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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller dritter Band!

Sterbegeld
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Im dritten Band der Reihe um die Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou bekommen es die beiden jungen Frauen mit gleich zwei Fällen zu tun. Vor acht Monaten wählte ein kleiner Junge den Notruf. Er ...

Im dritten Band der Reihe um die Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou bekommen es die beiden jungen Frauen mit gleich zwei Fällen zu tun. Vor acht Monaten wählte ein kleiner Junge den Notruf. Er und seine Familie schienen sich in großer Gefahr zu befinden. Als die Polizeibeamten zu Hilfe eilten, war es schon zu spät. Alle Mitglieder der vierköpfigen Familie waren bereits grausam ermordet worden. Nun tauchen in diesem Fall neue Beweise auf, so dass die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Außerdem wurde Thorsten Mohr, ein Kollege der Abteilung für Kapitaldelikte, bei einer Razzia erschossen. Mohr trug, obwohl vorgeschrieben, keine Schutzweste. Weitere Ungereimtheiten deuten auf eine undichte Stelle in den eigenen Reihen hin. Em und Zhou sollen diese ausfindig machen und werden gegen ihren Willen mit den Ermittlungen gegen die eigenen Kollegen betraut.

Die Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Blickwinkeln, hauptsächlich denen der beiden Kommissarinnen Capelli und Zhou, hin und her. Durch diese Wechsel bekommt der Leser vielseitige Einblicke. Außerdem wird die Handlung hierdurch spannend und lebendig. Auch die kurzen Kapitel tragen zum Aufbau und der Aufrechterhaltung der Spannung bei.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

Das Verhältnis der beiden Kommissarinnen war von Anfang an schwierig. Die Differenzen der beiden sorgten in den ersten beiden Bänden und auch an einigen Stellen in diesem Buch für zusätzlichen Zündstoff außerhalb der Ermittlungen. Es ist schon zu sehen, dass sich das Verhältnis der Frauen über die Bücher immer weiter entwickelt und sie einen immer besseren Umgang miteinander finden.

„Sterbegeld“ ist, wie auch eine Vorgänger „Siebenschön“ und „Lotusblut“, ein sehr spannender Krimi bzw. Thriller. Judith Winter schafft es mit ihren Büchern immer wieder mich zu fesseln. Die Geschichte zog mich schnell in ihren Bann und war so spannend, dass ich das Buch zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ich hoffe sehr, dass es weitere Fälle für Emilia Capelli und Mai Zhou geben wird und freue mich sehr darauf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht mein Fall

Die Zelle
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Der elfjährige Sammy ist gerade mit seinen Eltern von London nach Berlin gezogen. Beim Erkunden des Gartens der Jugendstilvilla im Ortsteil Grunewald entdeckt er einen Luftschutzbunker. Er klettert hinab ...

Der elfjährige Sammy ist gerade mit seinen Eltern von London nach Berlin gezogen. Beim Erkunden des Gartens der Jugendstilvilla im Ortsteil Grunewald entdeckt er einen Luftschutzbunker. Er klettert hinab und macht dort eine grausige Entdeckung. In einer mit Gummifolie ausgekleideten Zelle ist ein total verängstigtes etwa fünfzehnjähriges Mädchen eingesperrt. Er kann sie nur durch einen schmalen Schlitz hindurch sehen. Sammy ist verstört. Als er am nächsten Tag zurückkehrt, ist das Mädchen verschwunden und die Zelle komplett leer. Sammy ist sich sicher, dass sein Vater das Mädchen gefangen hielt und es nun verschwinden ließ.

Die Geschehnisse des Sommers vor fast zwanzig Jahren, in dem Familie Grossmann umzog, werden vom erwachsenen Sam rückblickend erzählt.

Das Buch startete vielversprechend. Die Handlung war ansprechend und es wurde früh Spannung aufgebaut. Diese Spannung blieb eigentlich auch über den gesamten Verlauf erhalten, denn erst am Ende wurde geklärt, was sich auf dem Grundstück der Grossmanns tatsächlich ereignete. Trotz des nicht abflachenden Spannungsniveaus verlor ich schnell das Interesse an der Handlung. Etwa in der Hälfte des Buches war ich kurz davor das Buch abzubrechen, weil ich von der Handlung und Sammy einfach nur noch genervt war. Da das Buch aber nicht allzu dick ist und ich noch Hoffnung auf Besserung hatte, beschloss ich dennoch weiter zu lesen. Es wurde tatsächlich wieder etwas besser, so dass ich das Buch beenden konnte.

Vor ein paar Jahren habe ich bereits „Der Architekt“ von Jonas Winner gelesen. Schon dieses Buch konnte mich nicht überzeugen. Da mich der Klappentext von „Die Zelle“ aber sofort angesprochen hat, wollte ich dem Autor aber noch eine Chance geben. Doch auch dieses Buch konnte mich nicht begeistern. Ich bin eigentlich ein großer Fan von Thrillern und Psychothrillern, doch dieser konnte mich nicht fesseln. Die zu Beginn aufgebaute Spannung flachte bei mir aufgrund des nachlassenden Interesses schnell ab. Die Bücher von Jonas Winner sind wohl einfach nichts für mich, so dass ich in Zukunft die Finger davon lassen werde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles, leichtes, unterhaltsames Sommer- und Urlaubsbuch

Sommertraum mit Aussicht
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Im Frühling entdecken Lottie Wilkes und Rose Arbuthnot am Schwarzen Brett in der Vorschule ihrer Kinder in New York einen Aushang für ein Ferienhaus in Maine, das für den kompletten August zur Vermietung ...

Im Frühling entdecken Lottie Wilkes und Rose Arbuthnot am Schwarzen Brett in der Vorschule ihrer Kinder in New York einen Aushang für ein Ferienhaus in Maine, das für den kompletten August zur Vermietung steht. Die beiden abgespannten Frauen benötigen dringend eine Auszeit. Also beschließen sie spontan, das Haus gemeinsam zu mieten. Da sie sich die hohe Miete nicht allein leisten können, suchen die beiden zwei weitere Gäste, die, wie sie selbst, dem Alltag entfliehen wollen. Im gemieteten Cottage begegnen sich die vier zum ersten Mal und eine Zeit voller Inselmagie, Liebe und Veränderung beginnt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der einzelnen Protagonisten erzählt. Das hat mir gut gefallen, denn so erhält man als Leser gute Einblicke in die Gedankenwelten der sehr unterschiedlichen Charaktere, kann sich besser in jeden einzelnen hineinversetzen und die jeweilige Situation verstehen. Leider fiel mir am Anfang des Buches die Orientierung ein wenig schwer. Ich brauchte immer ein paar Sätze, bevor ich wusste, aus wessen Perspektive gerade erzählt wird. Das war etwas störend und behinderte den Lesefluss. Glücklicherweise besserte sich dies im Verlauf des Buches ziemlich schnell, so dass direkt nach jedem Perspektivwechsel klar wurde, wessen Sicht gerade dargelegt wird.

Der Schreibstil von Brenda Bowen hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist sehr ansprechend und flüssig geschrieben. Das Buch lässt sich flott lesen. Die einzelnen Charaktere der Protagonisten und die Veränderungen, die die verschiedenen Personen im Verlauf der Handlung durchleben, sind interessant und glaubhaft dargestellt.

„Sommertraum mit Aussicht“ ist ein tolles, leichtes, unterhaltsames Sommer- und Urlaubsbuch über die Sorgen des Alltags, die Liebe und die Familie, Freundschaft, sowie den Mut zur Veränderung. Der Roman ist toll zum Abschalten geeignet und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert. Ich habe dieses Buch wirklich gern gelesen. Little Lost Island und Hopewell Cottage haben nicht nur die Protagonisten, sondern auch mich verzaubert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pageturner

Zersetzt
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BKA-Rechtsmediziner Fred Abel hat alle Hände voll zu tun. Im Regierungsviertel wird eine Leiche gefunden, vermeintlich getötet durch Waterboarding, einer Foltermethode. Außerdem beschäftigen ihn Fälle, ...

BKA-Rechtsmediziner Fred Abel hat alle Hände voll zu tun. Im Regierungsviertel wird eine Leiche gefunden, vermeintlich getötet durch Waterboarding, einer Foltermethode. Außerdem beschäftigen ihn Fälle, in denen Totenscheine mit falschen Todesursachen ausgestellt wurden. Die Opfer weisen alle eine kaum erkennbare Einstichstelle in der Kniekehle auf. Bevor Abel zur Aufklärung dieser Fälle beitragen kann, wird er in den osteuropäischen Pseudostaat Transnistrien geschickt, wo er zwei fast vollständig zersetzte Leichen identifizieren soll. Plötzlich findet sich er in einem politischen Komplott wieder und gerät ungewollt in Gefahr.

„Zersetzt“ ist nach „Zerschunden“ der zweite Teil einer Trilogie um Rechtsmediziner Fred Abel. Wie auch beim ersten Band handelt es sich bei diesem Buch um einen True-Crime-Thriller. Die Handlung basiert also auf einem wahren Fall und echten Ermittlungen. Michael Tsokos hat die Realität geschickt mit Fiktion vermischt, so dass ein tolles, gut durchdachtes Gesamtwerk mit einem sympathischen Protagonisten entstanden ist. Dem Autor gelingt es gut, sein fundiertes Wissen aus der Rechtsmedizin, dem Profiling und der Verbrechensaufklärung in die Geschichte einzubringen. So wirkt die Handlung noch authentischer.

Nachdem „Zerschunden“ eins meiner Lesehighlights des Jahres 2015 war, habe ich mich sehr auf den zweiten Band der Reihe gefreut. Auch wenn mir der erste Teil einen kleinen Tick besser gefallen hat, wurde ich keinesfalls enttäuscht. Auch bei „Zersetzt“ handelt es sich um einen absoluten Pageturner, der, wie auch sein Vorgänger, nichts für schwache Nerven ist. Auch wenn zu Beginn die Spannung ein wenig fehlte, zog mich die Handlung schnell in ihren Bann und übte eine regelrechte Sogwirkung auf mich aus. Oft fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte war spannend bis zum Ende. Ich fiebere schon dem Erscheinungstermin des letzten Teils der Trilogie entgegen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller, humorvoller Liebesroman

Hummeln im Herzen
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Eine Woche vor der geplanten Hochzeit und ihrem dreißigsten Geburtstag wird Lena von ihrem Verlobten Simon verlassen, weil sich dieser in eine andere Frau verliebt hat. Zu allem Überfluss verliert sie ...

Eine Woche vor der geplanten Hochzeit und ihrem dreißigsten Geburtstag wird Lena von ihrem Verlobten Simon verlassen, weil sich dieser in eine andere Frau verliebt hat. Zu allem Überfluss verliert sie kurz darauf durch einen dummen, peinlichen Fehler auch noch ihren Job. Wohnungs-, arbeits- und männerlos strandet sie in der chaotischen WG ihrer besten Freundin Juli, ihres Bruders Michel und dessen nervigen Jugendfreunds Ben. Zwischen Womanizer Ben und Lena kommt es ständig zu Reibereien. Als sie jedoch bemerkt, dass sie beim Gedanken an ihn plötzlich Hummeln im Herzen hat, ist sie ziemlich irritiert.

Mit einem lockeren, schwungvollen Schreibstil erzählt Petra Hülsmann Lenas Geschichte aus der Ich-Perspektive. Der Charakter der sympathischen Protagonistin ist sehr lebendig gezeichnet. Man kann sich gut in sie hinein versetzen und mit ihr fühlen. Auch den übrigen Charakteren haucht die Autorin Leben ein, indem sie jedem einzelnen eine ganz eigene Art samt Ecken und Kanten verpasst. Neben der bunten Vielfalt an interessanten Charakteren lebt die Geschichte von viel Wortwitz, Situationskomik und ansprechenden, spritzigen Dialogen.

Zu Beginn jedes Kapitels ist die Hummel, die auch auf dem Cover zu finden ist, abgebildet. Als Überschrift gibt es eine kurze Kapitelzusammenfassung von Lena, die neugierig auf den Inhalt macht.

Der Titel und die Covergestaltung des Buches gefallen mir sehr. Die Hummel ist ein schöner Hingucker. Als tolles Extra gibt es in dem Buch einen QR-Code und einen Link zur Häkelanleitung.

„Hummeln im Herzen“ ist ein kurzweiliger, witziger Liebesroman. Die Geschichte von Lena hat mich sofort in ihren Bann gezogen und es fiel mir oft schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Während des gesamten Romans habe ich mich gut unterhalten gefühlt, musste oft schmunzeln oder lachen und gegen Ende auch das ein oder andere Tränchen verdrücken.

Das Buch hat mir so viel Spaß bereitet, dass ich es bestimmt noch das ein oder andere Mal lesen werde. Außerdem bin ich nach diesem gelungenen Debüt sehr gespannt auf weitere Romane von Petra Hülsmann.