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Veröffentlicht am 06.07.2020

Leider sehr enttäuschend

V is for Virgin
1

Der Beginn des Buchs hatte wirklich potential. Valerie wird von ihrem Freund verlassen und beginnt damit für sich selbst und ihre Jungfräulichkeit einzustehen, indem sie Schmuck mit V-Anhängern für Virginity ...

Der Beginn des Buchs hatte wirklich potential. Valerie wird von ihrem Freund verlassen und beginnt damit für sich selbst und ihre Jungfräulichkeit einzustehen, indem sie Schmuck mit V-Anhängern für Virginity und A-Anhängern für Abstinence herstellt und die Erlöse an eine Stiftung spenden möchte.

Das Buch könnte somit eine tolle Message vermitteln, nämlich die, dass es ok ist sich Zeit zu lassen, es eine persönliche Entscheidung ist ob man schon sehr früh Sex haben möchte, oder eben sogar bis zur Ehe wartet, doch kam diese Message leider bei mir nicht wirklich an.

Es begann bereits damit, dass ich es völlig überzogen fand, dass es direkt jeden in Valeries Schule und die Medien beschäftigt, dass sie noch Jungfrau ist. Das Mädchen geht noch zur Schule, ist vielleicht maximal 18 und noch Jungfrau. Na und? Sollte jetzt jeder eine TV Show kriegen, der noch Jungfrau ist? Das fand ich ziemlich überdramatisiert und hatte für mich bereits eher den gegenteiligen Effekt, denn in diesem Buch wird es als etwas absonderliches dargestellt, etwas über das sich absolut jeder lustig macht und ich hatte das Gefühl, dass die Art und Weise, wie V von ihren Mitschülern behandelt wird jungen Leserinnen eher noch mehr Druck machen würde keine Jungfrau zu bleiben, als ihnen Mut zu geben für sich selbst und ihre Überzeugungen einzustehen.

Rockstar Kyle hat bereits recht früh seinen ersten Auftritt in diesem Buch, ich hatte mir jedoch dann irgendwie eine andere Entwicklung zwischen den beiden vorgestellt als ich sie bekommen habe. Kurz gesagt: Kyle ist ein sexistisches ***, sieht nur Vs lange Beine, was er auch in jedem zweiten Satz und mit Hilfe des Spitznamens „Legs“ betont und möchte Val ins Bett kriegen. Val findet das nicht ok, wehrt sich gegen seine anzüglichen Sprüche, findet ihn aber gleichzeitig unglaublich anziehend. Wow, what a surprise. Wie sie einen Kerl so anziehend finden kann, der sie so dermaßen abwertend behandelt, ihre Einstellung zur Jungfräulichkeit so wenig ernst nimmt und einfach nur übergriffig ist, war mir ein Rätsel. Tiefgründige Gespräche und Gefühle zwischen den beiden blieben gänzlich aus, Kyle war aber sowieso nur ein Nebencharakter der jede paar Kapitel mal kurz für einige Beleidigungen in Erscheinung getreten ist. Der Epilog lässt jedoch erahnen, dass es im zweiten Band möglicherweise besser wird.

Anfangs fand ich Val tatsächlich noch recht angenehm. Sie setzt sich für ihre Message und sich selbst ein und gibt anderen auch mal Konter. Im Laufe des Buches wendet sich ihre anfängliche Stärke aber immer mehr dem negativen zu. Sie behandelt ihre Freunde mies und nutzt sie aus, wird wütend wenn andere nicht den gleichen Weg wie sie gehen, bezeichnet Mädchen die bereits Sex haben als Schlampen, urteilt je nach Aussehen oder religiösen Ansichten über andere und genießt es auch irgendwo im Rampenlicht zu stehen. Insgesamt habe ich in Valerie leider einfach keine Vorbildfunktion finden können.

Als wäre das noch nicht genug, kam dann noch das grauenvolle Ende dazu, indem sämtliche Register eines klischeehaften kitschigen Teenie-Film Endes gezogen wurden, das mir dann leider endgültig den Rest gegeben hat.

Insgesamt konnte ich bis auf den flüssigen und lockeren Schreibstil leider nicht viel Gutes in diesem Buch finden. Eine Protagonistin, die meiner Meinung nach nicht wirklich als Vorbild geeignet ist, eine unrealistische Thematisierung von Jungfräulichkeit und ein vollkommen dreister, unsympathischer und männlicher Protagonist haben mir persönlich die Lust auf die Fortsetzung gründlich verdorben. 2 Sterne für den netten Schreibstil.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Interessantes Jugendbuch, dass ein wichtiges Thema behandelt, jedoch eine eher langsame Handlungsentwicklung hat

Sieben
0

Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber ...

Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber seinen Mitschülern kennt. Denn dort wurde die Hierarchie durch die sportlichen Fähigkeiten der Schüler bestimmt, sodass der unsportliche Link von Tag 1 an zum Fußabtreter der anderen wurde und sie ihn jahrelang gedemütigt haben.

Auf der Insel kommen dann 7 sehr unterschiedliche Persönlichkeiten zusammen. Der Nerd Link, die Außenseiterin Flora, Der sportliche aber eher weniger intelligente Seb, die schöne Miranda, der Möchtegern Gangster Ralph, die Streberin Jun und Gil, der Seb wie ein Hund hinterherrennt.

Link, der durch sein Wissen nun plötzlich in der Position des Anführers landet, hat dadurch plötzlich die Macht sich für alles zu rächen, was ihm angetan wurde. Das Buch ist hauptsächlich von der Charakterentwicklung der Protagonisten geprägt, während die Handlung sonst eher langsam voranschreitet. Bei manchen Protagonisten hätte ich mir aber dann trotzdem mehr Tiefe gewünscht, da diese zum Teil nur sehr selten auftauchten, während Links Entwicklung im Fokus lag. Link selbst war nicht unbedingt ein sympathischer Charakter, ich konnte sein Verhalten aber teilweise trotzdem nachvollziehen, da sich Mobbing eben auch auf die Psyche einer Person auswirken kann und der Wunsch nach Rache dabei nicht abwegig ist.

Der Schreibstil von Bennett war sehr angenehm, sodass ich das Buch verschlungen habe. Die große Enthüllung des Buches konnte ich jedoch schon sehr früh erahnen, ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Leser dabei möglicherweise etwas länger als ich brauchen.

Im Buch werden immer wieder Anspielungen auf Bücher, Filme und Serien gemacht, die ebenfalls von Gestrandeten handeln, aber auch auf einige moderne Computerspiele und Songs. Zum Teil war das amüsant, manchmal aber auch etwas zu gewollt.

Insgesamt kann ich das Buch Fans von Jugendthrillern und von Serien wie Lost sehr empfehlen. Lediglich der Epilog hätte einfach nicht sein müssen. Ein offenes Ende hätte hier völlig ausgereicht und mir deutlich besser gefallen. Sieben bekommt daher von mir 3.5 Sterne, hat mir aber auf Grund der Mobbing-Thematik und dem einsame Insel-Feeling trotzdem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Schöner langsamer Liebesroman

It was always you
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Um ehrlich zu sein, war ich mir super unsicher ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, da mich die Stiefbruder-Liebesgeschichten-Thematik eher abgeschreckt hat. Ich hab dem Buch dann aber trotzdem eine ...

Um ehrlich zu sein, war ich mir super unsicher ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, da mich die Stiefbruder-Liebesgeschichten-Thematik eher abgeschreckt hat. Ich hab dem Buch dann aber trotzdem eine Chance gegeben und bin echt überrascht, wie gut es mir dann doch gefallen hat.

Ivy hat die letzten 4 Jahre auf einem Internat und anschließend an der Uni in New York verbracht und ist seit ihr Stiefvater sie Halsüberkopf von Zuhause weggebracht hat nicht mehr auf der Privatinsel der Familie gewesen. Wütend darüber, einfach so aus der Familie verstoßen worden zu sein hat sie sich mittlerweile ein eigenes Leben aufgebaut und arbeitet neben dem Studium um nicht auf Kosten ihres Stiefvaters zu leben. Als sie dann unerwartet gebeten wird wegen einer wichtigen Angelegenheit nach Hause zurückzukehren weiß sie nicht wie sie damit umgehen soll. Man merkt, wie sehr sie unter all dem gelitten hat und wie unsicher sie bei ihrer Rückkehr ist, gleichzeitig spürt man aber auch ihren großen Wunsch nach einer Familie.

Asher wirkte zwar auf den ersten „Blick“ eher unsympathisch, konnte mich dann aber im Laufe der Geschichte doch immer mehr von sich überzeugen, da auch er seine Gründe für sein Verhalten hat.

Bereits auf den ersten Seiten hat mir der Humor unheimlich gut gefallen. Ihr erstes Wiedersehen mit ihrem Stiefbruder Asher hat mich direkt zum Lachen gebracht und auch die anderen Nebencharaktere Sam und Harper konnten mich schon beim ersten Treffen durch ihre so unterschiedliche aber gleichzeitig auch super niedliche Art und Weise überzeugen.

Besonders gut hat mir die Liebesgeschichte gefallen, die sich sehr langsam entwickelt hat, wodurch man die Chance hat die Protagonisten erst in Ruhe kennenzulernen, bevor es zur Sache geht. Dadurch wirkte die Anziehung der beiden auch passend und ich wurde nicht direkt von Kitsch und Pseudoerotischen Sätzen vergrault. Die Gefühle konnten sich langsam entwickeln und ich konnte mich wirklich gut in die Protagonistin hineinversetzen und habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen.

Zu der Liebesgeschichte kam durch das Familiendrama, das sich im Laufe des Buches immer mehr lichtet auch noch etwas Spannung auf, sodass man nicht nur darauf hinfiebert, dass die beiden endlich zueinander finden, sondern auch unbedingt erfahren möchte was damals alles passiert ist.

Die Idee Ivys Hobby Handlettering mit Illustrationen einzubringen hat mir äußerst gut gefallen, viele der Seiten waren auch wirklich hübsch gestaltet, mir hätte aber etwas mehr Abwechslung noch besser gefallen.

It was always you ist in sich abgeschlossen, man lernt jedoch bereits die beiden Protagonisten von Band 2, Ivys zweiten Stiefbruder Noah und ihre beste Freundin Aubree kennen, sodass ich nur empfehlen kann Teil 1 zuerst zu lesen. Mit Noah bin ich anfangs nicht so warm geworden, es hat sich aber im Laufe des Bandes gebessert und ich bin gespannt, wie es mit ihm dann in Teil 2 weitergeht.

Insgesamt gibt es von mir daher verdiente 4.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Absolutes Highlight

Das Gegenteil von Hasen
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Es gibt Bücher, die einem lange nicht mehr aus dem Kopf gehen, die mit ihrem eindringlichen Schreibstil und realistisch gezeichneten Protagonisten so überzeugen können, dass man danach erstmal in eine ...

Es gibt Bücher, die einem lange nicht mehr aus dem Kopf gehen, die mit ihrem eindringlichen Schreibstil und realistisch gezeichneten Protagonisten so überzeugen können, dass man danach erstmal in eine Leseflaute fällt, weil nichts was man zur Hand nimmt an das vorherige Buch herankommt. Bei Anne Freytags neustem Werk „Das Gegenteil von Hasen“ ist das alles der Fall.

Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.

Ich habe lange überlegt was ich schreiben könnte um das zu beschreiben was ich beim Lesen dieses Buches gefühlt und gedacht habe, aber ich werde wohl bei Weitem nicht die Worte dafür finden.

Das Buch behandelt unglaublich viele Themen, die Teil des Erwachsenwerdens und der Schulzeit sind. Fast jeder hat in seiner Schulzeit mal Mobbing, lästernde Mitschüler, Gerüchte und ähnliches mitbekommen oder selbst erfahren müssen. Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was meiner Erfahrung nach in Büchern oft dazu führt, dass Charaktere eher oberflächlich werden, doch obwohl Freytag hier mehr als 10 unterschiedliche Perspektiven wählt, schafft sie es durch die erdrückenden, ungeschönten Gedanken der Protagonisten jedem von ihnen Leben einzuhauchen.

Unterstützend fand ich dabei, dass das Buch auch das häusliche Umfeld der Hauptpersonen betrachtet hat, einzelne Kapitel aber auch aus der Perspektive von Lehrern oder Eltern geschrieben waren und so noch einmal eine andere „erwachsenere“ (oder eben auch nicht erwachsenere) Sicht auf das Geschehen geboten haben.


Der Schreibstil war kurz und knapp gehalten, doch ist jeder zweite Satz es Wert gewesen, als Zitat herausgeschrieben zu werden und die schonungslosen Gedanken, die nicht nur in Julias Einträgen, sondern bei fast jedem Protagonisten vorkommen konnten mich einfach unheimlich fesseln, denn sie haben den Charakteren Leben eingehaucht, wirkten unglaublich real, ermöglichten es mir mich in sie hineinzuversetzen, sie zu hassen, zu lieben oder einfach nur zu verstehen. Das Buch zeigt, dass niemand schwarz oder weiß ist, das jeder seine Gründe für sein Verhalten hat und beschreibt auf unglaubliche Weise die Gefühlswelt von Jugendlichen.

Natürlich habe ich während des Lesens durchgehend mitgeraten, wer es nun gewesen sein könnte, der Julias Einträge veröffentlicht hat und wurde am Ende dann doch überrascht. Allein dafür muss ich schon einiges an Lob ausbringen, denn Jugendbücher sind doch meistens sehr vorhersehbar.

Das Gegenteil von Hasen war mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch von Anne Freytag. Nach diesem absoluten Highlight, dem ich natürlich 5 Sterne gebe, muss ich wohl ganz dringend ihre anderen Bücher nachholen.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Spannender zweiter Band

Cyber Trips
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Band 1 war Anfang des Jahres schon ein absolutes Highlight für mich und hat mit einem miesen Cliffhanger geendet, sodass ich die Fortsetzung kaum erwarten konnte.
Schon auf den ersten Seiten des Buches ...

Band 1 war Anfang des Jahres schon ein absolutes Highlight für mich und hat mit einem miesen Cliffhanger geendet, sodass ich die Fortsetzung kaum erwarten konnte.
Schon auf den ersten Seiten des Buches war ich begeistert, denn zum schnell wieder in die Geschichte einfinden waren nicht nur die Charakterzeichnungen aus Band 1 nochmal abgebildet, sondern auch ein „was bisher geschah“ Kapitel enthalten, dass dafür gesorgt hat, dass ich sofort wieder in der Geschichte drin war.
Zunächst startet das Buch etwas ruhiger, was ich aber absolut passend fand, da man in Band 1 unglaublich viele Personen kennengelernt hat und das Buch aus wechselnden Perspektiven geschrieben ist, sodass man in der ersten Hälfte des Buches die Protagonisten nochmal besser kennenlernen konnte und sich auch die Beziehungen zwischen diesen festigen konnten. Dadurch, dass alle Protagonisten so besonders sind und sie mir alle schon im ersten Teil ans Herz gewachsen sind fand ich die Erzählweise aus so vielen Perspektiven wirklich gut, da man dadurch Geschehnisse von verschiedenen Seiten betrachten konnte und ich manches noch besser verstehen konnte.

In Band 1 gab es anfangs recht viele technische Erklärungen, das hat sich in Band 2 weitgehend gelegt und statt Erklärungen gibt es nun viel Handlung, spannende Wendungen und ein Ende, dass es wieder in sich hatte. Auch wenn es diesmal weniger waren als im ersten Teil, haben mir die eingestreuten Ausschnitte aus Personalakten und Militärberichten, sowie die Charakterzeichnungen wieder Hammer gut gefallen, da sie das Leseerlebnis angenehm auflockern und man unterstützend nochmal Bilder von den Protagonisten vor den Augen hat.

Der Schreibstil war einfach wieder der Hammer, sodass ich mich toll in die Atmosphäre des Buches einfinden konnte und mir die Schauplätze vorstellen konnte. Für einen Mittelband einer Trilogie war Cyber Trips wirklich stark, hat einige Wendungen geboten und mich wieder total packen können. Im Vergleich zu Band 1 fand ich ihn minimal schwächer, einfach weil sich die Spannung erst ab der Hälfte richtig aufgebaut hat, der erste Teil des Buches hat aber trotzdem so viele interessante Informationen über die Welt und die Protagonisten geboten und meine Theorien sind nie aufgegangen, sodass ich dem Buch trotzdem 4,75 Sterne gebe.

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