende. Aber irgenwie auch nicht. Für ein Ende war es nicht besonders spektakulär. Trotzdem hätte ich es mir nicht anders gewünscht. Es hat genau so gepasst, es war richtig so. Okay, auf der letzten Seite habe ich wirklich gedacht "bitte nicht", denn so richtig happy war das Ende nicht, aber es war einfach gut gewählt, es musste so sein. Man ist bei dem Ende eines Buches meist gewöhnt ein actionreiches und spektakuläres Finale präsentiert zu bekommen, hier war es eben nicht so. Ein klein wenig war es vorhersehbar. Nicht in diesem Ausmaß, aber ich hatte dieses Ende durchaus als Vermutung, war mir nur nicht sicher.


Kurze Übersicht

+ von der ersten bis zur letzten Seite spannend

+ kurze Kapitel, mehrere Perspektiven

+ vielschichte Protagonisten

+ aufklärerischer Touch über Demenz und Altenpflege

+ einzigartiger Schreibstil

+atmosphärischer Grusel

- das Ende war nicht so spektatkulär wie man es von einem Ende gewohnt ist

- das Tempo hätte etwas höher sein können


Fazit

Ich bin von dem Buch trotz allem sehr überzeugt und für einen Thriller-Anfänger ist es sehr gut. Es verdient 4/5 Sterne. Auf jeden Fall werde ich weitere Thriller lesen und auch sein anderes Buch. Ich empfehle es gerne weiter!