„Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird.“ – Fenoglio (S. 521)
Tintenwelt 3. TintentodFür mich handelte es sich bei „Tintentod“, dem Finale der bekannten Tintenwelt Trilogie von Cornelia Funke, um einen Reread und ein Buch, dass ich schon vor Weihnachten 2020 begonnen und trotzdem erst ...
Für mich handelte es sich bei „Tintentod“, dem Finale der bekannten Tintenwelt Trilogie von Cornelia Funke, um einen Reread und ein Buch, dass ich schon vor Weihnachten 2020 begonnen und trotzdem erst jetzt Mitte Januar 2021 beendet habe. Ein ungewöhnlich langer Zeitraum, selbst für ein so dickes Buch (mit knapp 750 Seiten das mit Abstand umfangreichste der Reihe) und ich bin auch der Meinung, dass das die Handlung der Geschichte diesen Platz nicht unbedingt gebraucht hätte (zu der ich explizit erst mal nicht so viel sage: ich gehe davon aus, dass man bei einem dritten Teil weiß, worum es in dem Buch geht. Außerdem würde ich viel zu viel verraten, wenn ich auf den Ablauf eingehen würde… Band 3 spielt in einer anderen Welt 😉).
Trotzdem hat mir gerade die äußerliche Gestaltung des Buches ziemlich gut gefallen. Besonders die kleinen Auszüge aus anderen Romanen, auf die Cornelia Funke ihren Lesern und Leserinnen zu Beginn eines jeden Kapitels, passend zur derzeitigen Handlung, hinweist, halte ich für eine süße Idee.
Besonders schön fand ich auch die Charaktere und deren jeweilige Entwicklung. (ACHTUNG: Spoiler zu Band eins und zwei). Die Tatsache, dass eigentlich alle Protagonisten nun in direkter Verbindung mit bzw. in dem Buch „Tintenherz“ stehen und dort bzw. dadurch mit ganz neuen Situationen konfrontiert werden rechtfertigt meiner Meinung nach viele Veränderungen von Eigenschaften und Charakterzügen, obwohl ich da besonders die Grandwanderung zwischen „neue Erfahrungen führen zu neuen Eigenschaften“ und „ich kremple die Figur mal ganz kurz auf den Kopf“ ziemlich gut gelungen finde und bei diesem Thema auch schon deutlich negativere Erfahrungen machen musste.
Gerade der häufige Perspektivwechsel hat dem Leser das Gefühl gegeben mit allen Figuren mitfühlen zu können und ihr Verhalten nachzuvollziehen. Das hat die Geschichte auch besonders spannend gemacht, weil viele Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger enden und die Situation, dadurch dass das nächste Kapitel einen anderen Protagonisten in den Fokus nimmt, erst mal noch eine Weile ungeklärt bleibt.
Insgesamt hat mir die Geschichte echt gut gefallen, auf jeden Fall eine Leseempfehlung. Ein bisschen was hat mir zur Kategorie „Herzensbuch“ aber noch gefehlt.