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Veröffentlicht am 22.02.2023

Ein toller Roman voll von Akzeptanz

Wenn das Herz denkt
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Marina ist an einem guten Punkt in ihrem Leben angekommen. Sie wirkt zufrieden und mit sich selbst im Reinen, nur mit der Liebe will es irgendwie nicht so recht klappen. Sebastian tritt wieder in ihr Leben ...

Marina ist an einem guten Punkt in ihrem Leben angekommen. Sie wirkt zufrieden und mit sich selbst im Reinen, nur mit der Liebe will es irgendwie nicht so recht klappen. Sebastian tritt wieder in ihr Leben und sofort verfällt sie in alte Muster. Auch wenn sie sich vorgenommen hat, zu sein, wie sie nun mal ist, verurteilt sie sich im Nachgang dafür und gibt sich die Schuld am Scheitern. Bis irgendwann die Einsicht kommt, dass ein Ende nicht zwangsweise etwas Schlimmes ist und dass ein Scheitern immer an beiden Parteien liegt und manchmal auch einfach die Tatsache dazu führt, dass man eben einfach nicht zusammenpasst oder nicht das gleiche will.
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Ich war super gespannt, wie es mit Marina weitergeht. Im Gegensatz zu Teil 1 bemerkt man eine schöne, positive Entwicklung bei ihr. Sie ist sehr reflektiert was ihre Gefühle anbelangt und hat keine Angst davor diese zu fühlen und auch auszudrücken.

„𝘐𝘤𝘩 𝘩𝘢𝘣𝘦 𝘫𝘢𝘩𝘳𝘦𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘷𝘦𝘳𝘴𝘶𝘤𝘩𝘵 𝘢𝘯𝘻𝘶𝘬𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯, 𝘢𝘮 𝘭𝘪𝘦𝘣𝘴𝘵𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘪 𝘫𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘈𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘮, 𝘶𝘯𝘥 𝘯𝘶𝘯 𝘣𝘪𝘯 𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘯𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘯𝘨𝘦𝘬𝘰𝘮𝘮𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘪 𝘮𝘪𝘳.“ (𝘚.229)

Neben Liebe und Selbstliebe, Mitgefühl und Selbsmitgefühl, geht es in erster Linie um Akzeptanz. Zum einen die Akzeptanz von sich selbst, zum anderen auch die Akzeptanz, dass man auf andere keinen Einfluss hat, dass man manche Dinge oder Gegebenheiten einfach hinnehmen muss, um dann für sich zu entscheiden, passt das so oder muss ich etwas dagegen tun? Und es geht auch darum, zu verstehen, was Akzeptanz eigentlich ist.

„ …, 𝘸𝘦𝘪𝘭 𝘪𝘤𝘩 𝘶𝘯𝘴𝘪𝘤𝘩𝘦𝘳 𝘣𝘪𝘯, 𝘰𝘣 𝘴𝘪𝘦 𝘯𝘶𝘯 𝘸𝘪𝘳𝘬𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘢𝘬𝘻𝘦𝘱𝘵𝘪𝘦𝘳𝘵 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘦 ‚𝘈𝘬𝘻𝘦𝘱𝘵𝘢𝘯𝘻‘ 𝘯𝘶𝘳 𝘣𝘦𝘯𝘶𝘵𝘻𝘵, 𝘶𝘮 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘻𝘶 𝘭𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯, …“ (𝘚.349)

Diesen Aspekt fand ich super spannend, da er auch mich dazu gebracht hat zu hinterfragen. Ebenso wie Marina, bin ich ein Mensch, der sehr viel (und manchmal zu viel) Verständnis für andere aufbringt, der versucht, das Verhalten zu analysieren, Antworten zu finden, die mir helfen zu verstehen und letztendlich Gegebenheiten zu akzeptieren. Durch Marinas Geschichte habe ich verstanden, dass Akzeptanz zwar etwas Gutes ist, aber auch dazu führen kann, dass man es als Ausrede benutzt, dass man sich den eigentlichen Problemen nicht stellt und ich bin sehr dankbar für diese Erkenntnis.

Besonders gelungen fand ich die verschiedenen Dynamiken in der Geschichte. Jenni lässt ab und an auch ihre Sicht als Therapeutin einfließen, was super interessant ist. Auch ihr Podcast und IG-Feed spielen immer wieder eine Rolle und ich fand es toll die Beiträge, die ich im letzten Jahr regelmäßig gelesen habe, hier nochmal wiederzufinden und auch Marinas Sicht dazu zu lesen.
Schön dargestellt fand ich die innere Zerissenheit der Protagonistin, zwischen Selbstliebe und „Ich versuch es anderen recht zu machen und habe Angst mich selbst wieder zu verlieren“, zeigt es doch, dass trotz Selbsreflektion und Selbstakzeptanz, ein Rückfall in alte Gewohnheiten und Denkmuster wahnsinnig schnell passieren kann.

„𝘑𝘢, 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘥𝘢𝘴 𝘏𝘦𝘳𝘻 𝘥𝘦𝘯𝘬𝘵, 𝘥𝘢𝘯𝘯 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘩𝘰𝘧𝘧𝘦𝘯, 𝘥𝘢𝘯𝘯 𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘳, 𝘦𝘯𝘵𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘫𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘙𝘢𝘵𝘪𝘰𝘯𝘢𝘭𝘪𝘵𝘢̈𝘵, 𝘢𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘐𝘭𝘭𝘶𝘴𝘪𝘰𝘯 𝘧𝘦𝘴𝘵, 𝘥𝘪𝘦 𝘶𝘯𝘴 𝘨𝘶𝘵 𝘵𝘶𝘵.“ (𝘚.190)

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„Wenn das Herz denkt“ ist ein Roman, aber nicht nur das. Es ist eine tolle Geschichte, getragen von dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, es ist ein bisschen Selbshilferatgeber, ein bisschen Psychologie-Sachbuch und es ist einfach ein Wohlfühlbuch. 😊
Ich bin schon jetzt gespannt auf den letzten Teil, da es wieder einen kleinen gemeinen Clivehanger gab 🙈

Veröffentlicht am 31.05.2022

Wahnsinnig gut gemacht

Queergestreift
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Als erstes möchte ich das tolle Cover und den Buchschnitt erwähnen. Ich find‘s super gemacht, leider greift sich die Farbe aber sehr schnell ab. Ebenso hervorheben muss ich die absolut gelungenen Illustrationen. ...

Als erstes möchte ich das tolle Cover und den Buchschnitt erwähnen. Ich find‘s super gemacht, leider greift sich die Farbe aber sehr schnell ab. Ebenso hervorheben muss ich die absolut gelungenen Illustrationen. Ein großes Lob also an die Grafikerin.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir auch ziemlich gut. Jedem Buchstaben der LGBTQIA+-Community ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Es gibt jeweils wahnsinnig viele, super gut erklärte Infos, sowie Interviews und Berichte von Personen, die sich mit dem Buchstaben bzw. dem dazugehörigen Label identifizieren. Dadurch erhält man einen guten Einblick und erfährt aus erster Hand mit welchen Problemen, Hindernissen und Vorurteilen diese Personen zu kämpfen hatten/haben. Aber auch, wie befreiend es für die Personen war, als sie zu sich gefunden haben.
Toll und vor allem hilfreich fand ich die erklärenden Kästen am Rand. Dort wurde noch mal explizit auf Begrifflichkeiten eingegangen, was gerade wenn man neu in dem Thema ist, viele Fragezeichen auflöst.
Jedes Kapitel schließt mit dem Hinweis auf Awarness-Days/Weeks und Möglichkeiten zur Vernetzung.
Der Schreibstil ist sehr locker und eher in Jugendsprache geschrieben, was aber vollkommen zu dem Buch passt.
Neben vielen Infos zu den verschiedenen Communities, gibt es auch geschichtliche Aspekte und die haben mich teilweise ganz schön geschockt. Gerade der Umgang mit trans und inter* Personen, aus Sicht der Rechtssprechung und wohl bemerkt im 21. Jahrhundert, ist extrem rückständig und zeigt, dass hier noch sehr viel passieren muss.
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Eine ganz große Leseempfehlung für alle. Veränderung fängt in den Köpfen der Menschen an und da muss noch viel getan werden. Aufklärung ist ein erster, wichtiger Schritt in Richtung einer offenen, vielfältigen Gesellschaft.

Veröffentlicht am 09.03.2022

Wunderschön

Das Herz denkt nicht, es fühlt
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Marina ist gerade 30 geworden und ihr Leben verläuft nicht so, wie sie es sich erwünscht hat. Sie hält sich stetig klein, gibt sich für alles die Schuld und ist auf der ständigen Suche nach Liebe und Anerkennung.
Nachdem ...

Marina ist gerade 30 geworden und ihr Leben verläuft nicht so, wie sie es sich erwünscht hat. Sie hält sich stetig klein, gibt sich für alles die Schuld und ist auf der ständigen Suche nach Liebe und Anerkennung.
Nachdem ihr auf Instagram ein Post zur Selbstliebe angezeigt wird, beschließt sie, dass es Zeit ist, ihr Leben in die Hand zu nehmen.
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Ich habe das Buch gestern beendet und bin immer noch ein bisschen sprachlos.
Es ist eine Geschichte, die auf wunderbare Weise erzählt, wie wichtig Selbstakzeptanz und letztendlich Selbstliebe ist, wie wichtig es ist seine Bedürfnisse zu erkennen, dass es nicht die Aufgabe eines Einzelnen ist, die Last der Welt auf seinen Schultern zu tragen und für alles Verantwortung zu übernehmen. Und letztendlich, dass manche Dinge einfach passieren, man daran aber nicht die geringste Schuld trägt und es nie zu spät ist, sich Hilfe zu holen und alte Denkmuster zu durchbrechen.
Wir begleiten die Protagonistin auf ihrem schweren Weg und es ist wundervoll zu sehen, wie sie mehr und mehr versteht, was genau eigentlich schief läuft, warum sie nie bekommt, was sie will und beginnt ihr Leben zu überdenken und schlussendlich auch in eine Richtung zu lenken, die es ihr erlaubt glücklich zu sein.
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Die Autorin hat einen sehr schönen, gefühlvollen Schreibstil und es fällt super leicht sich in die Protagonistin hineinzuversetzen, auch weil ich in vielen Aspekten Marina in mir wieder erkenne.
Mich hat es inspiriert und zum Nachdenken betracht.
Wenn ihr das Gefühl habt in Gewohnheiten oder Verhaltensmustern festzustecken, die euch nicht gut tun, solltet ihr die Geschichte unbedingt lesen, denn so ein bisschen Marina steckt denk ich in jedem von uns.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2022

Spanende Dystopie

Kaliya
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Kaliya wird in eine Welt geboren, in der der Großteil der Menschheit durch einen Impfstoff, der eigentlich die Rettung aus einer Epidemie sein sollte, ausgelöscht wurde. Es leben nur noch wenige „echte“ ...

Kaliya wird in eine Welt geboren, in der der Großteil der Menschheit durch einen Impfstoff, der eigentlich die Rettung aus einer Epidemie sein sollte, ausgelöscht wurde. Es leben nur noch wenige „echte“ Menschen, der Rest der Überlebenden, die Wehorias, haben durch die Impfung eine Genveränderung erfahren, die sie zwar widerstandsfähiger, jedoch auch unfruchtbar gemacht hat. Die Wehorias machen Jagd auf die Menschen, da sie sich bedroht fühlen und genau diesen Menschenjägern fällt Kaliya als Kind in die Hände…
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Die Autorin hat einen sehr angenehmen , bildhaften Schreibstil und schafft es die Spannung permanent aufrecht zu erhalten.
Den Weltenbau finde ich überaus gelungen und man kann sich gut vorstellen, wie die Welt nach einer solchen Katastrophe aussieht, auch wenn es erschreckend ist, sich in dieses Szenario hineinzuversetzen.
Auch die Charaktere finde ich toll. Kaliya musste als Kind viel durchmachen, aber ist eine wahnsinnig starke Persönlichkeit. Sie weiß genau was sie will und ist davon überzeugt, dass Liebe sich über alles hinwegsetzt.
Ezra ist der typische Bad Boy, wenn man es so sehen will, durch das Leben gezeichnet und eher ein Einzelgänger. Seine Charakterentwicklung im Verlauf finde ich besonders gut gelungen.
Durch die abwechselnden Perspektiven, kann man sich gut in beide Protagonisten hineinversetzen, was meiner Meinung nach sehr dazu beigetragen hat, vor allem Ezra zu verstehen.
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Falls ihr also mal wieder Lust auf eine gute Dystopie, mit einer süßen Liebesgeschichte habt, kann ich diese hier wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 01.02.2022

Spannend und voller Gefühle

Das zweite Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 2)
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Um eine gemeinsame Zukunft zu haben, müssen Katalina und Severin einiges über sich ergehen lassen. Die Ausbildung bei der Ordnung ist beiden verhasst, aber nur so können sie lernen mit ihren Fähigkeiten ...

Um eine gemeinsame Zukunft zu haben, müssen Katalina und Severin einiges über sich ergehen lassen. Die Ausbildung bei der Ordnung ist beiden verhasst, aber nur so können sie lernen mit ihren Fähigkeiten umzugehen um schlussendlich der Empathenwelt zu entfliehen.
Die Ordnung aber hat große Pläne mit Severin und wird ihn nicht so einfach aufgeben und Katalina wird immer interessanter für den Aufstand.
Die Frage ist: Wie entscheidest du dich, in einer Welt, in der nichts ist, wie es scheint? Eine Welt in der Gefühle alles und nichts bedeuten und du nicht sagen kannst, wer gut und wer böse ist.
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Mir hat die Fortsetzung super gut gefallen und ich fand es toll, die Protagonisten, welche mir schon in Band 1 ans Herz gewachsen sind, auf ihrem weiteren Weg zu begleiten.
Die Autorin hat eine wunderbare Art zu schreiben und versteht es gut die Gefühle der Protagonisten auf den Leser zu projizieren, dabei liest sich die Geschichte so schön leicht und ist so spannend, dass es schwer fällt, das Buch wegzulegen.
Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und auch die Nebendarsteller finde ich super. Gerade Katas Schwester Maer ist eine starke Persönlichkeit, die viel Eindruck hinterlässt.
Auch Adele, obwohl ich sie gar nicht mag, ist ein super Charakter und passt extrem gut in die Geschichte. Ich hab bei ihr auch noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass sie vielleicht nicht ganz so böse ist, wie es scheint.
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Das Ende hat einen ziemlich gemeinen Clivehanger und ich kann es kaum erwarten, dass Band 3 erscheint, um endlich zu erfahren, ob Kata und Sev sich gegen die Ordnung durchsetzen und vielleicht sogar die ganze Welt der Emphaten revolutionieren.
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Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung für Romatasy-Fans.