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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Van Veeteren meets Barbarotti

Der Verein der Linkshänder
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Mein Interesse am Buch wurde geweckt, weil ich selbst Linkshänder bin. Es hat mich amüsiert und erschreckt zugleich, wie die jungen Schüler in den 60er/70er Jahre „umerzogen“ wurden.
Der Kommissar im ...

Mein Interesse am Buch wurde geweckt, weil ich selbst Linkshänder bin. Es hat mich amüsiert und erschreckt zugleich, wie die jungen Schüler in den 60er/70er Jahre „umerzogen“ wurden.
Der Kommissar im Ruhestand Van Veeteren wird mit einem alten Fall konfrontiert. Es stellt sich heraus, dass ein vermeintlich aufgeklärter Fall so nicht stimmen kann und er und die Ermittler damals nicht wirklich eine gute Arbeit abgeliefert haben. Es kommt noch eine dritte Zeitebene hinzu und es erforderte einiges an Aufmerksamkeit, die Zeitebenen und die Rollen der vielen Beteiligten zu verstehen. Aber nachdem ich richtig drin war, habe ich das Auffinden immer weiterer Puzzleteilen interessiert verfolgt.

Ich habe diese Geschichte als Hörbuch genossen. Wie immer sehr passend gelesen von Dietmar Bär. Sehr unterhaltsam fand ich die geschliffenen, humorvollen Dialoge mit seiner Frau Ulrike. Es hat mir wieder aufgezeigt, was ich an allen bisherigen Van Veeteren Büchern so geschätzt habe.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

traurig

Pandatage
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Ich fand es stellenweise schwer auszuhalten, wie ungerecht Danny und sein Sohn Will ständig behandelt werden. Will wird in der Schule gemobbt und schikaniert. Danny auf der Arbeit schlecht behandelt. Sein ...

Ich fand es stellenweise schwer auszuhalten, wie ungerecht Danny und sein Sohn Will ständig behandelt werden. Will wird in der Schule gemobbt und schikaniert. Danny auf der Arbeit schlecht behandelt. Sein brutaler Vermieter dringt unrechtmäßig in die Wohnung ein und hat einen Helfer dabei, der droht, Danny mit einem Zimmermannshammer zu verstümmeln. Und im Park bei seinen Pandaauftritten treten ihm kleine rotzfreche Kinder ans Schienbein und klauen seine Münzen. Überall nur feindselige und erniedrigende Begegnungen. Dass sich Mitmenschen trotz des Wissens um den Verlust der Ehefrau bzw. Mutter so benehmen ist unfassbar.

Es gibt auch liebevolle und zum Schmunzeln anregende Szenen aber die Grundstimmung blieb für mich traurig und deprimierend. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und die ganze Aufmachung des Buches ist hochwertig.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Interessantes Team

Lost in Fuseta
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Ich habe diesen ersten Teil um Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg, als Hörbuch genossen. Das hatte den großen Vorteil, dass die ganzen portugiesischen Wörter vom Sprecher Andreas Pietschmann richtig ...

Ich habe diesen ersten Teil um Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg, als Hörbuch genossen. Das hatte den großen Vorteil, dass die ganzen portugiesischen Wörter vom Sprecher Andreas Pietschmann richtig ausgesprochen wurden. Und beim Hören fällt richtig auf, wie viele Begriffe in Landessprache es in diesem Buch tatsächlich gibt.

Der Start im portugiesischen Team ist für den Asperger Lost nicht einfach. Dieser erste Band wird genutzt um dass Setting zu schaffen für weitere Folgebände um den Hamburger Kommissar, der in Fuseta ermittelt. Das ist gut gelungen, die Charactere sind meiner Meinung nach interessant und vielschichtig. Und typisch für einen regionalen Krimi erfahren wir vieles über das mediterrane Land, seine Einwohner, ihre Gewohnheiten und ihre Lieblingsgerichte bzw. -Getränke.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Siedlung des Grauens

Kampfsterne
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Mich hat dieser besondere Erzählstil gleich gefesselt. Wie durch ein Brennglas beobachten wir eine Handvoll Bewohner einer Kleinstadtsiedlung in den 80er Jahren. Alles was passiert wird uns Lesern aus ...

Mich hat dieser besondere Erzählstil gleich gefesselt. Wie durch ein Brennglas beobachten wir eine Handvoll Bewohner einer Kleinstadtsiedlung in den 80er Jahren. Alles was passiert wird uns Lesern aus der Sicht einer jeweils beteiligten Person beschrieben. Die Perspektiven sind nicht erzählerisch, sondern zeigen einen ganz ungewöhnlichen Einblick in die Gedanken, Einstellungen und Erwartungen der jeweiligen Person.

Gleich der Einstieg mit Rita, eine der Mütter in dieser Siedlung, präsentiert eine Bösartigkeit, die ich zugleich staunend und entsetzt verfolgt habe. Ich würde Rita als Hauptperson bezeichnen, sie ist bösartig, manipulierend und es ist erschreckend wie abfällig sie über alle anderen Menschen denkt. Und sie macht dabei keinen Unterschied zwischen ihrem Mann, ihren Kindern und allen anderen.

Durch das sonderbare, wechselseitige Verhalten wird ein erschreckendes Bild dieser benachbarten Familien gezeichnet. Als einzige waren mir persönlich die beiden Schwestern Constanze und Lexi sowie der jugendliche Johannes sympathisch.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

geniale Idee

Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst
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Louise und Tom haben eine ernsthafte Ehekrise und beginnen gemeinsam eine Therapie um zu sehen, ob sie ihre Ehe noch retten können. Wir erleben das ganze ausschließlich in Dialogen, die die beiden in einem ...

Louise und Tom haben eine ernsthafte Ehekrise und beginnen gemeinsam eine Therapie um zu sehen, ob sie ihre Ehe noch retten können. Wir erleben das ganze ausschließlich in Dialogen, die die beiden in einem Pub führen, in dem sie sich direkt vor der jeweiligen Therapiestunde treffen. Diese Idee mit den 10 "Therapiestunden" im Pub ist genial.Wir sind in keiner einzigen Minute direkt in den eigentlichen Stunden bei der Therapeutin dabei sondern erfahren nur in den Gesprächen im Pub, was letzte Woche vorgefallen war bzw. was die beiden für die kommende Therapiestunde bearbeiten möchten.

Diese Dialoge fand ich witzig, sarkastisch und sehr aufschlussreich. Es ging oft pfeilschnell hin und her, ich musste mich konzentrieren, den Argumenten zu folgen. Und es war nicht immer leicht zu wissen, wer von den beiden grade spricht.

Ich muss (als Frau) zugeben, dass ich das Gesagte von Louise geschickter, klüger und aussagekräftiger erlebt habe. Während Tom eher schmollend und angreifend reagiert hat. Insgesamt hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten.

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