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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2016

Spannender Thriller mit leider sehr enttäuschendem Ende

DIE WAHRHEIT
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Der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen verschwindet bei einer Geschäftsreise nach Südamerika spurlos. Jahrelang gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Seine Ehefrau Sarah kümmert sich seit seinem Verschwinden ...

Der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen verschwindet bei einer Geschäftsreise nach Südamerika spurlos. Jahrelang gibt es kein Lebenszeichen von ihm. Seine Ehefrau Sarah kümmert sich seit seinem Verschwinden allein um den gemeinsamen Sohn. Gerade ist sie dabei die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu sehen, als nach sieben Jahren ein Anruf alles verändert. Das Auswärtige Amt teilt ihr mit, dass man Philipp gefunden habe, es ihm gut gehe und er bald nach Hause zurück kehren werde. Mit gemischten Gefühlen steht Sarah am Tag von Philipps Ankunft am Flughafen. Dann der Schock: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht ihr Ehemann und niemand scheint ihr dies zu glauben.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Sarah erzählt. Dadurch konnte ich mich gut in sie und ihre Situation hineinversetzen und ihre Wut, Verzweiflung und Angst nachempfinden. Nach dem Auftauchen des fremden Mannes gibt es immer wieder kurze Einschübe, die aus seiner Sicht geschrieben sind. Das hat mir gut gefallen.

Das Buch hatte alles, was ein guter Thriller braucht: Eine sehr spannende Handlung und viele Cliffhanger, die mich fesselten und zum Weiterlesen zwangen. Die Geschichte übte eine regelrechte Sogwirkung auf mich aus. Es tauchten zwar immer mal wieder kleinere inhaltliche Ungereimtheiten auf, über die ich aber aufgrund der spannenden Handlung und des tollen, mitreißenden Schreib- und Erzählstils von Melanie Raabe, gut hinweg sehen konnte.

Ich war wirklich begeistert. Schon lange hatte mich kein Buch mehr so gefesselt wie „Die Wahrheit“. Doch leider ruinierte die Autorin mit einem, meiner Meinung nach, sehr unpassende Ende die, bis zu diesem Zeitpunkt, wirklich gelungene Geschichte. Selten enttäuschte mich ein über lange Strecken so vielversprechendes und wirklich gutes Buch am Ende doch noch so sehr. Schade…

Veröffentlicht am 07.10.2016

Spannender Serienauftakt

DNA
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Innerhalb kurzer Zeit werden in Reykjavik zwei Frauen brutal ermordet. Das erste Opfer ist eine junge Mutter, die nachts in ihrem Haus ihr Leben verliert. Ihre siebenjährige Tochter, die den Vorfall wie ...

Innerhalb kurzer Zeit werden in Reykjavik zwei Frauen brutal ermordet. Das erste Opfer ist eine junge Mutter, die nachts in ihrem Haus ihr Leben verliert. Ihre siebenjährige Tochter, die den Vorfall wie durch ein Wunder überlebt, ist die einzige Zeugin. Wenig später wird eine weitere Frau in ihrer Wohnung unter ähnlich grausamen Umständen getötet. Kriminalkommissar Huldar wird erstmals als leitender Ermittler mit den Untersuchungen in einem solch wichtigen Fall betraut und muss sich nun beweisen. Eine erste Hürde: Er muss mit der Psychologin Freya zusammenarbeiten, mit der er vor kurzem unter falschen Angaben eine Nacht verbrachte und anschließend einfach verschwand.

Ich las eine Leseprobe von „DNA“ und war sofort begeistert. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen. Viel später, als das Buch bereits auf dem Weg zu mir war, erinnerte ich mich, dass ich bereits ein Buch von Yrsa Sigurdadóttir gelesen hatte, das mir überhaupt nicht gefallen hatte. Der Thriller „Seelen im Eis“ ließ an Spannung vermissen und konnte mich inhaltlich nicht überzeugen. Nun war ich ein wenig skeptisch gegenüber dem neuen Buch der Autorin.
Meine Bedenken waren glücklicherweise völlig unbegründet.
Der achtzehn Jahre vor der eigentlichen Handlung spielende Prolog macht schon einmal neugierig. Die Geschichte beginnt dann mit dem Mord an der jungen Mutter direkt spannend. Diese zu Beginn aufgebaute Spannung bleibt während des gesamten Handlungsverlaufs erhalten. Bis zur Auflösung am Ende habe ich über die Verbindung zum Prolog gerätselt. Für mich war bis zum Schluss nicht ersichtlich, um wen es sich bei dem Täter handelt und nach welchen Kriterien er seine Opfer ausgewählt hat.

Die Charaktere, um die sich diese neue Serie von Yrsa Sigurdadóttir dreht, Kriminalkommissar Huldar und Psychologin Freya, sind interessant und waren mir trotz einiger Fehler schnell sympathisch. Ich bin gespannt darauf, in weiteren Bänden mehr über die beiden zu erfahren.

Alles in allem hat mir „DNA“ wirklich gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden Serienstart, der auch inhaltlich überzeugen konnte. Nachdem ich nach „Seelen im Eis“ eigentlich kein Buch der Autorin mehr lesen wollte, bin ich nun froh, dass ich es doch getan habe. Ich freue mich sehr auf weitere Fälle für Kriminalkommissar Huldar und die Psychologin Freya.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die perfekte Unterhaltung für Zwischendurch!

Die Kirschvilla
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Nach dem Tod ihres in Amerika lebenden Bruders Oskar fällt Pauline überraschend eine Erbschaft zu: Eine alte Villa am Rheinufer, Paulines zerstört geglaubtes Geburtshaus. Zusammen mit ihrer Enkelin Isabell ...

Nach dem Tod ihres in Amerika lebenden Bruders Oskar fällt Pauline überraschend eine Erbschaft zu: Eine alte Villa am Rheinufer, Paulines zerstört geglaubtes Geburtshaus. Zusammen mit ihrer Enkelin Isabell macht sie sich auf den Weg nach Köln. Je mehr Isabell über das alte Gebäude und seine früheren Bewohner erfährt, desto deutlicher wird, dass es einige lang gehütete Geheimnisse birgt. Isabell erkennt, dass sie diesen Geheimnissen um Paulines und ihrer selbst Willen auf den Grund gehen muss.

Schon nach wenigen Seiten zog mich die Familiengeschichte der Kortes in ihren Bann. Die Handlung spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Neben den Erlebnissen von Isabell und Pauline wird immer wieder aus dem Familienleben in der Villa in den Zwanzigerjahren berichtet. Durch die geschickte Verknüpfung der Geschehnisse der Gegenwart mit denen der Vergangenheit ist eine spannende und lebendige Geschichte entstanden, in die Hanna Caspian interessante Details deutscher Vergangenheit einfließen ließ.

Der Schreib- und der Erzählstil der Autorin waren sehr ansprechend. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

„Die Kirschvilla“ hat mir wirklich gut gefallen und mir einige schöne Lesestunden beschert. Es handelt sich um einen zwar nicht sehr tiefgründigen, aber dennoch sehr unterhaltsamen und spannenden Roman über eine Familie voller Geheimnisse gepaart mit einer ansprechenden Liebesgeschichte. Die perfekte Unterhaltung für Zwischendurch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller, berührender Roman

Die Tage, die ich dir verspreche
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Gwen war herzkrank. Sie hatte das Glück ein passendes Spenderherz zu erhalten. Die Transplantation und die anschließende Reha verliefen gut. Eigentlich sollte sie glücklich und voller Lebensfreude sein. ...

Gwen war herzkrank. Sie hatte das Glück ein passendes Spenderherz zu erhalten. Die Transplantation und die anschließende Reha verliefen gut. Eigentlich sollte sie glücklich und voller Lebensfreude sein. Doch Gwen ist alles andere als das. Sie empfindet Schuld gegenüber dem Menschen, dessen Herz sie erhalten hat und dessen Angehörigen. Sie fasst einen Entschluss. Sie will das neue Herz verschenken und postet diesen Wunsch in einem Internetforum für Herzkranke, -transplantierte und deren Angehörige. Noah, der Moderator dieses Forums, hält diesen Aufruf für einen schlechten Scherz und geht zum Schein darauf ein. Erst als Gwen tatsächlich vor ihm steht, merkt er, wie ernst es ihr wirklich ist.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Gwen und Noah erzählt. Durch die verwendete Ich-Perspektive brachte mir die Autorin die Gefühlswelten und Sichtweisen der beiden sympathischen Protagonisten nah, so dass ich mich gut in beide hinein versetzen , ihre jeweilige Situation nachempfinden und mit ihnen fühlen konnte. Die Veränderungen, die Gwen während des Handlungsverlaufs durchmacht, waren glaubhaft dargestellt.
Der Schreib- und der Erzählstil von Lily Oliver haben mir sehr gefallen. Das Buch ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Autorin transportiert mit ihren Worten viel Gefühl.

Die Informationen über Herzkrankheiten, Transplantation und dem Leben mit einem neuen Organ waren sehr interessant und zeugen von einer guten Recherche der Autorin.

„Die Tage, die ich dir verspreche“ ist definitiv eines meiner bisherigen Lesehighlights des
Jahres 2016. Es handelt sich um einen wirklich schönen Roman, der mich gleichermaßen berührt, zum Nachdenken angeregt und gut unterhalten hat. Schon nach wenigen Seiten zog mich die Geschichte von Gwen in ihren Bann und ließ mich nicht mehr los. Zeitweise vergaß ich beim Lesen alles um mich herum.

Fazit: Ein wirklich toller, emotionaler Roman. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller postapokalyptischer Roman

Am Ende aller Zeiten
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Edgar Hill, Mitte dreißig, Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer ist komplett unzufrieden mit sich und seinem Leben.

Eines Morgens bricht die Katastrophe über die Britischen Inseln herein. ...

Edgar Hill, Mitte dreißig, Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer ist komplett unzufrieden mit sich und seinem Leben.

Eines Morgens bricht die Katastrophe über die Britischen Inseln herein. Asteroideneinschläge zerstören alles: Häuser, Straßen, sogar komplette Städte. Viele Menschen sterben. Das Chaos ist riesig. Edgar und seine Familie überleben, werden aber nach ihrer Rettung getrennt. Um seine Frau und seine beiden Kinder wiederzusehen, muss Edgar über sich hinaus wachsen und die größte Herausforderung seines Lebens meistern. Er muss in einem komplett verwüsteten Land 500 Meilen zurück legen, um von Schottland nach Cornwall zu gelangen.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des Protagonisten Edgar erzählt. Dieser ist zunächst alles andere als ein Sympathieträger. Dennoch schaffte es der Autor, dass ich nahezu von Beginn an mit ihm fühlte und fieberte. Sein Charakter macht im Verlauf der Handlung eine interessante Entwicklung durch, die Adrian J. Walker wirklich toll dargestellt hat. Auch die Skizzierung der anderen Charaktere ist sehr gelungen.

Die Beschreibungen der Umgebung und der Zerstörung sind sehr bildhaft, so dass ich mich als Leser gut in die jeweilige Szenerie einfinden konnte.

Die Darstellungen der Abgründe, die sich im Verhalten der überlebenden Menschen in dieser Katastrophensituation auftaten, regten mich zum Nachdenken an. Jeder ist nur auf sein eigenes Überleben bedacht. Die Menschlichkeit geht völlig verloren.

Bei „Am Ende aller Zeiten“ handelte es sich um meinen ersten „Endzeitroman“. Das Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Adrian J. Walker ist ein wirklich toller, aber auch recht düsterer postapokalyptischer Roman mit einer spannenden Handlung voller interessanter Charaktere und Tiefgang gelungen. Nach leichten Startschwierigkeiten zog mich die Geschichte schnell in ihren Bann, fesselte mich und ließ mich am Ende ein wenig nachdenklich zurück. Dieses Buch ist echt empfehlenswert.