Profilbild von pewo

pewo

Lesejury Star
offline

pewo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pewo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2024

Leseerlebnis zum Wohlfühlen

Leute von früher
0

Dieser Roman ist voller Herzenswärme und ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt.

Kristin Höller schreibt auf ganz besondere Art. Immer wieder stieß ich auf Formulierungen, die ich als unheimlich ...

Dieser Roman ist voller Herzenswärme und ich habe mich beim Lesen richtig wohl gefühlt.

Kristin Höller schreibt auf ganz besondere Art. Immer wieder stieß ich auf Formulierungen, die ich als unheimlich treffend und gleichzeitig schön empfand. Auf den Anfang „Es war ein Wetter ohne Jahreszeit“ muss man erst einmal kommen. Oder dass jeder in Polyester nur ein „Glitch“ in dieser altertümlichen Welt ist.

Der Schauplatz ist eine Insel in der Nordsee, deren Geschäftsidee zu 100% aus Erlebnisgastronomie besteht. So wechselt die Handlung zwischen altertümlichen Kulissen und dem Drumherum, z. B. den Baracken, wo die Saisonkräfte wohnen, die den altertümlichen Teil immer in Kostümen betreten müssen.

Die queere Liebesgeschichte zwischen der Hauptheldin Marlene und der Einheimischen Janne nimmt einen zentralen Platz in diesem Roman ein, und beim Lesen erleben wir mit, wie sich hier etwas ganz Besonderes entwickelt.

Aber dieser Roman ist viel mehr als das. Keine Nebenfigur überflüssig, keine Detail zu viel. Immer wieder war ich erheitert, vor allem über gewisse Blicke hinter die Kulissen. Auch den witzigen Briefwechsel zwischen Marlene und ihrer Oma fand ich zum Schmunzeln, allein schon die Art, wie dieser stattfindet: Marlene schreibt Postkarten und die Oma antwortet per SMS.

Die Sache mit einem Geheimnis, das sowohl Janne als auch andere Einheimische betrifft, wird insbesondere zum Ende hin immer spannender. Die Auflösung bzw. das Ende des Romans haben mich ziemlich überrascht.

Kurz gesagt: Ein ungewöhnlicher Pageturner mit unerwartetem Ausgang. Dabei war es für mich die ganze Zeit ein Leseerlebnis zum Wohlfühlen. Einfach zu schnell vorbei.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2024

Schlau an der Nase herumgeführt

Schatten im Glashaus
0

Dieser Thriller ist ein Musterbeispiel für eine besonders spannende und insgesamt ungewöhnliche Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich überzeugt. Da sind zum einen die verschiedenen ...

Dieser Thriller ist ein Musterbeispiel für eine besonders spannende und insgesamt ungewöhnliche Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich überzeugt. Da sind zum einen die verschiedenen Charaktere, die ich mir sofort vorstellen konnte. Die Autorin lässt die Leser*innen regelrecht in den Kopf von ihnen allen schauen. Jede Szene ist aus der Perspektive einer dieser Personen geschrieben.

So hat sie es geschafft, dass ich nicht nur mit der Haushaltshilfe Daisy und der Ermittlerin Mallory mitgefiebert habe, sondern dass ich sogar eine Art Verständnis für die Handlungen von jeder beteiligten Person aufbringen konnte.

Dann ist da das große Rätsel um die Aufklärung des Falls. Die Szenen springen zeitlich vor und zurück. Alle paar Abschnitte hatte ich neue Vermutungen, die mir dann jeweils ein paar Seiten weiter wieder über den Haufen geworfen wurden. Der Thriller ist voller großartiger Twists.

Insgesamt eine runde Sache. Alle Fragen sind geklärt worden und Anfang und Ende bilden eine Klammer um die ganze Handlung herum.

Es hat mir großen Spaß gemacht, dermaßen an der Nase herumgeführt zu werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2024

Ganz OK, aber zu mystisch-übernatürlich

Vierzehn Tage
0

Dieser Roman ist aus vielen Geschichten zusammengefügt. Das Gesamtgefüge ich als recht gut gelungen. Es wirkt wie ein großes Ganzes und die Rahmenhandlung um die junge Hausmeisterin hält alles wie eine ...

Dieser Roman ist aus vielen Geschichten zusammengefügt. Das Gesamtgefüge ich als recht gut gelungen. Es wirkt wie ein großes Ganzes und die Rahmenhandlung um die junge Hausmeisterin hält alles wie eine Klammer zusammen.

Von den einzelnen Geschichten fand ich viele wirklich unterhaltsam, einige langweilig und einige mochte ich überhaupt nicht. Aber bei der Vielfalt war das zu erwarten. Die meisten Geschichten waren spannend und hatten eine Pointe oder irgendetwas Besonderes. Andere fand ich überflüssig, insbesondere dann, wenn sie sachbuchmäßig daherkamen, wie z. B. die über Shakespeare. Einige waren mir zu mystisch bis übernatürlich. Aber am Ende hatte alles seine Begründung.

Der Roman ist in die vierzehn Tage unterteilt. Leider nahm mein Interesse im Laufe dieser Tage ab. Das lag wahrscheinlich daran, dass die ersten Geschichten meinen Geschmack noch am besten trafen und dann für mich immer weniger interessante folgten.

Bleibe ich beim Ende, das ich natürlich nicht verraten werde. Meine Meinung dazu: Es passte zwar zum Ganzen aber es gefiel mir nicht, sondern entlockte mir, obwohl es überraschend war, ein etwas enttäuschtes: Naja, hätt‘ ich mir ja denken können!

Fazit: Ich hätte nach etwa der Hälfte abbrechen sollen, so wäre mein Gesamteindruck vielleicht noch etwas besser. So kann ich nur drei von fünf Sternen vergeben, aber das ist noch ganz OK.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.02.2024

Frisch und frech

Das Gras auf unserer Seite
0

Die drei Protagonistinnen verfolgen zwar recht ungewöhnliche und unkonventionelle Lebensmodelle, aber dennoch habe ich mich von Anfang an mit ihnen verbunden gefühlt und konnte mich in sie hineinversetzen.

Das ...

Die drei Protagonistinnen verfolgen zwar recht ungewöhnliche und unkonventionelle Lebensmodelle, aber dennoch habe ich mich von Anfang an mit ihnen verbunden gefühlt und konnte mich in sie hineinversetzen.

Das liegt wohl am Schreibstil der Autorin. So frisch und frech, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte.

Der Chat zwischen den Abschnitten ist sehr locker und witzig und ich sehe ihn als gelungenen Übergang zwischen den einzelnen Szenen. So sind irgendwie irgendwie immer alle dabei, obwohl sie zum Teil an unterschiedlichen Orten sind.

Überhaupt kommen mir die Figuren so vor, als hätten sie etwas Autobiografisches. Ich wette, in jeder von ihnen steckt irgendetwas aus der Realität der Autorin.

Den Titel finde ich ebenfalls äußerst gelungen. Zunächst hat er meine Aufmerksamkeit erregt, denn normalerweise ist es doch das Gras auf der anderen Seite, das immer in den Fokus der Begierde rückt, weil man da nicht so ohne weiteres herankommt.

Dieses Buch heißt jedoch „Das Gras auf unserer Seite“ und das trifft es genau. Denn schließlich geht es hier nicht darum, dass sich die Protagonistinnen groß verändern oder verbessern wollen, geschweige denn „nach Höherem streben“. Trotzdem entwickeln sie sich weiter – auf eine sehr sympathische Art und Weise.

Fazit: Ich hätte am liebsten noch weiter gelesen, aber das Buch war leider zu Ende.

Diese Autorin werde ich mir merken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Ich kann einiges nachvollziehen

Haltet euer Herz bereit
0

Das hier ist der erste Bestseller von Maxim Leo. Nachdem ich diesen Autor für mich entdeckt und zwei neuere Bücher von ihm gelesen hatte, war ich neugierig auf dieses hier.

Er erzählt von seiner Familie, ...

Das hier ist der erste Bestseller von Maxim Leo. Nachdem ich diesen Autor für mich entdeckt und zwei neuere Bücher von ihm gelesen hatte, war ich neugierig auf dieses hier.

Er erzählt von seiner Familie, von drei Generationen und das sehr anschaulich. Die Dinge, die er über die DDR zur Zeit seiner eigenen Jugend erzählt, kann ich total nachvollziehen, denn ich habe sie in etwas auch so erlebt.

Sehr authentisch wirkt das Ganze durch die hinzugefügten Familienfotos. So werden die Personen für mich richtig lebendig.

Mir gefällt der Schreibstil von Maxim Leo sehr gut, insbesondere sein stellenweise eingebrachter feiner Humor.

Aber ich muss sagen, dass sich der Autor seit diesem Buch weiterentwickelt hat und heute noch unterhaltsamer und interessanter zu schreiben vermag, obwohl dieses hier schon ein sehr gutes Buch ist.

Es ist auf jeden Fall sehr persönlich und nachvollziehbar. Ich glaube, es steckt eine Menge Herzblut darin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere