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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2019

Zunächst war ich sehr, sehr skeptisch

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Eine Ermittlerin landet mit dem verhassten Chef im Bett. Nach ihrer heimlichen Flucht aus dem Hotelzimmer sieht sie auf der Heimfahrt ausgerechnet dessen Exfrau. Zuhause versucht sie erst mal auszuschlafen, ...

Eine Ermittlerin landet mit dem verhassten Chef im Bett. Nach ihrer heimlichen Flucht aus dem Hotelzimmer sieht sie auf der Heimfahrt ausgerechnet dessen Exfrau. Zuhause versucht sie erst mal auszuschlafen, aber sie wird schon bald darauf zu einem Mordschauplatz gerufen. Die Tote ist die Exfrau ihres Chefs….

Zunächst war ich ziemlich skeptisch. Eine Ermittlerin, die mit dem verhassten Chef in der Kiste landet und das Setting – eine fiktive Örtlichkeit. Muss das sein? Also startete ich verhalten in das Buch und der recht ausführliche, fast schon ausufernde Schreibstil überzeugte mich zu Beginn ebenso wenig wie die Protagonistin, die mit ihren Dämonen zu kämpfen hat, die man erst nach längerer Zeit erfährt. Dass dann ausgerechnet noch die Exfrau des Chefermittlers ermordet wird, ist schon fast ein wenig zu viel des Guten. Trotzdem habe ich dem Buch eine Chance gegeben und darüber schätze ich mich im Nachhinein wirklich glücklich. Überraschend spannend entwickelt sich eine Geschichte, deren Ausgang ich so über weite Strecken nicht erwartet hätte. Sogar mit der zunächst unsympathischen Ermittlerin Karen konnte ich was anfangen – selbst als noch nicht klar war, warum sie so geworden ist, wie sie nun mal ist.

Der Fall ist wunderbar konstruiert und hat mir sehr gut gefallen. Die Auflösung war überzeugend, Doggerland ist überzeugend dargestellt und wäre eine Reise wert – gäbe es die Inselgruppe…schade, dass das nicht der Fall ist. Ich werde der Reihe auch weiterhin eine Chance geben, denn selbst am Schreibstil fand ich später noch Gefallen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Familiengeschichte mit teils unglaublichen Geheimnissen

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Viel gehört hatte ich von dem Buch bereits, die Erwartungen waren recht hoch, denn dramatische Familiengeschichten mag ich und Cornwall ist einfach ein toller Schauplatz dafür. Zu Beginn verspürt das Buch ...

Viel gehört hatte ich von dem Buch bereits, die Erwartungen waren recht hoch, denn dramatische Familiengeschichten mag ich und Cornwall ist einfach ein toller Schauplatz dafür. Zu Beginn verspürt das Buch einen gewissen Charme, doch nach rund 50 Seiten war ich nicht mehr ganz so angetan. Mir war deutlich zu viel vorhersehbar und auch die Beschreibungen des alten Landsitzes haben mich zu Beginn fast dazu gebracht das Buch unbeendet wegzulegen. Einzig die Charaktere haben mich irgendwie wirklich und auf Dauer fesseln können. Ich wollte wissen, wie es ihnen ergangen ist. Wie ist die Familie so nachhaltig zerbrochen? Kann daraus noch einmal was Neues entstehen? Was wird aus dem Anwesen werden, welches so viele schöne Stunden, aber auch so viel Leid über die Familie gebracht hat? Was hat es mit Lornas Besuch des Anwesens genau auf sich?
Schon nach wenigen Seiten hatte ich eine ziemlich konkrete, und wie sich herausstellen sollte, richtig Vorstellung, wie die Gegenwart und die Vergangenheit der Geschichte verknüpft sein könnten – und doch wurde ich auch noch richtig überrascht.
Die Geschichte bietet emotional die gesamte Bandweite, von lustigen und rührenden Momenten, bis zu kalten Berechnungen, Lügen und Dramen, die ihres Gleichen suchen. Der Schreibstil ist relativ rund, gut und leicht verständlich. Die verschiedenen Perspektiven sorgen für Tiefe und manchen fiesen Cliffhanger
Wer schwierige Familiengeschichten mit teils unglaublichen Geheimnissen und Cornwall mag, wird mit diesem Buch recht gut bedient sein - nur sollte man kein Meisterwerk erwarten.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Es ist einfach nicht mein Genre

DOORS - Der Beginn
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Anna-Lena van Dam ist seit einer Woche in einem Höhlensystem verschwunden. Ihr schwerreicher Vater hat nun ein Team zusammengestellt, welches seine Tochter finden soll. Das sechsköpfige Team ist eine illustre ...

Anna-Lena van Dam ist seit einer Woche in einem Höhlensystem verschwunden. Ihr schwerreicher Vater hat nun ein Team zusammengestellt, welches seine Tochter finden soll. Das sechsköpfige Team ist eine illustre Runde mit Medium, Geologe oder auch Paramilitärs. Was in dieser Höhle vor sich geht, ist alles andere als gewöhnlich. Auf der Suche finden sie verschiedene Türen – durch welche werden sie gehen, um Anna-Lena zu finden.
Vorweg: Ich bin nicht der Mystery-Fan, aber ich hatte jetzt diese kostenlose Probe und warum nicht mal reinlesen? Die Geschichte war recht spannend, aber irgendwie erschien mir das Geschehen recht oberflächlich beschrieben. Manches ist, wenn man nur diese Pilotfolge liest, auch noch nicht so ganz stimmig.
Ich werde die Geschichte mit keinem der Bücher fortsetzen, weil mein Mysterybedarf bereits nach diesen knapp 80 Seiten gedeckt ist, aber ich denke, wenn man das Genre mag, ist das Konzept echt gelungen und interessant – vor allem ist sie innovativ. Mich würden jedoch die klischeehaften Charaktere tierisch nerven…

Veröffentlicht am 11.01.2019

Nicht ganz überzeugt

Totenbleich
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Ermittler Ravn ist nach dem Mord an seiner Freundin nicht mehr er selbst und vom Dienst suspendiert. Er versinkt im Alkohol und Selbstvorwürfen, weil er den Mord nicht verhindern und den Täter auch nicht ...

Ermittler Ravn ist nach dem Mord an seiner Freundin nicht mehr er selbst und vom Dienst suspendiert. Er versinkt im Alkohol und Selbstvorwürfen, weil er den Mord nicht verhindern und den Täter auch nicht ermitteln konnte. Nachdem ein Freund ihn mehrfach inständig bittet private Ermittlungen aufzunehmen, bekommt er ganz langsam einiges wieder auf die Reihe. Eine junge Frau verschwand vor Jahren spurlos und er versucht sie zu finden. Sein Weg führt ihn ins Rotlichtmilieu Stockholms…
Was mich besonders zu Beginn ziemlich genervt hat, ist Ravns Art. Diese kaputten Ermittler sind einfach noch nie meins gewesen und er bildet da keine Ausnahme, wenn ich auch verstehe, warum er so kaputt ist. Doch mit den Ermittlungen wird er wieder gefestigter und sympathischer. Der Fall als solcher ist aber so spannend und auch brutal, dass das in den Hintergrund rückt. Man erkennt, wie eine junge Frau immer tiefer in ein Milieu abrutscht, wo sie eigentlich so gar nichts verloren hat. Ihr Leben, alle Widrigkeiten unter denen Zwangsprostituierte zu leiden haben, werden hier sehr gut dargestellt. Masja wurde von ihrem Freund in die Unterwelt verkauft und muss Unmenschliches unter ihrem skrupellosen Zuhälter erleiden. Doch auch Erik hatte Schlimmes in den 1970ern erleben müssen…
Der Schreibstil ist rund, die verschiedenen Perspektiven machen die Geschichte abwechslungsreich und spannend. Es gibt mehrere Tote, die kunstvoll „ausgestellt“ werden und es stellt sich die Frage, wer dahinter steckt, warum die Toten so zur Schau gestellt werden und ob Rayn noch eine Chance hat die Vermisste zu finden. Wer der Täter ist, ist schnell klar, aber die Spannung liegt hier eben bei der Suche nach Masja.
Das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen. Es war mir nach der recht spannenden Vorgeschichte deutlich zu schwach, sodass ein fader Nachgeschmack blieb. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Volltreffer

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann ...

Eigentlich will Pia über Weihnachten in die Flitterwochen, doch eine ältere Dame ist erschossen worden. Sie soll nicht die Einzige bleiben. Die Opfer hatten offensichtlich keine Feinde und niemand kann sich erklären, warum sie erschossen wurden. Pia kann nicht einfach in Urlaub fahren, während scheinbar wahllos Menschen getötet werden, und ermittelt mit ihrem Chef Oliver an dem Fall. Mit den Toten steigt der Druck, die Bevölkerung fürchtet den Sniper und der Täter wendet sich auch an die Presse. Hinweise auf den Täter sind jedoch rar…
Auch dieser Band hat mich wieder komplett überzeugt – ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass es einer der besten ist. Das Thema, samt den Hintergründen fand ich extrem gelungen und es hat mich nachdenklich gestimmt. Leider kann ich nicht zu viel verraten, aber ich habe mich mit meiner bereits im Vorfeld gefassten Meinung noch einmal auseinandergesetzt und diese hat sich gefestigt – auch wenn nicht immer alles einwandfrei lief.
Der Schreibstil ist flüssig und die Protagonisten haben mich überzeugt (auch wenn ich eigentlich nicht so auf die privaten Geschichten von Ermittlern „stehe“). Die Dynamik des gesamten Ermittlerteams gefällt mir ausgesprochen gut. Auch dank zahlreicher Wendungen sind die Seiten nur so dahingeflogen, während ich – wie die Ermittler- im Dunklen tappte. Zwischendurch hatte ich zwar den richtigen Riecher, aber so richtig passen wollte es dann scheinbar doch nicht. Immerhin werden mit der Zeit die möglichen Hintergründe der Tat offensichtlicher, doch so richtig erklären kann man sich das alles trotzdem nicht. Eine große Vertuschungsaktion eines Skandals und interne Probleme machen das Ermitteln schwieriger. Immer mehr Menschen scheinen ein Motiv zu haben. Pia und Oliver müssen den Täter möglichst schnell dingfest machen…
Das kurzweilige und konstant spannende Buch ist echt empfehlenswert und auch wenn es schon der siebte Teil der Reihe ist, kann man mit diesem Titel gut einsteigen, denn die Fälle sind immer in sich abgeschlossen.