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Veröffentlicht am 14.11.2016

Die Eislady Ermittelt

Mooresschwärze: Thriller
3

Inhalt:
Eigenwillig, hochkonzentriert, geradlinig, distanziert- ungefähr so könnte man die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz charakterisieren. Dabei ist sie um so vieles mehr. Den Beruf hat sie nach einer ...

Inhalt:
Eigenwillig, hochkonzentriert, geradlinig, distanziert- ungefähr so könnte man die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz charakterisieren. Dabei ist sie um so vieles mehr. Den Beruf hat sie nach einer familiären Tragödie gewählt und arbeitet nun verbissen daran, den Ermittlern so viele Hinweise zu liefern, dass diese den Täter dingfest machen können. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, die Arbeit der Kriminalkommissare gleich mit zu übernehmen. Zum Glück drücken sowohl ihr Chef im Rechtsmedizinischem Institut, als auch Kriminalkommissar Florian Kessler, mit dem sie oft Fälle zusammen bearbeitet, oft ein Auge zu. An einem heißen Sommertag werden beide zu einem Leichenfund im Moor gefunden. Die Tote war blutjung und noch nicht allzu lange dem Moor ausgesetzt. Der Täter hatte sie auf einem Holzbrett befestigt, so dass sie oben trieb. Ein Tattoo mit speziellen Symbolen und Farben, das die Tote unterhalb ihres Bauchnabels trug, weckt sofort Julias Interesse. Doch im Institut angekommen, muss sie feststellen, dass die Leiche während eines Tankstopps, den der Leichenwagen einlegen musste, verschwunden ist. Auf eigene Faust beginnt Julia selbst zu ermitteln, und begibt sich zurück ins Moor. Durch ihre Hinweise wird am nächsten Tag zwar nicht die verschwundene Moorleiche entdeckt, jedoch eine weitere tote junge Frau, die noch bizarrer zur Schau gestellt wurde. Julia und Florian erwägen ernsthaft die Tatsache, dass hier ein Serientäter am Werk sein könnte.

Meinung:
Das ist mein erstes Buch der Autorin und ich bin dementsprechend etwas skeptisch an das Buch herangegangen. Schon der Prolog ist ein Highlight. Ein Opfer des Mörders erzählt aus der Ich-Perspektive, wie es zu seinem späteren Fundort getragen wird. Schon ab der ersten Seite war ich total gefesselt und musste unbedingt weiter lesen.
Der Schreibstil geht auch spannend und flüssig weiter. Man hat stets das Gefühl, die Autorin weiß, was sie schreibt. Die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen dem Ermittelten Kommissar, Julia, den Opfern und dem Täter selbst, was dazu führt, dass die Spannung immer auf hohem Niveau gehalten wird.
Florian Kessler und Julia Schwarz sind ein tolles und authentisches Ermittlerteam, mit Ecken und Kanten. Jeder der beiden hat so seine Eigenarten, was beide überaus sympathisch macht. Beiden fällt es schwer eine engere Bindung zu Menschen herzustellen, was mit ihrer Vergangenheit zusammenhängt. Dennoch nähern sie sich im Laufe des Buches etwas an und die Autorin lässt so noch ganz viel Spielraum für die kommenden Bücher.
Die jungen Opfer, vor allem Hannah, sind ihrem Verhalten und Denken sehr typisch und altersgerecht dargestellt. Diese jugendliche Naivität kommt dem psychopatischen Killer natürlich entgegen und die Mädchen sind allesamt leichte Beute für ihn.
Während des gesamten Buches tappt man bei der Täterwahl wirklich vollkommen im Dunkel und zum Schluss war ich wirklich sehr verwundert von der Auflösung. Apropos Schluss… Dieser ging mir dann doch etwas zu abrupt. Das Verschwinden von Hannah fand ich noch wahnsinnig interessant, auch die Suche war noch annehmbar. Leider wurde sie für meinen Geschmack viel zu schnell und abrupt gefunden. Gerne hätte man das noch ein wenig ausschmücken können und auch von Hannahs Seite Einblicke geben können.
Catherine Shepherd gewährt in ihrem neuen Buch tiefgründige Einblicke in die Seele eines psychisch kranken Menschen. Ein Buch, das bis auf den Schluss, sehr gut gelungen ist.

Veröffentlicht am 02.11.2016

Sex, Drugs and Rock n' Roll oder Blümchen und Herzchen?

True Crush
3

Inhalt:
Schriftstellerin Kate Mosely lebt ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in Montana. Zwar ist ihr erster Roman recht erfolgreich, aber trotzdem ist sie ziemlich überrascht, dass man sie in ...

Inhalt:
Schriftstellerin Kate Mosely lebt ein beschauliches Leben in einer Kleinstadt in Montana. Zwar ist ihr erster Roman recht erfolgreich, aber trotzdem ist sie ziemlich überrascht, dass man sie in eine Talkshow in glamouröse L.A. einlädt. Dort trifft sie auf niemand geringeren als Trevor „Trax“ Jenkins, Rockstar du jour und Frauenschwarm schlechthin. Blöd nur, dass Kate Trevor zwar schon heiß findet, ihn aber nicht erkennt. Einen Tag später bittet er sie um ein Date und kurze Zeit später findet sie sich in der wildesten Affäre ihres Lebens wieder. Denn mehr kann es mit einem Mann wie Trevor doch eh niemals geben, oder? Und ist sie überhaupt bereit, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf Trevor vollkommen einzulassen?


Meine Meinung:
Das Leben von Kate ist eigentlich ziemlich langweilig. Sie arbeitet bei einer Dorfzeitung, lebt in einem Haus und macht jeden Tag dasselbe. Doch sie ist damit nicht wirklich glücklich, denn sie lebt ihr Leben so weiter, wie sie es mit ihrem Ehemann getan hätte. Doch der ist Tod. Und sie gibt sich die Schuld daran. Alles ändert sich erst, als sie bei eine TV-Sendung auf Trax trifft und ab den ersten Moment etwas zwischen den beiden ist. Eine Art magische Anziehung.


Die Autorin erzählt gefühlvoll und liebevoll von Kate und wie sie ihr Leben nach dem frühen Tod ihres Ehemanns meistert.
Anfangs dachte ich, dass es wieder einer dieser Chick-Lit-Liebesromane wird, in dem der harte Rockstar das Mauerblümchen vom Dorf verführt und als "Sexsklavin" hält, aber dem ist nicht so. Okay, ja es geht oft und viel um Sex aber es wird nicht ausführlich davon berichtet. Viel mehr legt die Autorin das Augenmerk auf die aufkeimende Liebe zwischen Kate und Trevor alias Trax.
Doch diese Liebe ist nicht gerade einfach. Trax ist der typische Rockstar, Sex, Drugs an Roch n' Roll. Doch sobald Kate in seiner Nähe ist, wird er zum Softie Trevor und der hat mir sofort super gefallen.

Trotz der 400 Seiten, was ich Anfangs als sehr viel empfunden habe, wird das Buch nie Langweilig. Ständig kommt etwas neues, mit dem Kate klarkommen muss und mit dem sie sich identifizieren muss.
Der einzige Minuspunkt entsteht für mich aus dem ständigen hin und her mit Trevor. Man merkt von Anfang an, dass sie die Welt für ihn bedeutet nur ist sie selbst so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie das nicht sieht, oder eben nicht sehen möchte. Etwas nervig fand ich das schon, aber auch irgendwie etwas verständlich.

Ein Roman, über den Verlust eines geliebten Menschens und das Leben, dass trotzdem nicht zu Ende ist.

Veröffentlicht am 28.09.2016

Spannend bis zur letzten Seite

Am Abgrund seiner Seele
3

Inhalt:
Nachdem Andrea in Deutschland ihre gesamte Familie verloren hat, hat sie in England, im beschaulichen Norwich, ein neues Leben samt Psychologie-Studium begonnen. Als sie dann auf Gregory trifft ...

Inhalt:
Nachdem Andrea in Deutschland ihre gesamte Familie verloren hat, hat sie in England, im beschaulichen Norwich, ein neues Leben samt Psychologie-Studium begonnen. Als sie dann auf Gregory trifft und sich in ihn verliebt, ist ihr Glück perfekt, doch die junge Liebe wird schnell getrübt. Ein perfider Gewaltiger treibt in dem kleinen Ort sein Unwesen. Als Andrea den Vergewaltiger bei einer Vergewaltigung stört und verjagt, gelangt sie selbst in den Fokus des Campus Rapist. Und dieser wird immer gefährlicher, denn auch vor Mord schreckt er nicht mehr zurück. Eine Gefährliche Jagd um Leben und Tod beginnt.

Meinung:
Der Schreibstil ist erfrischend, sehr fesselnd und detailliert. Man hat teilweise wirklich das Gefühl, mitten in der Handlung zu sein und selbst die Bilder der Opfer vor Augen zu haben. Einige kommen damit vielleicht nicht klar, da es oft schon ziemlich heftig ist, aber letzendlich sind Thriller nun mal nichts für schwache Nerven. Dania ist es sehr gut gelungen, die Stimmung während den Ermittlungen dem Leser zu vermitteln. Man spürt die Hilflosigkeit und die nackte Angst von Andrea regelrecht und fühlt sich somit tief mit ihr verbunden.

Die Kapitel sind meist recht kurz gehalten, was ich super fand, nur dem Ende zu werden sie länger und teilweise fast zu lang. Da zieht sich ein Tag dann oftmals auch ein wenig. Zwischendurch erhält man auch Einblicke in die Seele des Täters und die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt. Für mich hätten gerne mehr solche Abschnitte dabei sein dürfen. Nichtsdestotrotz wird die Spannung während des gesamten Buches weitestgehend hoch gehalten. Das man ab und an auch mal kurze Verschnaufpausen hat und so Andrea und Gregory besser kenennlernt, finde ich total klasse. So werden die beiden fast schon real.

Das Buch verspricht spannende Lesestunden bis zum Schluss, wobei es wirklich nichts für zarte Gemüter ist. Für mich ein super Beginn einer hoffentlich sehr spannenden Reihe!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Spannend, Unvorhersehbar, Überrsaschend

Der Näher
1

Inhalt:
Saskia Mayen trainiert gerade für ihren nächsten Marathon, als sie von einem vermummten Mann verfolgt wird. Sie flieht und landet in einem Erdschacht. Sie fühlt sich etwas sicherer, doch dann entdeckt ...

Inhalt:
Saskia Mayen trainiert gerade für ihren nächsten Marathon, als sie von einem vermummten Mann verfolgt wird. Sie flieht und landet in einem Erdschacht. Sie fühlt sich etwas sicherer, doch dann entdeckt sie, was neben ihr liegt. Aus einem Betonklotz ragt ein Skelett und in der Hand des Skeletts befindet sich etwas, das Saskia erst einmal bewusstlos werden lässt. Parallel dazu startet die Handlung um Martin Abel. Er ist Fallanalytiker beim LKA Stuttgart und hält gerade einen Vortrag beim BKA Wiesbaden über seine Arbeiten. Abel wird nach seinem Vortrag abkommandiert, nach Gummersbach ins Bergische Land. Dort soll er sich um zwei Fälle kümmern, die eigentlich schon bei den Akten liegen. Es handelt sich um zwei verschwundene Frauen. Beide haben ihrem Partner einen Abschiedsbrief hinterlassen und erklärt, dass sie ihn verlassen. Doch keiner der Partner glaubt daran. Abel beginnt zu ermitteln und plötzlich taucht eine der Frauen wieder auf und hat Schreckliches zu berichten. Es zeigt sich, dass das von Saskia entdeckte Skelett mit den beiden Fällen von Abel zusammenhängt. Eine schaurig schöne Täterjagd beginnt.


Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Streich von Rainer Löffler, für mich war es jedoch das erste Buch rund um Abel. Trotz allem bin ich sehr gut in das Buch hineingekommen und konnte dem Geschehen auch super folgen.

Das Buch beginnt schon sehr schaurig und gruselig. Man merkt sofort, welchen Charakter das Buch hat und in was für eine Geschichte man da hineingeraten ist. Abel ist gleichermaßen sympathisch, wie auch verschroben und eigenartig. Man muss schon zugeben, dass er einige komische Charakterzüge hat, welche ihn aber wiederum auch sehr sympathisch und menschlich wirken lassen. So wundert es trotzdem nicht, dass Abel und sein neues Team nicht unbedingt auf einer Wellenlänge sind.

Dank eines wunderbaren Schreibstils von Herrn Löffler und auch einer sehr gut ausgebreiteten Geschichte hat sich das Buch wunderbar flüssig gelesen. Darüber hinaus wurde beim Lesen klar, dass das Buch sehr gut recherchiert und bedacht umgesetzt wurde. Man hatte stets das Gefühl, selbst Teil der Ermittlungen zu sein und selbst das blutige Geschehen beobachtet zu haben.

Was Herrn Löffler auch super gelungen ist, sind die Zeitwechsel. Er schreibt nicht nur von den in der Gegenwart geschehenden Ereignissen, sondern erzählt auch von der Vergangenheit des Nähers. So erfährt man nach und nach was diesen zu seinen Taten getrieben hat und welches Ziel er verfolgt. Diese Abschnitte waren immer gleichermaßen verstören, wie informativ.

Leider wurde es zum Ende etwas verwirrend und chaotisch. Zum Schluss hatte ich etwas das Gefühl, dass der Autor das Buch jetzt schnell beenden wollte, weil es sonst zu langwierig werden könnte. Das Ende war dann zwar sehr überraschend und ziemlich unvorhersehbar, aber eben etwas zu rasant und chaotisch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 14.01.2017

Ein Buch zum mitfiebern

Sweetgirl
1

Inhalt:
Percy, 16 Jahre, lebt zusammen mit ihrer drogenabhängigen Mutter. Wieder einmal ist Percys Mutter verschwunden, und Percy erfährt wo ihrer Mutter sich aufhält. Nämlich bei Shelton Potter. Percy ...

Inhalt:
Percy, 16 Jahre, lebt zusammen mit ihrer drogenabhängigen Mutter. Wieder einmal ist Percys Mutter verschwunden, und Percy erfährt wo ihrer Mutter sich aufhält. Nämlich bei Shelton Potter. Percy macht sich mit ihrem Truck auf den Weg zu Shelton, jedoch bleibt sie kurz vor der Farm mit ihrem Wagen im Schneesturm stecken. Sie fast den Entschluss , zu Fuß weiter zu gehen.
Angekommen auf der heruntergekommen Farm von Shelton, findet sie Shelton und Kayla im Wohnzimmer vor. Beide von Drogen zugedreht und schlafend. Percy, schleicht sich durch das Haus, jedoch anstatt ihrer Mutter, findet sie im obersten Stockwerk ein schreiendes Baby. Abgelegt in einer Wiege, bei offenen Fenster, bei diesem Sturm und Schnee.
Percy entschliesst sich das Baby zu nehmen um es ins Krankenhaus zu bringen. Sie nimmt den Rucksack der neben der Wiege liegt und schleicht sich wieder hinaus. Die Flucht gelingt. Es ist nicht weit bis zu Portis. Er wird Percy helfen, ganz bestimmt....


Meinung:
Die Geschichte beginnt sehr rasant, schon ganz am Anfang des Buches findet Percy das komplett verwahrloste und eingeschneite Baby bei dem Drogendealer Shelton. Die Zustände, die in dessen Haus herrschen sind vollkommen verstörend. Shelton und die Mutter des Kindes liegen komplett vollgedröhnt im Schlafzimmer und in einem anderen Zimmer verrottet sein toter Hund.

Das Buch ist die gesamte Zeit ein auf und ab der Gefühle, ebenso ist es ein auf und ab zwischen Spannung und Langeweile. Während das Buch super spannend beginnt, flacht es zur Mitte hin etwas ab, die Autorin erzählt von der Flucht von Percy und ihrem "Komplizen" Portis. Sie meistern die Flucht durch den Schneesturm samt dem Baby, während Shelton ihnen mit seinen Komplizen ständig dicht auf der Spur ist. Als es dann anfängt wirklich langwierig zu werden, acht die Geschichte eine Wendung und es fängt wieder an super spannend zu werden.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Während man für Percy Mitleid und Sympathie empfindet, war ich von Shelton nicht sonderlich angetan. Zwar gibt er alles, um das Baby seiner Freundin zu finden, aber im Großen und Ganzen ist er ein totaler Ekel, der nur ans Saufen und Kiffen denkt. Man wünscht sich das gesamte Buch über, dass Percy das Baby einfach nur wohlbehalten in ein Krankenhaus bringen kann.

Man fiebert die gesamte Zeit über mit Percy mit. oftmals muss man über ihre trockene und Sarkastische Art schmunzeln, aber noch öfter hat man die ein oder andere Träne in den Augen.