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Veröffentlicht am 22.05.2018

Toller, unterhaltsamer Roman

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Kurz vor den Sommerferien erhält Lehrerin Annika die Hiobsbotschaft. Nach den Ferien darf sie nicht weiter an ihrer Traumschule in einem Hamburger Elbvorort unterrichten, sie wird an eine Brennpunktschule ...

Kurz vor den Sommerferien erhält Lehrerin Annika die Hiobsbotschaft. Nach den Ferien darf sie nicht weiter an ihrer Traumschule in einem Hamburger Elbvorort unterrichten, sie wird an eine Brennpunktschule in einem Hamburger Problembezirk versetzt. Ihre neuen Schüler sind nicht sehr am Lernen interessiert und die Teilnehmer der Musical-AG, die Annika ins Leben gerufen hat scheinen völlig talentfrei zu sein. Sie gibt aber nicht auf und bittet Tristan, ihre große Jugendliebe, der inzwischen Theaterregisseur ist, um Hilfe. Von nun an hat es Annika nicht nur mit dem Chaos ihrer Schüler zu tun.

Mit einem lockeren, schwungvollen Schreibstil erzählt Petra Hülsmann Annikas Geschichte aus der Ich-Perspektive. Der Charakter der Protagonistin ist sehr lebendig gezeichnet. Auch wenn mir Annika zwischendurch auch mal auf die Nerven ging, war sie eine sympathische Protagonistin, in die ich mich gut hinein versetzen und deren Gefühle ich nachempfinden konnte. Es war schöne ihre Veränderungen im Verlauf der Handlung mitzuerleben. Auch den übrigen Charakteren haucht die Autorin Leben ein, indem sie jedem einzelnen eine ganz eigene Art samt Ecken und Kanten verpasst. Neben den toll gezeichneten Charakteren lebt die Geschichte von viel Wortwitz, Situationskomik und spritzigen Dialogen.

Auch Knut, der sympathische, leicht verschrobene Taxifahrer, der bisher in jedem Buch von Petra Hülsmann eine mehr oder weniger große Rolle spielte, ist diesmal wieder Teil der Geschichte. Wie immer habe ich mich gefreut von ihm zu lesen.

Die Protagonistin Annika ist leidenschaftliche Bäckerin. Am Ende der Geschichte ist eines ihrer Rezepte abgedruckt. Ich habe es bereits ausprobiert. Die Muffins sind sehr lecker!

Ich habe alle Bücher von Petra Hülsmann gelesen und jedes hat mich wieder auf’s Neue begeistert. Auch „Wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“ bildet hier keine Ausnahme. Es handelt sich wieder um einen tollen, kurzweiligen Roman, der mich schnell in seinen Bann zog. Ich habe mich während der gesamten Handlung gut unterhalten gefühlt, musste oft schmunzeln oder sogar lachen, hatte aber auch mal Tränen in den Augen. Einzig die Protagonistin konnte mich nicht immer überzeugen. Sie war ein wenig schwächer als die der Vorgängerbücher. Aber dies tat dem Lesevergnügen kaum einen Abbruch.

Alles in allem ist auch dieses Buch wieder sehr lesenswert und ich freue mich auf weitere Bücher von Petra Hülsmann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 18.05.2018

Ein lesenswerter Krimi der etwas anderen Art

Mordsg'schicht
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Juliana Kallberger fühlt sich wohl im gemütlichen Dörfchen Zwirnbach, der Heimat ihres Mannes. Hier, in ihrem neuen Heim, kann sie in Ruhe ihrem Hobby, der Ahnenforschung, nachgehen. Als sie etwas für ...

Juliana Kallberger fühlt sich wohl im gemütlichen Dörfchen Zwirnbach, der Heimat ihres Mannes. Hier, in ihrem neuen Heim, kann sie in Ruhe ihrem Hobby, der Ahnenforschung, nachgehen. Als sie etwas für einen neuen Beitrag auf ihrem Blog recherchiert, stolpert sie über einen Eintrag im Sterberegister. 1902 wurde in Zwirnbach ein Mann erhängt aufgefunden, kurz nachdem seine Frau verstarb. Selbstmord? Juliana lässt ihre Entdeckung keine Ruhe und sie beginnt Nachforschungen anzustellen, um herauszufinden, was damals geschah. Damit scheint sie schlafende Hunde zu wecken, denn kurz darauf wird auch sie selbst bedroht.

Das Cover passt zwar sehr gut zum Inhalt, aber es hätte mich wohl nicht dazu verleitet nach dem Buch zu greifen. Zum Glück las ich zuerst den Klappentext, bevor ich das Cover sah. Dieser machte mich nämlich sehr neugierig auf das Buch. Eine Ahnenforscherin, die zufällig auf einen Eintrag stößt, der ihr merkwürdig vorkommt und die daraufhin beginnt Recherchen in diesem Fall anzustellen, klang vielversprechend. Ich wurde nicht enttäuscht.

Juliana Kallberger wirkt sehr sympathisch. Ihre Begeisterung für die Ahnenforschung ist deutlich spürbar. Sie geht völlig in ihrem Hobby auf und steckt sehr viel Herz dort hinein. Auch die anderen Charaktere sind überzeugend dargestellt, so dass man sie sich gut vorstellen kann.

Die vielen Details zum Thema Ahnenforschung waren sehr interessant und zeigen, dass die Autorin sich ausführlich mit diesem Thema befasst hat. Ich habe direkt selbst Lust bekommen, Nachforschungen anzustellen. Julia Wallners Schreib- und Erzählstil haben mir eigentlich auch ganz gut gefallen. Es fiel mir allerdings etwas schwer, den Überblick über die vielen Namen aus Julianas Nachforschungen zu behalten. Es gibt allerdings einen Stammbaum, der dies vereinfacht hätte, den ich aber leider zu spät entdeckt habe. Auch über die österreichischen Begriffe bin ich das ein oder andere Mal gestolpert, da mir diese nicht geläufig waren. Eigentlich tat dies dem Lesefluss aber kaum einen Abbruch.

Mir hat das Buch „Mordsg’schicht“ von Julia Wallner sehr gut gefallen. Die Idee einer ermittelnden Ahnenforscherin ist außergewöhnlich. Die Handlung war interessant und hat mich gut unterhalten. Ich habe Julianas Nachforschungen mit Spannung verfolgt.

Fazit: Ein lesenswerter Krimi der etwas anderen Art

Veröffentlicht am 16.05.2018

Hatte mehr erwartet

The Stranger - Wer bist du wirklich?
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Eleanors Mann kommt bei einem Autounfall ums Leben. Warum war William unterwegs, obwohl er doch zu Hause bleiben wollte? Wieso fuhr er viel zu schnell? Eleanor ist ratlos, als sie entdeckt, dass ihr Mann ...

Eleanors Mann kommt bei einem Autounfall ums Leben. Warum war William unterwegs, obwohl er doch zu Hause bleiben wollte? Wieso fuhr er viel zu schnell? Eleanor ist ratlos, als sie entdeckt, dass ihr Mann Geheimnisse vor ihr hatte. Als dann noch ein Fremder in ihr Leben tritt und ein Bekannter ihr Avancen macht, gerät ihr ruhiges Leben gehörig durcheinander.

Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte, in der eine Frau versucht hinter die Geheimnisse ihres verstorbenen Mannes zu kommen. Die Handlung begann mit Williams Unfall, dessen Zeugin Eleanor wurde, auch direkt interessant. Kurz danach findet Eleanor in Williams Arbeitszimmer noch etwas, das ihren Verdacht, ihr Mann würde etwas verheimlichen bestärkt. Zu meiner Verwunderung beschließt sie jedoch, dem nicht weiter nachzugehen. An diesem Punkt schlägt die Handlung dann eine ganz andere Richtung ein, als ich anhand des Klappentextes erwartet hatte. Es wurde aber keinesfalls spannender, eher im Gegenteil. Die Geschichte plätschert die meiste Zeit mehr oder weniger vor sich hin. Zwischendurch passieren zwar immer mal wieder merkwürdige Dinge, aber Spannung mochte nicht so recht aufkommen. Erst als es dem Ende zuging, wurde es doch noch einmal zumindest ansatzweise spannend. Für meinen Geschmack kam dies aber leider viel zu spät.

Mit der Protagonistin Eleanor bin ich während des gesamten Handlungsverlaufs nicht warm geworden. Ihr Charakter ist sehr flach dargestellt und wirkt nicht richtig ausgearbeitet. Ihre Handlungen waren für mich oft nicht nachvollziehbar und ihre Gefühle, besonders die Trauer um ihren verstorbenen Mann, nicht greifbar.

Anhand des Klappentextes hatte ich etwas völlig anderes von Saskia Sarginsons Buch „The Stranger – Wer bist du wirklich?“ erwartet. Den spannenden Thriller, den dieser versprach, suchte ich vergeblich. Stattdessen erhielt ich eine mäßig spannende Geschichte, die ich nicht unbedingt als Thriller bezeichnen würde. Deswegen kann ich für dieses Buch leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Emotionaler Roman

Deine Worte in meiner Seele
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Ashlyn Jennings‘ Leben gleicht einem Trümmerfeld. Gerade ist ihre Zwillingsschwester an Krebs gestorben und nun schickt ihre Mutter sie zu ihrem leiblichen Vater, der bisher kaum eine Rolle in ihrem Leben ...

Ashlyn Jennings‘ Leben gleicht einem Trümmerfeld. Gerade ist ihre Zwillingsschwester an Krebs gestorben und nun schickt ihre Mutter sie zu ihrem leiblichen Vater, der bisher kaum eine Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Das Einzige, an dem sie sich in ihrem neuen Leben in der fremden Familie festhalten kann, ist eine Schatulle voller Briefe, die ihre Schwester Gabby vor ihrem Tod geschrieben hat. Sie beinhaltet auch eine Liste mit Dingen, die Ashlyn tun soll. Immer, wenn sie etwas erledigt hat, darf sie einen de Briefe öffnen. So kommt es, dass sie sich direkt am ersten Abend in einer kleinen Bar wiederfindet und dort auf Daniel Daniels trifft und sich hoffnungslos in ihn verliebt. Hoffnung keimt in ihr auf, dass ihr neues Leben doch gar nicht so schlimm werden könnte, bis sie Daniel am nächsten Tag wiederbegegnet. Er ist Mr. Daniels, ihr neuer Englischlehrer…

Eigentlich interessieren mich Romane des Genres New Adult nicht sonderlich. Oftmals kann ich mich mit den jungen, häufig recht naiven Protagonistinnen nicht identifizieren und bin schnell genervt von ihnen. Das Buch „Verliebt in Mr. Daniels“ hat zufällig den Weg zu mir gefunden und ich dachte mir, ich gebe ihm wenigstens eine Chance und lese es zumindest an. Ich bin also mit eher negativen Erwartungen an die Geschichte herangegangen. Ich wurde sehr positiv überrascht.

Im Prolog wird zunächst Daniels Vorgeschichte erzählt. Im Anschluss geht es in der Gegenwart mit Gabbys Beerdigung weiter. Die Geschichte wird mal aus der Sicht von Daniel und mal aus der von Ashlyn erzählt, wobei der Anteil von Ashlyn ein wenig überwiegt. Durch die Perspektivwechsel ergibt sich für den Leser ein stimmiges Gesamtbild. Durch die verwendete Ich-Perspektive erhält man gute Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Protagonisten.
Ashlyn und Daniel haben beide ihr Päckchen zu tragen. Sie sind beide sympathische, glaubhaft dargestellte Protagonisten, mit denen die Identifikation leicht fiel. Ihre Gedanken und Gefühle wurden toll beschrieben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen konnte.
Auch die Nebenfiguren, insbesondere Hailey und Ryan, konnten überzeugen.

Der Schreibstil von Brittainy C. Cherry hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Autorin transportiert mit ihren Worten viel Gefühl.

Wie oben schon beschrieben, habe ich von „Verliebt in Mr. Daniels“ nicht viel erwartet und wurde sehr positiv überrascht. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen schönen, emotionalen Roman, der mich mitriss und stellenweise regelrecht fesselte. Ich habe das Buch innerhalb kurzer Zeit durchgelesen. Es hat mich sehr gut unterhalten und auch berührt. Ich habe die beiden sympathischen Protagonisten Ashlyn und Daniel gern begleitet. Ich bin wirklich froh, der Geschichte eine Chance gegeben zu haben!

Veröffentlicht am 26.04.2018

Nicht Mankells bestes Werk

Die italienischen Schuhe
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Nachdem ihm als Arzt ein schlimmer Fehler unterlief, zieht sich Fredrik Welin auf eine einsame Schäreninsel zurück und lebt dort fortan ganz allein. Er lebt völlig zurückgezogen und sucht keinen Kontakt ...

Nachdem ihm als Arzt ein schlimmer Fehler unterlief, zieht sich Fredrik Welin auf eine einsame Schäreninsel zurück und lebt dort fortan ganz allein. Er lebt völlig zurückgezogen und sucht keinen Kontakt zu anderen Menschen. An einem kalten Wintertag nähert sich der Insel über das Eis zu Fuß eine Gestalt. Das Zusammentreffen mit der sich nähernden Person wird Welins Leben komplett verändern.

Fredrik Welin ist ein Eigenbrötler. Dies ist mir völlig fremd, deswegen war es nicht leicht eine Beziehung zum Protagonisten aufzubauen. Es gelang mir aber doch relativ schnell. Ich kann nicht unbedingt sagen, dass er mir sympathisch war, aber er war ein recht interessanter Protagonist, den ich gern ein wenig begleitet und dessen Veränderung im Verlauf der Handlung ich gerne verfolgt habe.

Axel Milberg hat mir als Sprecher sehr gut gefallen. Seine Stimme war sehr angenehm und passte gut zu Fredrik Welin und dem Erzählten. Sein Vorlesestil war sehr ansprechend. Ich habe ihm sehr gerne zugehört.

Ich bin ein großer Fan der Bücher von Henning Mankell. Ich mag seinen Schreib- und Erzählstil sehr. Die Kurt-Wallander-Reihe finde ich super und auch die Afrikaromane, die ich bisher gelesen oder gehört habe, haben mir sehr gut gefallen. „Die italienischen Schuhe“ fand ich dagegen eher mittelmäßig. Ich habe mich zwar nicht gelangweilt, trotzdem war die Handlung leider nur mäßig spannend. Sie konnte mich nicht so recht überzeugen, plätscherte ein wenig vor sich hin. Es fehlte ein wenig Tiefgang. Auch wenn es definitiv das schwächste Buch bzw. Hörbuch war, das ich bisher von Henning Mankell gelesen bzw. gehört habe, war es nicht schlecht und bekommt gut gemeinte 3 von 5 Sternen.