sanfter Jugenthriller für Einsteiger
Ich sehe was, was du nicht siehstInhalt: Die vier Freundinnen Lilly, Bo, Mabel und Anouk planen einen Campingausflug. Obwohl ihre Freundschaft zueinander nach dem Verschwinden der gemeinsamen Freundin Emma eigentlich gar nicht mehr zu ...
Inhalt: Die vier Freundinnen Lilly, Bo, Mabel und Anouk planen einen Campingausflug. Obwohl ihre Freundschaft zueinander nach dem Verschwinden der gemeinsamen Freundin Emma eigentlich gar nicht mehr zu retten ist, versuchen die Mädels im Glauben ihren eigenen seelischen Problemen zu entkommen, den Campingtrip so schön wie möglich zu gestalten. Doch mit der Zeit häufen sich kuriose Dinge auf dem französischen Campingplatz an. Als die Freundinnen sogar ein T-Shirt von Emma finden ist klar, dass Emmas Entführer jetzt sie im Blick hat.
Meinung: Ich hab mich wirklich auf einen spannenden Jugendthriller gefreut, da die Autorin schon für diverse JT bekannt ist und ich durchgehend positives gehört habe. Nach der Leseprobe war dann auch klar, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte.
Gleich zu Beginn wird man mit einem Zeitungsartikel, die immer mal wieder im Buch auftauchen, in die Geschichte und zum Fall Emma gerissen. Wir können durch kurze Einblicke aus Emmas Perspektive auch mehr über sie und ihre Umgebung erfahren, was es zunähmest spannend macht, da man ja nicht weiß was mit ihr passiert ist.
Ab dann haben wir immer Perspektivenwechsel zwischen den vier Freundinnen, bei denen man immer ein kleines Stück mehr über deren Charakter, Gedanken und deren Sichtweisen lernt. Dazu sind die Kapitel jeweils recht kurz und man kommt bei diesem lockeren Schreibstil super gut in der Story und mit dem Lesen voran.
Leider hat die Autorin es so ein bisschen vermasselt, dass man Zeit bekommt mit den Charakteren warm zu werden oder sie für den Leser beständig zu machen. Aus diesem Grund konnte ich lange nichts für die Charaktere empfinden, die sich alle so von einander unterschieden, jedoch allen eine gewisse Tiefe fehlte.
Aus den meisten Problemen der Mädchen wurde man aber auch einfach nicht schlau, wie zum Beispiel bei Mabel. Ich will nicht zu viel über die Charaktereigenschaften der Mädchen erzählen, weil dass das halbe Buch spoilern würde. Mich hat nur Bo mit ihrer Art durchgehend aufgeregt und genervt und ihre Charakterentwicklung zum Ende hin kam mir zu übertrieben vor. Nur mit Lilly konnte ich etwas Mitleid empfinden, aber ansonsten konnte ich erst zum Schluss ein paar positive Dinge an den anderen sehen.
Auch Spannungsmäßig hat mich das Buch einfach nicht umgehauen. Das lag vor allem daran, dass bis zur Hälfte des Buches außer den Zeitungsartikeln und Emma nichts nennenswertes passiert ist. Allein der Schreibstil und die kurzen Abstände haben zum Weiterlesen animiert. Ab der zweiten Hälfte wurde es dann besser und die Geschichte hat so wirklich an Fahrt aufgenommen bis mich das Ende dann vollkommen überrascht hat. Das Ende wurde wirklich gut gebastelt, konnte aber leider nicht den Rest retten.
Alles in allem ist es ein ordentlicher Jugendthriller der kurz ein paar Probleme, mit denen sich Jugendliche rumschlagen, auseinander setzt, aber auch nicht tiefer in die Thematik einsteigt. Im Gesamthinblick hat auch die Spannung an manchen Stellen gefehlt, man konnte aber trotzdem gut voran kommen und sich durch den Schreibstil zum Lesen motivieren. Ich würde das Buch Jugendlichen ab 12 empfehlen, die ins Genre einsteigen möchten.