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Veröffentlicht am 21.02.2020

Rezension - A Wish for Us von Tillie Cole

A Wish for Us
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Rezension – A Wish For Us von Tillie Cole

Das Buch „A Wish For Us “ von Tillie Cole erschien am 31. Januar 2020 im LYX Verlag.

Geschichte:
Es geht um die beiden jungen Erwachsenen Cromwell Dean und ...

Rezension – A Wish For Us von Tillie Cole

Das Buch „A Wish For Us “ von Tillie Cole erschien am 31. Januar 2020 im LYX Verlag.

Geschichte:
Es geht um die beiden jungen Erwachsenen Cromwell Dean und Bonnie Farraday, die sich per Zufall erst einmal und dann kurze Zeit später das Zweite Mal begegnen. Der Engländer Cromwell ist ein gefeierter EDM-Künstler und die amerikanische Bonnie studiert in ihrer kleinen Heimatstadt klassische Musik und lebt dort mit ihrem Zwillingsbruder, der ebenfalls an der Uni studiert, in dem Campuseigenen Wohnheim. Beide haben eine Leidenschaft für Musik und eine tragische Vergangenheit.

Cover:
Wie bei so vielen Büchern des LYX-Verlages ist dieses Cover sehr modern gestaltet mit dem visuellen Effekt von Farbbomben, die scheinbar auf der Buchoberfläche platzen. Ein schwarzer Hintergrund und dann bunte Highlights hinter und vor denen sich sie Buchstaben der Autorin und des Titels verstecken. Die Geschichte passt in diesem Fall perfekt zu dem Cover, wer die ersten Kapitel des Buches bereits kennt, dem ist klar, weshalb das Titelbild so gestaltet wurde. Wenn aber jemand den Inhalt des Buches nicht kennt, würde ich sagen, dass es sehr unscheinbar ist und so ziemlich der heutigen Norm für ein Young/- oder NewAdult Buch.

Charaktere:
Es gibt so viel über die beiden Hauptcharaktere zu erzählen, aber auch die Nebenrollen spielen eine bewusst gewählt große Rolle. Deshalb fange ich mit Bonnies Bruder an, denn Easton ist ein besonderer Charakter. Er ist Künstler, Draufgänger und innerlich gebrochen, alles zusammen, und deshalb bin ich absolut begeistert von ihm. Die Autorin hat so ziemlich alles, was sie an gegensätzlichen Charaktermerkmalen finden konnte in einem Topf geschmissen und daraus Easton geformt.
Zu Cromwell Dean habe ich nicht viel zu sagen. Er ist ein Badboy mit einer gebrochenen Seele, so wie wir das ja leider schon allzu häufig gelesen haben, dazu sieht er natürlich verwegen und wunderschön aus. Er hat Wutausbrüche und ist verzweifelt, aber er ist auch besonders. Cromwell trägt dazu etwas in sich, das nur wenige Menschen besitzen und das hat für mich das Ruder rumgerissen.
Bonnie ist der Inbegriff von einem schönen, schlauen und netten Mädchen aus der Nachbarschaft, wie Taylor Swift in ihrem Musikvideo zu „You belong with me“. Sie ist nett und gleichzeitig weiß sie aber auch was sie will. Ihr starker Wille bringt sie in der Geschichte in vielen Situationen zu ihrem Ziel.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Tillie Cole ist mit melodramatisch gut beschreibbar. Sie schreibt mit so viel Herz und Emotion, dass es schon fast zu viel ist. Im Laufe des Buches wurde aber auch klar, dass sie wert darauf legt, dass der Leser in den emotionalsten Situationen mitfühlt und das aktuelle Problem mit einer Person allein oder zwischen mehreren bestmöglich aufgreifen kann. Es gibt viele Tränen vor Wut und Trauer aber auch das breiteste Grinsen bis zur Sonne.

Fazit:
Ich habe dieses Buch mit teilweise sehr großen Abständen zwischen den Abschnitten gelesen, weshalb mir das wiedereinklinken oft schwergefallen ist. Ich habe die Geschichte allerdings vor, während und jetzt auch nach dem Lesen bewundert. Sie ist besonders und dann doch ganz gleich. Ich habe noch nie ein Buch mit dieser einen Besonderheit von Cromwell gelesen, gleichzeitig habe ich Personen, die ihm charakterlich fast gleich sind schon des Öfteren kennengelernt.
Für mich bleibt aber die Moral der Geschichte im Gedächtnis. Das Ende hätte ich nämlich keinesfalls erwartet. Es war so überraschend und dramatisch, dass mir sogar die Tränen gekommen sind. Demnach: Herzlichen Glückwunsch Tillie Cole! Denn ich glaube nicht, dass ich die einzige Leserin bin, die am Ende des Buches nicht mehr weiter wusste.
Alles in allem kann ich also sagen, dass ich das Buch teilweise anstrengend und teilweise wunderschön fand.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2019

Rezension - Alte Sorten von Ewald Arenz

Alte Sorten
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Rezension – Alte Sorten von Ewald Arenz

Das Buch „Alte Sorten“ von Ewald Arenz erschien im März 2019 im DUMONT Verlag.

Geschichte:
Der Roman spielt in der heutigen Zeit in einem Gebiet voller Weinberge, ...

Rezension – Alte Sorten von Ewald Arenz

Das Buch „Alte Sorten“ von Ewald Arenz erschien im März 2019 im DUMONT Verlag.

Geschichte:
Der Roman spielt in der heutigen Zeit in einem Gebiet voller Weinberge, in denen sich das junge Mädchen Sally und die erwachsene Frau Liss zum ersten Mal begegnen. Sally braucht einen Schlafplatz und Liss hat Platz. In diesem idyllischen Herbst auf dem Land erleben beide das Gefühl zu Leben auf eine neue Art und Weise. Sally ist aufbrausend, intensiv und direkt. Liss ist ganz anders. Sie ist ruhig, nachdenklich und klug. Beide haben andere Charaktereigenschaften aber die böse Vergangenheit und die Missverständnisse, die sich im Laufe ihrer Leben aufgehäuft haben, werden erneut oder zum ersten Mal überhaupt durchgekaut.

Cover:
Das Cover des Buches ist vieles zugleich. Es verbindet das Alte und traditionelle durch die warmen, herbstlichen Farben und den Birnen, kombiniert mit der Biene mit dem Modernen durch das minimalistische Design und den geraden, länglichen Buchstaben. Alle Farben passen zusammen und sehen in Kombination herrlich gemütlich aus, soweit ein Buchcover jedenfalls gemütlich aussehen kann.

Spannungsbogen:
Das Buch hatte einen Spannungsbogen, den ich schon vorher kannte. Im Laufe des Buches hat sich die Spannung immer wieder mit unterschiedlichen Ereignissen aufgebaut. Zwischendurch gab es dann immer wieder Spannungsentladungen, die dafür gesorgt haben, dass die Situation sich zwischendurch erholt. Am Ende dann gab es den Höhepunkt der Geschichte, der dann schnell durch ein Ereignis abgeschwächt wurde. Damit das Buch einen schönen Abschluss findet, gab es am Ende noch eine idyllische Szene und ein halboffenes Ende, die das Ende der Geschichte und den Abschluss mit dem Buch intensiver gemacht haben.

Inhalt:
Auf der Rückseite des Buches steht etwas von entschleunigend. Das ist das perfekte Adjektiv für das Buch. Es ist traumhaft, das Buch draußen, zum Beispiel auf der Terrasse oder im Garten zu Lesen, um nebenbei die Vögel zwitschern zu hören und sich wie im Roman zu fühlen. Es spielt zwar auf dem Land, aber es ist nicht, wie anfangs erwartet immer idyllisch. Nein, ganuz im Gegenteil, Ewald Arenz erzählt mit überraschender Tiefen, das Innere der Psychen der beiden Hauptcharaktere. Es gibt viele stark Emotionale Szenen, die den Leser zum Nachdenken bewegen und viele Tatsachen, und wie die Personen damit umgehen, sind gezielt und passend in die Geschichte eingebaut.

Charaktere:
Ewald Arenz hat die Anzahl der im Buch erwähnten und thematisierten Charaktere niedrig gehalten. Ich denke es könnte sein, dass er dies deshalb so gemacht hat, da er wollte, dass die Charaktere und ihre Eigenschaften besonders detailliert beschreiben werden können und der Leser selber einen unglaublich tiefen Einblick in deren Gedankengänge bekommen kann.

Die beiden wichtigsten Personen sind Sally und Liss. Mit Sally fang ich an, denn sie hat in dem Buch den offensichtlichsten Wandel hinter sich gebracht. Sally heißt in Wirklichkeit Sarah und kommt aus einer Großstadt. Sie hat Probleme mit Menschen, obwohl nein, das ist falsch. Die Menschen haben eins mit ihr, oder jedenfalls mit ihrer Sichtweise auf die Welt. Sally denkt über Dinge nach, aber sie ist eher der Typ Mensch, der lieber handelt. Sie ist impulsiv und aufbrausend. Oft sprudeln die Worte aus ihrem Mund, bevor sie sie zurückhalten kann. Das macht sie im Gegenzug aber auch ehrlich. Sie erlebt Dinge mit einer Intensität, wie ich sie nur selten bei einem Charakter erfahren habe. Ja, ich schreibe, als würde ich sie kennen, aber für mich fühlt es sich ganz ähnlich an. Ich kenne durch das Buch ihre Vorlieben und Desinteressen und weiß, wann sie aus der Haut fährt und warum. Sie kann einfühlsam und direkt zugleich sein und dabei immer noch die junge lebensfrohe Frau, wie sie am Anfang war. Sally hat auch ihre Schattenseiten, aber die sind nachvollziehbar und okay. Sie kann trotzig und fies sein, aber im Nachhinein weiß sie immer, wie sie dann handeln soll.

Durch Sally lebt Liss. Und Sally ist durch Liss wieder lebendig geworden. Liss ist ganz anders als Sally. Sie ist nachdenklich und ruhiger. Sie fährt selten aus der Haut und denkt nach, bevor sie spricht. Ihre Worte und Taten wählt sie sorgsam. Ich glaube sie tut dies aber erst jetzt und noch nicht in der Vergangenheit, die sie geprägt und gewandelt hat. Liss geht mit Sally anders um, als die vielen Menschen zuvor. Sie lässt ihr Raum und Freiheit und weiß, wie man in schweren Momenten mit Sally umgehen muss. Sie hat eine schwerwiegende Vergangenheit und geht damit so um, wie sie denkt, dass es richtig ist.

Schreibstil:
Ewald Arenz schreibt klar und deutlich. Die Satzstruktur ist eindeutig und selten zu missdeuten. Viele Kapitel beschreiben einen bestimmten Vorgang ganz detailliert und faktenbasiert. Er schreibt aber in anderen Kapiteln dann nur grob und bezieht sich hauptsächlich auf die Emotionen und nicht die Handlung. Arenz hat ein großes Talent für dramatische und erschreckende Szenen. Mit einer Mischung aus Neutralität und Erschrockenheit beschreibt er eben diese Situationen.

Fazit:
Im Laufe des Buches haben sich die Charaktere stark gewandelt. Beide haben Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen, die ihnen weitergeholfen haben. Aber am meisten haben sie sich selber weitergeholfen. Und das hat mich sehr beeindruckt. Die Verbundenheit zweier Menschen, die sich gar nicht kennen, aber doch durch irgendetwas in ihrem inneren verbunden sind. Das detaillierte Beschreiben der unterschiedlichen Früchte und Landschaften hat mich sehr fasziniert. Ich habe noch immer die Bilder vor Augen, die mir das Buch in so und so vielen Kapiteln geschildert hat.
Dieser Roman ist perfekt für jeden der im Alltag feststeckt und eine Pause bracht, die nur dieses Buch einem geben kann. Es hat mir gezeigt, was im Leben wichtig ist und wie ich meine Prioritäten setzen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.04.2019

Rezension - Liebe ist wie ein Rocksong von Teresa Sporrer

Liebe ist wie ein Rocksong
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Rezension – Liebe ist wie ein Rocksong von Teresa Sporrer

Das Buch „Liebe ist wie ein Rocksong“ von Teresa Sporrer erschien im April 2019 im Impress Verlag.

Geschichte:
Die Liebesgeschichte spielt in ...

Rezension – Liebe ist wie ein Rocksong von Teresa Sporrer

Das Buch „Liebe ist wie ein Rocksong“ von Teresa Sporrer erschien im April 2019 im Impress Verlag.

Geschichte:
Die Liebesgeschichte spielt in wechselnden Ländern. Teils Länder, die deutsch- und teils Länder, die englischsprachig sind. Taylor, eine junge Frau deren Eltern berühmte Rockstars sind, hat viele Probleme. Mit sich selbst und mit einem Mann namens Ezra, zudem sie sich hingezogen fühlt und auch offensichtlich ihr Interesse zeigt, mit dem aber nicht alles einfach zu sein scheint. Die beiden müssen ihren Weg und zueinander finden und dabei geht es rauf und runter mit dem Gefühlen.

Cover:
Ins Auge stechend und intensiv – das Cover ist deutlich erkennbar durch die starke lila-blaue Farbe. Es ist durch die beiden nah aneinander stehenden, sich berührenden Personen sehr klar in der Aussage. In diesem Buch geht es um Liebe. Ganz besonders interessant ist die sich verändernde Schrift des Titels der hier zentral auf dem Cover zu sehen ist. Passend zum Inhalt ist die Schrift mal schnörkelig und geschwungen oder eckig mit klaren Konturen. Die geometrische Figur hinter dem großen Titel lässt es modern und jugendlich wirken.

Spannungsbogen:
Der Spannungsbogen ist so durchwachsen, wie ich es bisher nur selten erlebt habe. Die Geschichte startet direkt mit einer Folge an spannenden Ereignissen und geht nur kurz danach ein ruhigeres Level ein, nur um kurz darauf wieder mit einem unglaublich ausschlaggebenden Ereignis aus dem Ruhigen ins Aufbrausende zu wechseln. Viele Kapitel beinhalten dabei die eben beschriebene Folge auf wenigen Seiten. Oft kommt es zu Verwirrung, aber größtenteils überwiegen die Spannung und die Vorfreude auf das kommende Ereignis.

Inhalt:
Viel Drama und witzige Sprüche machen das Buch zu dem, was es ist. Plötzlich passiert das eine und dann das andere und alles wird mit Humor und Leichtsinn beschrieben. Es ist deutlich, wie die Geschichte auf Extremes anspielt und wie sehr der Humor als Ausgleich zu eben diesem benötigt wird, damit nichts ausartet. Herausragend sind aber die Gefühle der Charaktere und wie sie die Geschichte steuern und in die richtige Richtung lenken.

Charaktere:
In der Geschichte gibt es Grundsätzlich nur Personen, die den Plot beeinflussen. Sie bezieht sich demnach auf eine handvoll Menschen, wie Taylor, Ezra, Daphne etc.. Im Vordergrund steht Taylor, um deren Gefühlswelt sich alles dreht. Ihre Cousine und beste Freundin Daphne ist auch sehr ausschlaggebend, aber ebenso wichtig wie Taylor ist Ezra, das Gegenstück zu ihr. Ich beschreibe jetzt nur die drei, weil ich finde, dass nur sie das Buch und die damit verbundene Geschichte geprägt haben.

Zunächst Taylor. Taylor ist aufbrausend und emotional. Sie kann direkt und gleichzeitig einfühlsam sein. Oft ist sie sich über ihre eigenen Gefühle unklar und weiß nicht so genau wie sie mit ihnen umgehen soll. Taylor sagt in der einen Sekunde das Eine und kann das Gegenteil meinen. In der anderen sagt sie das Gegenteil. Ich hab oft versucht zu nachvollziehen, warum sie so oder so gehandelt hat, aber häufiger hat sich das als unlösbar erwiesen. Deutlich wird aber auch ihre Stärke in brenzligen oder dramatischen Situationen.

Daphne ist ganz anders. Sie ist von Anfang an deutlich mit ihren Emotionen. Sie reißt witzige Sprüche in den perfekten Momenten und verändert die Stimmung des ganzen Buches immer wieder ins Positive. Durch sie habe ich in meiner Lesezeit so sehr lachen müssen. Ohne ihren Charakter wäre die Geschichte nur halb so toll, wie sie letztendlich ist.

Ezra ist unglaublich toll! Schon bei Beginn des Buches in den ersten Seiten hat er mir total gut gefallen. Er zeigt Willensstärke mit seinen Aussagen und Taten. Durch seine Liebe zur Literatur und sein untypisches Aussehen für männliche Buchcharaktere in Liebesromanen war er mir direkt super sympathisch. Er ist geduldig und ruhig, wo Taylor es nicht ist. Mit ihr ist er vorsichtig und lässt aber auch manchmal (zu) viel durchgehen in Hinsicht darauf, wie sie mit seinen Gefühlen spielt.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Teresa Sporrer ist erfrischend jugendlich und direkt. Sie legt den Fokus eindeutig auf die Gefühle und die emotional geprägten Ereignisse und Taten der charaktere, insbesondere die von Taylor. Die Geschichte ist aufreibend und mit Humor zu etwas Besonderem gemacht worden. Durch witzige Dialoge und dramatische Einfälle hat die Autorin das Buch geprägt. Die Charaktere sind vollbeladen mit Eigenschaften, positiv wie negativ. Sie handeln alle unterschiedlich, haben andere Ansichten und passen perfekt zu der Geschichte. Moderne Bezüge, Menschen und Orte lassen den Schreibstil erfrischend neu wirken.

Fazit:
Eine echt spritzige und leichte Geschichte, die perfekt in den Alltag passt. Sie ist modern, gefühlvoll und aufregend. Alle Ereignisse passen an sich zusammen, auch wenn die Beweggründe manchmal fragwürdig sind. Mir gefallen sowohl der Humor und die realistischen Darstellungen, als auch die dramatischen Szenen, wo beide Parteien ihren Senf abgeben, wie zum Beispiel (SPOILER) bei dem Familienstreit am Ende, der sowohl den Humor, als auch das Realitätsnahe bestätigt. Authentische und realitätsnahe Personen machen die Geschichte angenehm zu lesen.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Rezension – Nichts als Liebe im Universum von Cat Jordan

Nichts als Liebe im Universum
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Rezension – Nichts als Liebe im Universum von Cat Jordan

Das Buch „Nichts als Liebe im Universum“ von Cat Jordan erschien im Februar 2019 im dtv Verlag in der Reihe Hanser.

Geschichte:
Der Jugendroman ...

Rezension – Nichts als Liebe im Universum von Cat Jordan

Das Buch „Nichts als Liebe im Universum“ von Cat Jordan erschien im Februar 2019 im dtv Verlag in der Reihe Hanser.

Geschichte:
Der Jugendroman spielt in einer Kleinstadt in Pennsylvania, in der ein Junge namens Matty lebt, dessen Vater eines Tages spurlos verschwindet und an seiner Stelle plötzlich ein Mädchen in Mattys Alter auftaucht. Dieses Mädchen ist so anders und surreal, dass er in den folgenden Tagen an kaum etwas anderes denken kann, aber irgendetwas stimmt nicht und es liegt an Matty herauszufinden, was es ist und wie er mit seinem eigenen Verstand klarkommt, der eigentlich doch nur an die logischen Dinge im Leben glaubt.

Cover:
Das Cover ist romantisch und verträumt. Es passt perfekt zum Inhalt der Geschichte und strahlt eine Gewisse Weite aus, durch den Sternenhimmel und den Kontrast zu den beiden Personen, die augenscheinlich in den Nachthimmel schauen. Die Farben sind passend zu der Tatsache, dass in diesem Buch an ausserirdisches Leben appelliert wird. Die Lila- und Blautöne wirken beruhigend und harmonieren mit der geschwungenen Schrift des Titels. Auch die Ufo- und Sternenakzente passen gut zu den Titelbuchstaben und stehen durch das „aufgemalte“-Aussehen im Kontrast zu dem fotoähnlichen Hintergrund.

Spannungsbogen:
Der Spannungsbogen ist wie eine konstant steigende Linie. Anfangs ist die Spannung auf einem eher niedrigen Level und steigert sich dann von Kapitel zu Kapitel. War es am Anfang etwas abgebrüht und zäh, dann ist es zum Ende hin spannend und emotional. Die große Enthüllung am Ende ist zeitlich gesehen perfekt platziert. Alles war gut und dann, plötzlich wendet sich alles ins Negative und die Wahrheit kommt an Licht und mit ihr eine große Welle Emotionen, die Jordan gezielt einsetzt, um den Leser für die Situation zu gewinnen.

Inhalt:
Der Inhalt ist nicht das, was von dem Titel und dem Genre erwartet wird. Die Geschichte ist einerseits wenig besonders in Hinsicht auf die Fakten, die beschreiben, was genau in dem Buch passiert, aber andererseits ist es unglaublich interessant durch die Reihenfolge und die Art in der die Geschichte stattfindet und sich ausdrückt. Der Charakter der Story ist stark durch die einzelnen Merkmale der Personen geprägt, welche sie besonders und wiedererkennenswert machen.

Charaktere:
Dieser Roman hat sich nur auf wenige ausgewählte Personen fixiert. Hauptsächlich geht es um die beiden Hauptcharaktere Matty und Priya, wobei das Buch aus der Sicht Mattys geschrieben ist, der mit vollem Namen eigentlich Matthew heißt. Es gibt zu den beiden noch die Mutter von Matty, seinen Onkel und Vater, Brian seinen besten Freund und dessen Schwester Em. Als kaum erwähnte Personen gibt es noch die Eltern von Priya und eine Rettungsschwimmerin.
Matty ist ein sehr interessanter Charakter. Er ist zugleich entspannt und teilweise faul, manchmal aber auch schüchtern und hilfsbereit. Er versucht es seiner Mutter am Angenehmsten wie möglich zu machen, damit sie sich keine Sorgen und nicht zu viele Gedanken macht. Er hilft auch Priya in der einen oder anderen Situation und zeigt ihr, was er für unterschiedliche Dinge empfindet. Er ist in Sachen Liebe und Zuneigung sehr unerfahren und oftmals zurückhaltend. Zum Beispiel umarmt er Menschen nicht allzu häufig und ist bei Priya immer sehr vorsichtig. Er raucht ab und zu Gras, ist an seinem Handy und isst viel Pizza, ganz natürlich für einen Teenager, der Sommerferien hat.

Priya ist besonders. Nicht nur ihr Aussehen ist nicht das, was jeder tragen würde, auch ihre Persönlichkeit ist anders. Anders, aber keinesfalls schlecht. Sie ist höflich, offen und freundlich. Sie hat eine Lebensfreude wie nur wenige und bringt jederzeit Begeisterung mit sich. Sie ist unschuldig und trotzdem sehr mutig und riskiert viel, auch wenn sie dazu oft überredet werden muss. Sie versteht die Grundprinzipien der Moral nur zu gut und scheut sich nicht davor, Matty auch das ein oder andere Mal zu verbessern, wenn er etwas, ihrer Meinung nach, Falsches gesagt hat. Außerdem zeichnet sie Sturheit auch sehr gut aus.

Brian ist Mattys bester Freund. Er ist freundlich und loyal. Er raucht ab und zu Gras, versucht aber trotzdem den Überblick zu behalten und steht immer zu seinem besten Freund. Seine Schwester Em ist sportlich und schlau. Priya gegenüber zeigt sie wenig Offenheit, dafür aber Misstrauen. Sie war Mattys erster Schwarm und hat einige Momente seines Lebens geprägt.

Die Mutter ist etwas naiv und gutgläubig. Sie möchte nicht wahrhaben, dass der Vater weg ist und nicht wiederkommt. Sie lässt an Matty ab und zu ihre Emotionen aus und zeigt wenig Fürsorge. Sein Vater hingegen versucht alles richtig zu machen, macht dann doch aber mehr Fehler als erwartet und setzt seine Prioritäten falsch. Aber auch er hat eine gute Seite, die nicht von seiner Fantasie und seinem Glauben überschattet wird und einen tollen Vater zum Vorschein bringt.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Cat Jordan ist etwas ganz besonderes. Er ist skurril und nervenaufreibend zugleich. Er macht deutlich, dass der Fokus auf der Geschichte und nicht auf der Umschreibung dessen liegt. Die Tatsachen werden schnell auf den Punkt gebracht und alle Kapitel sind sehr realitätsnah beschrieben, wenn man vom richtigen Inhalt absieht. Jordan schreibt abgebrüht und hat einen Sinn für physisch und moralisch tiefgehende Szenen und Dialoge. Den beiden Hauptcharakteren fehlt es nicht an Persönlichkeit, denn von der haben sie genug. Auch wenn diese ganz unterschiedlich ausfällt bleibt sie doch realistisch und nachvollziehbar.

Fazit:
Das ganze Buch hatte eine Anziehung an sich, die ich schwer beschreiben kann. Die Art wie die Ereignisse miteinander verknüpft sind ist brillant. Die Charaktere sind zwar seltsam und abgebrüht, versprühen aber einen Charme, dem man nur schwer widerstehen kann. Die Personen sprechen gewählt und wirken sehr authentisch. Die Geschichte ist mitreißend und erweckt relativ schnell die Neugier auf Aufdeckung und Gewissheit. Cover und Klappentext passen zum Inhalt und erregen die Aufmerksamkeit des Betrachters. Der einzige Minuspunkt ist die Tatsache, dass das Verschwinden des Vaters etwas zu sehr auf die leichte Schulter und zu wenig ernst genommen wird. Es kommt etwas so rüber, als ob die Person verschwindet und niemand über den Grund nachdenkt. Es wird getrauert und man ist wütend, aber niemand versetzt sich in den Vater oder stellt in Frage, dass er abgehauen ist.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Rezension - wir zwei auf Wolke sieben von Anja Rauter

Wir zwei auf Wolke sieben
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Rezension – Wir zwei auf Wolke sieben von Anja Rauter

Das Buch „Wir zwei auf Wolke sieben“ von Anja Rauter erschien im Oktober 2018 im Bastei-Lübbe Verlag.

Geschichte:
Der Roman spielt zunächst in Deutschland ...

Rezension – Wir zwei auf Wolke sieben von Anja Rauter

Das Buch „Wir zwei auf Wolke sieben“ von Anja Rauter erschien im Oktober 2018 im Bastei-Lübbe Verlag.

Geschichte:
Der Roman spielt zunächst in Deutschland und wird dann abwechselnd in unterschiedlichen Ländern, bzw. Städten spielen. Die Protagonistin Lea wird von ihrem Freund Sebastian verlassen und von ihm bleibt nichts zurück außer den Kater und verwirrte, verletzte Gefühle. Sie entscheidet sich einen Job anzunehmen, der sie quer durch Europa und ihre Gefühlswelt schickt. Ihre Freunde und auch ein paar andere, im Fortgang der Geschichte wichtiger werdende Personen spielen eine wichtige Rolle für Lea und wie sie mit Situationen umgeht. Bei ihren Reisen und Entdeckungen muss sie viel positive, aber auch negative Situationen durchleben und sich ihrer Gefühle klar werden.

Cover:
Das Cover des Buches ist sehr angenehm und modern gestaltet. Die wenigen Farben Blau, Rot und Weiß wurden in unterschiedlichen Hell- und Dunkeltönen mit einer Aquarelloptik dargestellt, was auf mich sehr interessant und ansprechend gewirkt hat. Auch die unterschiedlichen Motive verraten schon etwas über das Buch, was ich sehr gut finde, denn das weckt die Neugier der Leser und Betrachter.

Spannungsbogen:
Meiner persönlichen Meinung nach war der Spannungsbogen für einen handelsüblichen Liebesroman sehr typisch, was nicht zwingend bedeutet, dass er keine besonders herausstehenden Merkmale hatte. Lediglich die Art und Weise, wie und wann die Handlungen stattfanden erinnerte mich an das Muster, welches ein typischer Roman häufig aufweist.
Anfangs standen die verwirrten Gefühle und das ganze Drama rund um die Trennung von Sebastian und Lea im Vordergrund und im Laufe des Buches wechselte dies zu der Findung von Lea selbst und einer neuen Liebe, die möglicherweise Sebastian „auswechseln“ könnte.

Inhalt:
Der Inhalt ist im Gegensatz zum Spannungsbogen sehr besonders und detailgeprägt. Anja Rauter hat bewiesen, wie gut sie die unterschiedlichsten Gefühle in Worte fassen kann. Alle Szenen wirken authentisch und realistisch. Besonders die vielen unterschiedlichen Orte und Handlungen in der jeweiligen Orten sind besonders gut gelungen und verknüpft.

Charaktere:
Rauter hat die Charaktere zum Leben erweckt und ihnen mehr oder weniger sympathische Züge verliehen, die sie zu dem gemacht haben, was sie letztendlich wirklich sind. Bei dem einen oder anderen war ich zwischenzeitlich sehr überrascht, welche Charakterzüge derjenige hat und wie er sie zum Ausdruck bringt – welche Wirkung das erzielt.

Lea ist eine junge zeitweise zerstreute Frau, die ihren Kopf meiner Meinung nach häufig woanders hat und die Dinge, die direkt vor ihren Augen sind nicht erkennen kann, weil sie denkt, dass andere Dinge wichtiger, oder bedeutsamer für sie oder ihr Leben sind.
Dennoch ist sie wirklich sehr sympathisch und freundlich zu ihren Mitmenschen. Sie ist selten unfreundlich und hat eine sehr ausgeprägte Gefühlswelt und ihre Emotionen überrennen sie manchmal unbewusst.
Meiner Meinung nach ist sie die wichtigste Person des ganzen Buches. Alles dreht sich um sie und ihre Entdeckungsreise. Sie muss sich selbst finden und dabei spielen die anderen Personen in diesem Buch für mich keine sonderlich große Rolle.
Sebastian ist ignorant und interessiert sich wenig für die Gefühle anderer, was man schon ganz zu Anfang gemerkt hat, als er Lea verlassen hat, ohne vorher in irgendeiner Weise zu zeigen, dass seine Beziehung zu Lea ihm nicht mehr wichtig ist. Im Verlauf der Geschichte hat sich meine Meinung zu ihm wenig geändert.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Anja Rauter ist sehr unterschiedlich, wenn man jedes Kapitel vergleicht. Einige Kapitel sind da weiniger und andere unglaublich gefühlvoll. Jedes Kapitel scheint mit anderen Gefühlen geschrieben zu sein. Mal ist Lea stark und zuversichtlich und im nächsten ist sie wieder komplett verzweifelt und niedergeschlagen.
Die „Ich“-Perspektive des Romans gibt einen besseren Einblick für den Leser in das, was Lea denkt und fühlt. Sie gibt dem Buch eine interessante Ader, die immer wieder Schwung in die Geschichte bringt.

Fazit:
Das Buch hat mich selber durch verschiedene Gefühle geführt. Einige davon waren positiv und andere waren negativ. Als positiv sehe ich die an, die mich durch das Buch und seine Geschichte überrumpelt haben. Die negativen Gefühle waren von langgezogenen Szenen und mangelnder Motivation zum Weiterlesen geprägt. Diese langen Szenen waren meistens sehr anstrengend zu lesen, aber einige haben auch mehr Einblick in die Hintergründe der Geschichte und ihre Charaktere gegeben.
Als ich fertig mit dem Buch war wusste ich sofort, wie viele Sterne es von mir bekommen würde. 3 von fünf möglichen Sternen. Einfach, weil das Buch und seine Geschichte interessant und aufweckend waren, aber viele Handlungen mich verwirrt haben. Es war eine Mischung aus Aspekten, die mich zu meiner Entscheidung gebracht haben, die aber relativ klar zu vergleichen waren.

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Gefühl
  • Erzählstil
  • Figuren