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Veröffentlicht am 18.07.2023

Spannendes Familiendrama

Abgrund
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Von Anfang an hat mich die Geschichte um Clementine tief berührt. Als Außenstehender kann man nur ansatzweise nachvollziehen, wie schmerzhaft es für sie ist, den Selbstmord ihrer Schwester Poppy zu verarbeiten. ...

Von Anfang an hat mich die Geschichte um Clementine tief berührt. Als Außenstehender kann man nur ansatzweise nachvollziehen, wie schmerzhaft es für sie ist, den Selbstmord ihrer Schwester Poppy zu verarbeiten. Doch als Clem erfährt, dass Poppy möglicherweise nicht selbst gewählt hat, sich das Leben zu nehmen, sondern gestoßen wurde, gerät ihr ganzes Weltbild ins Wanken. Gemeinsam mit Daniel, der ebenfalls Zweifel am Suizid seiner Schwester hegt, folgen sie Hinweisen und machen schon bald eine grausame Entdeckung...

Clementine habe ich von der ersten Seite an ins Herz geschlossen. Sie ist eine liebevolle und einfühlsame Person, die mit ihrer Trauer kämpft und nicht verkraften kann, dass sie den letzten Anruf ihrer Schwester verpasst hat. Durch ihre freiwillige Arbeit bei der Telefonseelsorge versucht sie, Menschen zu helfen und zu retten. Dabei lernt sie auch Daniel kennen, dem ein ähnliches Schicksal widerfahren ist. Clems Schuldgefühle lasten schwer auf ihr und machen ihr Leben umso schwieriger. Die Autorin hat es geschafft, die Emotionen direkt und realistisch auf den Leser zu übertragen. Ich habe mitgelitten und mitgefiebert und wollte Clem am liebsten in die Arme nehmen und fest drücken.

Die Spannung in der Geschichte ist von Anfang an präsent. Es gab kaum Zeit zum Durchatmen, da ein Ereignis auf das nächste folgte. Ich konnte es kaum erwarten herauszufinden, was Clementine und Daniel bei ihren verdeckten Ermittlungen herausfinden würden. Die Autorin spielt geschickt mit den Lesern und lenkt sie gezielt auf falsche Fährten. Der Schlussabschnitt ist grandios und passt perfekt zur nervenaufreibenden Handlung. Ich war begeistert, dass sich meine Vermutungen letztendlich nicht bestätigt haben und das Ende eine völlig unerwartete Wendung nahm, die ich nie hätte vorhersehen können!

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Hochspannung von Anfang bis Ende

Die Verborgenen
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Allein die Vorstellung, dass auf meinem Dachboden jemand wohnen würde, treibt mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Denn genau das passiert Familie Hoffmann. Ein sogenannter Phlogger hat sich auf ...

Allein die Vorstellung, dass auf meinem Dachboden jemand wohnen würde, treibt mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Denn genau das passiert Familie Hoffmann. Ein sogenannter Phlogger hat sich auf dem Dachboden eingenistet und beobachtet akribisch das Familiengeschehen. Wenn die Familie außer Haus ist, verändert
Die Handlung wird aus den Perspektiven der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Hin und wieder gibt es Kapitel aus der Du-Perspektive, die für den Leser sehr geheimnisvoll sind, da sie aus Sicht des Phloggers geschrieben sind.
Spannungsmäßig haut Geschke hier einiges raus. Es gab eigentlich keine Zeit zum Verschnaufen. Ein Ereignis jagt das nächste und die Neugier, wer der geheimnisvolle Mitbewohner ist, steigert sich von Seite zu Seite ins Immense. Der packende Schreibstil fängt die Atmosphäre perfekt auf und kreiert somit eine fesselnde Story.
Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet und sehr real. Durch die einzelnen Erzählperspektiven konnte ich zu jedem Charakter eine Verbindung aufbauen - sowohl positiv als auch negativ.
Das Ende ist Geschke sehr gut gelungen. Er hat hier einen perfekten Abschluss zu diesem nervenaufreibenden Plot gefunden.
Fazit:
Ein packender Thriller, der mich prima unterhalten und mir ordentlich Angst eingejagt hat. Wenn es demnächst auf dem Dachboden knarrt, werde ich wohl wieder an dieses Buch denken müssen.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Eine reale Geschichte, die Gänsehaut macht

Overkill
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Der zweite Teil der Overkill-Reihe ist nichts für schwache Nerven. Das wurde mir schon direkt zu Beginn bewusst und hat mein (Mutter-)Herz dementsprechend bluten lassen. So erzählt uns Astrid Korten - ...

Der zweite Teil der Overkill-Reihe ist nichts für schwache Nerven. Das wurde mir schon direkt zu Beginn bewusst und hat mein (Mutter-)Herz dementsprechend bluten lassen. So erzählt uns Astrid Korten - die sich für den zweiten Teil Unterstützung von Eva-Maria Silber geholt hat - eine Geschichte die unter die Haut geht und dem Leser das Blut in den Adern gefrieren lässt.

In mehreren kurz gehaltenen Kapiteln verfolgen wir eine Story, die trauriger und grausamer nicht sein könnte. Neben der uns bekannten Ermittlerin Mo Celta, die sich auf die Suche nach der vermissten Greta macht, begleiten wir mit „dem Sohn“ einen geheimnisvoll wirkenden Teenager, der ohne seinen Vater nicht zurecht zu kommen scheint. Je mehr wir von ihm zu lesen bekommen, desto sprachloser werden wir und können trotzdem nicht im mindesten erahnen, welches Martyrium er hat durchleben müssen. Dann gibt es da noch Peggy, die von zu Hause ausgerissen ist. Sie begegnet „dem Sohn“ zufällig und versucht sich seiner anzunehmen. Doch schon bald merkt Peggy, dass nichts ist wie es scheint und die Begegnung auch ihr Leben komplett verändern wird…

Die Ermittlerin Mo mochte ich in Teil 1 schon sehr gerne und sie hat mir auch hier wieder bewiesen, dass sie eine kompetente, empathische und ausgesprochen ehrgeizige Polizeibeamtin ist. Peggy ist authentisch und real dargestellt und mein Kopfkino konnte sich den flippigen Teenager perfekt ausmalen. Sie wirkt sehr reif und ihre Entwicklung hat mich fasziniert. Gerade im Umgang mit „dem Sohn“ durchlebt sie selbst sehr viele Emotionen, die das Autorenduo prima rübergebracht hat. „Der Sohn“ selbst ist ein Charakter, den man recht schnell ins Herz schließt, da die Geschichte um ihn einfach unvorstellbar ist. Seine Naivität und seine zurückgebliebene Entwicklung ist den Erlebnissen der letzten Jahre geschuldet, die für mich kaum zu ertragen waren und mich immer noch fassungslos machen.

Astrid Korten und Eva-Maria Silber machen mit „No-Name-Girl“ auf ein Thema aufmerksam, vor dem viele die Augen verschließen bzw. es einfach verdrängen wollen. Es gibt so viele unschuldige Kinderseelen da draußen, genau in diesem Moment, die auf Hilfe und Rettung hoffen. So viele ungeklärte Vermisstenfälle, deren Aufklärung seit Jahren stockt. So viele Kinder, die misshandelt werden und das als völlig normal ansehen. Wir dürfen diese hilflosen Kinder nicht vergessen, weshalb ich dankbar bin, dass die beiden Autorinnen sich diesem Thema angenommen haben. Mit ganz viel Fingerspitzengefühl haben die beiden eine reale Geschichte erzählt, die mich ergriffen hat und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:
Was uns Astrid Korten und Eva-Maria Silber mit „No-Name-Girl“ auftischen, ist in Worten kaum zu beschreiben. Ich habe die Geschichte mit allerlei Emotionen aufgesaugt, aber sie zu verarbeiten wird um einiges länger dauern. Dass es sich hier um eine reale Geschichte handelt macht mich betroffen, wütend und unendlich traurig. Meinen Respekt an das Autoren-Duo, dieses brisante Thema anzupacken und daraus eine herzergreifende Story zu kreieren.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Düstere Familienstory

Kleine Grausamkeiten
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"Kleine Grausamkeiten" von Liz Nugent ist ein düsterer und fesselnder Roman, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Die Autorin erschafft eine Welt voller Komplexität, Spannung ...

"Kleine Grausamkeiten" von Liz Nugent ist ein düsterer und fesselnder Roman, der tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Die Autorin erschafft eine Welt voller Komplexität, Spannung und unvorhersehbarer Wendungen, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.
Der Roman erzählt die Geschichte von drei Brüdern, die auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten haben, aber natürlich verwandtschaftlich verbunden sind. Jeder von ihnen hat unter der narzisstischen Mutter leiden müssen, was alle miteinander mal mehr, mal weniger geprägt hat. Alle drei Brüder geraten in eine gefährliche Spirale aus Lügen, Betrug und Verrat, die ihre Leben für immer verändern wird. Und nur zwei von ihnen überleben…
Was "Kleine Grausamkeiten" von anderen psychologischen Thrillern unterscheidet, ist die meisterhafte Art und Weise, wie Liz Nugent die Geschichte erzählt. Jedes Kapitel wird aus der Perspektive eines anderen Bruders erzählt und bietet somit eine vielschichtige Sichtweise auf die Geschehnisse. Die Autorin spielt geschickt mit den Erwartungen des Lesers und schafft so eine packende Atmosphäre, die bis zum Ende erhalten bleibt.
Ein weiteres bemerkenswertes Element von "Kleine Grausamkeiten" ist die Art und Weise, wie Liz Nugent die Charaktere erschafft. Jeder von ihnen hat eine einzigartige Persönlichkeit und eine faszinierende Geschichte, die nach und nach enthüllt wird. Die Autorin schafft es, die Figuren so authentisch und lebendig zu gestalten, dass der Leser mit ihnen mitfühlen und mitfiebern kann. Liz Nugent spielt geschickt mit den Ängsten und Abgründen der Menschen und erzeugt eine düstere Stimmung, die noch lange nach dem Lesen nachwirkt.

Insgesamt ist "Kleine Grausamkeiten" ein herausragendes Werk des psychologischen Thrillers. Liz Nugent beweist mit ihrem Roman ihr außergewöhnliches schriftstellerisches Talent und ihre Fähigkeit, eine einzigartige Atmosphäre zu erschaffen. Dieses Buch ist ein Must-read für alle Fans des Genres, die nach einem spannenden und fesselnden Leseerlebnis suchen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Urlaubsfeeling und Spannung

Dunkle Verbindungen
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Wie habe ich dem 6. Teil der Reihe um den charismatischen und außergewöhnlichen Ermittler Leander Lost entgegengefiebert. Und ich wurde abermals nicht enttäuscht, sondern wieder bestens unterhalten.

Denn ...

Wie habe ich dem 6. Teil der Reihe um den charismatischen und außergewöhnlichen Ermittler Leander Lost entgegengefiebert. Und ich wurde abermals nicht enttäuscht, sondern wieder bestens unterhalten.

Denn Leander Lost hat es diesmal mit einer alten Familiengeschichte zu tun. Dabei weiß der Autor natürlich genau, wie er den neugierigen Leser fesseln und in Schach halten kann. Sein flüssiger, lebhafter und eloquenter Schreibstil lässt den Leser die Handlung ganz besonders intensiv erleben. Außerdem bekommen wir wieder von der Schönheit Portugals erzählt, die bereits in den Vorgänger Büchern meine absoluten Highlights waren. Natürlich neben den spannenden Fällen, versteht sich

Leander Lost ist seinen Fans ja mittlerweile ans Herz gewachsen. Und dennoch überrascht mich Ribeiro immer wieder mit seiner Beschreibung dieses außergewöhnlichen Protagonisten. Gerade die Menschen, die ebenfalls unter dem Asperger Syndrom leiden, müssten sich hier absolut verstanden fühlen. Ich finde es hervorragend, wie Lost in Szene gesetzt wird und wie fasziniert ich selbst von seiner Persönlichkeit bin. Mal ganz abgesehen von seiner Arbeit als Ermittler.

Der Autor hat hier eine spannende und faszinierende Story geschaffen, die für mich schlüssig und real gewirkt hat, weshalb es mir eine Freude war, an den Ermittlungen teilgenommen zu haben. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Ribeiro in diesem Band auf die Spannungen zwischen den Portugiesern und Spaniern eingeht. Das hat er mit viel Fingerspitzengefühl dargestellt und mich damit erneut fasziniert.
Der Schlussteil hat mir außerordentlich gut gefallen. Hier reiht sich ein Ereignis an das andere und Ribeiro findet genau den richtigen Abschluss für diesen tollen Krimi.

Fazit:
Mal wieder ein toller Krimi, der mich ins schöne Portugal entführt und restlos begeistert hat. Ein Protagonist der besonderen Art, der bitte nie in Rente gehen darf!!!

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